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E-Commerce: Mehr Kompetenzen für Behörden gefordert

Aktionsplan E-Commerce: Sanktionsmacht muss bei Behörden bleiben

Berlin (ots) – Mit dem neuen "Aktionsplan E-Commerce" präsentiert ein deutsches Bundesministerium erstmals detaillierte Pläne zur besseren Marktüberwachung asiatischer Online-Plattformen. Daniela Bleimaier, Leiterin Public Affairs bei der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), begrüßt zwar den Vorstoß des BMWK, kritisiert jedoch die mögliche Übertragung von Kompetenzen an Verbraucherverbände und fordert stattdessen mehr Ressourcen für die Behörden. 'Der Aktionsplan beinhaltet viele langjährige Forderungen unseres Verbandes,' so Bleimaier, 'doch ein koordinierter Ansatz mit weiteren Ministerien und der EU ist unerlässlich.'


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Bremen (VBR). Erstmals hat ein deutsches Bundesministerium einen umfassenden “Aktionsplan E-Commerce” vorgelegt, der die Marktüberwachung asiatischer Plattformen verbessern soll. Diese Initiative stammt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und stieß auf gemischte Reaktionen im Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh).

Daniela Bleimaier, Leiterin Public Affairs beim bevh, kommentiert diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Sie betont positiv: „Dass das BMWK den Anfang macht, ist positiv. Im Aktionsplan finden sich viele Punkte, die der bevh seit Langem fordert, wie die konsequentere Durchsetzung bereits bestehender Regeln.“ Damit unterstützt sie die Vorhaben des Ministeriums und würdigt deren Bemühen um eine strengere Regulierung.

Jedoch gibt es auch Kritik. Bleimaier bemängelt, dass die alleinige Verantwortung nicht ausreichen wird. Sie ruft dazu auf, dass auch andere Ministerien sowie die Europäische Union aktiv werden müssen. Besonders besorgniserregend ist für sie der Plan, Verbraucherverbänden ähnliche Befugnisse wie Marktüberwachungsbehörden zu geben. „Dass auch Verbraucherverbände ‘neben Marktüberwachungsbehörden die Vorschriften der EU-Marktüberwachungsverordnung durchsetzen können’, sehen wir allerdings kritisch,“ äußert Bleimaier. Ihrer Ansicht nach könne dies zu weitreichenden Konsequenzen führen, wenn Verbände zusätzlich Sanktionsmaßnahmen ergreifen könnten. Dieser Punkt löst Debatten über die Verteilung und Verstärkung von Kompetenzen an nicht-staatliche Akteure aus.

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Bleimaier fordert stattdessen verstärkte Anstrengungen in den Behörden selbst: „Was wir brauchen, ist mehr Manpower und Digitalisierung bei den Behörden, nicht das Abwälzen von noch mehr staatlichen Aufgaben.“ Der Ruf nach mehr Ressourcen und technologischen Fortschritten innerhalb der behördlichen Strukturen könnte darauf hindeuten, dass diese besser ausgestattet werden müssen, um wirksame Kontrollen durchführen zu können.

Insgesamt zeigt der neue Aktionsplan E-Commerce eine ambitionierte Richtung des BMWK zur Regulierung und Überwachung asiatischer Online-Handelsplattformen. Doch erst die Zeit wird zeigen, ob die geplanten Maßnahmen ausreichend sind oder ob zusätzliche Anpassungen notwendig werden. Sicher ist nur, dass dieser Diskurs unvermeidlich und hochrelevant für die Zukunft des E-Commerce in Deutschland bleibt.

