Bremen (VBR). Berlin – Der deutsche E-Commerce verzeichnet Anfang des Jahres positive Signale, wie aus der neuesten Meldung des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) hervorgeht. Im zweiten Quartal legte der Onlinehandel mit Waren um 0,2 Prozent zu und erreichte beeindruckende 19,215 Milliarden Euro – das erste Wachstum seit zwei Jahren. Trotz dieses Hoffnungsschimmers bleibt der Umsatz für die gesamte erste Jahreshälfte um 1,2 Prozent hinter dem Vorjahreswert, aktuell bei 38,1 Milliarden Euro.
Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh, gibt sich vorsichtig optimistisch: „Wir sehen die Anfänge einer Normalisierung am Markt.“ Er betont jedoch, dass es für ein Ende der Konsumkrise noch zu früh sei. Politische Instabilitäten und geopolitische Konflikte könnten das fragile Wachstum bremsen. Zusätzlich sorgen Berichte über Insolvenzen dafür, dass die Verbraucher eher auf Sparkurs gehen.
Die Umsätze im Bereich digitaler Dienstleistungen entwickelten sich hingegen erfreulich. Im zweiten Quartal stiegen sie um 4,2 Prozent auf 3,72 Milliarden Euro. Hochgerechnet auf das Halbjahr ergibt dies ein Plus von 8,4 Prozent, was aktuellen Einnahmen von 6,45 Milliarden Euro entspricht.
Eine Umfrage unter den Mitgliedern des bevh untermauert den aktuellen Markttrend. Die B2C-Onlinehändler konnten ihre Umsätze seit Jahresbeginn durchschnittlich um mehr als 1,5 Prozent steigern. Eine genauere Analyse zeigt jedoch, dass besonders erfolgreiche oder rückläufige Händler herausgerechnet stabile Umsätze aufweisen. Obwohl diese Zeichen positiv sind, bleibt die Lage angespannt. Fast jeder zweite befragte Händler klagt über Hemmnisse durch deutsche und europäische Regulierungen, die ihr Wachstum beeinträchtigen.
Besonders bemerkenswert ist der Beitrag der Marktplätze zur Erholung des Marktes. Diese Plattformen wuchsen im zweiten Quartal um 2,3 Prozent und hieven ihren Marktanteil auf stolze 55 Prozent im laufenden Jahr. „Wir erleben eine Plattformisierung des E-Commerce“, erklärt Groß-Albenhausen. In anderen Segmenten sieht es weniger rosig aus. Herstellerversender und Multichannel-Händler verzeichneten Rückgänge in ihren eigenen Verkaufskanälen.
Positiv hervorzuheben ist das Verbraucherverhalten: Sie geben wieder mehr Geld aus. In zwölf von 19 untersuchten Produktsegmenten wurden Wachstumszahlen registriert. Besonders stark legten Lebensmittelbestellungen zu, mit einem Plus von 6,2 Prozent. Auch der Modehandel und das Cluster Einrichtung, das Möbel, Heimtextilien und Haushaltsgeräte umfasst, zeigten erfreuliche Tendenzen. Beeindruckend ist ebenfalls die Rückkehr zum Wachstum bei Luxusgütern wie Uhren und Schmuck, die seit Beginn des Ukraine-Konflikts besonders starke Einbußen hinnehmen mussten.
Der bevh sieht Potenzial für weiteres Wachstum, mahnt aber zur Vorsicht. Die vergangenen zwei Jahre waren für viele Unternehmen schwierig, gleichzeitig steigen die Kosten für Beschaffung, Personal und Energie ungebremst weiter. Der positive Trend muss also nicht nur anhalten, sondern sich verstärken, um die Unternehmen dauerhaft erfolgreich zu machen.
Kontakt:
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
Friedrichstraße 60 (Atrium), 10117 Berlin
Mobil: 0162 2525268
E-Mail: frank.duessler@bevh.org
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E-Commerce dreht zur Jahresmitte aus dem Minus
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Zitierte Personen und Organisationen
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Originator:
- Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), übermittelt durch news aktuell
Meldung einfach erklärt
- Datum: 08.07.2024 – 11:53 Uhr
- Verfasser: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
- Ort: Berlin
Worum geht es in dem Beitrag?
