Bremen (VBR). Die EU-Kommission steht inmitten eines wachsenden Ökosturms, da sie eine umstrittene Überarbeitung der Nitrat-Richtlinie ins Auge fasst. Mit dem Vorschlag, die erlaubten Mengen an Stickstoffdünger pro Hektar und Jahr zu erhöhen, besonders wenn diese Dünger aus behandelter Viehgülle, auch bekannt als “REcovered Nitrogen from manURE” oder kurz “Renure”, stammen, könnte sich die Tür für weitreichende Änderungen in der Agrarlandschaft öffnen.
Von Seiten der Deutschen Umwelthilfe regt sich scharfer Widerspruch. Deren Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner fasst die Bedenken zusammen: “Die EU-Kommission muss die Pläne für eine Aufweichung der Nitrat-Richtlinie stoppen. Der Plan sieht eine Öffnung der Vorgaben für behandelte Gülle vor. Die wissenschaftliche Grundlage für diese sogenannte ‘Renure’ ist ungenügend und darf auf keinen Fall die geplante Aufweichung des Wasserschutzes rechtfertigen. Renure ist alter Wein in neuen Schläuchen: Es handelt sich überwiegend um behandelte Gülle-Nährstoffe aus der industriellen Massentierhaltung. Mit der Änderung dürften fast 60 Prozent mehr organische Nährstoffe ausgebracht werden – obwohl der Boden und das Grundwasser bereits vielerorts massiv überdüngt sind. Mehr davon je Hektar zu erlauben, begünstigt die Massentierhaltung und bricht dem Klima-, Arten- sowie Wasserschutz in der Landwirtschaft das Rückgrat.”
Müller-Kraenners Beschwerde zielt auf die Kernproblematik ab, die sich durch diese vorgeschlagene Überarbeitung ergibt: die potenzielle Verschlimmerung der bereits angespannten Situation bezüglich Überdüngung und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf Umwelt, Wasserqualität und Biodiversität. Die Überdüngung ist ein großes Problem, das Gewässer, ökologische Systeme und letztlich auch die menschliche Gesundheit bedroht. Die Ausweitung der erlaubten Stickstoffmengen, speziell durch Renure, könnte zur weiteren Zunahme der Stickstoffbelastung in Wassersystemen führen und den Zustand von Ökosystemen weiter belasten.
Noch bedenklicher ist, dass laut der DUH bisher kein einziger EU-Mitgliedsstaat die Ziele des EU-Wasserschutzes erreicht hat. Dies trägt zur Frage bei, ob der Vorschlag der EU-Kommission überhaupt mit den EU-Schutzregeln für Meere und insbesondere für die bereits belastete Ostsee vereinbar ist.
Die Diskussion um “Renure” und die Überarbeitung der Nitrat-Richtlinie steht exemplarisch für die größeren Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft in Europa angesichts der Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit und geringeren Umweltauswirkungen konfrontiert ist. Es ist ein Weckruf für eine ausgewogene Annäherung an Agrarpraktiken, die sowohl die Ernährungssicherheit als auch den Umweltschutz berücksichtigt.
Während die Überarbeitungsvorschläge der EU-Kommission noch ausstehen, ist es essenziell, eine breite Diskussion über die besten Wege zur Vermeidung von Überdüngung zu führen und gleichzeitig eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen. Der Standpunkt der Deutschen Umwelthilfe mahnt zu einer dringenden Reflexion über die zukünftigen Schritte.
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Pressezitat: Deutsche Umwelthilfe kritisiert geplante Aufweichung der …
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Meldung einfach erklärt
Die EU-Kommission will die Regeln für Nitrat ändern:
– Nitrat kommt vor allem in Dünger vor.
– Die neue Regel würde es erlauben, mehr Stickstoff aus Dünger pro Hektar Land und Jahr zu nutzen.
– Dieser Stickstoff kommt aus behandelter Gülle von Tieren. Die EU nennt es “Renure”.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist nicht einverstanden:
– Sie sagen, die EU sollte diese Änderung nicht machen.
– Ihrer Meinung nach hat die Wissenschaft nicht genug bewiesen, dass “Renure” sicher ist.
– Sie denken, dass diese Änderung zu viel Dünger im Boden und Wasser zulässt.
– Dies könnte schlecht für die Umwelt, Tiere und den Wasserschutz sein.
– Die DUH sagt, die Regel hilft der Massentierhaltung und schadet der Natur.
Warum ist das ein Problem?
– Zu viel Dünger im Boden und Wasser kann schlecht für Pflanzen und Tiere sein.
– Es kann dazu führen, dass Wasser und Umwelt verschmutzt werden.
– Dies schadet auch Menschen, weil verschmutztes Wasser nicht gesund ist.
Was sagt die EU dazu?
– Der Bericht sagt nicht, was die EU dazu sagt.
Was will die DUH?
– Die DUH will, dass die EU ihre Pläne ändert und die Umwelt besser schützt.
Wie können Sie mehr erfahren oder helfen?
– Sie können die Webseite der DUH besuchen oder sie auf Social-Media-Plattformen folgen.
– Wenn Sie Fragen haben, können Sie die DUH direkt kontaktieren.
Dies ist eine Kurzfassung der Nachricht und erklärt, warum die geplante Änderung der Nitrat-Richtlinie kritisch gesehen wird und welche Auswirkungen sie haben könnte.
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