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DUH gewinnt erneut: dm-Werbung „umweltneutral“ irreführend

Gerichtserfolg der Deutschen Umwelthilfe gegen irreführende Werbung mit angeblicher ...
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat einen entscheidenden rechtlichen Erfolg gegen die Drogeriemarktkette dm erzielt, indem sie das letztinstanzliche Urteil des Landgerichts Karlsruhe bezüglich irreführender Werbeversprechen durchgesetzt hat. dm hatte seine Berufung gegen das Urteil zurückgezogen, das die Verwendung des Claims "umweltneutrales Produkt" untersagte. Trotz dieser Entscheidung bewirbt dm nun Produkte mit dem Slogan "umweltneutral handeln", was die DUH weiterhin als irreführend bewertet. Diese Entwicklungen unterstreichen die Dringlichkeit strengerer EU-regulierter Standards gegen Greenwashing, die von der Bundesumweltministerin gefordert werden.

Bremen (VBR). Die Drogeriemarktkette dm sieht sich erneut dem Vorwurf irreführender Werbung ausgesetzt. Die (DUH) konnte jüngst einen weiteren juristischen Sieg gegen die Erfurter Einzelhandelskette erzielen, nachdem dm seine Berufung im Falle der umstrittenen Bezeichnung „umweltneutrales Produkt“ zurückgezogen hatte. Das Landgericht Karlsruhe entschied bereits im Juli 2023 zugunsten der DUH, dass dm diesen werblichen Claim nicht länger verwenden darf. Dennoch ist Frieden nicht in Sicht. Stattdessen wirbt das Unternehmen nun mit der Aussage „umweltneutral handeln“ – ein Ausdruck, den die Umweltschützer ebenfalls als täuschend empfinden.

„Das Versprechen ‚umweltneutraler‘ Produkte geht weit über die bereits … als unzulässig entschiedenen Klimaneutralitätsversprechen hinaus“, betont Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, und fügt hinzu, dass solche Strategien nur eine oberflächliche Antwort auf ihre Klageerfolge seien (Zitat-Quelle: ). Dies zeigt, wie kreativ Unternehmen werden können, um trotz strenger Regulierung ihre Botschaften weiterhin am Markt zu positionieren.

Die aktuelle Kontroverse bringt erneut die Debatte um Greenwashing ins Rampenlicht. Die Verwendung von Begriffen wie „umweltneutral“ suggeriert Verbrauchern eine umfassende , obwohl tatsächlich nur ein Bruchteil der Umweltauswirkungen betrachtet wird. So berücksichtigt dm bei seiner Umweltneutralitätsbewertung lediglich fünf von insgesamt 13 anerkannten Umweltauswirkungen. Kategorien wie Feinstaubbildung oder Wasserverbrauch bleiben außen vor. Dies vermittelt fälschlicherweise den Eindruck einer vollkommenen Umweltbilanz der beworbenen Produkte.

Agnes Sauter, Leiterin der Ökologischen Verbraucherberatung bei der DUH, kritisiert diese Praxis scharf: „Nach wie vor suggeriert dm Verbraucherinnen und Verbrauchern eine insgesamt ausgeglichene Umweltbilanz.“ Die angekündigte Kompensation dieser eingeschränkten Prüfung kann leicht als vollkommene Schadensausgleichung missverstanden werden, was weitere rechtliche Schritte erforderlich macht (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Die DUH fordert sowohl dm zur sofortigen Unterlassung auf, als auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke zur schnellen Umsetzung strengerer EU-Richtlinien gegen irreführende Werbung. Die Organisation verdeutlicht damit einmal mehr, wie wichtig es ist, in Zeiten fortschreitenden Umweltengagements klare und transparente Kommunikationswege gegenüber den Verbrauchern zu etablieren.

Solche Fälle haben weitreichende Auswirkungen auf Konsumverhalten und Unternehmensethik. Verbraucher verlassen sich oft auf Claims wie „klimaneutral“ oder „umweltneutral“, um nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Wird jedoch bewusst irreführende Werbung betrieben, leidet nicht nur das Vertrauen in einzelne Marken – auch die gesamte Nachhaltigkeitsbewegung könnte dadurch an Glaubwürdigkeit verlieren.


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Die Auswirkungen von Greenwashing und die Rolle der Regulierung

Die aktuelle Kontroverse um die Werbepraktiken von dm wirft ein Schlaglicht auf das Phänomen des sogenannten Greenwashings, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Unternehmen, die ihre Produkte als "umweltfreundlich" oder "nachhaltig" bewerben, stehen vor der Herausforderung, diesen Versprechungen auch gerecht zu werden. Immer häufiger stellt sich heraus, dass hinter den gut klingenden Slogans nicht immer die kompletten Umweltauswirkungen eines Produktes transparent gemacht werden. Dieser Fall ist exemplarisch für eine Diskussion, die auch auf politischer Ebene von zunehmender Relevanz ist.

