Bremen (VBR).
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert angesichts der heutigen Verhandlungen im EU-Rat über neue Umweltstandards in der Fahrzeugverordnung entscheidende Änderungen. Besonders im Fokus stehen Themen rund um die Kreislaufwirtschaft und den Ressourcenschutz. Dafür werden klare Vorgaben gefordert, die eine ressourcenschonende Produktion und eine bessere Reparierbarkeit von Fahrzeugen sicherstellen sollen – unabhängig davon, ob es sich um Verbrenner oder Elektroautos handelt.
Der Hintergrund dieser Forderungen ist ein schlichtes Problem: Rohstoffverschwendung. Sowohl die Herstellung als auch das Lebensende von Fahrzeugen verbrauchen immense Mengen an Rohstoffen. Die DUH sieht den dringenden Bedarf für Regelungen, die kleinere und effizientere Fahrzeuge mit Umweltbewusstsein in den Produktionsprozess integrieren. Diese Fahrzeuge sollten nicht nur einfach zu reparieren sein, sondern auch wiederverwendbare Ersatzteile unterstützen und ein nachhaltiges Recycling am Ende ihrer Nutzungsdauer ermöglichen.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, mahnt: „Die Automobilindustrie hat im Bereich der Kreislaufwirtschaft akuten Nachholbedarf.“ Sie betont den Mangel an Maßnahmen gegen den Trend zu immer schwereren Fahrzeugen sowie an Anreizen zur Nutzung von Recyclingmaterialien für diverse Rohstoffe wie Stahl und Aluminium (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Ein weiterer zentraler Punkt, den Thomas Fischer herausstellt, ist das Recht auf Reparatur. Er fordert die Notwendigkeit einer gesetzlichen Verpflichtung für Hersteller, um sicherzustellen, dass auch nach vielen Jahren noch Ersatzteile verfügbar sind und Softwareupdates angeboten werden. Eine funktionierende unabhängige Reparaturbranche ist essenziell, um Fahrzeuge langfristig nutzbar zu machen ohne teure Neuinvestitionen „Hersteller müssen daher verpflichtet werden, für mindestens 20 Jahre nach dem Kauf günstige Ersatzteile, Softwareupdates und Reparaturinformationen für unabhängige Werkstätten zu garantieren“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Mit diesen Forderungen möchte die DUH eine reale Veränderung bewirken. Die Zukunft der Mobilität muss nachhaltig gestaltet werden, damit sowohl Umwelt als auch Verbraucher davon profitieren. Alle Augen sind nun auf Umweltministerin Steffi Lemke gerichtet, die im EU-Rat wegweisende Entscheidungen für Umwelt- und Ressourcenpolitik treffen könnte.
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EU-Fahrzeugverordnung: Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Kreislaufwirtschaft und …
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Kreislaufwirtschaft im Fokus: Herausforderungen und Chancen für die Automobilbranche der EU
Die heute begonnenen Verhandlungen des EU-Rats zur Fahrzeugverordnung könnten einen Wendepunkt in der europäischen Automobilindustrie markieren. Im Kern steht die drängende Notwendigkeit, Umweltstandards zu etablieren, die den gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen betrachten und nicht mehr nur auf ihre Nutzungsphase beschränkt bleiben. Ein Blick auf die aktuelle industrielle Landschaft zeigt, dass die EU angesichts zunehmender Ressourcenknappheit und der Dringlichkeit eines verbesserten Klimaschutzes kaum eine andere Wahl hat, als ambitionierte Schritte in Richtung einer umfassenden Kreislaufwirtschaft zu gehen.
Die Haltung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) reflektiert die weit verbreitete Sorge, dass die bestehende Regulierung nicht ausreicht, um den vielfältigen ökologischen Herausforderungen zu begegnen. Viele Experten sind sich einig, dass die bevorstehende Verordnung entscheidend dazu beitragen kann, den inhärenten Widerspruch zwischen wachsendem Mobilitätsbedarf und nachhaltigem Ressourcenmanagement zu verringern. Die Forderung nach verpflichtenden Vorgaben für kleine und effiziente Fahrzeuge könnte den durch den grassierenden SUV-Trend verursachten CO2-Ausstoß drastisch mindern.
Historisch gesehen haben frühere Bemühungen zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit der Fahrzeugproduktion eher inkrementelle Fortschritte gebracht. Damit sich dies ändert, müsste die neue Regelung auch Anreize schaffen für den Einsatz von Recyclingmaterialien, die über Kunststoffe hinaus auch Metalle wie Stahl und Aluminium umfassen.
Ein revolutionäres Element wäre zudem das fest verankerte Recht auf Reparatur. Eine solche Verpflichtung würde nicht nur immenses Potenzial für unabhängige Werkstätten freisetzen, sondern auch den Endverbrauchern zugutekommen, indem sie die Kosten für Instandhaltungen senkt und somit die Lebensdauer von Fahrzeugen verlängert. Dies ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass die Softwareversorgung zunehmend ein kritischer Punkt im heutigen Fahrzeugleben darstellt.
Betrachtet man vergangene Entwicklungen in anderen Industrien, wie der Elektronik, wird klar, welche positiven Effekte umfassende Rechte auf Reparatur langfristig entfalten können. Ähnlich könnte auch die Automobilindustrie davon profitieren, wenn zugleich die Innovationsfähigkeit gewahrt bleibt.
Insgesamt stehen Politiker, Hersteller und Verbraucher vor einem Scheideweg, der über die zukünftige Beschaffenheit von Mobilität und Industrie entscheiden könnte. Wird die Verordnung konsequent umgesetzt, so könnten wir Zeugen einer Transformation werden, die nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch neue wirtschaftliche Dynamiken schafft.
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