Ehrenamt NRW: Studie 2024 zu Freiwilligenarbeit zeigt enormes Engagement, fehlende Wertschätzung und zentrale Forderungen

Der neue NRW-EhrenamtAtlas 2024 zeigt, dass mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Nordrhein-Westfalen im Schnitt 208 Stunden im Jahr freiwillig hilft und damit einen wirtschaftlichen Beitrag von 20,9 Milliarden Euro leistet. Besonders aktiv sind die Ehrenamtlichen im Sport, in der Kirche und in der Nachbarschaftshilfe. Fast drei Viertel wünschen sich jedoch attraktivere Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und spürbar mehr Wertschätzung. Als zentrale Forderungen nennen sie flexible Ausübungsformen, finanzielle Absicherung und Unterstützung durch Arbeitgeber bei der Arbeitszeitgestaltung.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– 92 Prozent engagieren sich für gesellschaftliches Miteinander, fast drei Viertel fordern bessere Bedingungen.
– Ehrenamtlicher Beitrag 2023: 20,9 Milliarden Euro wirtschaftlicher Wert, durchschnittlich 208 Stunden pro Person.
– Ehrenamtliche fordern Finanzierungssicherung, Bürokratieabbau, flexible Arbeitszeiten und mehr Wertschätzung.

Kernbotschaften und Zahlen des NRW-EhrenamtAtlas 2024

Der neue NRW-EhrenamtAtlas 2024 gibt einen umfassenden Einblick in das freiwillige Engagement in Nordrhein-Westfalen und verdeutlicht die enorme Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft. Mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren sind freiwillig aktiv und investieren im Durchschnitt 208 Stunden jährlich. Der wirtschaftliche Wert dieses Beitrags ist beeindruckend: Im vergangenen Jahr wurden allein 20,9 Milliarden Euro durch das Ehrenamt erwirtschaftet.

Die meisten Freiwilligen engagieren sich im Bereich Sport und Bewegung (26 Prozent), gefolgt von Religion und Kirche (21 Prozent) sowie der Nachbarschaftshilfe (18 Prozent). Trotz dieser starken Beteiligung wünschen sich fast drei Viertel der Aktiven attraktivere Rahmenbedingungen und mehr Wertschätzung. „Finanzierung sichern, funktionierende Strukturen schaffen, Bürokratie abbauen, Freiräume ermöglichen und Wertschätzung vermitteln – die Ehrenamtlichen in NRW haben klare Vorstellungen, wie ihr Engagement dauerhaft gut gelingen kann. Wir sind alle aufgerufen, diese Voraussetzungen zu schaffen: Ehrenamt muss möglich, attraktiv und sichtbar sein.“

Eine zentrale Forderung der Ehrenamtlichen betrifft die Anerkennung ihrer Arbeit: 70 Prozent möchten mehr Wahrnehmung und Anerkennung erfahren. Der neu eingeführte WertschätzungsIndex (WSI) zeigt regionale Unterschiede, wobei etwa Höxter mit einem Index von 47 an der Spitze steht. Zu den Vorschlägen für eine attraktivere Gestaltung des Ehrenamts zählt die Möglichkeit, das freiwillige Engagement flexibel und digital von zuhause aus auszuüben. „Starke Anreize für ein Ehrenamt kann zum Beispiel die Möglichkeit zur flexiblen, digitalen Ausübung der freiwilligen Tätigkeit von zuhause sein“, erläutert Prof. Dr. Andrea Walter. Sie regt zudem an, über neue Modelle wie einen Bonus bei der Rente für besonders zeitintensives Engagement nachzudenken.

Auch Unternehmen sind gefordert, ihren Teil zur Unterstützung des Ehrenamts beizutragen. Fast 90 Prozent der Ehrenamtlichen wünschen sich, dass betrieblich zeitliche Freiräume geschaffen werden. „Home-Office und flexible Arbeitszeitmodelle können Möglichkeiten sein, um Beschäftigten diese Freiräume zu verschaffen. Auch Unternehmen können Verantwortung für das Ehrenamt in unserem Land übernehmen“, betont Andreas Kötter. Darüber hinaus werden alternative Formen der Wertschätzung wie Rentenpunkte oder Freistellungen von nahezu 80 Prozent der Freiwilligen gewünscht.

