Bremen (VBR). Berlin – Stecker-Solargeräte erleben derzeit einen regelrechten Boom und könnten bald einen bedeutenden Teil des Haushaltsstroms liefern. Dank des kürzlich verabschiedeten Solarpakets 1 wird die Anmeldung dieser sogenannten Balkonkraftwerke entscheidend erleichtert, was zu einem weiteren Anstieg der Installationen führen dürfte.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden bereits etwa 220.000 neue Anlagen bei der Bundesnetzagentur registriert. Zum Vergleich: Im gesamten letzten Jahr waren es rund 300.000. Mit dieser steigenden Nachfrage wächst auch das Interesse an praktikablen Lösungen zur Optimierung der Eigenverbrauchsquote, etwa durch den Einsatz von Speicherlösungen.
Dr. Hermann Dinkler, Energieexperte beim TÜV-Verband, betont den Nutzen dieser Technologie: „An sonnigen Tagen und bei optimaler Ausrichtung erzeugen Stecker-Solargeräte genug Strom, um einen erheblichen Teil des Haushaltsstrombedarfs zu decken.“ Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 800 Watt produziere unter idealen Bedingungen circa 550 Kilowattstunden Strom im Jahr, was etwa 40 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs eines Einpersonenhaushalts entspreche.
Der selbst produzierte Solarstrom wird in einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und fließt über ein Anschlusskabel in das häusliche Stromnetz. Ohne Speicher können Haushalte nur etwa 55 bis 70 Prozent des erzeugten Stroms direkt nutzen. Ein Grund dafür ist, dass der Strombedarf oft nicht mit den Produktionsspitzen um die Mittagszeit übereinstimmt.
Hier kommen Speicherlösungen ins Spiel. Diese Batterien speichern überschüssigen Solarstrom, um ihn später für den Eigenbedarf zu nutzen. Kleine Speicher beginnen preislich bei etwa 400 Euro und sind vor allem für größere Anlagen mit vier oder fünf Modulen geeignet. Als Alternative zur Speicherung empfiehlt Dr. Dinkler den gezielten Einsatz von Elektrogeräten in sonnenreichen Zeiten mithilfe von Zeitschaltuhren.
Ein weiterer Vorteil des Solarpakets 1 ist die Vereinfachung der Meldepflichten. Bürger:innen müssen ihr Stecker-Solargerät nun nur noch bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister anmelden, eine zusätzliche Registrierung beim lokalen Netzbetreiber entfällt. Die maximale Modulleistung für eine vereinfachte Anmeldung wurde auf 2.000 Watt festgelegt, die Leistung des Wechselrichters darf jedoch 800 Watt nicht überschreiten.
Die richtige Montage der Solarmodule ist entscheidend. Orte mit optimaler Sonneneinstrahlung wie Sonnenbalkone, Terrassen oder Fassaden sind ideal. Verbraucher:innen sollten sicherstellen, dass die Brüstung stabil genug ist, um die Solarmodule zu tragen. Zudem wird empfohlen, spezielle Einspeise-Stecker nach DIN-Norm VDE 0100-551 zu verwenden, welche bereits in 80 Prozent der Geräte im Einsatz sind.
Sicherheit steht an oberster Stelle. Es sollte immer nur ein Solargerät pro Steckdose angeschlossen werden, um Überlastungen zu vermeiden. „Es gibt bisher keine spezifische Produktnorm für Stecker-Solargeräte, aber der Sicherheitsstandard DGS 0001:2019-10 dient als verlässliche Orientierung“, erklärt Dinkler. Eine entsprechende Produktnorm unter dem Namen DIN VDE V 0126-95 wird Ende 2024 erwartet.
Die Nutzung von Stecker-Solargeräten ist nicht nur finanziell attraktiv, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zur Energiewende. Öffentliche Förderungen machen die Anschaffung noch lohnender. Die Mittel werden häufig über lokale Kommunen bereitgestellt.
Insgesamt bieten Stecker-Solargeräte eine einfache Möglichkeit, sich aktiv an nachhaltigen Energielösungen zu beteiligen und gleichzeitig langfristig finanzielle Vorteile zu genießen. Für weitere Informationen stehen Organisationen wie der TÜV-Verband und die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie als vertrauenswürdige Anlaufstellen zur Verfügung.
