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DUH klagt gegen Chlor-Biozid im LNG-Terminalschiff

Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht: Deutsche Umwelthilfe kämpft gegen Biozid im ...
Am 19. Dezember 2024 steht eine bedeutende Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig an, bei der die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen den Betrieb des LNG-Terminalschiffs "Höegh Esperanza" in Wilhelmshaven vorgeht. Im Mittelpunkt der Verhandlung steht die Verwendung von Chlor als Biozid durch das Schiff, welches laut DUH eine irreversible Schädigung der Meeresumwelt zur Folge hat. Die Organisation fordert daher ein sofortiges Ende der Biozideinleitungen. Constantin Zerger, Bereichsleiter für Energie und Klimaschutz bei der DUH, wird vor Ort sein, um weitere Einblicke zu geben und Fragen zu klären.

Bremen (VBR).

Die Spannung um die rechtliche Zukunft des LNG-Terminalschiffs "Höegh Esperanza" kulminiert diese Woche in einem entscheidenden Gerichtstermin. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wird am 19. Dezember die ökologische Praxis des Gasschiffs unter die Lupe nehmen. Im Mittelpunkt steht die Frage: Ist der Einsatz von Bioziden beim Betrieb des Schiffes mit dem Umweltrecht vereinbar?

Klagend tritt die renommierte Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf den Plan. Der Vorwurf: Das Terminalschiff nutzt Chlor als Biozid, um den Bewuchs von Rohrleitungen durch Seepocken oder Muscheln zu verhindern. Laut DUH führt dieses Verfahren zur irreversiblen Schädigung der Meeresumwelt. Die Forderungen sind klar: Ein sofortiger Stopp der Biozideinleitungen muss her.

Warum ist dies so bedeutend? Unsere Meere sind ein fragiles Ökosystem, und jede chemische Einwirkung kann unbekannte Folgen haben. Der Ausgang dieses Urteils könnte weitreichende Bedeutung für den maritimen Sektor und Umweltpolitik mit sich bringen.

Vor Ort in Leipzig zeigt sich der DUH-Bereichsleiter für und , Constantin Zerger, medienpräsent: Er bietet Interviews ab 9 Uhr sowie im Anschluss an die Verhandlung an. "Es ist überfällig, dass wir unser maritimes Agieren reflektieren und nachhaltiger gestalten", mahnt er eindringlich (Zitat-Quelle: ).

Diese Verhandlung ist mehr als nur ein juristisches Duell – es geht um den Schutz unserer globalen Wasserschätze. Alle Fragen und Anfragen zum Fall beantwortet der DUH-Newsroom telefonisch unter 030 2400867-20 oder per E-Mail an presse@duh.de. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite www.duh.de.

Der kommende Donnerstag könnte ein Wendepunkt sein, nicht nur für die "Höegh Esperanza", sondern auch für künftige Standards einer ökologisch verantwortlichen Seefahrt.


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Herausforderungen und Perspektiven bei der Nutzung von LNG-Terminalschiffen in Deutschland

Die Debatte um das LNG-Terminalschiff "Höegh Esperanza" in Wilhelmshaven rückt nicht nur Umweltaspekte in den Mittelpunkt, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die breitere Frage der Energieversorgungssicherheit in Deutschland. Flüssigerdgas (LNG) spielt eine zunehmend wichtige Rolle im deutschen Energiemix, insbesondere vor dem Hintergrund des Ausstiegs aus Kohle und Kernkraft sowie der geopolitischen Unsicherheiten, die mit der Abhängigkeit von fossilen Brennstofflieferungen verbunden sind. Seit 2022, nach der russischen Invasion in der Ukraine, hat sich Deutschland verstärkt um alternative Bezugsquellen für Erdgas bemüht. Hierbei sind schwimmende LNG-Terminals als Übergangslösung ins Augenmerk gerückt.

Nichtsdestotrotz steht die Nutzung solcher Technologien vor großen Herausforderungen. Der Einsatz von Bioziden wie Chlor zur Verhinderung des Bewuchses von Schiffen sorgt für erhebliche Umweltbedenken. Die Deutsche Umwelthilfe weist darauf hin, dass dies potenziell irreversible Schäden an der Meeresumwelt verursachen könnte. Ähnliche Kontroversen wurden bereits in anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden oder Frankreich diskutiert, wo ebenfalls Terminalschiffe betrieben werden.

In einem globalen Kontext nimmt die Diskussion über nachhaltigere Alternativen zu herkömmlichen Bioziden zu. Einige Innovatoren setzen auf physikalische Methoden wie Ultraschall oder elektromechanische Verfahren, um den Bewuchs zu verhindern ohne chemische Einleitungen in Wasserökosysteme. Zu erwartende Entwicklungen könnten sich in der Gestaltung zukünftiger Projekte niederschlagen.

Ein weiterer Aspekt der Debatte betrifft die langfristige Rolle von LNG in einem kohlenstoffarmen Energiesystem. Kritiker warnen, dass Investitionen in LNG-Infrastruktur ein Risiko bergen, die angestrebte Klimaneutralität bis 2045 zu gefährden, während Befürworter argumentieren, dass LNG eine notwendige Brückentechnologie darstellt, um Versorgungssicherheit sicherzustellen, bis erneuerbare Energien eine größere Netzstabilität garantieren können.

Während Deutschland weiter daran arbeitet, seine Energieabhängigkeit zu diversifizieren und nachhaltiger zu gestalten, wird die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts am 19. Dezember möglicherweise ein wegweisender Präzedenzfall nicht nur für den Betrieb von LNG-Terminals, sondern auch für das Verhältnis zwischen technologischen Innovationen und Umweltverträglichkeit sein.


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