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DUH klagt: Stopp für One-Dyas Gasbohrungen im Wattenmeer

Gasförderung vor Borkum im Wattenmeer: Deutsche Umwelthilfe reicht Klage gegen die ...
Am 7. Oktober 2024 hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Klage gegen den umstrittenen Planfeststellungsbeschluss des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) eingereicht. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen geplante Gasbohrungen des niederländischen Konzerns One-Dyas in der Nordsee, die nicht nur das Risiko von Umweltverschmutzung und Erdbeben erhöhen könnten, sondern auch die Klimakrise weiter verschärfen. Die DUH, unterstützt von weiteren Umweltorganisationen, fordert mit Nachdruck ein politisches Einlenken der Bundes- und Landesregierung, um die schädlichen Bohrvorhaben zu stoppen.

Bremen (VBR). Inmitten der sanften Wellen der Nordsee, abseits der malerischen Landschaft Ostfrieslands, brodelt ein Konflikt, dessen Auswirkungen weit über die Küstenlinie hinausreichen könnten. Die (DUH) hat Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, und Geologie eingereicht. Der Grund? Eine Genehmigung, die dem niederländischen Öl- und Gaskonzern One-Dyas erlaubt, Gasbohrungen unter dem Wattenmeer durchzuführen – einem Gebiet von erlesener Naturschönheit und ökologischer Bedeutung.

Die DUH, unterstützt vom BUND Niedersachsen und der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland, stellt sich entschieden gegen diese Pläne. Sie argumentiert, dass die Bohrungen nicht nur potenzielle Umweltzerstörungen verursachen könnten, sondern auch Deutschlands Bestrebungen im internationalen gefährden. „Die Genehmigung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie ist aus wirtschafts- und klimapolitischer Sicht nicht nachvollziehbar“, sagt Sascha Müller-Kraenner, der Bundesgeschäftsführer der DUH. Er fordert die Bundesregierung auf, sich unmissverständlich gegen diese Projekte auszusprechen. Die Bohrinsel könne zu Luftverschmutzung, Erdbebenrisiken und der Gefährdung geschützter Tierarten führen. (Zitat-Quelle: )

Diese Auseinandersetzung spiegelt jedoch mehr als nur einen lokalen Streit wider. Sie beleuchtet eine wachsende Debatte darüber, wie Deutschland und andere Nationen zwischen kurzfristigen wirtschaftlichen Vorteilen und langfristiger ökologischer Verantwortung jonglieren. Denn während One-Dyas und das Landesamt mit Nachdruck auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten verweisen, kritisieren Umweltschützer die Vernachlässigung fundierter Untersuchungen. Sandra Koch von der Bürgerinitiative bemerkt besorgt: „Für die Umweltverträglichkeitsprüfung wurden von den deutschen Behörden keine eigenen Untersuchungen durchgeführt.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Hintergrundinformationen zeigen, dass sich die Bohrplattform bereits seit Wochen an Ort und Stelle befindet. Der Kontrast zwischen voranschreitenden industriellen Aktivitäten und dem fragilen Status des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer könnte schärfer kaum sein. Bereits zuvor hatte die DUH eine niederländische Genehmigung kippen können, doch überraschend wurde ein neuerlicher Vorstoß genehmigt. Diese Dynamik wirft grundlegende Fragen über die Rolle von Politik und Wirtschaft in Zeiten der Klimakrise auf.

Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen, bringt es auf den Punkt: „Die Entscheidung des LBEG ist völlig inakzeptabel.“ Auch sie verweist auf die Diskrepanz zwischen dem Schutzstatus des Wattenmeers und den wirtschaftlichen Interessen eines einzelnen Konzerns. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich sowohl Umweltschützer als auch Regierungen gegenübersehen. Angesichts schwindender fossiler Brennstoffe und immer dringlicherer Klimaschutzmaßnahmen bleibt abzuwarten, welche Richtung eingeschlagen wird – für die Nordseeregion und weit darüber hinaus.


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Gasbohrungen in der Nordsee: Ein kritischer Blick auf mögliche Konsequenzen

Die Auseinandersetzungen um die Genehmigung neuer Gasbohrungen durch den niederländischen Konzern One-Dyas in der Nordsee gewinnen an Brisanz. Die jüngst von der Deutschen Umwelthilfe eingereichte Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie wirft ein Schlaglicht auf einen Konflikt, der weit über naturschutzfachliche Bedenken hinausreicht.

Seit Jahrzehnten ist das Wattenmeer ein Symbol für den erfolgreichen Erhalt einzigartiger Lebensräume in Europa. Es wurde nicht ohne Grund zum UNESCO-Welterbe erklärt, da es eine Heimat für zahllose bedrohte Arten bietet und zudem wichtige ökologische Funktionen erfüllt. Die geplanten Gasbohrungen könnten jedoch das empfindliche Gleichgewicht dieses Ökosystems ernsthaft gefährden. Abgesehen von den direkten Eingriffen stellt sich die Frage, ob es verantwortbar ist, fossile Projekte in Zeiten globaler Klimakrise fortzusetzen.

Zu den potenziellen Risiken zählen nicht nur Umweltschäden und Erdbebenrisiken, sondern auch die Methanemissionen, die bei solchen Projekten üblich sind. Methan gehört zu den starken Treibhausgasen und trägt erheblich zur Erderwärmung bei. Experten warnen davor, dass jegliche Erhöhung der Methangaskonzentrationen im Kontext bereits bestehender Klimaziele kontraproduktiv wäre.

