Bremen (VBR). Ein tragischer Vorfall in einem Münchener Supermarkt am 19. August 2024, bei dem tödliche Schüsse abgegeben wurden, hat die Diskussion über den Einsatz von Distanz-Elektro-Impuls-Geräten (DEIG), besser bekannt als Taser, erneut entfacht. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Bayern plädiert vehement dafür, diese Geräte in alle Streifenwagen des Freistaats zu integrieren.
Jürgen Köhnlein, Landesvorsitzender der DPolG Bayern, argumentiert: “Der Taser hat sich in einem Pilotversuch als effektiver Lückenschluss zwischen Pfefferspray und Schusswaffe bewährt. Deshalb sollte er nicht nur für Spezialeinheiten wie SEK und USK zugänglich sein, sondern in jedem Streifenwagen vorhanden sein.” Besonders in Situationen, wo Personen in psychischen Ausnahmezuständen agieren, könnte der Taser sowohl die Beamten als auch die Angreifer schützen.
Doch es gibt technische Limitierungen. Im Falle eines Messerangriffs, so räumt Köhnlein ein, sei die kritische Distanz zwischen Täter und Polizist bei etwa sieben Metern. Um einen sicheren Einsatz des Tasers zu gewährleisten, müsse der Abstand zwischen fünf und zehn Metern liegen. Dies bedinge stets einen Kollegen mit gezogener Waffe zur Absicherung. Trotzdem unterstreicht Köhnlein die psychologische Wirkung des Tasers: “Alleine die Androhung, den Taser zu benutzen, hat Aggressoren in der Vergangenheit oft von ihren Vorhaben abgebracht.”
Darüber hinaus fordert die DPolG Bayern ein detailliertes Lagebild zu Messerangriffen. Die bisher erhobenen Daten in der polizeilichen Kriminalstatistik seien unzureichend, um präventive Maßnahmen und gezielte Schulungen effizient zu gestalten. „Nur mit belastbaren und tiefgehenden Daten können wir wirkungsvolle Strategien entwickeln“, betont Köhnlein. Ein Sonderlagebild wäre ein entscheidender Schritt, um die Dynamik und Muster von Messerangriffen besser zu verstehen und Täter frühzeitig zu identifizieren.
Die Notwendigkeit für solche Maßnahmen unterstreicht die komplexe und gefährliche Situation, der sich Polizeibeamte täglich gegenübersehen. Mit den vorgeschlagenen Änderungen zielt die DPolG darauf ab, sowohl die Sicherheit der Beamten als auch die der Bürger weiter zu erhöhen und eine präzisere Täteranalyse zu ermöglichen.
Tödliche Schüsse in Münchener Supermarkt: Debatte um Taser-Einsatz eskaliert
Ein tragischer Vorfall in einem Münchener Supermarkt am 19. August 2024, bei dem tödliche Schüsse abgegeben wurden, hat die Diskussion über den Einsatz von Distanz-Elektro-Impuls-Geräten (DEIG), besser bekannt als Taser, erneut entfacht. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Bayern plädiert vehement dafür, diese Geräte in alle Streifenwagen des Freistaats zu integrieren.
Effektiver Lückenschluss zwischen Pfefferspray und Schusswaffe
Jürgen Köhnlein, Landesvorsitzender der DPolG Bayern, argumentiert: “Der Taser hat sich in einem Pilotversuch als effektiver Lückenschluss zwischen Pfefferspray und Schusswaffe bewährt. Deshalb sollte er nicht nur für Spezialeinheiten wie SEK und USK zugänglich sein, sondern in jedem Streifenwagen vorhanden sein.” Besondere Anwendungsgebiete sieht die DPolG in Szenarien, bei denen Personen in psychischen Ausnahmezuständen agieren. Durch die nicht-tödliche Natur von Tasern könnten sowohl Polizeibeamte als auch Angreifer besser geschützt werden.
