– Neue Tarifeinigung zwischen DRK und ver.di nach drei Verhandlungsrunden
– Gehälter steigen rückwirkend ab September 2025 um 3,0% und 2026 um 2,8%
– Tarifvertrag gilt 31 Monate bis Ende 2027 für Planungssicherheit
DRK-Tarifeinigung: Mehr Geld und Planungssicherheit bis 2027
Nach intensiven Verhandlungen haben sich die DRK-Bundestarifgemeinschaft und ver.di auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Einigung bringt deutliche Verbesserungen für rund 46.100 Beschäftigte des Deutschen Roten Kreuzes und gilt mit einer Laufzeit von 31 Monaten bis zum 31. Dezember 2027.
Die Tarifparteien konnten einen fairen Kompromiss finden, der sowohl die finanzielle Anerkennung der Mitarbeitenden als auch die wirtschaftliche Stabilität der DRK-Einrichtungen berücksichtigt. DRK-Generalsekretär Christian Reuter betont: „Diese Einigung stellt in herausfordernden Zeiten einen fairen Kompromiss dar und bringt dank seiner langen Laufzeit mehr Planungssicherheit für alle Seiten.“
Die Entgelte erhöhen sich rückwirkend zum 1. September 2025 um 3,0 Prozent, mindestens jedoch um 110 Euro monatlich. Ein weiterer Anstieg um 2,8 Prozent folgt zum 1. Oktober 2026. Besonders erfreulich: Auszubildende und Praktikanten erhalten ab September 2025 90 Euro mehr und im Oktober 2026 weitere 90 Euro. Reuter wertet dies als „starkes Signal an die junge Generation im DRK“.
Für Notfallsanitäter bringt die Einigung eine strukturelle Verbesserung: Die separate Notfallsanitäterzulage wird stufenweise in die Entgelttabelle integriert, was die Vergütungssystematik vereinfacht. Auch bei Jahressonderzahlungen, Jubiläumszahlungen sowie Zulagen und Zuschlägen gibt es für viele Beschäftigte Verbesserungen.
Die Einigung kommt zu einem Zeitpunkt, in dem viele DRK-Einrichtungen unter steigenden Kosten, rückläufigen Zuschüssen und Fachkräftemangel leiden. Gleichzeitig sehen sich die Mitarbeitenden mit den Auswirkungen der Inflation konfrontiert. Der neue Tarifvertrag schafft hier verlässliche Perspektiven für beide Seiten.
DRK und ver.di einigen sich auf Tarifvertrag mit langfristiger Perspektive
Das Deutsche Rote Kreuz und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben nach drei Verhandlungsrunden einen neuen Tarifvertrag beschlossen. Die Einigung bringt für rund 46.100 Beschäftigte spürbare Verbesserungen und schafft mit einer Laufzeit bis Ende 2027 Planungssicherheit für beide Seiten.
„Wir haben nach konstruktiven, aber auch intensiven Gesprächen einen erfreulichen Abschluss für alle Beteiligten erzielt“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter. „Diese Einigung stellt in herausfordernden Zeiten einen fairen Kompromiss dar und bringt dank seiner langen Laufzeit mehr Planungssicherheit für alle Seiten.“
Das ändert sich:
- Entgeltplus 3,0 Prozent (mindestens 110,00 Euro monatlich) – wirksam ab 1. September 2025
- Weiteres Entgeltplus 2,8 Prozent – wirksam ab 1. Oktober 2026
- Auszubildende und Praktikanten erhalten ab 1. September 2025 90,00 Euro mehr monatlich, ab 1. Oktober 2026 weitere 90,00 Euro
- Laufzeit 31 Monate – der Vertrag gilt bis 31. Dezember 2027
Zusätzlich vereinfacht die Tarifeinigung die Vergütungssystematik bei Notfallsanitätern: Die bisherige Notfallsanitäterzulage wird schrittweise in die Entgelttabelle integriert. Angesichts rückläufiger staatlicher Zuschüsse und steigender Betriebskosten betont Reuter: „Ich danke allen Verhandlungsbeteiligten, dass diese Perspektiven berücksichtigt wurden und wir einen vernünftigen Abschluss erzielen konnten.“
Einordnung: Wie der Abschluss einzuordnen ist
Der neue DRK-Tarifvertrag mit seiner Laufzeit bis Ende 2027 fügt sich in ein komplexes Tarifumfeld ein, das von unterschiedlichen Finanzierungslogiken und Verhandlungsergebnissen geprägt ist. Während das DRK als Wohlfahrtsverband mit spezifischen Herausforderungen wie rückläufigen Zuschüssen und steigenden Betriebskosten konfrontiert ist, bietet der öffentliche Dienst mit dem TVöD einen wichtigen Referenzrahmen.
