– Via Transilvanica gewinnt EcoTrophea 2025 für nachhaltigen Tourismus und Biodiversität.
– Der 1.600 km Fernwanderweg schützt Europas letzte Wildnis mit Bären und Wölfen.
– Das Projekt verbindet über 400 Ortschaften und bewahrt Rumäniens biologische Vielfalt.
Via Transilvanica erhält renommierte EcoTrophea 2025
Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat die EcoTrophea 2025 an das rumänische Wanderprojekt Via Transilvanica vergeben. Die Auszeichnung wurde im Rahmen seines Hauptstadtkongresses in Berlin überreicht. Die Jury würdigte insbesondere den Beitrag des 1.600 Kilometer langen Fernwanderwegs zur Bewahrung der Biodiversität – dem zentralen Thema des diesjährigen Nachhaltigkeitspreises.
Prof. Dr. Harald Zeiss, Vorsitzender des Ausschusses Nachhaltigkeit im DRV und Juryvorsitzender, betonte bei der Preisverleihung: „Die Via Transilvanica zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie nachhaltiger Tourismus die biologische Vielfalt bewahren kann. Biodiversität ist die Grundlage unseres Lebens. Sie sorgt für stabile Ökosysteme, sauberes Wasser, fruchtbare Böden und gesunde Luft.“
Anna Szekely, Vizepräsidentin des Vereins Tășuleasa Social, nahm die Auszeichnung entgegen und erklärte: „Die Via Transilvanica ist weit mehr als nur ein Wanderweg – sie ist ein Symbol für die Harmonie zwischen Mensch und Natur und ein herausragendes Beispiel für verantwortungsvollen Tourismus. Nicht nur deshalb ist es für uns eine große Ehre, die EcoTrophea 2025 zu erhalten.“
Der Wanderweg durchquert die Karpaten, die Bukowina und die Banater Berge und verbindet mehr als 400 Ortschaften sowie 20 ethnische Gemeinschaften (Stand: 2025, Pressemitteilung DRV). Die EcoTrophea wird vom DRV bereits seit 1987 vergeben (Stand: 2025, Pressemitteilung DRV) und zählt zu den traditionsreichsten Auszeichnungen der Reisewirtschaft.
Via Transilvanica: Ein Wanderweg mit Wirkung
Der EcoTrophea-Preis 2025 für die Via Transilvanica würdigt nicht nur einen beeindruckenden Fernwanderweg, sondern eine langfristig angelegte Initiative mit messbaren Erfolgen. Die Auszeichnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Projekt bereits eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich hat. Nach vier Jahren intensiver Arbeit mit lokalen Gemeinschaften und über 10.000 Freiwilligen wurde der Weg 2022 offiziell eingeweiht (Stand: Juni 2025). Bereits ein Jahr später folgte die internationale Anerkennung durch die European Heritage Awards, bei denen die Via Transilvanica sowohl den Public Choice Award als auch die Kategorie Citizens' Engagement and Awareness-raising gewann (Stand: 2023). Die wachsende Beliebtheit zeigt sich deutlich in den Nutzerzahlen: Mehr als 30.000 Wanderer bevölkerten den Weg im Jahr 2024 (Stand: 2024).
Diese Entwicklung findet in einem besonderen Schutz-Kontext statt. Rumänien verfügt über eine der letzten großen Wildnisregionen Europas, doch nur etwa 5 Prozent der Landesfläche stehen unter formalem Schutz (Stand: 2025). Zum Schutznetzwerk gehören das Donaudelta, 14 Nationalparks, 17 Naturparks und 617 Naturschutzgebiete (laut Conscious Explorer). Vor diesem Hintergrund gewinnt die Via Transilvanica zusätzliche Bedeutung als Modellprojekt für sanften Tourismus.
Was Biodiversität konkret bedeutet
Biodiversität umfasst mehr als die Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten. Der Begriff beschreibt das komplexe Netzwerk des Lebens in seiner gesamten Bandbreite – von den kleinsten Mikroorganismen im Boden bis zu den großen Raubtieren der Karpaten. Diese biologische Vielfalt bildet die Grundlage für stabile Ökosysteme, die sauberes Wasser, fruchtbare Böden und bestäubende Insekten hervorbringen.
Sanfter Tourismus, wie ihn die Via Transilvanica praktiziert, unterstützt die Biodiversität auf mehreren Ebenen:
- Er lenkt Besucherströme in festgelegte Korridore und reduziert damit Störungen in sensiblen Lebensräumen
- Schafft wirtschaftliche Alternativen für lokale Gemeinden, die den Anreiz für Landnutzungsänderungen verringern
- Fördert das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge bei Besuchern und Einheimischen gleichermaßen
Die Auszeichnung mit der EcoTrophea 2025 unterstreicht, dass die Via Transilvanica nicht nur ein Wanderweg, sondern ein wirksames Instrument zum Erhalt der biologischen Vielfalt geworden ist. In einer Region, in der formelle Schutzgebiete nur begrenzt Fläche abdecken, zeigt das Projekt, wie touristische Infrastruktur aktiv zum Naturschutz beitragen kann.
