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DUH klagt gegen Greenwashing bei “klimaneutralem” Heizöl

Verbrauchertäuschung mit klimaneutralem Heizöl und Diesel: Deutsche Umwelthilfe geht ...

Kritik an "klimaneutralem" Heizöl und Diesel: DUH geht gegen irreführende Werbung vor

Berlin (ots) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erhebt schwere Vorwürfe gegen 15 Unternehmen der Avia-Gruppe und ihren Mutterkonzern. Diese sollen mit angeblich "klimaneutralem" und "CO2-kompensiertem" Heizöl und Diesel Verbraucher täuschen. Laut DUH sind die beworbenen Kompensationsprojekte mangelhaft und können die versprochenen Emissionsminderungen nicht gewährleisten. Eine Klage gegen die Deutsche Avia Mineralöl-GmbH wird am 14. Oktober 2024 vor dem Landgericht München verhandelt. Die DUH fordert ein Ende der irreführenden Werbung sowie einen grundlegenden Wechsel zu erneuerbaren Energiequellen.


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Bremen (VBR). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Avia-Gruppe: Heizöl und Diesel seien angeblich “klimaneutral” und “CO2-kompensiert”, doch die Realität sehe anders aus. Laut DUH sei die Werbung irreführend, und die zugrunde liegenden Kompensationsprojekte wiesen erhebliche Mängel auf. Besonders kritisiert werden fehlende Dauerhaftigkeit, unzureichende Emissionsminderung und mangelnde Zusätzlichkeit der Projekte.

Die DUH hat 15 Unternehmen der Avia-Gruppe aufgefordert, diese irreführende Werbung zu unterlassen. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, brachte seine Enttäuschung deutlich zum Ausdruck: „Diese irreführenden Werbungen beweisen, dass man bei Avia Klimaschutz nicht ernst nimmt. […] Wir fordern einen Stopp der unlauteren Werbung, mehr Transparenz und ein grundsätzliches Umdenken hin zu erneuerbaren Energiequellen.“

Der Streit geht sogar vor Gericht. Am 14. Oktober 2024 wird das Landgericht München I eine Klage der DUH gegen die Deutsche Avia Mineralöl-GmbH verhandeln. Avia hatte zuvor die Unterlassungsaufforderung ignoriert, was den Weg zur gerichtlichen Auseinandersetzung frei machte.

Der Kern der Kritik vonseiten der DUH richtet sich gegen die Versprechen, die Nutzung fossiler Brennstoffe durch geringe Aufschläge vollständig kompensieren zu können. Bei der Verbrennung von Heizöl und Diesel entsteht massenweise CO2, das über viele Jahrhunderte in der Atmosphäre verbleibt. Den Projekten, aus denen Avia die Emissionsgutschriften bezieht, wird vorgeworfen, dieses CO2 nicht nachhaltig binden zu können.

Diese Klage ist kein Einzelfall. Schon mehrfach hat die DUH erfolgreich gegen das sogenannte Greenwashing vorgegangen. Erst kürzlich entschied das Landgericht Darmstadt zugunsten der DUH in einer Klage gegen die Entega Plus GmbH, die ebenfalls mit vermeintlich „klimaneutralem“ Gas geworben hatte.

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Von den 15 betroffenen Unternehmen der Avia-Gruppe haben einige ihre Werbung bereits eingestellt. Dies zeigt, dass ein echter Druck und klare Forderungen erforderlich sind, um Änderungen in der Branche zu erreichen.

Die Bedeutung dieser Ereignisse ist weitreichend: In einer Zeit, in der der Klimawandel drängender denn je ist, lassen sich Verbraucher nur allzu leicht von irreführenden Marketingstrategien täuschen. Fossile Energieträger dürfen nicht durch fragwürdige Kompensationsmaßnahmen als klimaneutral dargestellt werden. Vielmehr bedarf es echter Alternativen und eines umfassenden Umdenkens hin zu erneuerbaren Energiequellen, um klimatische Langzeitschäden abzuwenden.

Avia und die Mär vom “klimaneutralen” Diesel: Irreführende Werbung unter Beschuss

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat mit ihren Vorwürfen gegen die Avia-Gruppe ein weiteres Mal die Debatte um sogenannte klimaneutrale fossile Brennstoffe angeheizt. Mit ihrer Klage vor dem Landgericht München I am 14. Oktober 2024 stellt die DUH nicht nur die konkreten Praktiken von Avia in Frage, sondern wirft damit ein Schlaglicht auf ein weit verbreitetes Problem im energiepolitischen Diskurs.

Der Mythos der CO2-Kompensation

Die Behauptung, Heizöl und Diesel durch geringfügige Aufschläge klimaneutral zu gestalten, ist mehr als nur eine Marketingstrategie – sie täuscht Verbraucher und verbirgt die tatsächlichen Auswirkungen auf das Klima. Das Problem liegt in den Kompensationsprojekten, die Avia und andere Energieunternehmen nutzen, um ihre fossilen Brennstoffe zu „grünen“. Kritiker und Experten weisen darauf hin, dass diese Projekte oft weder dauerhaft noch effektiv sind und dass ihre angebliche Gutschrift oftmals fragwürdig bleibt.