Wer weitere Einblicke gewinnen möchte, findet die Ergebnisse und Daten des Atlas online auf www.ehrenamtatlas.de .

Ehrenamt als Fundament der Gesellschaft: Chancen und Herausforderungen für die Zukunft

Das ehrenamtliche Engagement bildet das Rückgrat der Gesellschaft. Es fördert das soziale Miteinander, stärkt Gemeinschaften und ergänzt staatliche Angebote in vielfacher Weise. Doch gesellschaftliche Veränderungen wie Digitalisierung und flexible Arbeitsmodelle stellen das Ehrenamt vor neue Herausforderungen und eröffnen zugleich Perspektiven, das freiwillige Engagement an die Bedürfnisse der Gegenwart anzupassen.

Ehrenamtliche Beteiligung ist weit mehr als klassische Hilfeleistung – sie ist ein Ausdruck von gesellschaftlichem Zusammenhalt und Teilhabe. Die Anforderungen an das Ehrenamt verschieben sich mit der Zeit: Immer mehr Menschen wünschen sich flexible, zeitgemäße Möglichkeiten, sich einzubringen, die zu ihren persönlichen Lebensumständen passen. Der traditionelle Begriff von Anerkennung durch Urkunden oder Festveranstaltungen greift hier heute oft zu kurz. Wertschätzung wird zunehmend im Kontext von persönlicher Entwicklung, digitaler Unterstützung und einer sinnstiftenden Erfahrung verstanden.

Parallel zur Arbeitswelt verändern sich auch die Rahmenbedingungen für Engagement. Neue Arbeitsmodelle ermöglichen flexible Zeiteinteilung und Homeoffice, was Potenziale für ein zeitlich flexibleres Ehrenamt birgt. Gleichzeitig führt die zunehmende Digitalisierung zu einer wachsenden Bedeutung digitaler Plattformen und Tools, die Kommunikation, Koordination und Beteiligung erleichtern und das Ehrenamt zugänglicher machen können.

Die Forderungen und Wünsche der Freiwilligen spiegeln den gesellschaftlichen Wandel wider und geben wichtige Impulse für Politik, Unternehmen und die breite Öffentlichkeit. Es gilt, Bedingungen zu schaffen, unter denen Engagement nachhaltig attraktiv bleibt. Dafür sind innovative Ansätze zur Bindung und Wertschätzung freiwilliger Helfer essenziell – beispielsweise durch individuelle Ressourcenförderung, flexible Einsatzmöglichkeiten und eine stärkere Vernetzung von Ehrenamt, Arbeitswelt und Zivilgesellschaft.

Gesellschaftliche Debatten zeigen, dass klassische Anerkennungsmethoden oft nicht mehr genügen und stattdessen ein modernes Verständnis von Engagement notwendig ist, das auf Gleichwertigkeit, Austausch und Empowerment setzt. Dies eröffnet Chancen für neue Formen der Mitwirkung, die nicht nur zusätzlichen Nutzen bringen, sondern auch die Lebensqualität der Beteiligten steigern.

Für die Zukunft ist es entscheidend, den Wandel aktiv zu gestalten – indem man auf gesellschaftliche Bedürfnisse eingeht, digitale Möglichkeiten nutzt und neue Wertschätzungsmechanismen etabliert. Ein modernes Ehrenamt wird so zum Motor gesellschaftlichen Fortschritts und zur lebendigen Säule des Zusammenhalts.

Zentrale Herausforderungen und Zukunftsfragen:

  • Wie lassen sich flexible Arbeitszeiten und Ehrenamt besser miteinander verbinden?
  • Welche digitalen Werkzeuge fördern effektives und niederschwelliges Engagement?
  • Wie kann Wertschätzung jenseits klassischer Formen sinnvoll vermittelt werden?
  • Welche innovativen Ansätze stärken die langfristige Bindung Freiwilliger?
  • Wie reagieren Politik und Gesellschaft auf veränderte Erwartungen an das Ehrenamt?

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Ehrenamtatlas 2024: Ehrenamtliche in NRW wünschen sich bessere Bedingungen und …

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