- Der Beitrag berichtet über positive Entwicklungen im Onlinehandel in Deutschland.
Was sind die wichtigsten Zahlen und Fakten?
- Im zweiten Quartal (April bis Juni) 2024 ist der Umsatz im Onlinehandel um 0,2 % auf 19,215 Milliarden Euro gestiegen.
- Auf das erste Halbjahr gerechnet, liegt der Umsatz jedoch um 1,2 % niedriger als im Vorjahr bei 38,1 Milliarden Euro.
- Digitale Dienstleistungen wie Reisebuchungen stiegen im zweiten Quartal um 4,2 % auf 3,72 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr stiegen sie um 8,4 % auf 6,45 Milliarden Euro.
Welche wichtigen Aussagen wurden getroffen?
- Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh, erklärt, dass sich der Markt langsam normalisiert.
- Die Einkommen haben die Teuerung der letzten Jahre überkompensiert, aber geopolitische Unsicherheiten und Berichte über Insolvenzen können zukünftiges Wachstum bremsen.
- Viele Unternehmen leiden noch unter den massiven Umsatzeinbrüchen der letzten zwei Jahre und steigenden Kosten (Beschaffung, Compliance, Personal, Energie).
Wie sehen die Prognosen aus?
- Der aktuelle Umsatztrend müsste stärker anhalten, damit Unternehmen langfristig profitieren können.
- Fast die Hälfte der befragten Händler sieht geplante Regulierungsmaßnahmen als weiteres Hemmnis.
Gibt es Kritik oder Probleme, die angesprochen werden?
- Hausgemachte Probleme wie Regulierungen bremsen Unternehmen mehr als der Wettbewerb durch asiatische Plattformen.
- 54,2 % der Unternehmen fühlen sich durch mangelnde Durchsetzung von EU-Recht gegenüber Drittstaatenanbietern im Nachteil.
Welche positiven Entwicklungen gibt es?
- Verbraucher geben wieder mehr Geld aus, besonders im Bereich Lebensmittel (+6,2 % im zweiten Quartal).
- Auch der Modehandel und die Einrichtung (Möbel und Haushaltsgeräte) zeigen Erholungstendenzen.
Wie verhalten sich die verschiedenen Verkaufsplattformen?
- Marktplätze dominieren den Onlinehandel mit einem Wachstum von 2,3 % im zweiten Quartal und einem Marktanteil von 55 %.
- Traditionelle Onlineshops und Direktverkaufskanäle der Hersteller (D2C-Handel) mussten Rückgänge hinnehmen.
Kontakt bei Rückfragen:
- Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
- Ansprechpartner: Frank Düssler
- Adresse: Friedrichstraße 60 (Atrium), 10117 Berlin
- Telefon: 0162 2525268
- E-Mail: frank.duessler@bevh.org
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7 Antworten
Warum reden die immer von Plattformisierung? Heißt das einfach, dass die Leute mehr auf Amazon und so kaufen?
Ich verstehe nicht warum die Umsätze von den Herstellerversendern zurück gehen. Die müssen doch auch was verkaufen.
Vielleicht weil die Leute lieber auf Marktplätze gehen, da gibt es mehr Auswahl und bessere Preise.
Interesant das die digitalen Dienstleistungen so viel wachsen. Jetzt buchen Leute wieder mehr Reisen? Gute Nachrichten!
Ich finde es gut das die Leute wieder mehr Sachen bestellen, besonders Lebensmittel. Vielleicht wirds bald besser fur alle.
Ja, hoffentlich! Aber man muss immer noch vorsichtig bleiben. Die Krise ist noch nicht vorbei.
Ich bin überrascht, dass der Onlinehandel wieder wächst. Aber warum geben die Leute jetzt mehr Geld aus? Das verstehe ich nicht so ganz.