Tarifumfeld 2015–2025: Ein kurzer Blick auf Trends
Im öffentlichen Dienst (TVöD) zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahre ein variables Bild: Zwischen 2015 und 2024 bewegten sich die Entgeltsteigerungen je nach Tarifrunde in einer Spanne von 1,4 Prozent bis 5,5 Prozent pro Jahr (Stand: 2024). Für das aktuelle Jahr 2025 wurde eine lineare Gehaltssteigerung von 5,8 Prozent vereinbart, bei Auszubildenden kommt eine monatliche Erhöhung um 200 Euro hinzu – bei einer vergleichsweise kurzen Laufzeit von nur 12 Monaten (Stand: April 2025).
Ein weiteres relevantes Vergleichselement betrifft die Jahressonderzahlungen im kommunalen Bereich: Bei den Tarifparteien der VKA ist bis 2030 eine stufenweise Anhebung auf 90 Prozent vorgesehen (Stand: 16.03.2025). Diese Entwicklungen bilden den Hintergrund, vor dem die DRK-Einigung mit ihrer 31-monatigen Laufzeit und den zweistufigen Erhöhungen zu bewerten ist.
Was die längere Laufzeit für Planungssicherheit bedeutet
Die bis Ende 2027 gültige Vereinbarung schafft für beide Seiten verlässliche Rahmenbedingungen. DRK-Generalsekretär Christian Reuter betont: „Diese Einigung stellt in herausfordernden Zeiten einen fairen Kompromiss dar und bringt dank seiner langen Laufzeit mehr Planungssicherheit für alle Seiten.“ Dieser Aspekt gewinnt vor dem Hintergrund besonderer Bedeutung, dass viele DRK-Einrichtungen „aufgrund steigender Kosten, rückläufiger Zuschüsse und einer unzureichenden Refinanzierung ihrer Leistungen unter Druck“ stehen.
| Bereich | Maßnahme | Höhe | Datum/Stand |
|---|---|---|---|
| TVöD | Lineare Gehaltssteigerung | 5,8 % | April 2025 |
| TVöD | Auszubildende | +200 € monatlich | April 2025 |
| TVöD | Laufzeit | 12 Monate | April 2025 |
| VKA | Jahressonderzahlungen | stufenweise auf 90 % | 16.03.2025 |
Die unterschiedlichen Laufzeiten und Erhöhungsmodelle zwischen den Tarifbereichen spiegeln die jeweiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wider. Während der TVöD mit kurzen Laufzeiten und höheren Soforterhöhungen arbeitet, setzt das DRK auf mittelfristige Stabilität – eine Strategie, die angesichts der spezifischen Finanzierungsstrukturen im Sozialbereich besondere Relevanz besitzt.
Rettungsdienst im Blick: Notfallsanitäter
Die Tarifeinigung zwischen DRK und ver.di bringt für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter strukturelle Veränderungen mit sich. Im Zentrum steht die Vergütungssystematik: Die bisherige separate Notfallsanitäterzulage entfällt und wird stattdessen schrittweise in die Entgelttabelle integriert. Diese Umstellung zielt auf eine Vereinfachung der Gehaltsstruktur ab.
Die aktuelle Ausgangslase vor dieser Reform zeigt folgende Eckdaten für den Berufsstand:
- Vergütung: In der DRK-Entgeltgruppe 9c liegt das monatliche Bruttogehalt zwischen 3.498,84 Euro (Stufe 1) und 4.253,38 Euro (Stufe 6) – Stand: Juni 2024.