Kontakt für weitere Informationen:
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
Friedrichstraße 60 (Atrium)
10117 Berlin
Mobil: 0162 2525268
frank.duessler@bevh.org


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Aktionsplan E-Commerce: Sanktionsmacht muss bei Behörden bleiben

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Die zukünftige Entwicklung des E-Commerce-Marktes und die Rolle der Marktüberwachung

Die Forderung nach einer effektiveren Marktüberwachung, insbesondere im Hinblick auf asiatische Plattformen, ist nicht neu. Tatsächlich wurden in der Vergangenheit mehrfach ähnliche Bedenken geäußert. Berichte über unzureichende Produktsicherheit und irreführende Angebote auf internationalen Marktplätzen haben sowohl Verbraucherverbände als auch die Industrie zu verstärkten Maßnahmen gedrängt. Im Rahmen des neuen "Aktionsplans E-Commerce" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) soll nun ein erster Schritt zur konsequenteren Kontrolle dieser Bereiche unternommen werden.

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Historisch gesehen hat sich der E-Commerce-Sektor in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Die Globalisierung und das Aufkommen digitaler Plattformen haben eine Vielzahl an Geschäftsmöglichkeiten eröffnet, aber auch neue Herausforderungen mit sich gebracht. Plattformen aus Asien dominieren zunehmend den Markt, nicht zuletzt durch wettbewerbsfähige Preise und eine breitgefächerte Produktpalette. Allerdings führt dies häufig zu einem Regelungsdefizit, da viele dieser Plattformen wenig gegen die Verbreitung von minderwertigen oder unsicheren Produkten unternehmen.

Ein Blick auf vergleichbare Ereignisse zeigt, dass Länder wie die USA bereits strenge Regelungen zur Überwachung von Online-Plattformen eingeführt haben. Die dortige Federal Trade Commission (FTC) setzt rigoros Richtlinien durch, um die Einhaltung von Konsumentenschutzgesetzen zu gewährleisten. Dieselben Mechanismen könnten als Vorbild dienen, um auch in Deutschland und anderen EU-Staaten eine stringentere und effektivere Marktaufsicht umzusetzen.

In die Zukunft blickend, wird erwartet, dass der Druck auf Regierungen weltweit zunimmt, um sicherzustellen, dass Marktteilnehmer verantwortungsbewusst handeln. Ein integrierter Ansatz, bei dem sowohl Behörden als auch Verbrauchervertreter Hand in Hand arbeiten, scheint unumgänglich. Dies jedoch ohne die Befugnisse der Verbraucherverbände zu sehr auszuweiten, wie es der bevh anmerkt. Eine engere Zusammenarbeit und spezialisierte digitale Technologien könnten Schlüsselrollen spielen, um die Effizienz der Marktüberwachung zu steigern und trotzdem bürokratischen Ballast zu minimieren.

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Die Prognosen deuten darauf hin, dass der Online-Handel weiterhin exponentiell wachsen wird. Infolgedessen ist es unabdingbar, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst und durchgesetzt werden. Eine Europaweite Kohäsion könnte dazu beitragen, Mindeststandards zu definieren und so einen gerechteren Wettbewerb sicherzustellen.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass der "Aktionsplan E-Commerce" ein erster, wenn auch notwendiger Schritt ist, um langfristig eine sichere und faire Handelslandschaft zu fördern. Während einzelne Ministerien wie das BMWK den Ball ins Rollen bringen, wird es entscheidend sein, dass auch die europäische Zusammenarbeit und die Implementierung digitaler Lösungen weiter vorangetrieben werden, um in einem dynamischen globalen Markt bestehen zu können.

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7 Antworten

  1. “Regelungen müssen streng sein damit konsumenten sicher sind, besonders bei asiatischen produkten. Aber auch EU muss was tun.”

  2. “Das BMWK will mehr kontrolle aber wer macht das? die beamten haben kaum zeit und resourcen. Manpower fehlt einfach.”

  3. ich finde dass mehr digitalisierung in behörden wichtig ist, sie arbeiten zu langsam und veraltet. der aktionsplan könnte helfen, hoffe ich.

  4. Verbraucherverbände sollen nich so viel macht haben. die sollen helfen aber keine strafen geben können. sonst wird das kaos.

  5. Das Aktionsplan is gut, aber warum nur asiatische plattformen? es gibt viele problem auch bei euplattforme. Mehr kontrolle is gut aber es brauch bessere technik bei behörden.

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