Bremen (VBR). Dieser ausführliche Beitrag ist Teil unseres täglichen VerbandsMonitor und beruht auf offiziellen Pressemitteilungen, die über das Presseportal von news aktuell veröffentlicht wurden.
Sie möchten Ihre Pressemitteilung ebenfalls bei uns platzieren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf – wir freuen uns über relevante Einsendungen.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe stehen vor einem Paradigmenwechsel. Im vergangenen Jahr wurden die Mittel für diese essenziellen Bereiche drastisch gekürzt, obwohl die Notwendigkeit für Unterstützung steigt. Die aktuelle Diskussion um die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit ist dringend erforderlich. In diesem Kontext fordert die Welthungerhilfe eine neue Perspektive: Die Bundesregierung sollte internationale Zusammenarbeit als Schlüssel zu gemeinsamen Lösungen für den globalen Norden und Süden begreifen.
In ihren letzten Äußerungen hebt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, hervor, dass die Ernährungssicherung und die Entwicklung ländlicher Räume in den Fokus rücken müssen. Besonders die ärmsten Länder, wie Afghanistan, Burundi und Liberia, kämpfen gegen Hunger und Armut. „Die Mittel aus der Entwicklungszusammenarbeit tragen entscheidend dazu bei, soziale Sicherungssysteme auszubauen. Im Koalitionsvertrag fehlt ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung dieser Länder“, erklärt Mogge weiter. Er fordert Deutschland auf, die Initiativen der Afrikanischen Union zur Umgestaltung der Ernährungssysteme aktiv zu unterstützen und lokale Nichtregierungsorganisationen zuverlässig zu finanzieren.
Besonders alarmierend ist die Entwicklung der finanziellen Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit: 2024 verfehlte Deutschland erstmals seit fünf Jahren die international vereinbarte Quote von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens. Der kommende Bundeshaushalt sieht sogar noch weniger dafür vor. Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes, beschreibt die Folgen dieser Entscheidung als „fatal für Millionen von Kindern und Familien“, deren Überleben von medizinischer Versorgung und Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt. Dies betrifft insbesondere die vulnerabelsten Kinder, die in Krisenregionen leben. Fast 500 Millionen Kinder sind täglich den Folgen von Krieg und Konflikten ausgesetzt; 85 Millionen von ihnen gehen nicht zur Schule. Hofert warnt: „Hier sind dringend umfangreiche Investitionen in Friedensförderung, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit erforderlich.“
Der „Kompass 2025“ der Terre des Hommes und der Welthungerhilfe bietet eine kritische Analyse der deutschen Entwicklungspolitik und bewertet deren Fortschritte im Kontext der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung, die 2015 verabschiedet wurde. Der Bericht ist ein wichtiges Instrument, um die Dringlichkeit von Reformen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu unterstreichen.
Die Welthungerhilfe gehört zu den größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland und setzt sich für eine Welt ohne Hunger ein. Sie arbeitet nach dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe und hat seit ihrer Gründung 1962 mehr als 12.000 Projekte in rund 72 Ländern mit über 5 Milliarden Euro gefördert. Ihre Aktivitäten erstrecken sich von schneller Katastrophenhilfe bis hin zu langfristigen Entwicklungsprojekten.
Zusammengefasst steht die internationale Gemeinschaft vor einer entscheidenden Herausforderung. Die Förderung der Entwicklung darf nicht auf die lange Bank geschoben werden, vor allem nicht in Zeiten, in denen Hunger und Armut bedrohliche Ausmaße annehmen. Die Stimme der Hilfsorganisationen ist unerlässlich, um die weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung dieser Krisen zu stärken und den Schwächsten in unserer Gesellschaft zu helfen.
Zitat-Quelle: Pressemitteilung.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe brauchen Neuausrichtung und stabile …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Dringende Notwendigkeit für solidarisches Handeln in der Entwicklungszusammenarbeit
Die jüngsten Kürzungen der Mittel für humanitäre Hilfe und die Entwicklungspolitik stehen in einem alarmierenden Widerspruch zu den globalen Bedürfnissen, insbesondere in den am stärksten betroffenen Ländern. Die UN-Agenda 2030 hat das Ziel der Beseitigung von Hunger und Armut formuliert, doch das Versagen der internationalen Gemeinschaft, diese hochgesteckten Ziele zu unterstützen, könnte fatale Folgen haben. Schätzungen zufolge sind über 700 Millionen Menschen weltweit von extremer Armut betroffen; Kinder stellen hierbei die am meisten gefährdete Gruppe dar. Angesichts der Häufung von Konflikten und Klimakrisen zeigen Analysen, dass die Anzahl der von Hunger betroffenen Kinder im globalen Süden 2025 auf mehr als 200 Millionen ansteigen könnte.
