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DUH: Bundesregierung fördert umweltschädlichen Neubau-Wahn

Deutsche Umwelthilfe zur Novelle des Baugesetzbuches: Bundesregierung treibt mit ihrem ...

Berlin, 04.09.2024 – In einer überraschenden Entscheidung hat das Bundeskabinett heute eine umfassende Novelle des Baugesetzbuches (BauGB) verabschiedet, einschließlich des umstrittenen "Bau-Turbo"-Paragrafen 246e, dessen Geltungsdauer verlängert wurde. Trotz heftiger Kritik und Warnungen vor den Folgen für Umwelt und Demokratie, hält die Bundesregierung an der Regelung fest. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verurteilt das intransparente Vorgehen scharf und fordert die sofortige Streichung des Paragraphen.

Mit diesem Beschluss wird ein deutlicher Riss durch die deutsche Wohnungspolitik gezogen, der weitreichende Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und die naturnahe Stadtentwicklung haben könnte. Bauministerin Geywitz und Kanzler Scholz sehen sich nun massiver Kritik aus einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis gegenüber, das monatelang gegen die Regelung opponiert hatte.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betonte in ihrer Stellungnahme die kurzsichtigen und umweltschädlichen Aspekte der neuen Gesetzeslage und warnte vor negativen Konsequenzen für den bezahlbaren Wohnraum und demokratische Beteiligungsprozesse.

Diese kontroverse Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik Deutschlands.


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Bremen (VBR). Die Bundesregierung hat heute ein umfassendes Paket zur Novellierung des Baugesetzbuches (BauGB) beschlossen, das weiterhin für hitzige Debatten sorgt. Besonders umstritten ist der sogenannte “Bau-Turbo”-Paragraf 246e, dessen Geltungsdauer trotz massiver öffentlicher Kritik überraschend verlängert wurde. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) spricht von einem intransparenten und kurzsichtigen Vorgehen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, zeigte sich empört über die Entscheidung: „Der heutige Kabinettsbeschluss zur Baugesetzbuch-Novelle macht fassungslos. In letzter Minute wurde auf Druck von Bauministerin Geywitz und Kanzler Scholz der umstrittene Bau-Turbo-Paragraf in die Beschlussvorlage gemogelt. Das ist ein Affront gegenüber dem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis, dessen monatelange massive Kritik einfach ignoriert wird. Die Bundesregierung gibt sich weiter ihrem Neubau-Wahn hin und nimmt dafür Flächenfraß und Naturzerstörung in Kauf.” Sie betonte zudem, dass der Paragraf ungeeignet sei, um bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum zu schaffen, und warnte vor möglichen Einschränkungen demokratischer Beteiligungsprozesse und einer Zunahme von Bodenspekulation.

Hintergrund dieser heftigen Kritik ist die Absicht, den Wohnungsbau durch Paragraf 246e erheblich zu beschleunigen. Dieser erlaubt weitreichende Abweichungen von bestehenden baurechtlichen Vorschriften, speziell in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt. Der Bau-Turbo soll bis Ende 2027 wirksam sein.

Doch was bedeutet das für Städte und Gemeinden? Kritiker befürchten, dass der rasante Bauwahn ökologisch wertvolle Flächen zerstören könnte und langfristig weder sozial noch ökologisch nachhaltig ist. Statt neuer Wohnungen könnten Asphaltwüsten entstehen, die den Klimazielen entgegenwirken und die Lebensqualität mindern.

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Demgegenüber argumentieren Befürworter dieser Regelung, dass sie dringend benötigten Wohnraum schneller verfügbar machen könnte. Angesichts steigender Mieten und Wohnungsknappheit sehen sie darin eine kurzfristige Lösung für drängende Probleme auf dem Wohnungsmarkt.

Trotz aller Vorteile bleibt die Frage offen, ob schnelle Lösungen tatsächlich besser sind als nachhaltige Planungen. Demokratische Prozesse könnten durch diese Maßnahmen untergraben werden und langjährige Umweltstandards in Gefahr geraten. Bürgerinitiativen und Naturschutzverbände hatten bereits im Vorfeld massiv gegen die Novelle mobil gemacht, doch ihre Einwände wurden letztendlich ignoriert.

„Damit zementiert die Bundesregierung ihre kurzsichtige und umweltschädliche Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik“, so Barbara Metz weiter. Die DUH fordert alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf, diese aus ihrer Sicht veraltete und schädliche Regelung abzulehnen.