Die Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und dm findet vor dem Hintergrund statt, dass Verbraucher immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen. Viele Menschen wünschen sich Produkte, die ihrem Umweltbewusstsein entsprechen. Dies fordert von Herstellern und Einzelhändlern, genaue und transparente Angaben zu liefern. Doch wie die DUH im Fall von dm kritisiert, scheint es oft an umfassenden Informationen zu fehlen, was wiederum zu einer Fehlleitung der Verbraucher führen kann.

Anderswo in Europa sind ähnliche Fälle bekannt geworden, wo Unternehmen gelobte Umweltvorteile versprachen, die bei genauerem Hinsehen nicht haltbar waren. Diese Vorgänge haben regulatorische Debatten befeuert: In mehreren europäischen Ländern und auf EU-Ebene gibt es Initiativen, um irreführende Werbung zu unterbinden und einen klareren Rahmen für Umweltversprechen zu schaffen. Damit sollen Verbraucher geschützt und gleichzeitig Unternehmen dazu motiviert werden, wirklich nachhaltige Praktiken einzuführen.

Ein weiterer Aspekt, der in zukünftigen Entwicklungen berücksichtigt werden könnte, ist die Rolle digitaler Technologien. Der Einsatz von QR-Codes, die zu detaillierten Online-Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts führen, könnte Transparenz schaffen. Diese Technologie erleichtert es Unternehmen, umfangreiche Daten bereitzustellen, ohne physische Verpackungen zu überfrachten, und bietet Verbrauchern die Möglichkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Die Herausforderungen für Unternehmen wie dm liegen darin, ehrgeizige Marketingstrategien mit authentischen Nachhaltigkeitsbemühungen zu harmonisieren. Dabei wird die Rolle der Politik entscheidend sein: Durch die Einführung strengerer gesetzlicher Regelungen könnten gleiche Wettbewerbsbedingungen gefördert werden, die sowohl Innovationen im Bereich nachhaltiger Produkte unterstützen als auch den Schutz der Verbraucher gewährleisten.

Dieser Fall zeigt, dass in Sachen Greenwashing konsequentes Handeln gefragt ist. Durch rigorose Überprüfungen und klare Gesetzgebung können dauerhafte Lösungen gefunden werden, die das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen und wahren.


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7 Antworten

  1. Habt ihr schonmal überlegt dass solche Werbesprüche auch auf unsere Kaufentscheidungen wirken? Wenn man denkt es ist gut für Umwelt dann greift man vielleicht öfter zu…aber anscheinend sollte man immer zweimal hingucken bevor man was kauft!

  2. Ich frag mich ob dm jetzt denkt dass die neuen Aussagen „umweltneutral handeln“ besser sind als vorher… scheint doch gleiche Masche zu sein oder? Klingt als ob die einfach Wörter ändern um weiter zu werben.

    1. @Christel76 Ja genau! Das klingt fast genauso irreführend wie vorher. Vielleicht brauchen wir echt strengere Regeln wie im Artikel gesagt wird…

  3. Weiß einer von euch wie man als normaler Verbraucher durchblicken kann bei den ganzen Umweltversprechen? Ich mein klar guck ich nach Siegeln aber manchmal versteh ich nicht welche wirklich was wert sind… vielleicht sollte es ne einfache Liste geben für uns.

  4. Haha, hab ich mir gedacht! Diese großen Läden immer mit ihre „grünen“ Versprechen. Ich versteh nicht ganz wieso die denken wir merken das nicht? Wie kann dm immer wieder damit durchkommen?! Sollten mehr Strafen kriegen, dann lernen sie vielleicht mal draus.

    1. Genau Rriedel! Aber denkste die Strafen bringens wirklich? Vielleicht hilfts ja mehr wenn wir alle bewusster einkaufen und solche Firmen boykottieren.

  5. Mann, das is ja wieda typisch von diese großen Firmen. Die sagen was von „umweltneutral“ und dabei is das garnich so. Die DUH macht gut arbeit, find ich, dass sie da n bisschen aufpassen. Aber warum machen dm sowas? Wolln die nur mehr Geld machen oder is da was anderes hinter? Vielleicht wissen die einfach nich, wie wichtig echte Nachhaltigkeit für uns Verbraucher is?

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