Suche
Close this search box.

DUH gegen EU-Lang-Lkw: Infrastruktur und Klima in Gefahr

Pressemeldung:DUH gegen EU-Lang-Lkw: Infrastruktur und Klima in Gefahr
Am Vorabend einer wegweisenden Abstimmung im EU-Parlament schlägt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Alarm: Die geplante grenzüberschreitende Zulassung überlanger und überschwerer Lkw könnte den Güterverkehr gravierend verändern – zum Nachteil des Klimaschutzes und der Infrastruktur. Jürgen Resch, Geschäftsführer der DUH, äußerte am Montag, den 11. März 2024, seine tiefen Bedenken und warnte vor den umwelt- und verkehrsbedingten Folgen dieser Entscheidung. Mit der potenziellen Zustimmung stehen nicht nur das Ziel der Bundesregierung, den Schienengüterverkehr zu stärken, sondern auch die strukturelle Integrität von tausenden Brücken auf dem Spiel.
Teilen:

Bremen (VBR). Am Vorabend einer richtungsweisenden Entscheidung im EU-Parlament steht die Verkehrs- und Umweltpolitik der Europäischen Union einmal mehr im Scheinwerferlicht. Die Debatte dreht sich um die mögliche Zulassung sogenannter Lang-Lkw, deren Dimensionen bisherige Standards deutlich überschreiten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) äußert erhebliche Bedenken bezüglich dieses Vorhabens und sieht fundamentale Nachhaltigkeitsziele in Gefahr.

Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der DUH, formuliert es unmissverständlich: “Das Ziel der Bundesregierung einer Verlagerung des Güterverkehrs von den Straßen auf die Schienen gerät in immer weitere Ferne, wenn europaweit überlange und überschwere Lkw erlaubt werden.” Diese besorgte Stellungnahme wirft ein Schlaglicht auf die Kernproblematik, die vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht bewusst ist: Die verstärkte Nutzung überlanger Lkw könnte eine signifikante Verlagerung des Güterverkehrs zurück auf die Straße bewirken. Diese Entwicklung steht diametral zu den Bemühungen, den Schienenverkehr zu stärken, um beispielsweise CO2-Emissionen zu reduzieren.

Resch verweist zudem auf praktische Probleme, die mit der Zulassung der Giganten der Landstraße einhergehen könnten. Beispielsweise könnte der kombinierte Verkehr zwischen Schiene und Straße darunter leiden, wenn überlange Auflieger nicht mehr auf Zügen verladen werden können. Weiterhin warnt er vor einer zusätzlichen Belastung der bereits maroden Infrastruktur durch eine Anhebung des zulässigen Gewichts einzelner Lkw. Hier manifestiert sich die Sorge um tausende von Brücken, deren Sanierung ohnehin bereits auf sich warten lässt.

Lesen Sie auch:  Informationsoffensive des BMEL: Jodmangel – eine ernsthafte Gesundheitsgefahr

Die Ambitionen der Bundesregierung, den Anteil des Schienengüterverkehrs von derzeit 19 Prozent auf 25 Prozent bis zum Jahr 2030 zu erhöhen, könnten durch die Einführung der Lang-Lkw nach Einschätzung der DUH ins Wanken geraten. Trotz der technischen Möglichkeiten, die überlange Fahrzeuge bieten, betont Resch die Notwendigkeit, die Vorgaben für Fahrzeuge und für den kombinierten Verkehr als Ganzes zu betrachten, um den Klimaschutz im Güterverkehr effektiv voranzutreiben.

Diese Entwicklung wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie lassen sich ambitionierte Klimaschutzziele mit den Anforderungen eines effizienten und wachsenden Güterverkehrs vereinbaren? Welchen Stellenwert haben dabei überregionale und internationale Transportwege? Die Debatte steht exemplarisch für ein Spannungsfeld, in dem wirtschaftliche Interessen und umweltpolitische Notwendigkeiten kollidieren.

Das EU-Parlament steht somit nicht nur vor einer Entscheidung über die Zulassung großer Lkw. Es steht vor einer Weichenstellung für die Zukunft des europäischen Güterverkehrs und des Umweltschutzes. Die Stellungnahme der Deutschen Umwelthilfe ist in diesem Kontext ein dringender Appell, bei der anstehenden Abstimmung die langfristigen Auswirkungen auf Mobilität, Infrastruktur und Klima zu berücksichtigen.

Lesen Sie auch:  Deutsche Umwelthilfe fordert Einsicht in geheime Unterlagen zum LNG-Eilverfahren Rügen

Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Pressezitat: Geplante Zulassung überlanger und überschwerer Lkw: Deutsche …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Neue Zahlen zu Einweg-Kaffeekapseln: 2,8 Milliarden Stück und fast 10.000 Tonnen ...

Riesiger Kaffeekapseln-Müll: DUH fordert Umstieg

Berlin (ots) – Der Kaffeeverbrauch in Deutschland hinterlässt deutliche Spuren in der Umwelt: Jährlich werden 2,8 Milliarden Kaffeekapseln konsumiert, was zu einem massiven Müllberg von 9.700 Tonnen aus Plastik, Aluminium und Pappe führt, wie Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für 2022 zeigen. Besonders kritisch stechen die Marken Tassimo von Jacobs und MyCoffeeCup hervor. Die DUH fordert daher einen dringenden Wechsel zu umweltfreundlichen Mehrwegkapseln. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, beklagt den enormen Ressourcenverbrauch durch Einwegkapseln und mahnt zur schnellen Einführung nachhaltiger Alternativen, um den ökologischen Fußabdruck des Kaffeekonsums erheblich zu reduzieren.

Lesen
BGA-Präsident Jandura zu Lindner | Presseportal

Jandura fordert Bürokratieabbau im Mittelstand

Inmitten turbulenter wirtschaftlicher Zeiten, zeichnet sich ein Lichtblick für den deutschen Mittelstand ab: Das Sofortprogramm des Bundesministeriums der Finanzen unter Christian Lindner wird als potenzieller Wendepunkt hin zu einer stärkeren Sozialen Marktwirtschaft begrüßt. Dr. Dirk Jandura, Präsident des BGA, lobt das Grundsatzpapier und hebt die zentrale Bedeutung von Steuererleichterungen und Bürokratieabbau hervor. Diese Initiativen sollen nicht nur die Wachstumsbremsen lösen, sondern auch den Unternehmen und Beschäftigten in Krisenzeiten echte Unterstützung bieten. Ein dringender Appell an die politischen Entscheidungsträger mahnt die Notwendigkeit rascher, klarer Maßnahmen an – denn Verunsicherung kann sich Deutschland jetzt nicht leisten.

Lesen

Entdeckt unsere kostenlose Vorteilswelt!