Zahlencheck zur Via Transilvanica
Die Via Transilvanica präsentiert sich in verschiedenen Quellen mit teils abweichenden Kennzahlen, die einer genauen Betrachtung bedürfen. Die aktuellsten verfügbaren Daten zeichnen das Bild eines stetig wachsenden Fernwanderwegs, dessen Entwicklung sich auch in den statistischen Angaben widerspiegelt.
Route-Daten im Überblick
Die Längenangaben zur Via Transilvanica zeigen eine dynamische Entwicklung. Der Deutsche Reiseverband gibt in seiner Pressemitteilung zur EcoTrophea-Verleihung 1.600 Kilometer als Gesamtlänge an (Stand: 2025). Die offizielle Projektwebsite listet hingegen 1.420 Kilometer Hauptroute mit 32.000 Höhenmetern auf, ergänzt durch zwei Alternativrouten und mehrere Schleifen (Stand: 2025). Eine Erweiterung im Juni 2025 durch die Terra Borza Teutonica im Kreis Brașov brachte die Gesamtlänge auf 1.599 Kilometer (Quelle: Romania Insider, Stand: Juni 2025).
Die geografische Reichweite des Projekts umfasst mehr als 600 Gemeinden und über 107 administrativ-territoriale Einheiten (Stand: 2025). Der Weg durchquert zehn rumänische Kreise: Suceava, Bistrița-Năsăud, Mureș, Harghita, Sibiu, Brașov, Hunedoara, Alba, Caraș-Severin und Mehedinți. Besonders bemerkenswert ist die Nähe zu zwölf UNESCO-Welterbestätten, die entlang der Route liegen (Stand: 2025).
Ein symbolischer Meilenstein wurde im Juni 2025 auf der Donauinsel Șimian gesetzt, wo ein weiterer Kilometerstein den südwestlichen Abschnitt markiert (Quelle: Romania Insider, Stand: Juni 2025). Die unterschiedlichen Längenangaben resultieren aus der fortlaufenden Entwicklung des Wegenetzes, wobei die jüngste Erweiterung im Kreis Brașov die Route nahe an die ursprünglich vom DRV genannte Gesamtlänge heranführte.
| Kennzahl | Wert | Einheit/Details | Quelle | Stand |
|---|---|---|---|---|
| Streckenlänge | 1.600 | Kilometer | DRV Pressemitteilung | 2025 |
| Streckenlänge | 1.420 | Kilometer (Hauptroute) + Alternativrouten | Via Transilvanica Map | 2025 |
| Streckenlänge | 1.599 | Kilometer nach Erweiterung | Romania Insider | Juni 2025 |
| Höhenmeter | 32.000 | Meter | Via Transilvanica Map | 2025 |
| Gemeinden | >600 | Orte | Via Transilvanica Website | 2025 |
| Verwaltungseinheiten | >107 | territoriale Einheiten | Via Transilvanica Website | 2025 |
| UNESCO-Stätten | 12 | Welterbestätten | Romania Insider | 2025 |
| Durchquerte Kreise | 10 | Suceava, Bistrița-Năsăud, Mureș, Harghita, Sibiu, Brașov, Hunedoara, Alba, Caraș-Severin, Mehedinți | Romania Insider | 2025 |
Ausblick: Finanzierung und Wirkung vor Ort
Die Auszeichnung mit der EcoTrophea 2025 verleiht der Via Transilvanica zusätzliche internationale Strahlkraft – und eröffnet neue Perspektiven für die langfristige Finanzierung des Projekts. Aktuell laufen Verhandlungen über Fördermittel in Höhe von 6–7 Millionen Euro aus den EEA and Norway Grants für den Zeitraum 2021–2028 (Stand: September 2025). Diese Mittel könnten gezielt in die nachhaltige Weiterentwicklung des Fernwanderwegs fließen.
Mit solchen Investitionen ließen sich verschiedene Bereiche systematisch stärken. Denkbar sind Maßnahmen zur Besucherlenkung, die sensible Naturräume entlasten. Auch eine verbesserte Wegebeschilderung oder digitale Informationsangebote für Wanderer wären mögliche Anwendungsfelder. Bildungsformate zur Biodiversität oder Handwerksworkshops in den Dorfgemeinschaften könnten das touristische Erlebnis vertiefen und gleichzeitig lokales Wissen bewahren.
Die möglichen Wirkungsbereiche einer solchen Förderung umfassen:
- Naturschutz und Besuchermanagement: Gezielte Lenkung von Wanderströmen zum Schutz sensibler Ökosysteme
- Lokale Wertschöpfung: Stärkung regionaler Betriebe durch nachhaltigen Tourismus
- Kulturelle Vermittlung: Erhalt und Sichtbarmachung traditionellen Handwerks entlang der Route
Diese Entwicklungsperspektiven zeigen: Die Via Transilvanica hat das Potenzial, weit über ihre Funktion als Wanderweg hinauszuwachsen. Sie kann zu einem Modellprojekt werden, das Naturschutz, regionalwirtschaftliche Impulse und kulturelle Identität in Rumänien nachhaltig verbindet.
