Suche
Close this search box.

DUH gegen EU-Pläne: „Renure“ fördert Überdüngung und Massentierhaltung

Pressezitat: Deutsche Umwelthilfe kritisiert geplante Aufweichung der ...
In einem aktuellen Streitpunkt um Umweltschutzstandards innerhalb der Europäischen Union steht die geplante Überarbeitung der Nitrat-Richtlinie im Zentrum hitziger Debatten. Die EU-Kommission erwägt, die erlaubte Menge an Stickstoff, der pro Hektar und Jahr ausgebracht werden darf, signifikant zu erhöhen – eine Änderung, die vornehmlich Stickstoffdünger betrifft, die aus aufbereitetem Viehdung stammen. Die Initiative, bekannt unter dem Namen "REcovered Nitrogen from manURE" oder kurz "Renure", hat bereits scharfe Kritik von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hervorgerufen, die diesen Schritt als potenziell schädlich für Wasser, Klima, Artenvielfalt und letztlich für die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft in der EU brandmarkt. Mit Blick auf den 14. Mai 2024, als das Datum der Veröffentlichung, zeichnet sich eine kontroverse Debatte ab, die fundamentale Fragen über Umweltstandards und nachhaltige Landwirtschaftspraktiken in der EU aufwerfen wird.

Teilen:

Bremen (VBR). Die EU-Kommission steht inmitten eines wachsenden Ökosturms, da sie eine umstrittene Überarbeitung der Nitrat-Richtlinie ins Auge fasst. Mit dem Vorschlag, die erlaubten Mengen an Stickstoffdünger pro Hektar und Jahr zu erhöhen, besonders wenn diese Dünger aus behandelter Viehgülle, auch bekannt als “REcovered Nitrogen from manURE” oder kurz “Renure”, stammen, könnte sich die Tür für weitreichende Änderungen in der Agrarlandschaft öffnen.

Von Seiten der Deutschen Umwelthilfe regt sich scharfer Widerspruch. Deren Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner fasst die Bedenken zusammen: “Die EU-Kommission muss die Pläne für eine Aufweichung der Nitrat-Richtlinie stoppen. Der Plan sieht eine Öffnung der Vorgaben für behandelte Gülle vor. Die wissenschaftliche Grundlage für diese sogenannte ‘Renure’ ist ungenügend und darf auf keinen Fall die geplante Aufweichung des Wasserschutzes rechtfertigen. Renure ist alter Wein in neuen Schläuchen: Es handelt sich überwiegend um behandelte Gülle-Nährstoffe aus der industriellen Massentierhaltung. Mit der Änderung dürften fast 60 Prozent mehr organische Nährstoffe ausgebracht werden – obwohl der Boden und das Grundwasser bereits vielerorts massiv überdüngt sind. Mehr davon je Hektar zu erlauben, begünstigt die Massentierhaltung und bricht dem Klima-, Arten- sowie Wasserschutz in der Landwirtschaft das Rückgrat.”

Lesen Sie auch:  Wie die Branche gemeinsam aus der Krise kommt: ZZF-Forum gibt Perspektiven

Müller-Kraenners Beschwerde zielt auf die Kernproblematik ab, die sich durch diese vorgeschlagene Überarbeitung ergibt: die potenzielle Verschlimmerung der bereits angespannten Situation bezüglich Überdüngung und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf Umwelt, Wasserqualität und Biodiversität. Die Überdüngung ist ein großes Problem, das Gewässer, ökologische Systeme und letztlich auch die menschliche Gesundheit bedroht. Die Ausweitung der erlaubten Stickstoffmengen, speziell durch Renure, könnte zur weiteren Zunahme der Stickstoffbelastung in Wassersystemen führen und den Zustand von Ökosystemen weiter belasten.

Noch bedenklicher ist, dass laut der DUH bisher kein einziger EU-Mitgliedsstaat die Ziele des EU-Wasserschutzes erreicht hat. Dies trägt zur Frage bei, ob der Vorschlag der EU-Kommission überhaupt mit den EU-Schutzregeln für Meere und insbesondere für die bereits belastete Ostsee vereinbar ist.

Die Diskussion um “Renure” und die Überarbeitung der Nitrat-Richtlinie steht exemplarisch für die größeren Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft in Europa angesichts der Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit und geringeren Umweltauswirkungen konfrontiert ist. Es ist ein Weckruf für eine ausgewogene Annäherung an Agrarpraktiken, die sowohl die Ernährungssicherheit als auch den Umweltschutz berücksichtigt.