- Arbeitszeit: Die regelmäßige Wochenarbeitszeit wird schrittweise reduziert – von 44 Stunden (seit 1. Januar 2024) auf 43 Stunden (ab 2025) und schließlich 42 Stunden (ab 2026) – Stand: Januar 2024.
- Struktur: Die Integration der Zulage in die Entgelttabelle stellt eine grundlegende Änderung der Vergütungssystematik dar.
Christian Reuter, DRK-Generalsekretär und Verhandlungsführer, betont die Bedeutung der Einigung: „Wir haben nach konstruktiven, aber auch intensiven Gesprächen einen erfreulichen Abschluss für alle Beteiligten erzielt.“ Die Kombination aus Gehaltsanpassungen, Arbeitszeitreduzierung und struktureller Vereinfachung soll den Beruf im Rettungsdienst langfristig attraktiver gestalten.
Ausbildung und Einstieg: Was Azubis erwartet
Für angehende Notfallsanitäter bietet der neue DRK-Tarifvertrag klare Perspektiven. Die Ausbildungsvergütungen steigen in zwei festgelegten Schritten: um 90,00 Euro ab dem 1. September 2025 und um weitere 90,00 Euro zum 1. Oktober 2026. Diese linearen Erhöhungen schaffen Transparenz und Planungssicherheit für Auszubildende und Praktikanten.
Im bundesweiten Vergleich positioniert sich das DRK bereits vor diesen Erhöhungen vorteilhaft. Laut azubi.de lag das durchschnittliche Brutto-Ausbildungsgehalt für Notfallsanitäter im ersten Lehrjahr zwischen 1.191 Euro und 1.218 Euro und im dritten Lehrjahr zwischen 1.314 Euro und 1.353 Euro (Stand: März 2024). Beim DRK selbst erreichte die Ausbildungsvergütung 2024 – je nach Lehrjahr – bereits 1.360,06 Euro bis 1.539,55 Euro monatlich (Stand: Juni 2024). Diese Werte zeigen, dass das DRK im Wettbewerb um Nachwuchskräfte bereits vor den neuen Tariferhöhungen attraktive Konditionen bot.
Die festen Erhöhungsbeträge zu den vereinbarten Stichtagen unterstreichen die Bedeutung der Nachwuchsförderung. DRK-Generalsekretär Christian Reuter betont: „Das ist ein starkes Signal an die junge Generation im DRK.“ Die gezielten Verbesserungen bei den Ausbildungsvergütungen sollen die Attraktivität des DRK als Arbeitgeber weiter steigern und dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken.
Ausblick: Planungssicherheit und nächste Schritte
Die lange Laufzeit des Tarifvertrags bis zum 31. Dezember 2027 bietet Einrichtungen und Beschäftigten gleichermaßen wichtige Planungssicherheit. Diese Verlässlichkeit kommt zu einem Zeitpunkt, in dem viele DRK-Einrichtungen weiterhin unter erheblichem Druck stehen. Die strukturellen Herausforderungen bleiben bestehen: steigende Betriebskosten, rückläufige staatliche Zuschüsse und ein sich verschärfender Fachkräftemangel fordern die Sozialeinrichtungen auch nach Abschluss der Tarifverhandlungen.
Neben den linearen Entgelterhöhungen setzt der Tarifabschluss auf strukturelle Verbesserungen, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden müssen. Die vereinbarten Anpassungen bei Jahressonderzahlungen, Jubiläumszahlungen sowie verschiedenen Zulagen und Zuschlägen stärken die materielle Anerkennung der Beschäftigten. Besonders bemerkenswert ist die Integration der Notfallsanitäterzulage in die Entgelttabellen, die tariflich vorgegeben schrittweise erfolgt und die Vergütungssystematik vereinfacht.
Die Umsetzung dieser strukturellen Elemente erfordert nun konkrete Schritte in den einzelnen Einrichtungen. Während die langfristige Planungssicherheit durch die Vertragslaufzeit gewährleistet ist, bleibt die Bewältigung der grundlegenden wirtschaftlichen Herausforderungen eine Daueraufgabe für die DRK-Einrichtungen.