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Die DUH hat bereits mehrfach erfolgreich gegen solches Greenwashing geklagt. Ein prominentes Beispiel ist die Entscheidung des Landgerichts Darmstadt gegen die Entega Plus GmbH. Auch dort wurde die Werbung für „klimaneutrales“ Gas als irreführend bezeichnet. Der Erfolg dieser Klagen zeigt die Bedeutung klarer rechtlicher Grenzen gegenüber Täuschung im Klimaschutz.

Langzeitschäden durch fossile Energien

Die Verharmlosung fossiler Brennstoffe durch solche Werbemaßnahmen verschleiert Gefahr und Langzeitschäden, die durch die Nutzung dieser Energiequellen entstehen. Verbrennung von Heizöl und Diesel führt zu beträchtlichen CO2-Emissionen, die über Jahrhunderte in der Atmosphäre verbleiben und den Klimawandel weiter anheizen. Während sich einige Unternehmen der Avia-Gruppe dem Druck der DUH bereits beugten und ihre Werbung einstellten, bleibt der Kern des Problems bestehen: Der Schaden durch fossile Brennstoffe ist nicht durch einfache Kompensationsprojekte aus der Welt zu schaffen. Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit müssen zentrale Kriterien sein.

Der Ruf nach echten Alternativen

In Zeiten, in denen dringende Maßnahmen gegen den Klimawandel unumgänglich sind, bedarf es eines grundlegenden Umdenkens. Echte Alternativen zu fossilen Brennstoffen müssen nicht nur entwickelt, sondern auch konsequent gefördert und genutzt werden. Schon heute bieten erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie Möglichkeiten, den Energiebedarf ohne schwerwiegende Klimaschäden zu decken. Der Druck auf die Unternehmen, diesen Weg einzuschlagen, wächst. Die DUH fordert daher nicht nur ein Ende der unlauteren Werbung, sondern auch mehr Transparenz und Verpflichtung zu nachhaltigen Energieformen.

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Die Bedeutung für Verbraucher und Unternehmen

Der Fall Avia zeigt, wie leicht Verbraucher durch geschicktes Marketing getäuscht werden können. Die vermeintlichen Klimaanstrengungen der Unternehmen stehen oft im krassen Widerspruch zur Realität. Solange die fossilen Brennstoffe als „klimaneutral“ angeboten werden können, besteht die Gefahr, dass echte Fortschritte im Klimaschutz ausgebremst werden. Es liegt nun an den Gerichten, klare Signale zu setzen und irreführende Praktiken zu unterbinden.

Der Ausgang des Verfahrens vor dem Landgericht München I könnte weitreichende Konsequenzen haben – nicht nur für Avia, sondern für die gesamte Branche. Ein Urteil zugunsten der DUH könnte eine Welle weiterer Klagen gegen ähnliche Praktiken auslösen. So bleibt zu hoffen, dass diese juristischen Auseinandersetzungen zu einem nachhaltigeren Umgang mit unseren Energiequellen führen. Die Zeit drängt, und die Werbung von heute darf nicht die Lebensgrundlage von morgen aufs Spiel setzen.


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4 Antworten

  1. Super Artikel! Es ist wirklich besorgniserregend, wie solche Kompensationsprojekte oft nicht halten was sie versprechen. Die Langzeitschäden durch fossile Brennstoffe sind enorm und es braucht echte Alternativen. Hat jemand von euch Erfahrungen mit erneuerbaren Energien gemacht? Würde mich über Austausch freuen.

  2. Oh man, das is ja echt ein Hammer. Die Werbung von Avia zeigt nur wie leicht Verbraucher getäuscht werden können. Da muss echt was passieren! Wie seht ihr das mit den erneuerbaren Energien? Denkt ihr wir sind da schon weit genug oder fehlt da noch viel?

  3. Bin sehr enttäuscht von der Avia-Gruppe! Diese ‘klimaneutral’ Werbung ist wirklich irreführend. Es braucht echt nachhaltige Projekte und nicht nur Greenwashing. Die DUH macht da einen wichtigen Job. Gibt es schon ähnliche Fälle in anderen Branchen? Wäre interessant zu wissen.

  4. Ich finde es traurig dass wir immer noch solche irreführenden Werbungen sehen müssen. Jürgen Resch hat vollkommen Recht, Avia sollte wirklich transparenter sein und ernsthaft auf erneuerbare Energien setzen. Es ist unglaublich wichtig, dass wir als Gesellschaft endlich nachhaltige Lösungen finden. Was denkt ihr, wie könnten wir mehr Druck auf solche Unternehmen ausüben?

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