Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für Mai 2024 zeichnen ein düsteres Bild für den deutschen Wohnungsbau. Mit einem Rückgang der Baugenehmigungen um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steht die Branche vor erheblichen Herausforderungen. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, warnt vor den weitreichenden Folgen dieser Entwicklung. Welche Faktoren treiben diese Krise an, und welche Lösungen werden vorgeschlagen? Ein Blick auf die Hintergründe und möglichen Auswege aus der Wohnungsbaukrise.
Wie hat sich die Zahl der Baugenehmigungen im Mai 2024 entwickelt?
Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen einen alarmierenden Trend: Die Baugenehmigungen in Deutschland sind im Mai 2024 drastisch zurückgegangen. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, kommentiert die Entwicklung: „Die Baugenehmigungen in Deutschland kennen weiter nur eine Richtung: abwärts. Im Mai genehmigten die Behörden knapp 17.800 Wohnungen, das sind 24 Prozent weniger Wohnungen als im Vorjahresmonat.“ Dieser Rückgang ist Teil eines seit zwei Jahren anhaltenden Trends, der die Bauindustrie vor große Herausforderungen stellt. Seit April 2022 verzeichnete die Branche keine positiven Entwicklungen bei den Baugenehmigungen.
Was bedeutet dieser Rückgang für den Wohnungsmarkt?
Pakleppa hebt die Bedeutung der Baugenehmigungen als wesentlichen Indikator für den Wohnungsneubau hervor. „Nur wenn Bauherren und Investoren ihre Projekte genehmigen lassen und uns beauftragen, kommen rund zwei Jahre später neue Wohnungen auf den Markt“, erklärt er. Die anhaltend sinkenden Genehmigungszahlen signalisieren, dass Deutschland in eine tiefe Wohnungsbaukrise steuert. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Unternehmen im Wohnungsbau, die zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Kapazitäten auszulasten. Angesichts des enormen Bedarfs an neuen Wohnungen ist diese Entwicklung besonders problematisch.
Welche Gründe gibt es für den Rückgang der Baugenehmigungen?
Felix Pakleppa sieht die Hauptursachen in den hohen Bauzinsen und den anspruchsvollen energetischen Anforderungen, die viele Bauwillige und Investoren abschrecken. „Mittlerweile ist eine Zinsstütze für viele Bauwillige, insbesondere junge Familien, die einzige Möglichkeit, überhaupt noch den Traum vom Eigenheim anzugehen“, betont Pakleppa. Er fordert daher gezielte Förderinstrumente wie die EH-55-Förderung, um den Wohnungsbau zu beleben. Die derzeitige EH-40-Förderung reiche nicht aus, um den notwendigen Impuls zu geben.
Welche Maßnahmen werden vorgeschlagen, um die Situation zu verbessern?
Ein wichtiger Schritt zur Förderung des Wohnungsbaus ist laut Pakleppa, das Bauen einfacher zu machen. Er begrüßt die Initiative der Politik mit dem Gesetzentwurf zum Gebäudetyp E. „Oberste Priorität muss sein, dass nicht immer der Stand der Technik, sondern auch das technisch Notwendige rechtssicher gebaut werden darf“, so Pakleppa. Die Politik habe es in der Hand, durch geeignete Regelungen den kriselnden Wohnungsbau anzukurbeln.
Ein Blick auf die Zukunft des Wohnungsbaus
Die aktuellen Zahlen und Einschätzungen von Experten wie Felix Pakleppa verdeutlichen die dringende Notwendigkeit von Reformen im Bereich des Wohnungsbaus. Ohne schnelle und zielgerichtete Maßnahmen wird sich die Lage weiter verschärfen, was nicht nur die Bauindustrie, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger betrifft, die auf der Suche nach Wohnraum sind. Es bleibt abzuwarten, ob die vorgeschlagenen politischen Initiativen ausreichen, um den Trend umzukehren und den Wohnungsbau in Deutschland wieder auf Kurs zu bringen.
11 Antworten
Verdammt, 24 Prozent weniger? Das ist wirklich schlecht. Wie soll man so noch ne Wohnung finden? Sind die Politiker taub?
Will nicht glauben das. Alles so teuer jetzt. Bauen is nur für Reiche? Die krise müssen wir alle Lösen, nicht nur Politik.
Ja, es ist nicht fair. Wo bleibt soziale Gerechtigkeit?
Richtig, Armin. Es ist eine gemeinsame Aufgabe. Aber Politik muss den ersten Schritt machen.
Weniger Wohnungen ist schlecht. Vorallem für die junge Leute. Warum is die EH-40 nicht genug? Politik muss mehr tun.
Weil EH-40 zu teuer ist. Nicht jeder kann sich das leisten.
Genau! EH-55 ist besser, aber auch nicht perfekt.
Die Bauzinsen sind echt zu hoch, da kann niemand mehr bauen. Hoffentlich macht die Politik bald was!
Stimme dir zu Heinzjosef, die Zinsen ruinieren alles.
ich finde es ein skandal, dass junge families so wenig unterstützung bekommen. EH-55 is wichtig!
Ja, EH-55 ist besser als nichts, aber noch zu wenig.