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DRV fordert dringende Verschiebung der EUDR-Verordnung

DRV unterstützt Forderung nach einer Verschiebung des Anwendungsstarts für die EUDR ...

Berlin (ots) – Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) unterstützt nachdrücklich die Forderung von Bundesminister Cem Özdemir, den Anwendungsstart der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) zu verschieben. Laut DRV-Geschäftsführer Dr. Philipp Spinne sei die Verordnung bislang nicht umsetzbar, was zu erheblichen Marktstörungen führe. Er warnt vor schwerwiegenden Störungen und Lieferengpässen, falls keine praxistauglichen Lösungen gefunden werden. Der Verband hebt dabei auch hervor, dass zusätzliche bürokratische Maßnahmen in Ländern mit geringem Entwaldungsrisiko keinen positiven Effekt haben und nur unnötigen Mehraufwand erzeugen.


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Bremen (VBR). In einem bedeutsamen Schritt setzt sich der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) zusammen mit Bundesminister Cem Özdemir für eine Verschiebung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) ein. Der Verband befürwortet den Aufschub und sieht in der Forderung des Ministers einen entscheidenden Schritt zur Bewältigung drängender Probleme.

“Wir rasseln gegen Ende des Jahres ungebremst gegen die Wand, wenn es keine Verschiebung gibt”, warnt DRV-Geschäftsführer Dr. Philipp Spinne. Bereits jetzt zeichnen sich schwere Marktstörungen ab, weshalb er die klare Haltung der Bundesregierung ausdrücklich unterstützt. Die Verordnung sei immer noch nicht umsetzbar – trotz eines Jahres seit ihrem Inkrafttreten herrsche weiterhin Unklarheit und es gebe viele technische sowie administrative Hindernisse.

“Kritische IT-Systeme, die zur Handhabung von Millionen Datensätzen benötigt werden, sind nach wie vor nicht einsatzbereit,” erklärt Spinne. Selbst ein Pilotversuch habe wesentliche Mängel offengelegt, die zeigten, dass das Informationssystem derzeit nicht praktikabel sei.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Einbeziehung von Erzeugern aus Staaten mit geringem oder keinem Entwaldungsrisiko. “Für diese Produzenten führen zusätzliche Sorgfaltspflichten zu nichts außer unnötigem bürokratischem Aufwand ohne positiven Einfluss auf die globale Waldsituation,” betont Spinne. Auch dieser Punkt wurde von Bundesminister Özdemir in seiner aktuellen Forderung hervorgehoben.

Der DRV warnt seit Monaten vor schwerwiegenden Störungen in den Rohstofflieferketten und möglichen Engpässen bei wichtigen Produkten, falls eine praxistaugliche Umsetzung ausbleibt. Spinne begrüßt daher die Einsicht der Bundesregierung, dass solch eine Versorgungslücke unbedingt vermieden werden muss. Für Lieferanten, Unternehmen sowie Konsumentinnen und Konsumenten wäre dies jedenfalls eine positive Nachricht, da sie auf stabile Lieferketten angewiesen sind.

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Gleichzeitig mahnt Spinne allerdings, dass eine Verschiebung um sechs Monate kein Anlass sein sollte, jetzt untätig zu bleiben. “Die Aufgaben bleiben bestehen, und ein halbes Jahr vergeht schneller als man denkt.”

Der DRV repräsentiert als politischer Spitzenverband die Interessen von Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Mit 1.656 Mitgliedsunternehmen, mehr als 114.000 Beschäftigten und 6.000 Auszubildenden erzielten sie zuletzt einen Umsatz von 82,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer bilden die Mitglieder und zugleich Eigentümer der Genossenschaften, die ein wesentliches Glied der Wertschöpfungskette im Lebensmittelbereich darstellen.

Als registrierter Interessenvertreter gem. Lobbyregistergesetz (Registernummer: R001376) hat der DRV auch den Verhaltenskodex des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung akzeptiert. Marcus Gernsbeck, Pressesprecher des Verbandes, steht als Ansprechpartner bereit.

