DRV warnt vor nationalen Alleingängen beim Getreideimport
Berlin, 19.04.2023 – Eine Entscheidung Polens, den Import von ukrainischem Getreide bis zum 30. Juni auszusetzen, hat den Deutschen Raiffeisenverband (DRV) auf den Plan gerufen. DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler warnt vor den Verunsicherungen, die nationale Alleingänge am Markt auslösen können und fordert eine schnelle Lösung auf Brüsseler Ebene. Ungarn und die Slowakei haben sich dem Importstopp bereits angeschlossen. Da der Erlass von Handelsbeschränkungen mit Drittstaaten Aufgabe der Europäischen Union sei, müsse Brüssel schnell handeln, so Seedler.
Für Deutschland und Europa erwartet der DRV momentan keine spürbaren Auswirkungen auf die Getreideversorgung. Es sei ausreichend Ware vorhanden. Allerdings könne sich die globale Versorgungssituation bald ändern, sollte das am 18. Mai 2023 auslaufende Abkommen über den Getreideexport durch das Schwarze Meer nicht verlängert werden. Nach wie vor gelangen große Mengen an Getreide und anderen Agrarerzeugnissen aus der Ukraine auf den Weltmarkt.
Zum Entwicklungsstand der Getreide- und Rapspflanzen in Deutschland sagte Seedler, dass diese aufgrund des kühlen Wetters noch nicht so weit entwickelt seien wie in den Vorjahren. Der DRV rechne momentan mit einem Entwicklungsrückstand von sieben bis zehn Tagen zum langjährigen Mittel bei Getreide und Raps. Die Erntemengen von Getreide und Raps schätzt der Verband weiterhin auf 42,8 Millionen Tonnen und 4,3 Millionen Tonnen ein. Beim Getreide handele es sich um ein knapp durchschnittliches Ergebnis, beim Raps um ein überdurchschnittliches.
Der DRV ist der politische Spitzenverband aller Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. In der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Produkte erwirtschaften die 1.693 Mitgliedsunternehmen mit rund 114.000 Mitarbeitern und 6.000 Auszubildenden einen Umsatz von 87,6 Milliarden Euro. Der DRV ist zudem als registrierter Interessenvertreter im Sinne des Lobbyregistergesetzes tätig und akzeptiert den Verhaltenskodex des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung.
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Originaltext: Deutscher Raiffeisenverband
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