Bremen (VBR).
Am Internationalen Frauentag ruft das Deutsche Institut für Menschenrechte zum entschlossenen Handeln gegen geschlechtsspezifische Gewalt auf. Die Leiterin der Berichterstattungsstelle, Müserref Tanriverdi, betont: "Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein strukturelles Problem, das entschlossenes und konsequentes Handeln der Politik erfordert" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Anlässlich der aktuellen Koalitionsverhandlungen hat die Berichterstattungsstelle Kernpunkte zur Verbesserung der Situation vorgelegt.
Obwohl das verabschiedete Gewalthilfegesetz bereits als wichtiger Meilenstein gilt, mahnt Tanriverdi zur Weiterentwicklung der Maßnahmen. Besonders im Fokus steht die Istanbul-Konvention des Europarats, die seit 2018 in Deutschland umgesetzt wird und auf Prävention, Schutz, Strafverfolgung und Koordination setzt. Dennoch fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte von der künftigen Bundesregierung dringende Reformen, insbesondere im Familienrecht. So sollen die Gewaltschutzinteressen betroffener Elternteile klar gesetzlich verankert werden.
Darüber hinaus empfiehlt die Berichterstattungsstelle verpflichtende Schulungen für Bedienstete von Verwaltung, Justiz und Polizei. Der Ausbau von Täterarbeit wie sozialen Trainingskursen soll helfen, Gewalt zu verhindern. Tanriverdi erklärt: "Der Ausbau von Interventionsprogrammen, sozialen Trainingskursen und Anti-Gewalttrainings ist entscheidend, um Täter zur Verantwortung zu ziehen und Gewalt gegen Frauen zu verhindern" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die digitale Dimension von Gewalt gerät ebenfalls in den Blickpunkt. Rechtliche Grundlagen zur Bekämpfung digitaler Gewalt müssen gestärkt werden, damit Gewalt nicht lediglich auf körperliche Übergriffe reduziert bleibt. Eine langfristige Sicherung der Arbeit der Berichterstattungsstelle ist ebenfalls geboten, um effektives Monitoring zu gewährleisten und Fortschritte systematisch evaluieren zu können.
Die Umsetzung der Istanbul-Konvention zeigt, dass gesamtgesellschaftliche Anstrengungen notwendig sind, um echte Veränderungen herbeizuführen. In diesem Kontext bleibt die Forderung nach einem entschiedenen Vorgehen mehr als aktuell. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, langfristig und nachhaltig den Schutz und die Unterstützung von Gewaltbetroffenen in Deutschland zu stärken und zu sichern.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Istanbul-Konvention umsetzen: Priorität für die kommende Bundesregierung
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Werbung mit Mehrwert: Entdecken Sie passende Lektüre zum Thema
Diese Titel können sie günstig auf buecher.de kaufen
Fortschritte und Herausforderungen bei der Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt
Die Diskussion um geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt hat in den vergangenen Jahren vermehrt an Aufmerksamkeit gewonnen, nicht zuletzt durch internationale Abkommen wie die Istanbul-Konvention. Diese Konvention dient als umfassender Rahmen, um Gewalt gegen Frauen systematisch zu adressieren. Trotz ihres Inkrafttretens im Jahr 2018 bleibt die vollständige Umsetzung ihrer Prinzipien eine Herausforderung für viele Länder, darunter auch Deutschland.
Ein zentraler Aspekt der Konvention ist das Vier-Säulen-Prinzip, das präventive Maßnahmen, Schutz und Unterstützung für Opfer, effektive Strafverfolgung sowie einen koordinierten Ansatz zum Ziel hat. Die aktuellen Forderungen des Deutschen Instituts für Menschenrechte, die Lücken in diesen Bereichen zu schließen, spiegeln wider, dass signifikanter Handlungsbedarf besteht.