Zudem ist die Rolle lokaler NGOs entscheidend. Projekte vor Ort erweisen sich als effektiver, da sie nicht nur Antworten auf die unmittelbaren Bedürfnisse liefern, sondern auch langfristige Veränderungen in den Gemeinschaften anstoßen. In diesem Zusammenhang ist eine stärkere finanzielle Unterstützung für diese Organisationen unabdingbar. Wenn die Bundesregierung ihre Entwicklungshilfepolitik nicht überdenkt und anpasst, könnten weitreichende Rückschritte in der Bekämpfung von Hunger und Zugang zu Bildung folgen.
Ein besorgniserregender Trend ist die steigende Zahl von Bildungslücken in Krisenregionen, wo Kinder oft ihre Schulbildung verloren haben. Die aktuelle Situation in Afghanistan und Burundi verdeutlicht dies: Hier sind die Anzeichen für eine akute Bildungsnotlage unübersehbar. Ohne gezielte Programme zur Bildungsförderung könnten Millionen von Kindern in eine Zukunft ohne Perspektive gedrängt werden.
In Anbetracht all dieser Faktoren ist es essenziell, dass Deutschlands Politik ein ernsthaftes Engagement für die globale Kooperation an den Tag legt. Die Unterstützung der Afrikanischen Union und die Förderung synergistischer Ansätze mit verschiedenen Akteuren im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit sind unerlässlich, um tragfähige Lösungen zu entwickeln, die das Leben der Schwächsten unter uns verbessern.
Die nächsten Jahre werden entscheidend sein für die Neuausrichtung der internationalen Zusammenarbeit. Eine besonnene und mutige Politik, die sich für gerechtigkeitsorientierte Lösungen einsetzt, könnte den Unterschied für Millionen von Kindern und Familien weltweit ausmachen.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
8 Antworten
Ich finde es wichtig, dass der Artikel auch auf lokale NGOs eingeht! Ihre Arbeit ist oft effektiver. Wie können wir sicherstellen, dass sie stabil finanziert werden? Es gibt so viele Möglichkeiten für Verbesserungen in der Entwicklungszusammenarbeit.
– Gute Frage! Vielleicht könnten öffentliche Spendenaktionen oder Partnerschaften mit Unternehmen helfen? Es gibt viele innovative Ansätze.
– Genau! Wenn mehr Leute sich engagieren würden und ihre Stimme erheben könnten wir viel erreichen. Bildung und Aufklärung sind auch entscheidend!
Die Zahlen zur extremen Armut sind schockierend. Wir sollten wirklich mehr darüber nachdenken, wie wir helfen können! Gibt es aktuelle Kampagnen oder Aktionen von NGOs, an denen wir uns beteiligen können?
Es ist erschreckend, dass Deutschland die Quote von 0,7 Prozent nicht einhält! Was können wir als Bürger tun, um Druck auf unsere Regierung auszuüben? Ich denke, Bildung ist der Schlüssel und sollte Priorität haben.
Ich stimme zu, dass wir mehr über die Initiativen erfahren sollten! Vielleicht könnte ein regelmäßiger Bericht über Fortschritte in der Entwicklungspolitik helfen, das Bewusstsein zu schärfen und die Verantwortung zu fördern.
Die Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit sind wirklich besorgniserregend. Wie kann Deutschland sicherstellen, dass diese Entscheidung nicht die ärmsten Länder noch weiter benachteiligt? Es wäre gut zu wissen, welche Initiativen es gibt. Ein guter Punkt im Artikel!
Ich finde den Artikel sehr informativ, aber ich frage mich, wie genau die Bundesregierung diese neuen Perspektiven umsetzen will. Was sind die konkreten Schritte? Auch die Rolle von lokalen NGOs ist wichtig, aber wie bekommen sie mehr Unterstützung?