Bremen (VBR). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den jüngst veröffentlichten Entwurf des Flächenentwicklungsplans heftig kritisiert. Das zentrale Anliegen: Umweltstandards sollen in „Beschleunigungsgebieten“ drastisch reduziert werden, was Offshore-Projekte zwar zügiger voranbringen könnte, jedoch schwerwiegende ökologische Folgen nach sich ziehen dürfte.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betonte die weitreichenden Konsequenzen dieser Pläne. Dem Entwurf zufolge sollen bis 2037 ganze 36 von 60 Gigawatt Offshore-Fläche diesen weniger strikten Regelungen unterliegen. Zum Vergleich: Dies betrifft über die Hälfte der zukünftigen Windparkflächen auf See. Unter anderem würden in solchen Gebieten keine Umweltverträglichkeitsprüfungen und artenschutzrechtlichen Untersuchungen mehr durchgeführt – ein Umstand, der nicht nur etablierte Prozesse ins Wanken bringt, sondern auch die dringend notwendige Datenerhebung verschlechtert.
„Der Entwurf sieht die umfassende Einführung von Beschleunigungsgebieten vor. Dadurch würden etablierte Umweltstandards auf mehr als der Hälfte der potenziellen Offshore-Flächen bis 2037 wegfallen,” warnt Müller-Kraenner. Besonders alarmierend ist, dass die Planungssicherheit für erfahrene Offshore-Entwickler dadurch gefährdet wird. „Die Prüfung der Umweltverträglichkeit mitsamt Datenerhebung ist ein seit über einem Jahrzehnt bewährter Prozess. Der Wegfall der Datenerhebung würde insbesondere der ohnehin katastrophalen Datenlage in den Meeresgebieten schaden.”
Warum ist diese Situation so brisant? Die Meere sind sensible Ökosysteme, deren Balance bereits durch vielfältige menschliche Aktivitäten ins Wanken gerät. Der Verzicht auf detaillierte Prüfungen könnte zu tiefgreifenden Schäden führen, die reversibel oder langfristig sein können. Kritiker befürchten, dass eine unkontrollierte Entwicklung ohne Rücksichtnahme auf umweltrelevante Daten die ohnehin angespannten maritimen Lebensräume weiter belastet.
Müller-Kraenner appelliert daher an ein behutsameres Vorgehen bei der Einführung der Beschleunigungsgebiete: „Wir fordern, die sogenannten Beschleunigungsgebiete nur mit Fingerspitzengefühl einzuführen, um die Datenerhebung nicht auszubremsen und etablierte Umweltstandards beizubehalten.” Die Aktivisten der DUH sehen dies als einzigen Weg, die notwendige Energieentwicklung mit dem Schutz der marinen Umwelt in Einklang zu bringen.
Diese Diskussion rund um den Flächenentwicklungsplan illustriert die komplizierte Balance zwischen ökologischen Bedürfnissen und wirtschaftlichem Fortschritt. Während der Ausbau erneuerbarer Energien unerlässlich ist, darf er nicht auf Kosten unserer Natur erfolgen. Ein bewusster Umgang scheint der Schlüssel zu sein, um beide Seiten harmonisch miteinander zu vereinen.
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Deutsche Umwelthilfe kritisiert geplanten Abbau von Umweltstandards auf mehr als der …
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Meldung einfach erklärt
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Was ist passiert?
- Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat einen Entwurf des Flächenentwicklungsplans kritisiert.
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Was kritisiert die DUH genau?
- Laut dem Entwurf werden bis 2037 bei 36 von 60 Gigawatt Umweltstandards abgebaut.
- In sogenannten Beschleunigungsgebieten soll auf Umweltprüfungen verzichtet werden.
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Was sind Beschleunigungsgebiete?
- Das sind Gebiete, in denen Projekte schneller genehmigt und umgesetzt werden sollen.
- Dabei werden aber wichtige Prüfungen, wie die Umweltverträglichkeitsprüfung, weggelassen.
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Warum ist das ein Problem?
- Ohne diese Prüfungen könnte der Meeresschutz stark leiden.
- Es gibt dann keine genauen Daten über die Auswirkungen auf die Umwelt.
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Was sagt Sascha Müller-Kraenner von der DUH?
- Er meint, dass die wegfallenden Umweltstandards ein bewährtes System zerstören.
- Er fordert, dass die Beschleunigungsgebiete nur sehr vorsichtig eingeführt werden sollten.
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Warum ist die Datenerhebung wichtig?
- Sie sorgt dafür, dass wir genaue Informationen über den Zustand der Meeresumwelt haben.
- Diese Daten helfen, die Umwelt besser zu schützen und Schäden zu vermeiden.
- Wie kann man mehr Informationen bekommen?
- Man kann Sascha Müller-Kraenner direkt kontaktieren: 0160 90354509 oder mueller-kraenner@duh.de
- Weitere Informationen gibt es auch beim DUH-Newsroom: 030 2400867-20 oder presse@duh.de
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