Metz und ihre Kolleginnen und Kollegen stehen unverändert dafür ein, dass durchdachte, nachhaltige Stadtplanung oberste Priorität haben muss. Anstatt immer mehr Beton und Bauflächen zu schaffen, sollte ihrer Ansicht nach der Fokus auf die Revitalisierung bestehender Gebäude und die Schaffung grüner Stadtoasen gelegt werden.

Ob die Parlamentarier diesem Aufruf folgen und den Paragrafen ablehnen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Debatte um den richtigen Weg in der Bau- und Wohnungspolitik damit längst nicht beendet ist. Die Zukunft unserer Städte steht auf dem Spiel – zwischen schnellem Baufortschritt und nachhaltiger, bewusster Entwicklung.

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Kontext und mögliche Entwicklungen der BauGB-Novelle

Vor dem Hintergrund der jüngst beschlossenen Novelle des Baugesetzbuches (BauGB) und des „Bau-Turbo“-Paragrafen 246e steht Deutschland erneut vor einer scharfen Kontroverse um nachhaltige Stadtentwicklung und Wohnungsbaupolitik. Die Verlängerung dieses Paragrafen, der weitreichende Abweichungen von bestehenden Bauvorschriften erlaubt, wird von Kritikerinnen und Kritikern als unüberlegter Schritt in Richtung dereguliertem Bauen angesehen.

Vergleichbare Ereignisse und Auswirkungen:
Ein Blick auf ähnliche Maßnahmen im europäischen Ausland zeigt gemischte Ergebnisse. Insbesondere in Ländern wie Italien und Spanien, die ebenfalls temporäre Lockerungen in ihren Bauvorschriften eingeführt haben, sind sowohl positive als auch negative Effekte zu beobachten. Während einerseits kurzfristig ein Anstieg an Neubauten verzeichnet wurde, kritisieren Umweltschützer und Stadtplaner den erhöhten Landverbrauch und die damit verbundene Zerstörung natürlicher Lebensräume.

Prognosen und Trends:
Experten prognostizieren, dass die neuen Regelungen auch in Deutschland kurzfristig zu einem Anstieg der Bautätigkeit führen könnten. Gleichzeitig warnen sie jedoch vor langfristigen Konsequenzen wie Bodenspekulation und steigenden Grundstückspreisen, die den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum weiter erschweren könnten. Besonders in städtischen Ballungszentren könnte dies zu sozialen Spannungen führen und bestehende Ungleichheiten verschärfen.

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Zukünftige Entwicklungen:
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft hinsichtlich des umstrittenen Paragrafen entwickeln wird. Parlamentarierinnen und Parlamentarier stehen unter erheblichem Druck, eine Entscheidung zu treffen, die sowohl dem dringenden Bedarf an Wohnraum als auch den Anforderungen an nachhaltige Stadtentwicklung gerecht wird. Potenzielle Alternativen könnten in einer verstärkten Förderung von nachhaltigem Bauen und Renovierungen bestehen, die weniger umweltschädlich sind und gleichzeitig sozialen Bedürfnissen nachkommen.

Ebenfalls entscheidend wird sein, wie die Bevölkerung und zivilgesellschaftliche Organisationen weiter auf diese gesetzlichen Änderungen reagieren. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat bereits angekündigt, ihre Bemühungen zur Abschaffung des Paragrafen zu intensivieren, und könnte dabei Unterstützung von weiteren Umwelt- und Bürgerrechtsorganisationen erhalten.

Insgesamt steht die Bundesregierung vor der komplexen Herausforderung, einen ausgewogenen Weg zwischen schnellem Wohnraumausbau und nachhaltiger Stadtplanung zu finden. Der Ausgang dieser Auseinandersetzung wird vermutlich weitreichende Implikationen für künftige Bauprojekte und die urbane Entwicklung in Deutschland haben.

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5 Antworten

  1. ‘Das ist ne komplizierte Sache… Auf eine Seite gut fur wohnraum aber auf andere seite schlecht fur natur unso. Muss gut überlegen.

  2. ‘Die umwelt hilfe hat doch kein plan! Wir brauchen neue wohnungen und das schnell!! Sonst werden die mieten immer teurer und keiner kann mehr leisten.

  3. Ich fin de Paket von regirung gut, weil wir brauchn mehr wohnungen. Aber was is diese Paragraf 246e genau? Ich verstehe nicht so richtig.

    1. Das is ein Paragraf wo es schneller geht mit bauen. Aber das ist schlect fur umwelt, weil dann viel natur kaput geht.

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