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DUH zwingt dm zum Verzicht auf „umweltneutral handeln“

Deutsche Umwelthilfe stoppt Verbrauchertäuschung der Drogeriemarktkette dm mit dem ...
In einem bedeutenden Etappensieg gegen irreführende Werbestrategien hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Drogeriemarktkette dm dazu gebracht, ihre Behauptungen über das "umweltneutrale Handeln" aufzugeben. Nach einem erfolgreichen Rechtsstreit vor dem Landgericht Karlsruhe, in dem dm bereits zuvor von der Werbung mit den Begriffen "klimaneutral" und "umweltneutrales Produkt" absehen musste, lenkt das Unternehmen nun auch bei ihrem neuen Slogan ein. Die DUH kritisierte die unzureichende Berücksichtigung wesentlicher Umweltauswirkungen und fordert eine ehrliche Kommunikation über die tatsächlichen ökologischen Belastungen der Produkte. Der Fall unterstreicht den anhaltenden Kampf für echten Klimaschutz und gegen Verbrauchertäuschung im Handel.

Bremen (VBR).

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen Verbrauchertäuschung verbucht: Die Drogeriekette dm hat ihre Berufung beim Landgericht Karlsruhe zurückgezogen und sich verpflichtet, den umstrittenen Slogan "umweltneutral handeln" nicht weiter zu verwenden. Dies geschieht nachdem dm bereits ein Urteil der DUH hinsichtlich der Begriffe "klimaneutral" und "umweltneutrales Produkt" anerkannt hatte.

Dieser Fall deckt auf, wie Unternehmen oft mit vagen Umweltversprechen operieren. Insbesondere dm war stark in die Kritik geraten, weil es bei der Bewertung der angeblichen Umweltneutralität seiner Produkte nur wenige der anerkannten Umweltauswirkungen berücksichtigte. Jürgen Resch von der DUH betont: „Unabhängig davon, ob verursachte Umweltschäden überhaupt ausgleichbar sind, berücksichtigt dm bei der Bewertung der angeblichen Umweltneutralität lediglich 5 von 13 anerkannten Umweltauswirkungen." (Zitat-Quelle: )

Im Mittelpunkt steht die Forderung der DUH an Unternehmen, transparente Informationen über die tatsächlichen Umweltauswirkungen ihrer Produkte bereitzustellen und nicht auf Kompensationsstrategien zu setzen, die oftmals als Greenwashing angesehen werden können. Besonders hervorgehoben wird der Satz: „Echter darf unter diesem Deckmantel nicht länger verschleppt werden," kommentiert Agnes Sauter von der DUH. Sollte das neugegründete Bündnis „Gemeinsam umweltneutral handeln“ zukünftig erneut ähnliche Praktiken anwenden, kündigt die DUH entschlossene Maßnahmen an.

Der Ausgang des Verfahrens markiert nicht nur einen Sieg für die Umweltdachorganisation, sondern setzt auch ein Zeichen für mehr Authentizität und Verantwortungsbewusstsein in der Produktwerbung generell. Verbraucher haben ein Recht auf klare und ehrliche Informationen, wenn es um den ökologischen Fußabdruck der Produkte geht. Der Druck auf Unternehmen, echte nachhaltige Praktiken umzusetzen, wächst – und dieses Beispiel zeigt, dass Worte allein nicht mehr ausreichen.

Mit dieser Entscheidung verfolgt die Deutsche Umwelthilfe weiterhin konsequent ihre Mission, Täuschungen im Umweltmarketing aufzudecken und zur Rechenschaft zu ziehen. Ein Schritt, der sicherlich viele weitere Debatten nach sich ziehen wird, aber auch den Weg zu mehr Verantwortung im Handel ebnen kann.


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Hintergründe und mögliche Entwicklungen im Fall der irreführenden Umweltwerbung von dm

Der jüngste rechtliche Erfolg der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die Drogeriemarktkette dm ist Teil eines umfassenderen Trends, in dem Verbraucherorganisationen verstärkt irreführende Marketingpraktiken anprangern. Greenwashing, also das Vortäuschen einer besseren Umweltbilanz durch geschickte Werbestrategien, steht zunehmend im Fokus sowohl von NGOs als auch der Öffentlichkeit. Dies zeigt sich nicht nur in den bisherigen Klagen gegen dm, sondern auch in ähnlichen Verfahren, bei denen andere große Unternehmen dazu gezwungen wurden, ihre Marketingstrategien zu überdenken.