Die vorliegenden Informationen und Aussagen stammen aus einer Pressemitteilung des Deutschen Reiseverbands (DRV).
Weiterführende Quellen:
- „Via Transilvanica wurde 2022 offiziell eingeweiht nach vier Jahren Arbeit mit lokalen Gemeinschaften und über 10.000 Freiwilligen.“ – Quelle: https://www.romania-insider.com/via-transilvanica-simian-island-jun-2025
- „Im Jahr 2023 gewann die Via Transilvanica den Public Choice Award der European Heritage Awards und war Gewinner in der Kategorie Citizens‘ Engagement and Awareness-raising.“ – Quelle: https://www.romania-insider.com/via-transilvanica-simian-island-jun-2025
- „Der Wanderweg zog mehr als 30.000 Wanderer allein im Jahr 2024 an.“ – Quelle: https://www.romania-insider.com/via-transilvanica-simian-island-jun-2025
- „Via Transilvanica misst aktuell 1.599 km nach Einweihung der Terra Borza Teutonica-Erweiterung im Kreis Brașov (Stand Juni 2025).“ – Quelle: https://www.romania-insider.com/via-transilvanica-simian-island-jun-2025
- „Im Juni 2025 wurde ein symbolischer Kilometerstein auf der Insel Șimian im Donaubereich enthüllt, als Erinnerung an die versunkene Insel Ada-Kaleh und die türkische Gemeinschaft.“ – Quelle: https://www.romania-insider.com/via-transilvanica-simian-island-jun-2025
- „Ministerin Dragoș Pîslaru bestätigte im September 2025 Verhandlungen über Fördermittel aus den EEA and Norway Grants 2021-2028 in Höhe von 6–7 Millionen Euro für weitere Verbesserungen der Via Transilvanica.“ – Quelle: https://www.romania-insider.com/via-transilvanica-norway-grants-pislaru-sept-2025
- „Nur etwa 5 Prozent der Landesfläche Rumäniens sind geschützt, darunter das Donaudelta, 14 Naturparks, 17 Naturparks und 617 Naturschutzgebiete (Stand 2025).“ – Quelle: https://conscious-explorer.com/de/magazin/wildes-europa-oekotourismus-in-rumaenien
- „Die Via Transilvanica durchquert insgesamt über 600 Gemeinden und verbindet mehr als 107 administrativ-territoriale Einheiten in Rumänien (Stand 2025).“ – Quelle: https://www.viatransilvanica.com/en
- „Der Weg präsentiert 12 UNESCO-Welterbestätten und durchquert zehn Kreise: Suceava, Bistrița-Năsăud, Mureș, Harghita, Sibiu, Brașov, Hunedoara, Alba, Caraș-Severin und Mehedinți (Stand 2025).“ – Quelle: https://www.romania-insider.com/via-transilvanica-simian-island-jun-2025
- „Via Transilvanica misst 1.420 Kilometer mit 32.000 Höhenmetern, einschließlich zweier Alternativrouten und mehrerer Schleifen (Stand 2025).“ – Quelle: https://www.viatransilvanica.com/en/map


8 Antworten
…ich finde den Ansatz von sanftem Tourismus sehr interessant! Es könnte wirklich helfen, Traditionen in den Dörfern zu bewahren und gleichzeitig die Natur zu schützen. Wie stehen denn die Einheimischen dazu?
Ich habe von Via Transilvanica gehört und bin begeistert von der Idee eines langen Wanderwegs! Ich frage mich aber auch: Was passiert mit den Wildtieren wie Bären und Wölfen? Werden sie durch die Touristen gestört?
Das ist ein wichtiger Punkt! Ich hoffe wirklich, dass Tourismus nicht zu viel Störung verursacht. Vielleicht könnte man spezielle Zeiten oder Routen einführen?
…und wie sieht es mit der Sicherheit aus? Gibt es genug Informationen für Wanderer über gefährliche Tiere oder Pflanzen?
Es freut mich wirklich zu hören, dass es einen Fokus auf Biodiversität gibt! Aber wie genau wird das sichergestellt? Gibt es spezielle Programme oder Aufklärungskampagnen für die Besucher?
Ja, ich denke auch, dass Aufklärung wichtig ist! Wenn mehr Menschen über die Natur lernen, werden sie wahrscheinlich auch vorsichtiger sein und besser aufpassen.
Ich finde es echt toll, dass Via Transilvanica so einen Preis gewonnen hat. Es ist super wichtig, die Natur zu schützen und die Wanderer zu führen. Wie sieht das mit den Unterkünften entlang des Weges aus? Gibt es genug Möglichkeiten?
Das ist eine interessante Frage! Ich habe gehört, dass viele kleine Dörfer entlang des Weges Gastgeber für Wanderer sind. Das könnte die lokale Wirtschaft stärken, was auch wichtig ist.