In Europa gibt es Beispiele von Ländern wie Spanien oder Schweden, die durch innovative Gesetzgebungen und Programme bemerkenswerte Fortschritte erzielt haben. Diese Länder demonstrieren, dass umfassende Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen integrale Bestandteile eines erfolgreichen Ansatzes sind. In diesen Fällen spielen staatlich unterstützte Interventionsprogramme eine entscheidende Rolle, um Täter durch soziale Trainingskurse zur Verantwortung zu ziehen.
Eine weitere Dimension, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die digitale Gewalt, welche oft übersehen wird, obwohl sie sich verstärkt in die Privatsphäre vieler Menschen einschleicht. Hierbei treten Bedrohungen, Belästigungen und Mobbing über digitale Plattformen auf, was betont, wie wichtig es ist, rechtliche Grundlagen zu schaffen, die auf diese modernen Formen der Gewalt eingehen.
Neben internationalen Best Practice-Modellen sind ebenfalls langfristige Entwicklungen zu beobachten, die Hoffnung machen könnten. Die kontinuierliche Arbeit von Überwachungsstellen bildet ein Rückgrat für evidenzbasierte Evaluierungen, die es Regierungen ermöglichen, informierte Entscheidungen zu treffen.
Für Deutschland bedeutet dies, dass jede kommende Bundesregierung nicht nur bestehende Gesetze sorgfältig umsetzen, sondern sich auch mit Kreativität und Entschlossenheit den neuen Herausforderungen stellen muss, um sicherzustellen, dass keine Frau aufgrund mangelnder gesetzlicher Absicherung leiden muss. Ein solcher ganzheitlicher Ansatz könnte letztlich zu einem breiten gesellschaftlichen Wandel führen, bei dem Gewalt gegen Frauen nicht nur sanktioniert, sondern aktiv vermieden wird.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Deutsches Institut für Menschenrechte
- Istanbul-Konvention
- Gewalt gegen Frauen
- Frauentag
- Häusliche Gewalt
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
10 Antworten
Die aktuelle Diskussion ist sehr wichtig und ich hoffe auf Fortschritte! Aber bleibt da nicht oft nur Theorie zurück? Wie können wir sicherstellen, dass es nicht nur bei Worten bleibt? Hat jemand Vorschläge für konkrete Maßnahmen oder Initiativen?
Das finde ich auch wichtig! Vielleicht sollten lokale Initiativen gegründet werden oder mehr Aufklärung in Schulen stattfinden.
Ein guter Punkt! Wir sollten auch soziale Medien nutzen um auf diese Themen aufmerksam zu machen und eine breitere Diskussion anzustoßen.
Es ist gut zu hören, dass das Thema endlich ernst genommen wird. Ich denke jedoch, dass wir noch viel mehr Aufklärung brauchen. Wie sieht es mit der Gesellschaft aus? Sind wir alle genug sensibilisiert?
Ja genau! Es fängt schon bei den Kindern an – wenn sie früh lernen, respektvoll miteinander umzugehen, kann viel verhindert werden.
Ich frage mich auch: Was können wir als Bürger tun, um Druck auf die Politiker auszuüben und Veränderungen zu fordern?
Ich finde den Ansatz der Berichterstattungsstelle gut! Aber ich mache mir Sorgen um die digitale Gewalt. Wie können wir sicherstellen, dass auch diese Art von Gewalt rechtlich verfolgt wird? Hat jemand Ideen dazu?
Die Forderungen des Deutschen Instituts sind sehr wichtig. Ich frage mich, ob die kommende Regierung bereit ist, die notwendigen Reformen im Familienrecht umzusetzen. Was haltet ihr davon?
Ich finde es wichtig, dass wir über geschlechtsspezifische Gewalt sprechen. Die Istanbul-Konvention könnte wirklich helfen, aber wie sicher sind wir, dass die Politik das ernst nimmt? Ich hoffe, dass mehr Leute aktiv werden und sich einbringen.
Ich stimme zu! Die Politik muss endlich handeln. Ich habe das Gefühl, dass oft nur geredet wird, aber nichts passiert. Was denkt ihr über die Schulungen für Bedienstete? Könnte das wirklich was ändern?