EES-Start in Düsseldorf: Das neue EU-Einreisesystem für biometrische Grenzkontrollen

Am Flughafen Düsseldorf ist das neue EU-Einreisesystem EES gestartet. Das digitale System erfasst künftig automatisch Ein- und Ausreisedaten sowie biometrische Informationen wie Fingerabdrücke und Gesichtsbilder von Nicht-EU-Reisenden. In den kommenden sechs Monaten wird das EES schrittweise in allen Schengen-Staaten eingeführt und soll Grenzkontrollen sicherer und effizienter machen.
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Inhaltsübersicht

– Start des EU-Entry/Exit-Systems am Flughafen Düsseldorf am 12. Oktober 2025
– Erfassung biometrischer Daten und Ein-/Ausreise von Nicht-EU-Reisenden ohne Passstempel
– Schrittweise Einführung an allen deutschen Flughäfen innerhalb von sechs Monaten

Start der digitalen Grenzkontrolle: EU-Entry/Exit-System in Düsseldorf

Am Flughafen Düsseldorf hat am Sonntag, den 12. Oktober 2025, ein neues Zeitalter der Grenzkontrolle begonnen. Mit dem Start des Entry/Exit Systems (EES) der Europäischen Union werden die Ein- und Ausreisen von Reisenden aus Nicht-EU-Staaten jetzt digital und biometrisch erfasst. Das System löst die manuellen Passstempel ab und zeichnet automatisch auf, wann und wo Personen den Schengen-Raum betreten oder verlassen. Gleichzeitig werden biometrische Daten wie Gesichtsbilder und Fingerabdrücke erfasst, um die Kontrollen an Europas Außengrenzen sicherer und fälschungssicher zu gestalten.

In den kommenden sechs Monaten wird das EES schrittweise in allen 29 Schengen-Staaten eingeführt (Stand: 13. Oktober 2025). Nach dem Start in Düsseldorf folgen die Flughäfen Frankfurt und München, bevor das System an allen deutschen Flughäfen vollständig in Betrieb geht. Für die Flughäfen bedeutet diese Umstellung einen tiefgreifenden technologischen und organisatorischen Wandel. In enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei wurden Kontrollbereiche modernisiert, neue Geräte zur Gesichtserkennung und Fingerabdruckprüfung installiert sowie zusätzliche Kontrollspuren eingerichtet.

Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, betont die Bedeutung dieser Entwicklung: „Das EES ist mehr als eine technische Neuerung – es steht für gemeinsame europäische Verantwortung und Fortschritt. Mit dem neuen Entry/Exit System beginnt eine neue Ära der digitalen Grenzkontrolle in Europa.“ Zugleich weist er auf die umfassenden Vorbereitungen hin: „Deutsche Flughäfen haben gemeinsam mit der Bundespolizei und den Airlines intensiv daran gearbeitet, Sicherheit, Effizienz und Reisekomfort zu verbinden.“

Das EES markiert nicht nur einen technologischen Sprung, sondern ebnet auch den Weg für weitere Digitalisierungsprozesse an Flughäfen. Die systematische Erfassung biometrischer Daten soll Grenzkontrollen beschleunigen und zugleich die Sicherheit erhöhen – ein wichtiger Schritt hin zur durchgehenden digitalen Reisekette.

Was das EES für Reisende bedeutet

Das neue Entry/Exit-System verändert die Einreise für Millionen Nicht-EU-Bürger grundlegend. Betroffen sind alle Reisenden aus Drittstaaten, die visumfrei in den Schengen-Raum einreisen – also beispielsweise US-Amerikaner, Briten oder Kanadier. Sie müssen sich künftig bei der Grenzkontrolle umfassenden biometrischen Checks unterziehen.

So funktioniert das EES

An den Grenzkontrollpunkten werden vier Fingerabdrücke und ein digitales Gesichtsbild erfasst (Stand: Oktober 2025, Quelle: Heise). Diese biometrischen Daten werden zusammen mit den Einreiseinformationen in einer EU-weiten Datenbank gespeichert. Bei der Ausreise registriert das System automatisch den Verlassenstermin. Für Kinder unter zwölf Jahren entfällt die Fingerabdruckpflicht (Stand: Oktober 2025, Quelle: EU-Kommission).

Die Speicherfristen folgen einem gestaffelten System: Im Regelfall bleiben die Daten drei Jahre erhalten (Stand: Oktober 2025, Quelle: Heise). Rechtlich möglich sind maximal drei Jahre, bei fristgerechter Ausreise kann eine Löschung bereits nach sechs Monaten erfolgen (Stand: 2025, Quelle: EU-Kommission). Diese unterschiedlichen Angaben erklären sich durch den EU-Rechtsrahmen gegenüber der praktischen Umsetzung.

