Bremen (VBR). Deutschland steht derzeit vor ökonomischen Herausforderungen, die sowohl struktureller als auch geopolitischer Natur sind. Trotz eines leichten Anstiegs der Exporte im August 2024 um 1,3 Prozent verglichen zum Vormonat, bleibt das Wachstum hinter den globalen Erwartungen. Der BGA-Klimaindikator, ein wichtiger Maßstab für den Produktionsverbindungshandel, liegt bei historisch niedrigen 76 Punkten und unterstreicht die bestehenden Schwächen: „Zum zweiten Mal in Folge sehen wir ein leichtes Plus bei den Exporten. Das mag beruhigen, darf es aber nicht“, betont Dr. Dirk Jandura, Präsident des BGA. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Jandura macht auf die zunehmende geoökonomische Fragmentierung aufmerksam, die sich durch hohe Standortkosten und geringe Produktivitätsfortschritte bemerkbar macht. Besonders besorgniserregend ist der scharfe internationale Wettbewerb, mit dem deutsche Unternehmen konfrontiert sind. Es scheint „fünf vor zwölf“ zu sein, was die Handlungsnotwendigkeit betrifft. Jandura richtet einen klaren Appell an die Bundesregierung und konkret an Kanzler Scholz: „Ich erwarte von der Bundesregierung…dass er den…gemachten Ankündigungen nun umgehend Taten folgen lässt.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Dieser Ruf nach politischem Eingreifen wird von einem Wunsch nach mehr Freihandel flankiert. In Brüssel müssen klare Signale gesetzt werden, besonders in Bezug auf die Handelsabkommen innerhalb der EU. Die Diskussion über das MERCOSUR-Abkommen zeigt, dass Dialog und Entscheidungsfreude mit europäischen Partnern notwendig sind. Ein solcher Disput sei „kein Tabu“. Jandura betont: „Wir Groß- und Außenhändler halten das Land am Laufen. Aber wir können nicht mehr…“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die aktuellen Importe, die im Vergleich zum August des Vorjahres um 3,1 Prozent gesunken sind, veranschaulichen die stagnierende industrielle Aktivität. Wenn Deutschland wieder in Fahrt kommen soll, bedarf es weniger Bürokratie, ausgebauter Infrastruktur und stärkeren Binnenmarkts. Vertrauen muss wiederhergestellt, Wettbewerbsbedingungen verbessert werden. Nur so kann Deutschlands Stellung als international verflochtene Handelsnation gefestigt werden.
Damit treffen die Worte Janduras den Nerv einer gegenwärtig unausgeglichenen Wirtschaftsdynamik. Die Zeichen stehen auf Veränderung – die Möglichkeit besteht, wichtige Reformen zeitnah umzusetzen. Der Ruf nach Handeln verhallt nicht ungehört in den Hallen der Politik.
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Atempause beim Export | Presseportal
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Herausforderungen und Perspektiven für den deutschen Außenhandel in einem sich wandelnden globalen Umfeld
Die jüngsten Aussagen des BGA-Präsidenten Dr. Dirk Jandura werfen ein Schlaglicht auf die komplexe Lage, in der sich der deutsche Außenhandel befindet. Während es ermutigend sein kann, dass die Exporte leicht gestiegen sind, deuten die umfassenden Analysen darauf hin, dass strukturelle Hindernisse das Wachstum bremsen könnten. Mit Blick auf die globale Konjunktur zeigt sich, dass Deutschland mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert ist.
Der anhaltende geopolitische Wandel hat entscheidenden Einfluss auf internationale Handelsbeziehungen. Die zunehmende geoökonomische Fragmentierung, hauptsächlich getrieben durch geopolitische Spannungen und protektionistische Tendenzen, erschwert die Bedingungen für offenen Handel, der seit Jahrzehnten zum Wohlstand Deutschlands beigetragen hat. Expertinnen und Experten weisen darauf hin, dass besonders der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie dessen Auswirkungen auf globale Lieferketten als Warnung dienen sollten.
Gleichzeitig gefährden höhere Standortkosten die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Insbesondere Energiekosten und Löhne gehören zu den entscheidenden Faktoren, die von internationalen Investoren genau beobachtet werden. Die Forderung nach einer Entbürokratisierung und mehr Freihandel könnte daher ein Ansatzpunkt sein, um das wirtschaftliche Umfeld zu verbessern. Es wäre jedoch notwendig, diese Initiativen auf EU-Ebene zu verankern, da diese Herausforderungen auch viele andere europäische Länder betreffen. Ein geeintes Vorgehen der Europäischen Union könnte nicht nur effizienter wirken, sondern auch stärkere Hebel gegenüber internationalen Konkurrenten bieten.
Ein Blick zurück zeigt, dass vergleichbare Wirtschaftslagen, wie jene nach der Finanzkrise 2008, dazu führten, dass Reformen umgesetzt wurden, um Exportfelder zu diversifizieren und stärker auf innovative Technologien zu setzen. Diese Maßnahmen könnten auch heute Leitlinien für zukünftige Entwicklungen sein. Prognosen sehen vor, dass trotz derzeitiger Wachstumshemmnisse Branchen wie die erneuerbaren Energien und die Digitalwirtschaft großes Potential zur Stärkung der deutschen Exporte beinhalten.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass sowohl eine klar definierte nationale Strategie als auch eine intensive Zusammenarbeit innerhalb der EU erforderlich sind, um die Position Deutschlands im globalen Wettbewerb nachhaltig zu sichern. Der Appell des BGA an die Bundesregierung unterstreicht die Dringlichkeit, schnell Maßnahmen umzusetzen, um Vertrauen bei den Akteuren zurückzugewinnen und das bestehende Potenzial voll auszuschöpfen.
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6 Antworten
Die EU muss zusammenhalten wenn sie im weltmarkt stark sein will! Handelsabkommen sollten einfacher sein und schneller gemacht werden.
Interessant dass exporte gestiegen sind aber trotzdem probleme bestehen. Dr. Jandura macht einen guten punkt über produktivität und kosten.
Ich stimme dir zu, Cherrmann! Es gibt zu viele hindernisse in Deutschland, besonders bei Energiepreisen.
Weniger Import heisst weniger arbeit für uns alle, oder? Das klingt nicht gut! Was kann Kanzler Scholz wirklich tun? Hat jemand ideen?
Ich verstehe nicht warum immer mer handel! Es kostet zu viel geld. Bürokratie macht alles schwerer. Warum kann die Regierung nicht einfach handeln ohne lange reden?
Ja, das sind schwere zeiten! Aber Dr. Jandura sagt die wahrheit. Die wirtschaft ist komplizert, und es braucht mehr freihandel. Was denkt ihr über MERCOSUR? Das ist wichtig für uns.