Dieser Beitrag enthält Informationen und Aussagen, die auf einer offiziellen Pressemitteilung des Deutschen Roten Kreuzes basieren.
Weiterführende Quellen:
- „Im Jahr 2024 lag das durchschnittliche Brutto-Ausbildungsgehalt für Notfallsanitäter im ersten Lehrjahr zwischen 1.191 Euro und 1.218 Euro, im dritten Lehrjahr zwischen 1.314 Euro und 1.353 Euro; Stand: März 2024.“ – Quelle: https://www.azubi.de/beruf/ausbildung-notfallsanitaeter/gehalt
- „2024 betrug die Ausbildungsvergütung für Notfallsanitäter beim DRK (je nach Lehrjahr) monatlich 1.360,06 Euro bis 1.539,55 Euro (Stand: Juni 2024).“ – Quelle: https://www.praktischarzt.de/medizinische-berufe/notfallsanitaeter-gehalt/
- „Laut Notfallsanitäter-Gehaltstabelle nach DRK-Tarifvertrag beträgt das Gehalt in der Entgeltgruppe 9c (Stufe 1) ab Juni 2024 monatlich 3.498,84 Euro, mit maximal 4.253,38 Euro in Stufe 6; Stand: Juni 2024.“ – Quelle: https://www.praktischarzt.de/medizinische-berufe/notfallsanitaeter-gehalt/
- „Seit dem 1. Januar 2024 wurde die regelmäßige Wochenarbeitszeit für Notfallsanitäter auf 44 Stunden gesenkt, ab 2025 auf 43 Stunden, ab 2026 auf 42 Stunden (Stand: Januar 2024).“ – Quelle: https://www.praktischarzt.de/medizinische-berufe/notfallsanitaeter-gehalt/
- „Eine Tarifeinigung im öffentlichen Dienst (TVöD) sieht 2025 eine Gehaltssteigerung von 5,8 Prozent vor. Für Auszubildende gibt es 200 Euro mehr monatlich. Die Laufzeit des Abschlusses beträgt 12 Monate. (Stand: April 2025)“ – Quelle: https://www.oeffentlichen-dienst.de/tarifrunden/2025.html
- „Im Tarifvergleich stiegen die Gehälter in den Entgeltgruppen des TVöD in den Jahren 2015 bis 2024 regelmäßig zwischen 1,4 % und 5,5 % pro Jahr (Stand: 2024). Für 2025 ist eine lineare Steigerung von 5,8 % vorgesehen.“ – Quelle: https://www.oeffentlichen-dienst.de/tarifrunden/2025.html
- „Im öffentlichen Dienst betrug die durchschnittliche Erhöhung der Jahressonderzahlungen (Weihnachtsgeld) im Tarifbereich VKA von 2024 bis 2030: stufenweise auf 90 %, Stand: 16.03.2025.“ – Quelle: https://www.oeffentlichen-dienst.de/tarifrunden/2025.html

6 Antworten
Ich finde es gut, dass auch Notfallsanitäter von den Änderungen profitieren. Es zeigt, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Was haltet ihr von der Integration der Zulage in die Entgelttabelle? Ist das eine Verbesserung oder nicht?
Ich denke schon, das macht alles einfacher! Aber wie wird sich das auf die Motivation der Mitarbeiter auswirken? Werden sie dadurch zufriedener sein?
Die Gehaltserhöhungen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Besonders gut finde ich die zusätzlichen Gelder für Auszubildende! Wie könnte man das System weiter verbessern, um noch mehr junge Menschen anzuziehen?
Das ist eine gute Frage! Vielleicht sollten auch mehr Praktika angeboten werden? So können sich die Azubis besser auf ihre zukünftigen Berufe vorbereiten.
Ich finde die Einigung zwischen DRK und ver.di sehr positiv. Es zeigt, dass die Arbeit der Mitarbeitenden anerkannt wird. Was denkt ihr über die langfristige Planungssicherheit? Ist das nicht auch ein wichtiger Aspekt?
Ja, ich stimme zu! Die lange Laufzeit ist wirklich wichtig für alle. Glaubt ihr, dass solche Verträge auch in anderen Bereichen sinnvoll wären? Vielleicht im öffentlichen Dienst?