Das ändert sich konkret:

  • Passstempel werden durch digitale Erfassung ersetzt
  • Biometrische Daten (Gesichtsbild, Fingerabdrücke) werden zentral gespeichert
  • Automatische Erfassung von Ein- und Ausreisedaten
  • Neue Selbstbedienungsterminals und Vorab-Registrierung per App

Zur Beschleunigung der Verfahren installieren deutsche Flughäfen rund 500 neue Selbstbedienungsautomaten und bieten eine Vorab-App mit QR-Code an (Stand: Oktober 2025, Quelle: nd-aktuell). Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, bewertet diese Entwicklung positiv: "Das neue Entry/Exit System zeigt, dass Digitalisierung und Biometrie mit höherer Sicherheit und größerem Komfort für Reisende zusammenpassen."

Die EU-Kommission betont, dass das System Missbrauch vorbeugen und überlange Aufenthalte visumfreier Reisender verhindern soll. Gleichzeitig soll der Grenzübertritt durch standardisierte Abläufe effizienter werden.

Wartezeiten und Betrieb: Was jetzt aufläuft

Der Start des Entry/Exit-Systems markiert nicht nur einen technologischen Umbruch, sondern stellt den Flugbetrieb vor unmittelbare operative Herausforderungen. Während die offizielle Einführung als Schritt in die digitale Zukunft gefeiert wird, zeichnen sich bereits konkrete Auswirkungen auf die Abläufe an den Flughäfen ab. Die Wartezeiten an den Grenzkontrollen werden sich nach Einschätzung von Experten deutlich verlängern – laut einer Analyse um rund 40 Prozent, in Einzelfällen sei sogar eine Verdreifachung möglich (Stand: Oktober 2025, Quelle: ND aktuell). Diese Prognose wird durch Warnungen der Fluggesellschaften untermauert, die vor einem erhöhten Risiko für verpasste Anschlussflüge mahnen (Stand: 13. Oktober 2025, Quelle: Heise Online).

Einschätzungen im Überblick

Die Perspektiven auf die unmittelbaren Folgen des EES-Starts fallen unterschiedlich aus:

  • Flughafenverband ADV: Betont die erfolgreiche Vorbereitung und sieht im EES einen „Wegbereiter für die digitale Reisekette“. Die intensive Zusammenarbeit mit Bundespolizei und Airlines soll Sicherheit, Effizienz und Reisekomfort verbinden. Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des ADV, erklärt: „Das neue Entry/Exit System zeigt, dass Digitalisierung und Biometrie mit höherer Sicherheit und größerem Komfort für Reisende zusammenpassen.“

  • Airlines und unabhängige Beobachter: Heben die praktischen Risiken hervor. Die gefürchtete Verlängerung der Kontrollzeiten stellt insbesondere den eng getakteten Transferverkehr vor Probleme. Als Entlastung sollen technische Lösungen wie die rund 500 Selbstbedienungsautomaten und eine App-gestützte Vorab-Registrierung dienen (Stand: Oktober 2025, Quelle: ND aktuell). Ob diese Maßnahmen die erwarteten Effizienzgewinne bringen, muss sich in der betrieblichen Praxis der Startphase erst noch beweisen.

    Datenschutz und Kinder: Regeln im Überblick

Der neue europäische Grenzkontrollrahmen stellt eine komplexe Abwägung zwischen Sicherheitsinteressen und Grundrechtsschutz dar. Besonders im Umgang mit sensiblen Personendaten zeigt sich die gesellschaftliche Dimension des Entry/Exit-Systems. Während das System grundsätzlich auf umfassende Datenerhebung setzt, sieht es für besonders schutzbedürftige Personengruppen spezifische Ausnahmen vor.

Kinder unter 12 Jahren sind von der Fingerabdruckpflicht ausgenommen – diese Regelung gilt seit Oktober 2025 und berücksichtigt den besonderen Schutzbedarf Minderjähriger. Die Europäische Kommission betont damit die Notwendigkeit, kinderspezifische Datenschutzaspekte in biometrische Kontrollverfahren zu integrieren.