Bei der Verwendung von Prädikaten wie "umweltneutral" oder "klimaneutral" tritt häufig die Problematik zutage, dass solche Begriffe wissenschaftlich schwer zu verifizieren sind und oft auf der Grundlage unvollständiger Umweltbewertungen getroffen werden. Im Fall von dm beschränkte sich die Bewertung der Umweltauswirkungen auf lediglich 5 von 13 anerkannten Bereichen, was ein deutlich unvollständiges Bild ergibt.

Dieser Fall wirft ein Licht darauf, wie kritisch Verbraucherinnen und Umweltschützerinnen heutzutage mit Unternehmensclaims umgehen, die weitreichende Umweltverantwortung suggerieren. Unternehmen müssen zunehmend feststellen, dass einfache Kompensationsmaßnahmen nicht ausreichen, um anspruchsvolle Kund*innen zufriedenzustellen, die eine echte Verringerung der negativen Umwelteinflüsse fordern.

In Zukunft könnte diese Entwicklung unter anderem dazu führen, dass Gesetzgeber strengere Anforderungen an die Transparenz und Validität von Umweltversprechen stellen. Organisationen wie die DUH spielen hierbei möglicherweise weiterhin eine Schlüsselrolle, indem sie Druck auf Unternehmen ausüben, nicht bloß minimalistische Lösungen zur Emissionskompensation, sondern umfassendere Schritte hin zu einer nachhaltigen Geschäftspraxis zu ergreifen.

Das Vorgehen von dm durch ihre Mitgliedschaft im Verein ‚Gemeinsam umweltneutral handeln‘ könnte zudem ein Versuch sein, neue Wege für die Verteidigung ihrer Claims einzuschlagen. Sollten jedoch weiterhin irreführende Praktiken nachgewiesen werden, bleibt es wahrscheinlich, dass die DUH und ähnlich engagierte Akteure sich erneute rechtliche Auseinandersetzungen vorbehalten.

Zusammenfassend ist dieser Fall ein aufschlussreicher Indikator dafür, dass ernsthafter Klimaschutz in der heutigen Gesellschaft mehr erfordert als symbolische Handlungen. Sowohl Verbraucher als auch Aufsichtsbehörden werden tendenziell weiterhin wachsam gegenüber voreiligen Umweltverträgen sein und eine tatsächliche Vermeidung von Klimagasen sowie umfassende Transparenz von Unternehmen einfordern.


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8 Antworten

  1. Wow hat jemand die vollständige liste der 13 Umweltauswirkungen gesehen die dm ignoriert hat? Es wäre interessant zu wissen welche Bereiche oft vernachlässigt werden.

    1. @Dimitri03 Ich habe sie leider nicht gesehen, aber es stimmt, solche Informationen sind wichtig für alle von uns!

  2. @Jürgen Resch macht eine tolle Arbeit bei der DUH! Aber wie kann man als Verbraucher konkret helfen? Vielleicht mit gezielten Anfragen an Unternehmen?

  3. Wunderbar dass dm endlich eingeknickt ist! Wer noch andere firmen kennt die irreführende umweltversprechen machen sollte sie melden. Vielleicht könnte mehr Öffentlichkeit hier eine wirkung haben.

    1. @Vsander, das stimme ich dir zu! Verbraucher müssen sich organisieren und lautstark Forderungen stellen. Nur so werden wir echten Fortschritt sehen.

  4. Das is wirklich empörend! Warum glauben Unternehmen, dass sie mit so vagen Versprechen durchkommen können? Danke an DUH für ihre Arbeit. Was denkt ihr, könnte eine Lösung sein um Greenwashing besser zu bekämpfen?

  5. Dieser artikel zeigt wie wichtig es ist, dass Firmen ehrlich sind über ihre Umweltbelastung. Aber wie können wir sicherstellen, dass diese Transparenz auch wirklich umgesetzt wird? Gibt es Beispiele von Unternehmen die dies bereits gut machen?

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