Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie: Umwelthilfe fordert schnelleren Ressourcenschutz und konkrete Ziele für effektiven Umweltschutz

Im Vorfeld der Neuausrichtung der deutschen Umweltpolitik lobt die Deutsche Umwelthilfe, dass erstmals eine Halbierung des Primärrohstoffverbrauchs von 16 auf 8 Tonnen pro Kopf bis 2045 angestrebt wird, warnt aber zugleich, dass ohne verbindliche Zwischenziele für 2030 die ökologischen Folgen wie Landschaftszerschneidung, Artensterben und Klimabelastung nur in die Zukunft verschoben werden. Sie kritisiert, dass viele Maßnahmen im Regierungsentwurf schwammig und unverbindlich bleiben und fordert stattdessen ein eigenes Ressourcenschutzgesetz mit klaren, messbaren Vorgaben. Nur durch ambitionierte Zwischenschritte und konkrete Regeln etwa zu Mehrwegprodukten sieht die Umwelthilfe eine echte Chance, Deutschlands Rolle als Vorreiter im internationalen Ressourcenschutz zu festigen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Deutsche Umwelthilfe begrüßt Halbierung des Primärrohstoffverbrauchs bis 2045 von 16 auf 8 Tonnen.
– DUH kritisiert fehlende verbindliche Zwischenziele 2030 und schwammige, unverbindliche Maßnahmen im Entwurf.
– DUH fordert eigenes Ressourcenschutzgesetz mit klaren, messbaren Zielen und ambitionierten Zwischenetappen.

Nationaler Entwurf zur Kreislaufwirtschaft: Zwischen Anerkennung und scharfer Kritik

Im Vorfeld eines bedeutenden Umbruchs in der deutschen Umweltpolitik lenkt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Aufmerksamkeit auf den Entwurf des Bundesumweltministeriums für eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie. Die Vorlage wird von der DUH zwar grundsätzlich positiv aufgenommen, jedoch zugleich deutlich kritisiert. Anlass der aktuellen Diskussion ist insbesondere die erstmalige Setzung eines konkreten Ziels, den Verbrauch an Primärrohstoffen – darunter Metallerze, Holz, Erdöl und Sand – von aktuell jährlich 16 Tonnen pro Kopf auf 8 Tonnen bis 2045 zu halbieren.

„Wir begrüßen das Ziel zur Halbierung des Verbrauchs von Primärrohstoffen. Allerdings liegt die Zielerreichung im Jahr 2045 viel zu weit in der Zukunft. Ohne ein ambitioniertes und verbindliches Zwischenziel für das Jahr 2030 drohen die mit dem übermäßigen Rohstoffverbrauch verbundenen Probleme wie Naturraumzerstörung, Klimabelastung und Artensterben einfach in die Zukunft verschoben zu werden.“ Dieser Einwand der DUH verdeutlicht, dass das Ziel zwar ein Fortschritt sei, zugleich aber die zeitliche Perspektive für eine wirksame Umweltentlastung viel zu lang gestreckt ist.

Die Kritik richtet sich auch gegen die schwammige Ausgestaltung und fehlende Verbindlichkeit der geplanten Maßnahmen. Die DUH macht klar, dass die bisherigen Vorschläge vielfach ohne klare Vorgaben und messbare Zielvorgaben formuliert sind. Metz fordert deshalb ein eigenes Ressourcenschutzgesetz, das verbindliche Regelungen ermöglichen soll: Die bislang vorgesehenen Maßnahmen seien unzureichend und wirkungslos, „weil sie keine konkreten Vorgaben und keine messbaren Ziele beinhalten.“

Auch bei konkreten Feldern wie den Mehrwegverpackungen zeigt die DUH erhebliche Lücken: „Zwar bekennt sich die Bundesregierung in der Kreislaufwirtschaftsstrategie beispielsweise zu Mehrwegverpackungen, aber es wird nicht ersichtlich, wie diese durch konkrete Maßnahmen, wie etwa eine Einwegabgabe, zum neuen Standard gemacht werden sollen. In den meisten Handlungsfeldern werden eher allgemeine Prinzipien beschrieben oder Ziele ohne ein quantifizierbares Ambitionsniveau formuliert. Dinge, die zu konkretem und schnellem Handeln oder verbindlichen Vorgaben führen, sucht man meistens vergebens.“