Der Aufstieg der Balkonkraftwerke: Eine Revolution im Eigenverbrauch
Deutschlands Haushalte erleben derzeit eine stille Revolution: Stecker-Solargeräte, auch bekannt als Balkonkraftwerke, verzeichnen eine rasante Verbreitung. Die kürzlich eingeführten Vereinfachungen durch das Solarpaket 1 haben die Anmeldung dieser praktischen Mini-Solaranlagen erheblich erleichtert und sie somit für viele Verbraucher attraktiver gemacht. Diese Veränderungen könnten den Startschuss für einen umfassenden Wandel in der Art und Weise darstellen, wie Haushalte ihren Stromverbrauch steuern und optimieren.
Ein bedeutender Schritt in Richtung erneuerbare Energien
Die sprunghafte Zunahme der Registrierungen bei der Bundesnetzagentur ist ein klares Indiz für das hohe Interesse an dieser Technologie. Während im gesamten letzten Jahr etwa 300.000 Anlagen gemeldet wurden, sind es im ersten Halbjahr 2024 bereits circa 220.000. Diese Dynamik zeigt, dass immer mehr Menschen die Vorteile von Stecker-Solargeräten erkennen und nutzen möchten. Ähnliche Trends waren auch schon in anderen Ländern wie den Niederlanden und Belgien zu beobachten, wo dezentrale Energieversorgungen stark an Bedeutung gewonnen haben.
Speicherlösungen als Gamechanger
Mit der wachsenden Popularität der Balkonkraftwerke steigt auch das Interesse an Speicherlösungen. Diese ermöglichen es, den selbst erzeugten Solarstrom effizient zu nutzen, indem sie überschüssige Energie speichern und später freigeben. Kleinere Speicher sind bereits ab etwa 400 Euro erhältlich, was sie zu einer praktikablen Ergänzung für Hausbesitzer macht, die ihren Eigenverbrauch optimieren möchten. In Zukunft könnten noch preiswertere und leistungsfähigere Speichertechnologien entwickelt werden, was die Attraktivität der Balkonkraftwerke weiter steigern dürfte.
Potenzial und Herausforderungen der Technologie
Trotz der offensichtlichen Vorteile gibt es auch Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Die richtige Montage und die Anwendung sicherer Anschlusstechnik sind essenziell, um Risiken wie Überlastungen und Brände zu vermeiden. Hier spielt die Einhaltung von Sicherheitsstandards wie der DGS 0001:2019-10 eine entscheidende Rolle. Immerhin wird Ende 2024 eine spezifische Produktnorm unter dem Namen DIN VDE V 0126-95 erwartet, die weitere Sicherheit bieten soll. Solche Entwicklungen sind entscheidend, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen und die Technologie flächendeckend zu etablieren.
Förderprogramme als Katalysator
Eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung von Stecker-Solargeräten spielen öffentliche Förderungen. Lokale Kommunen bieten häufig finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung solcher Geräte, wodurch die Investitionshürden für viele Haushalte gesenkt werden. Diese Förderungen sind ein starkes Argument für die wachsende Beliebtheit der Balkonkraftwerke und ein Anreiz, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen.
Ein Blick in die Zukunft
Die aktuelle Entwicklung deutet darauf hin, dass Stecker-Solargeräte und ähnliche Technologien in naher Zukunft einen bedeutenden Beitrag zur dezentralen Energieversorgung leisten könnten. Auch größere Photovoltaikanlagen und integrierte Energiesysteme könnten von diesen Trends profitieren, da sie zeigen, wie effektiv selbst kleinste Veränderungen im Energieverbrauch auf die größeren Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels wirken können. Während globale Akteure und nationale Regierungen sich weiterhin auf große Infrastrukturprojekte fokussieren, könnten es gerade die kleinen, dezentralen Systeme sein, die den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Die Nutzung von Stecker-Solargeräten ist nicht nur eine ökonomisch vernünftige Entscheidung, sondern auch ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise. Sie versetzen Verbraucher in die Lage, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und gleichzeitig ihre Stromkosten signifikant zu senken. Organisationen wie der TÜV-Verband und die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie stehen als vertrauenswürdige Informationsquellen bereit und unterstützen Verbraucher bei der Umsetzung dieser umweltfreundlichen Technologie.
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TÜV-Verband Presseinfo | Balkonkraftwerk: Mit Batterien Sonnenenergie effizienter nutzen
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