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Verzögerungen bei der EU-Verordnung: Ein Blick auf die Herausforderungen und Perspektiven

Die Verschiebung des Anwendungsstarts der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) ist eine notwendige Maßnahme angesichts der gegenwärtigen Hürden. Doch um die Situation umfassend zu verstehen, lohnt es sich, auch einen Blick auf die Hintergründe und vergleichbare Ereignisse zu werfen.

Bereits seit Längerem warnten Branchenkenner vor den Auswirkungen nicht praxistauglicher Regulierungen auf die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Ähnliche Verzögerungen und Anpassungsmaßnahmen sind keine Seltenheit, vor allem wenn neue Regularien innerhalb kurzer Zeit implementiert werden sollen. Ein vergleichbares Beispiel ist die Einführung der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die ebenfalls durch anspruchsvolle technische Anforderungen und administrative Anpassungen zahlreiche Unternehmen vor immense Herausforderungen stellte. Trotz einer Übergangsfrist von zwei Jahren ab Verabschiedung bis zur endgültigen Anwendung benötigten viele Unternehmen weiterhin zusätzliche Zeit, um vollständig konform zu sein.

In diesem Kontext wird deutlich, dass es essenziell ist, nicht nur regulatorische Rahmenbedingungen festzulegen, sondern diese auch mit den realen Marktbedingungen in Einklang zu bringen. Diesbezüglich könnte ein abgestufter Ansatz, welcher den unterschiedlichen Sorgfaltspflichten je nach Risiko der Herkunftsländer Rechnung trägt, zielführender sein. Länder mit geringem oder keinem Entwaldungsrisiko könnten zunächst weniger strenge Auflagen erhalten, während Länder mit höherem Risikoprofil verstärkt kontrolliert werden.

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Ein weiteres wichtiges Element ist die internationale Zusammenarbeit. Der Erfolg einer europäischen Verordnung hängt maßgeblich davon ab, wie gut sie global integriert und akzeptiert wird. Die EU muss daher sicherstellen, dass ihre Standards international anerkannt und gegebenenfalls angepasst werden, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden und globale Handelsbeziehungen nicht zu beeinträchtigen.

Zukünftige Entwicklungen sollten auch die Weiterentwicklung der notwendigen IT-Infrastrukturen berücksichtigen. Durch Pilotprojekte und enge Zusammenarbeit mit Technologieanbietern können Systeme entwickelt werden, die sowohl ausgereift als auch anwenderfreundlich sind. Beispielsweise könnten Blockchain-Technologien eingesetzt werden, um die Rückverfolgbarkeit und Transparenz in den Lieferketten erheblich zu verbessern, wie vergangene Pilotprojekte in anderen Sektoren gezeigt haben.

Insgesamt zeigt die aktuelle Situation um die EUDR, dass es zwar unmittelbare Handlungsbedarfe gibt, jedoch auch langfristige Chancen bestehen, um nachhaltigere und effizientere Lieferketten zu schaffen. Eine partnerschaftliche Herangehensweise zwischen Regierung, Wirtschaft und Technikentwicklern könnte hier den Schlüssel zum Erfolg darstellen. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Monate genutzt werden, um eine praktikable und rechtssichere Lösung zu entwickeln.

Der Deutsche Raiffeisenverband wird zweifellos weiterhin eine zentrale Rolle dabei spielen, diesen Prozess im Interesse seiner Mitglieder konstruktiv zu begleiten und zu unterstützen.

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7 Antworten

  1. Also ich finde das mit den IT-Systeme auch sehr verwirrend, warum kriegen die das nicht hin? Die haben doch genug Zeit gehabt.

  2. Ja, dass is doch wieda typisch. Alles verzögert sich und am Ende leidet der Bauer. Da muss man echt mal was tun, sonst is das Chaos vorprogramiert.

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