Fischer hebt hervor, dass gerade umfassende Maßnahmen zur Vermeidung, zur Förderung von Langlebigkeit und Reparatur sowie zum Ausbau von Mehrwegprodukten entscheidend sind, um eine wirklich nachhaltige, ressourceneffiziente Zukunft zu ermöglichen. Die DUH ruft deshalb eindringlich zu einer grundlegenden Nachbesserung der Strategie auf. Es brauche ambitionierte und verbindliche Zwischenschritte sowie klare gesetzliche Rahmenbedingungen, um den Schutz der Ressourcen effektiv voranzutreiben.

Mit entsprechender Nachbesserung könnte Deutschland nicht nur ökologisch, sondern auch gesellschaftlich eine führende Rolle einnehmen und im internationalen Vergleich zu einem Land werden, das ernsthafte Verantwortung für den Erhalt natürlicher Ressourcen und den Kampf gegen den Klimawandel zeigt.

Warum ein Kurswechsel beim Ressourcenschutz jetzt unverzichtbar ist

Der Schutz unserer natürlichen Ressourcen ist eine der zentralen Herausforderungen für Deutschland und den gesamten Planeten. Nur durch konsequente Maßnahmen lässt sich die Belastung von Umwelt und Klima wirksam reduzieren, wirtschaftliche Stabilität sichern und gesellschaftlicher Fortschritt fördern. Ein Umschwung hin zu einer ambitionierten Kreislaufwirtschaft, die den Verbrauch von Primärrohstoffen halbiert, ist deshalb nicht allein wünschenswert, sondern zwingend notwendig. Dieser Kurswechsel betrifft nicht nur die Politik, sondern auch Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Forschung und Innovation.

Ein solch ehrgeiziges Ziel fordert klare und verbindliche Zwischenziele, um den Fortschritt messbar zu machen und Anreize für nachhaltiges Handeln zu schaffen. Die internationale Dimension dieser Aufgabe darf nicht unterschätzt werden: Globale Abkommen und Zielsetzungen, ebenso wie Beispiele aus anderen Ländern, zeigen, dass ambitionierte Ressourcenschutzstrategien wesentlich zur Einhaltung von Klimaschutzvorgaben und zum Schutz der Biodiversität beitragen. Nur wer kurzfristig handelt, kann den langfristigen Folgen der Ressourcenübernutzung entgegenwirken.

Im Zentrum der Diskussion stehen dabei verschiedene Akteure, die in besonderem Maße betroffen sind: Industrie und Wirtschaft müssen ihre Produktions- und Lieferketten neu ausrichten, während Gesellschaft und Politik gemeinsam an rechtlichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlicher Akzeptanz arbeiten. Die Chancen liegen klar auf der Hand: Innovationen können neue Geschäftsfelder eröffnen, der Natur- und Klimaschutz wird gestärkt, und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung wird gefördert.

Was bedeutet die Halbierung des Primärrohstoffverbrauchs konkret?

Von der Theorie zur Praxis: Chancen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft

Die gesellschaftlichen Auswirkungen einer konsequenten Ressourcenschutzstrategie sind vielfältig und tiefgreifend:

  • Schutz von Umwelt und Klima durch verminderte Rohstoffnutzung
  • Förderung wirtschaftlicher Innovationen und nachhaltiger Geschäftsmodelle
  • Sicherung von Arbeitsplätzen in zukunftsfähigen Branchen
  • Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch bewussten Konsum und nachhaltige Lebensstile
  • Erfüllung internationaler Verpflichtungen zum Schutz der globalen Ressourcenbasis

Dieser notwendige Wandel eröffnet nicht nur Potenziale für ökologische und ökonomische Verbesserungen, sondern markiert auch einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer resilienten und nachhaltigen Gesellschaft.


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