Bei den Speicherfristen bewegt sich das System im Spannungsfeld zwischen Praxisanforderungen und Rechtsrahmen. Im Regelfall beträgt die Aufbewahrungsdauer drei Jahre – dieser Wert spiegelt die operative Praxis wider, wie sie seit Oktober 2025 umgesetzt wird. Der rechtliche Rahmen erlaubt hingegen eine maximale Speicherdauer von ebenfalls drei Jahren, bietet aber zugleich die Möglichkeit einer deutlich früheren Löschung: Bei fristgerechter Ausreise können die Daten bereits nach sechs Monaten gelöscht werden. Diese Differenzierung zwischen Regelpraxis und rechtlichem Maximum ermöglicht einen flexiblen Umgang mit den gespeicherten Informationen, ohne den Sicherheitsanspruch des Systems zu gefährden.

Die datenschutzrechtlichen Vorkehrungen des EES verdeutlichen den Balanceakt zwischen effizienter Grenzkontrolle und dem Schutz persönlicher Rechte. Während das System durch umfassende Biometrieerfassung die Sicherheit erhöhen soll, zeigen die Ausnahmen für Kinder und die gestaffelten Speicherfristen, dass grundrechtliche Aspekte ebenfalls Berücksichtigung finden. Diese Abwägungsprozesse werden die Diskussion über digitale Grenzkontrollen in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.

Von der Testphase zur EU-weiten Umsetzung

Der Zeitplan für das europäische Ein- und Ausreisesystem folgt einer klar strukturierten Abfolge. Bereits im Sommer 2025 starteten erste Probebetriebe durch die Bundespolizei und Frontex (Stand: September 2025). Der offizielle Startschuss in Deutschland fiel am 12. Oktober 2025 am Flughafen Düsseldorf. Dieser erste operative Einsatz markiert den Beginn der schrittweisen Einführung, die in den Folgemonaten die Flughäfen Frankfurt und München einbezieht. Die vollständige Implementierung an allen deutschen Flughäfen steht als nächster Meilenstein an.

Die Vollausrollung des EES erstreckt sich über den gesamten Schengen-Raum. Bis zum 10. April 2026 wird das System EU-weit in allen 29 Schengen-Staaten eingeführt (Stand: Oktober 2025). Dieser Prozess transformiert die Grenzkontrollen grundlegend: Biometrische Erfassung ersetzt den manuellen Passstempel, was die Verfahren nicht nur beschleunigt, sondern auch fälschungssicherer macht.

EES-Meilensteine im Überblick

Datum Meilenstein Ort/Bezug Quelle/Stand
Sommer 2025 Probebetriebe Bundespolizei & Frontex VerkehrsRundschau, September 2025
12. Oktober 2025 Offizieller Start in Deutschland Flughafen Düsseldorf ADV-Pressemitteilung, 13. Oktober 2025
bis 10. April 2026 EU-weite Vollausrollung 29 Schengen-Staaten nd-aktuell, Oktober 2025

Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, betont die Bedeutung dieser Entwicklung: "Das EES ist mehr als eine technische Neuerung – es steht für gemeinsame europäische Verantwortung und Fortschritt. Mit dem neuen Entry/Exit System beginnt eine neue Ära der digitalen Grenzkontrolle in Europa." Die schrittweise Einführung bis Frühjahr 2026 unterstreicht den systematischen Ansatz, mit dem Europa seine Außengrenzen modernisiert.

Diese Mitteilung und die darin enthaltenen Aussagen stammen aus einer Pressemitteilung des Flughafenverbandes ADV.

Weiterführende Quellen:

6 Antworten

  1. „Die neuen Selbstbedienungsautomaten klingen nach einer praktischen Lösung! Aber sind diese Automaten benutzerfreundlich für alle Reisenden? Vielleicht gibt es ja Schulungen für die Nutzung?“

    1. „Ich hoffe sehr, dass sie einfach zu bedienen sind! Gerade für ältere Menschen könnte es kompliziert sein… Gute Idee mit Schulungen!“

  2. Das System scheint modern und notwendig zu sein, aber ich mache mir Sorgen um den Datenschutz. Wie sicher sind unsere biometrischen Daten wirklich? Das ist ein wichtiges Thema!

    1. Ich verstehe die Bedenken, aber die EU scheint Sicherheitsmaßnahmen zu haben. Vielleicht sollten wir abwarten und schauen, wie es sich entwickelt?

  3. Ich finde das neue Entry/Exit-System echt spannend. Aber ich frage mich, ob die Wartezeiten wirklich so lange werden? Man hört immer wieder von längeren Zeiten an den Kontrollen. Gibt es dazu schon Erfahrungsberichte?

    1. Ja, das ist eine berechtigte Frage. Ich habe auch gehört, dass die Airlines besorgt sind über mögliche Verspätungen. Vielleicht sollte man sich auf längere Wartezeiten einstellen. Was denkt ihr darüber?

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