Bremen (VBR). Der Getreidehandel steht vor großen Herausforderungen. Guido Seedler, Experte für den Getreidemarkt beim Deutschen Raiffeisenverband (DRV), macht deutlich: “Der Markt reagiert sensibel auf politische Entscheidungen.” Insbesondere kurzfristige und ungenaue Regelungen sorgen für erhebliche Turbulenzen. Ein aktuelles Beispiel ist die geplante Reglementierung von Agrargüterimporten aus Russland und der Ukraine durch die EU. Seedler betont, dass solche Maßnahmen zwar gute Gründe haben, aber präzise formuliert und mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf umgesetzt werden müssen.
Seedler schildert weiter die immense Bedeutung stabiler politischer Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Vermarktung von Getreide und Ölsaaten. Die Auswirkungen des Klimawandels erschweren bereits die Prognosen über das Angebot. „Die Erträge und Qualitäten schwanken immer stärker“, berichtet Seedler. Eine weitere Unberechenbarkeit durch inkonsistente politische Rahmenbedingungen könnte den Getreidehandel erheblich beeinträchtigen und dessen Leistungsfähigkeit schwächen.
Die jüngsten Unwetter in Deutschland zeigen, wie verwundbar die Landwirtschaft gegenüber extremen Wetterereignissen ist. Massive Regenfälle führten zu Überschwemmungen im Saarland und in Teilen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Obwohl diese Schäden lokal schwerwiegend sind, fallen sie auf bundesweiter Ebene weniger ins Gewicht. Gleichzeitig trocknen Böden im Norden und Osten des Landes aufgrund milder Temperaturen und anhaltender Winde zunehmend aus, was ebenfalls erhebliche Konsequenzen für die Landwirtschaft nach sich zieht.
Das Statistische Bundesamt bestätigt die DRV-Prognose zur Getreideanbaufläche. Zum ersten Mal sinkt diese unter sechs Millionen Hektar, aktuell werden 5,9 Millionen Hektar erwartet. Hauptursachen hierfür sind Bauprojekte, Klimaschutzmaßnahmen und der Ausbau von Fotovoltaikanlagen. Diese Reduzierung der Anbaufläche stellt eine zusätzliche Herausforderung für die Landwirtschaft dar und beeinflusst direkt die erwartete Erntemenge. Der DRV rechnet weiterhin mit einer Getreideernte von 41,8 Millionen Tonnen und einer Rapsernte von 3,9 Millionen Tonnen.
Die Aussagen Seedlers verdeutlichen die komplexe Lage und die miteinander verwobenen Einflüsse, denen der Getreidemarkt aktuell ausgesetzt ist. Stabile und berechenbare politische Vorgaben sind essenziell, um die Belastungen durch klimatische und wirtschaftliche Veränderungen möglichst gering zu halten und eine verlässliche Grundlage für den Handel zu schaffen.
Für nähere Informationen stehen Guido Seedler und der Deutsche Raiffeisenverband zur Verfügung. Der DRV repräsentiert eine Vielzahl von Genossenschaften und genossenschaftsnahen Unternehmen in der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft und verfügt damit über umfassende Expertise in dieser wichtigen Branche. Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Mitglieder tragen wesentlich zur Wertschöpfung in der Lebensmittelindustrie bei.
Kontaktieren Sie Marcus Gernsbeck, Pressesprecher des DRV, für weiterführende Fragen zum Thema. Die detaillierten Schätzungen und Hintergründe können einen tieferen Einblick in die aktuellen Entwicklungen und Erwartungen geben.
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Dritte DRV-Ernteschätzung 2024 / DRV: Kurzfrist-Entscheidungen führen zu …
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Meldung einfach erklärt
- Datum und Uhrzeit: 23. Mai 2024, 12:14 Uhr
- Verfasser: Deutscher Raiffeisenverband (DRV)
Was sagt der Deutsche Raiffeisenverband?
- Der Getreidehandel hat Schwierigkeiten wegen kurzfristiger politischer Entscheidungen.
- Diese Entscheidungen führen zu Unsicherheit und Problemen auf dem Markt.
Wer ist Guido Seedler?
- Er ist Experte für den Getreidemarkt beim Deutschen Raiffeisenverband.
Was sagt Guido Seedler?
- Der Markt braucht klare Regeln und Planungssicherheit.
- Politische Maßnahmen sollten gut vorbereitet sein und nicht überstürzt eingeführt werden.
- Als Beispiel nennt er geplante Regelungen der EU für Importe aus Russland und der Ukraine.
Welche Probleme gibt es im Getreidehandel?
- Wetterbedingungen machen es schwer, die Menge und Qualität des Getreides vorherzusagen.
- Politische Unsicherheiten verschärfen diese Probleme noch mehr.
Gab es Unwetter in Deutschland?
- Ja, in vielen Regionen gab es starke Regenfälle und Überschwemmungen.
- Besonders betroffen sind das Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
- Die Schäden sind jedoch regional begrenzt und beeinträchtigen die Gesamtproduktion nicht stark.
Wie ist die Situation im Norden und Osten Deutschlands?
- Dort ist Wasser schon wieder knapp.
- Mildes Wetter und Wind haben die Böden ausgetrocknet.
Was sagt das Statistische Bundesamt zur Getreideanbaufläche?
- Die Anbaufläche beträgt 5,9 Millionen Hektar und ist damit erstmals unter sechs Millionen Hektar gefallen.
- Gründe für den Rückgang sind Bau- und Klimaschutzmaßnahmen sowie Fotovoltaikanlagen.
- Die Schätzungen stimmen größtenteils mit denen des DRV überein.
Was erwartet der DRV für 2024?
- Eine Getreideernte von 41,8 Millionen Tonnen.
- Eine Rapsernte von 3,9 Millionen Tonnen.
Wo kann man mehr erfahren?
- Es gibt ein Video-Interview mit Guido Seedler zur dritten Ernteschätzung.
- Weitere Informationen können bei Guido Seedler (Tel.: 030 856214-410, E-Mail: seedler@drv.raiffeisen.de) eingeholt werden.
Was ist der Deutsche Raiffeisenverband (DRV)?
- Ein Verband aller Genossenschaften der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft.
- Hat 1.693 Mitgliedsunternehmen mit 114.000 Mitarbeitern und 6.000 Auszubildenden.
- Diese Unternehmen erzielen einen Umsatz von 85,6 Milliarden Euro.
- Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und Eigentümer der Genossenschaften.
Welche Rolle spielt der DRV im politischen Bereich?
- Registriert als Interessenvertreter im Lobbyregistergesetz (Registernummer: R001376).
- Akzeptiert den Verhaltenskodex des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung.
Kontakt Informationen:
- Presseanfragen an Marcus Gernsbeck, Pressesprecher, Tel.: +49 30 856214-470, Mobil: +49 172 7196856, E-Mail: presse@drv.raiffeisen.de
Für weitere Details zur Datenschutzerklärung des DRV:
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