Lesen Sie auch:  ver.di kritisiert Entwurf zum Befristungsrecht an Hochschulen

Während die Überarbeitungsvorschläge der EU-Kommission noch ausstehen, ist es essenziell, eine breite Diskussion über die besten Wege zur Vermeidung von Überdüngung zu führen und gleichzeitig eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen. Der Standpunkt der Deutschen Umwelthilfe mahnt zu einer dringenden Reflexion über die zukünftigen Schritte.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Pressezitat: Deutsche Umwelthilfe kritisiert geplante Aufweichung der …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Meldung einfach erklärt

Die EU-Kommission will die Regeln für Nitrat ändern:

– Nitrat kommt vor allem in Dünger vor.
– Die neue Regel würde es erlauben, mehr Stickstoff aus Dünger pro Hektar Land und Jahr zu nutzen.
– Dieser Stickstoff kommt aus behandelter Gülle von Tieren. Die EU nennt es “Renure”.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist nicht einverstanden:

– Sie sagen, die EU sollte diese Änderung nicht machen.
– Ihrer Meinung nach hat die Wissenschaft nicht genug bewiesen, dass “Renure” sicher ist.
– Sie denken, dass diese Änderung zu viel Dünger im Boden und Wasser zulässt.
– Dies könnte schlecht für die Umwelt, Tiere und den Wasserschutz sein.
– Die DUH sagt, die Regel hilft der Massentierhaltung und schadet der Natur.

Lesen Sie auch:  terre des hommes ruft zum Schutz der Demokratie vor Hass und Rassismus auf!

Warum ist das ein Problem?

– Zu viel Dünger im Boden und Wasser kann schlecht für Pflanzen und Tiere sein.
– Es kann dazu führen, dass Wasser und Umwelt verschmutzt werden.
– Dies schadet auch Menschen, weil verschmutztes Wasser nicht gesund ist.

Was sagt die EU dazu?

– Der Bericht sagt nicht, was die EU dazu sagt.

Was will die DUH?

– Die DUH will, dass die EU ihre Pläne ändert und die Umwelt besser schützt.

Wie können Sie mehr erfahren oder helfen?

– Sie können die Webseite der DUH besuchen oder sie auf Social-Media-Plattformen folgen.
– Wenn Sie Fragen haben, können Sie die DUH direkt kontaktieren.

Dies ist eine Kurzfassung der Nachricht und erklärt, warum die geplante Änderung der Nitrat-Richtlinie kritisch gesehen wird und welche Auswirkungen sie haben könnte.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Digital Fairness Fitness Check: Bessere Durchsetzung statt neue Regeln!

Effektiver Verbraucherschutz: Weniger Regeln, mehr Umsetzung!

Inmitten einer wachsenden digitalen Landschaft betont der kürzlich veröffentlichte Digital Fairness Fitness Check der EU-Kommission die entscheidende Rolle von Verbraucherschutzregeln für das Vertrauen in den Onlinehandel. Der Bericht offenbart jedoch, dass bestehende Maßnahmen gegen manipulative Praktiken wie Dark Patterns und personalisierte Targetings bislang nur unzureichend umgesetzt werden. Alien Mulyk vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) warnt davor, bei zukünftigen EU-Verbraucherschutzvorhaben das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Bevor neue Regelungen entwickelt werden, müsse Europa zunächst bestehende Gesetze effektiv anwenden und die regulatorische Komplexität senken, um das volle Potenzial des Binnenmarktes auszuschöpfen.

Lesen
ver.di-Medien-Info: Reform der Besoldungsstrukturen im Bund - ver.di und DGB äußern ...

ver.di und DGB kritisieren geplante Besoldungsreform des BMI

Die jüngste Reform der Besoldungsstrukturen im Bund ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Sowohl die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weisen die aktuellen Pläne des Bundesinnenministeriums entschieden zurück. In einem Gespräch mit dem Ministerium äußerten sie Bedenken, dass der vorliegende Entwurf eines angemessenen Besoldungsgesetzes lediglich eine oberflächliche Anpassung darstellt, die neue Ungerechtigkeiten schafft und verfassungsrechtlich fragwürdig sein könnte. Trotz finanzieller Herausforderungen pochen die Gewerkschaften auf ein transparentes und zukunftsweisendes Konzept. Die Diskussionen um das Vorhaben, das im Mai 2025 in Kraft treten könnte, versprechen spannungsreiche Debatten im kommenden Legislaturprozess.

Lesen