Ein Blick auf ähnliche Fälle in anderen Teilen der Welt zeigt, dass der Widerstand oftmals erfolgreich über gerichtliche Auseinandersetzungen hinausgeht. So haben beispielsweise mehrere US-Bundesstaaten Schritte unternommen, um fossile Großprojekte wegen klimapolitischer Erwägungen zu blockieren. Dieses Handeln könnte als Vorbild dienen und ähnlich beherztes politisches Engagement auch in Deutschland nach sich ziehen.

Zukünftige Entwicklungen werden entscheidend davon abhängen, wie Regierung, Unternehmen und Gesellschaft miteinander kommunizieren und welche Prioritäten gesetzt werden. Während die Gerichtsverfahren laufen, richtet sich der öffentliche Druck auf politische Instanzen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Die Forderung der DUH und ihrer Verbündeten ist klar: Eine mutige, zukunftsorientierte Energiestrategie, die ökologisch und ethisch nachhaltige Lösungen priorisiert, kann nicht warten.

Am Ende bleibt die Hoffnung, dass dieser Fall als Weckruf dient – ein Appell dafür, dass sich Wirtschaftsinteressen auch künftig im Einklang mit Naturschutz und Klimaverantwortung befinden müssen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Deutschland seine Rolle als international angesehenes Beispiel für Umweltverantwortung auch in Zukunft glaubwürdig einnehmen kann.


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9 Antworten

  1. Ich find’s problematisch dass die Bohrplattform schon da ist bevor alles geklärt wurde… zeigt doch wie wenig Rücksicht auf Umwelt genommen wird. Hat jemand Infos ob andere Länder ähnliche Probleme haben?

  2. Danke für den informativen Beitrag! Find’s gut dass DUH sich einsetzt. Was können wir als Bürger tun um sowas zu unterstützen oder zu verhindern? Mehr Informationen darüber wären toll.

  3. Der Artikel hebt hervor wie gefährlich Methanemissionen sind… Könnte jemand erklären warum genau Methan schlimmer als CO2 is? Ich versteh nich alles, aber scheint sehr ernst.

  4. Es schockiert mich dass das Landesamt sowas genehmigt hat! Der Artikel sagt klar wie wichtig das Wattenmeer is als Welterbe. Schützt es vor solchen Plänen! Habt ihr ähnliche Beispiele wo sowas schon gestoppt wurde?

  5. Ich bin nich sicher warum One-Dyas das machen dürfen. Sascha Müller-Kraenner hat recht, das ist echt nicht klar aus wirtschafts- und klimapolitischer Perspektive. Sind wir nich verpflichtet, die Umwelt zu schützen? Vielleicht kann jemand mehr dazu sagen.

    1. Walter, genau! Die Umwelt is so wichtig. Wenn die Regierung das nicht stoppt, was sagt es über unser Engagement für den Klimaschutz? Es ist entäuschend zu sehen.

    2. Sylvia, stimme dir total zu! Aber glaubt ihr wirklich dass Klagen allein helfen? Wir brauchen doch auch politischen Druck und öffentlicher Protest.

  6. In diesem Artikel geht es um das GEMS-Projekt in der Nordsee, das von OneDyas geleitet wird, und das Gasfeld heißt N05-A. Es gibt zwei nationale Behörden, das Ministerie van Economische Zaken en Klimaat (EZK) in den Niederlanden und das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Niedersachsen.
    Die LBEG haben recht, die DUH und der BUND liegen falsch, wie unten beschrieben.
    Gasbohrungen in der Nordsee werden seit 50 Jahren durchgeführt und die Technologie ist sehr bekannt. Die Auswirkungen der Bohrungen auf die Umwelt sind gut bekannt, und die Standards sind extrem hoch und werden von den staatlichen Aufsichtsbehörden streng durchgesetzt.
    Die Zulassung durch das LBEG ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht aus folgenden Gründen rational:
    (A) Wirtschaftlich:
    Die Gasproduktion wird Hunderte von Millionen (sogar Milliarden) an Steuern einbringen; gut bezahlte Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen. GEMS befindet sich im Besitz europäischer Anteilseigner (ONE-Dyas, Hansa Hydrocarbons, Energie Beheer Nederland und Neptune Energy), und die Gewinne verbleiben in der EU, wo weitere Steuern gezahlt werden.
    (B) Umwelt:
    Das ist das stärkste Argument dafür, weiterzumachen! Gas, das in Nordwesteuropa produziert wird, wird Kohle und importiertes Erdgas ersetzen, ohne Methanlecks, mit erneuerbarem Strom und damit zu den geringstmöglichen Umweltkosten auf unserem Planeten.
    Deutschland und die Niederlande werden bis 2050 weiterhin massiv Gas verbrauchen. Es wurden riesige Verträge mit Lieferanten von Katar über Abu Dhabi bis in die USA für den Import von LNG abgeschlossen. Diese Importe stoßen mindestens 20 % mehr Treibhausgase pro Energieeinheit aus, und laut Robert Howarth „The greenhouse gas footprint of liquefied natural gas (LNG), das aus den Vereinigten Staaten exportiert wird“, emittieren sie mehr als Kohle. Darüber hinaus importieren andere Länder in Europa (wenn auch nicht Deutschland) immer noch Gas direkt aus Russland und schicken Milliarden an dieses Regime, um es direkt für den Krieg auszugeben. Je mehr EU-Gas sich im Pipelinenetz befindet, desto weniger russisches Gas wird importiert.
    DHU und BUND würden lieber umweltschädliches Gas aus dem Ausland importieren (z.B. aus Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und Russland), was Europa ärmer und die Umwelt der Erde deutlich verschlechtern würde. Das ist nicht rational.

    Schließlich wird Deutschland bis 2038 weiter Braunkohle verbrennen und wird (und kann) in der Umweltpolitik international nicht respektiert.

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