Lernkurve bei technischen Limitierungen
Trotz der vielen Vorteile gibt es technische Limitierungen, die den Einsatz von Tasern erschweren. Bei einem Messerangriff etwa muss die Distanz zwischen Täter und Polizist optimal zwischen fünf und zehn Metern liegen. Köhnlein räumt ein, dass dies stets einen Kollegen mit gezogener Waffe zur Absicherung erfordert. Dennoch unterstreicht er die psychologische Wirkung: “Alleine die Androhung, den Taser zu benutzen, hat Aggressoren in der Vergangenheit oft von ihren Vorhaben abgebracht.”
Erfolgreiche internationale Erfahrungen und kritische Stimmen
Ein Blick ins Ausland zeigt, dass Taser bereits in vielen Ländern erfolgreich zum Einsatz kommen. In den USA und Großbritannien haben Studien belegt, dass die Einführung von Tasern die Zahl der tödlichen Polizeieinsätze reduzieren konnte. Allerdings bleiben diese Statistiken umstritten. Menschenrechtsorganisationen monieren, dass Tasern missbräuchlich Verwendung finden und als Folterinstrument genutzt werden könnten, was kontraproduktiv für das Vertrauen in die Polizei ist.
Datenanalyse als Schlüssel zur Prävention
Ein weiterer Punkt, den die DPolG Bayern hervorhebt, ist die Notwendigkeit eines detaillierten Lagebilds zu Messerangriffen. Die bisher erhobenen Daten in der polizeilichen Kriminalstatistik seien unzureichend, um präventive Maßnahmen und gezielte Schulungen effizient zu gestalten. “Nur mit belastbaren und tiefgehenden Daten können wir wirkungsvolle Strategien entwickeln,” betont Köhnlein. Ein Sonderlagebild sei entscheidend, um die Dynamik und Muster von Messerangriffen besser zu verstehen und Täter frühzeitig zu identifizieren.
Zukunftsaussichten und technische Fortschritte
Die Debatte über den Einsatz von Tasern ist komplex und wird in den kommenden Jahren sicherlich an Brisanz gewinnen. Fortschritte in der Technik könnten dazu beitragen, die derzeitigen Limitierungen zu überwinden. Innovative Modelle mit präziserer Zielgenauigkeit und erweiterten Sicherheitsfunktionen sind bereits in der Entwicklung. Zudem könnten umfassendere Datenanalysen und Studien dazu beisteuern, die Einsatzstrategien zu optimieren und Missbrauch zu verhindern.
Zusammenfassung
Die aktuelle Diskussion um den Einsatz von Tasern in Bayern verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, die Balance zwischen effektiver Polizeiarbeit und dem Schutz von Menschenleben zu finden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen der DPolG Bayern zielen darauf ab, sowohl die Sicherheit der Beamten als auch die der Bürger weiter zu erhöhen. Parallel dazu muss eine umfassendere Datenerhebung und eine kritische Auseinandersetzung mit internationalen Erfahrungswerten erfolgen. Nur so kann eine zukunftsfähige und gerechte Lösung gefunden werden, die den hohen Anforderungen einer modernen Gesellschaft gerecht wird.
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DPolG Bayern: DPolG Bayern fordert Taser für Streifenbeamte und ein Sonderlagebild …
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8 Antworten
In Amerika funktioniert das doch auch mit den Tasern. Warum soll das hier nicht klappen?
Stimmt, wir sollten es einfach mal probieren. Besser als jeder hat eine Waffe.
Am besten wären einfach mehr Daten über Messerangriffe. Dann wissen die Polizisten auch besser, was sie tun sollen.
Ja, Daten sind wichtig. Dann gibt’s weniger Streit, was funktioniert und was nicht.
Wenn die Taser helfen, warum nicht? Aber das mit dem Messer und den sieben Metern klingt schwierig.
Ja, stimmt. Vielleicht sollten die Polizisten mehr üben, dann klappt das besser.
Tasern sind bestimmt besser als Pfefferspray, kann ja auch helfen bei Verrückten.
Ich finde die Idee mit den Tasern gut. Dann müssen die Polizisten nicht gleich schießen.