– DOSB peilt bei Olympia Paris 2024 Platz unter den zehn besten Nationen an.
– Deutsches Team umfasst rund 420–430 Athlet:innen, 25% noch in Qualifikation.
– Erstmals „Deutsches Haus“ im Jean Bouin-Stadion mit Fanzone und Trainingsangebot.
Deutschlands Ambitionen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris
Die Olympischen Spiele 2024 finden in Paris statt und Deutschlands Ziel ist klar gesteckt: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) strebt eine Platzierung unter den besten zehn Nationen an. Olaf Tabor, Vorstand Leistungssport im DOSB und Chef der Mission der deutschen Olympiamannschaft, unterstreicht die Herausforderung: „Das ist nicht unrealistisch, auch wenn es ein harter Kampf werden wird“.
Für das deutsche Team, das voraussichtlich 420 bis 430 Athletinnen und Athleten umfassen wird, sind die Erwartungen hoch. Das Team ist geschlechtsausgeglichen und wird in etwa 25 von 32 Sportarten starten. Drei Disziplinen bleiben ohne deutsche Teilnahme: Gewichtheben, Rugby und Wasserball. Für die Mannschaftssportarten sieht die Situation vielversprechend aus, denn Deutschland stellt acht Teams – darunter die Volleyballerinnen, die noch auf eine Qualifikation hoffen.
Rund 25 Prozent der Sportler:innen sind noch in der Qualifikation, und bislang sind 348 Quotenplätze sicher vergeben. Allerdings steht erst für etwa ein Viertel der Plätze fest, wer sie letztlich besetzen wird, da die meisten noch nationale Qualifikationen durchlaufen müssen. Tabor hebt die Bedeutung der individuellen Ansprüche der Athleten hervor: „Wir haben erfahrene Top-Kräfte dabei, für die die Medaille das Ziel ist. Wir haben aber auch junge Kräfte dabei, die ihren Höhepunkt vielleicht erst in vier oder acht Jahren erreichen.“
Die Olympischen Spiele in Paris bieten organisatorisch Neuerungen, die für das deutsche Team besondere Maßstäbe setzen. So wird das Rugbystadion Jean Bouin erstmals als großes Deutsches Haus für die deutsche Mannschaft dienen, mit einer Fanzone für bis zu 3.000 Menschen sowie sportartübergreifenden Trainingsmöglichkeiten. Olaf Tabor unterstreicht: „Neue Maßstäbe werden mit dem 'Deutschen Haus' gesetzt.“
Außerdem thematisieren Athlet:innen wie die Fünfkämpferin Annika Zillekens, die als Mutter erstmals bei ihrem vierten Olympia-Einsatz startet, die Notwendigkeit verbesserter Unterstützung für Eltern im Spitzensport. Johannes Herber vom Verein „Athleten Deutschland“ fordert: „Es bedürfe flächendeckenden Zugangs zu einer Finanzierung nach Weltniveau sowie Optionen zur Individualförderung spezifischer Bedarfe einzelner Athleten“. Er verlangt zudem mehr Transparenz bei der Auswahl: „Nominierungskriterien müssten transparent sein“. Dem widerspricht Tabor klar: „Unklarheiten bei unseren Kriterien gäbe keine“, und betont die enge Zusammenarbeit mit den Vertretern der Athlet:innen.
Olympischer Geist im Wandel: Neue Chancen und Herausforderungen für den deutschen Spitzensport
Die deutschen Olympia-Ambitionen stehen heute vor einem umfassenden Wandel, der weit über die reine Medaillenzahl hinausgeht. Dabei wird deutlich, dass es nicht mehr nur um sportlichen Erfolg geht, sondern auch um eine gesellschaftliche Einordnung und die Schaffung von Strukturen, die den vielfältigen Anforderungen moderner Athletinnen und Athleten gerecht werden. Der Blick auf internationale Entwicklungen dient dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zunehmend als Richtschnur, um die eigene Ausrichtung und Förderpolitik zukunftsfähig zu gestalten.
Wichtige Trends prägen diesen Wandel: Die stetige Stärkung von Gleichstellung im Spitzensport rückt immer mehr in den Fokus – sei es im Zugang zu Fördermitteln oder in der Sichtbarkeit von Sportlerinnen und Sportlern. Gleichzeitig gewinnt eine individuell zugeschnittene Förderung an Bedeutung, denn persönliche Lebenswirklichkeiten und Bedürfnisse nehmen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Motivation. Dabei spielen auch familienfreundliche Strukturen eine zentrale Rolle, die dazu beitragen, Leistungsspitzen mit privaten Verpflichtungen zu vereinbaren.
Das Vertrauen in den Prozess wird durch transparente Nominierungskriterien gestärkt, die nicht nur Fairness gewährleisten, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz von Spitzensportentscheidungen erhöhen. Im internationalen Vergleich zeigt sich: Nationen, die ihre Förderstrukturen offen und inklusiv gestalten, legen den Grundstein für nachhaltigen Erfolg und gesellschaftliche Integration ihrer Athletenschaft.
Förderstrukturen und Gleichstellung
Der Wandel in der Förderung spiegelt sich in der Öffnung hin zu einer diverseren Sportförderung wider, die nicht nur talentierte Einzelkämpfer, sondern auch vielfältige Lebensentwürfe berücksichtigt. Gleiche Chancen für alle Geschlechter und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse prägen die moderne Förderlandschaft zunehmend.
Internationale Perspektiven
Der Vergleich mit anderen Ländern macht deutlich, dass moderne Spitzensportpolitik mehr verlangt als bloße Leistungsoptimierung. Sie erfordert die Integration von sozialen Aspekten und nachhaltiger Förderung, um den Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden – eine Erkenntnis, von der der DOSB seine nächsten Entwicklungsschritte ableitet.
Wichtige Anknüpfungspunkte im Wandel des deutschen Spitzensports:
- Betonung von Gleichstellung und individueller Förderung
- Transparente und nachvollziehbare Nominierungskriterien
- Familienfreundliche Strukturen zur Vereinbarkeit von Leistung und Privatleben
- Orientierung an internationalen Best Practices
Mit Blick auf die Zukunft ist zu erwarten, dass der deutsche Spitzensport seine strukturellen Angebote weiterentwickelt, um sowohl die Leistung als auch die gesellschaftliche Relevanz zu steigern. Dabei werden Innovation, Offenheit und soziale Verantwortung die zentralen Leitlinien bilden.
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Deutscher Bundestag – Olympia: DOSB will unter die TOP 10 in der Nationenwertung





