Bremen (VBR).
Deutschland steht derzeit vor großen Herausforderungen in der Games-Branche. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des game – Verband der deutschen Games-Branche offenbart eine unbefriedigende Stimmung unter den Unternehmen der Branche. Kaum ein Drittel der befragten Firmen sieht Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich positiv. 87 Prozent beurteilen diese als eher schlecht oder sehr schlecht.
Auch das politische Engagement für den Standort Deutschland wird kritisch gesehen. 71 Prozent der Games-Unternehmen fühlen sich von der Politik nur unzureichend unterstützt, insbesondere in Bezug auf die Förderung großer und kleiner Spiele-Projekte. Knapp 65 Prozent bewerten die Unterstützung von AAA-Spielen negativ, während bei kleineren Indie-Entwicklungen 62 Prozent zu einem ähnlichen Urteil kommen.
Ein Lichtblick ist hingegen die Ausbildung neuer Fachkräfte. Hier zeigt sich ein positiver Trend: Nahezu 63 Prozent der Unternehmen beurteilen die Ausbildung als eher gut oder sogar sehr gut. Ebenso erfreulich ist die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Videospielen, die von 66 Prozent der Befragten als positiv eingeschätzt wird. Die Infrastruktur für Games-Unternehmen, mit Netzwerken und Hubs, erhält ebenfalls positive Resonanz, da 78 Prozent sie als vorteilhaft betrachtet.
Felix Falk, Geschäftsführer des game-Verbandes, betont die Dringlichkeit politischer Maßnahmen: "Die Ergebnisse des game Branchenbarometers sind alarmierend, aber es gibt auch eine gute Nachricht: Es ist nicht zu spät, um auch in Deutschland von den besten Games, Studios, Innovationen und Technologien zu profitieren. Das Potenzial ist da. Damit wir es auch nutzen können, sind aktuell die Verhandlungsteams der CDU/CSU und SPD für den Koalitionsvertrag und künftig die neue Bundesregierung gefragt, für wettbewerbsfähige und verlässliche Rahmenbedingungen zu sorgen. Eine international vergleichbare steuerliche Förderung ist dabei die Grundlage…" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die Erhebung, an der 187 Mitgliedsunternehmen teilnahmen, bietet einen tiefen Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Chancen der deutschen Games-Branche. Trotz der bestehenden Probleme sehen Branchenexperten, wie Felix Falk, weiterhin ein erhebliches Potential für Wachstum und Erfolg in Deutschland. Wichtig bleibt nun, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam Wege finden, dieses zu heben. Denn die deutsche Games-Branche steht bereit, mit Kreativität und Innovationskraft ihren Beitrag zur globalen Spielekultur zu leisten.
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9 von 10 Games-Unternehmen sehen dringenden Handlungsbedarf bei der internationalen …
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Zukunft der deutschen Games-Branche: Chancen und Herausforderungen im internationalen Kontext
Die kritische Einschätzung der deutschen Games-Branche durch den kürzlich veröffentlichten Branchenbarometer wirft ein Schlaglicht auf die komplexe Dynamik zwischen nationaler Politik und internationalem Wettbewerbsdruck. Während einerseits die Ausbildung von Nachwuchskräften als Stärke Deutschlands hervorgehoben wird, zeigt sich andererseits, dass die deutschen Unternehmen im globalen Vergleich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind. Diese Diskrepanz bringt Deutschland in eine prekäre Position: Das notwendige Talent ist vorhanden, jedoch fehlen oft die finanziellen Mittel und politischen Anreize, um diese Potenziale voll auszuschöpfen.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass andere Länder, wie z.B. Kanada, durch gezielte politische Maßnahmen ihren Status als weltweit führender Games-Standort etabliert haben. Steuerliche Erleichterungen und nachhaltige Förderprogramme sind hier entscheidend gewesen. Studien deuten darauf hin, dass solche Maßnahmen nicht nur direkte wirtschaftliche Vorteile bringen, sondern auch indirekte Effekte auf die technologische Innovation und die kulturelle Akzeptanz von Spielen haben.
Eine bedeutende Entwicklung bleibt der Aufstieg von Indie-Entwicklungen, die trotz finanzieller Nachteile kreative Nischen füllen und innovative Spielerlebnisse schaffen. Die hohe Bewertung des gesellschaftlichen Klimas in Deutschland gegenüber Games könnte ein Indiz dafür sein, dass die kulturelle Akzeptanz für diese neuen Formen der Spielentwicklung geweckt ist. Dennoch bleibt die Frage bestehen, ob dieser Trend ohne strukturelle Änderungen nachhaltig sein kann.
Mit der bevorstehenden Regierungsperiode stehen die politischen Kräfte vor einer entscheidenden Aufgabe: Die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen, welche die Games-Industrie nicht nur kurzfristig belebt, sondern langfristig einen stabilen und wettbewerbsfähigen Markt etabliert. Innovative Ansätze und internationale Kooperationen könnten hierbei Schlüsselkomponenten für zukünftige Erfolge sein. Es gilt jedoch, schnelle Antworten zu finden; denn während die Talente und Ideen reichlich vorhanden sind, läuft das Fenster, in dem Deutschland seinen Platz an der Spitze der Games-Welt beanspruchen kann, unaufhaltsam ab. Hierbei könnte eine Rückbesinnung auf die wirkungsvolle Zusammenarbeit zwischen Regierung, akademischen Institutionen und der Industrie neue Bahnen eröffnen.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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8 Antworten
„Die Ausbildung neuer Fachkräfte wird gelobt“, aber ich frage mich: Wie viele dieser Absolventen finden tatsächlich Jobs in der Branche? Ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Was kann man tun, um diese Talente auch langfristig zu halten?
@Hbeer: Das ist ein berechtigter Einwand! Wir sollten mehr Programme entwickeln, die den Übergang von der Ausbildung zur Arbeit erleichtern und vielleicht auch Unternehmenspartnerschaften fördern.
@Hbeer: Ja genau! Vielleicht wäre es hilfreich, wenn etablierte Firmen Patenschaften für junge Entwickler übernehmen würden, um ihnen den Einstieg zu erleichtern.
Die Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit ist wirklich alarmierend! Es ist toll, dass es eine positive Entwicklung bei der Akzeptanz von Spielen gibt, aber was nützt das ohne Geld für die Umsetzung? Wie können wir als Bürger Druck aufbauen?
Guter Punkt! Wir sollten mehr über den Einfluss von Spielen auf die Gesellschaft diskutieren und wie sie kulturelle Barrieren abbauen können. Vielleicht könnten wir Online-Petitionen starten oder mehr öffentliche Veranstaltungen organisieren.
Ja genau, Pschultz! Es ist wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen und unsere Stimmen laut machen. Die nächste Regierung muss hören, was wir brauchen!
Ich finde es erschreckend, wie wenig Unterstützung die Games-Branche von der Politik bekommt. Die Ausbildung junger Talente ist zwar positiv, aber ohne finanzielle Mittel werden wir nicht konkurrenzfähig. Was denkt ihr über die Forderungen nach steuerlichen Erleichterungen?
Ich stimme dir zu, Lheine! Es ist wichtig, dass die Politik endlich aktiv wird. Wir müssen auch auf die Erfolge anderer Länder schauen und lernen. Warum hat Deutschland nicht schon längst eine ähnliche Förderung wie Kanada?