DKE und BSI starten Standardisierungspartnerschaft: Neue Normen beschleunigen Digitalisierung der Energiewende und erhöhen Smart-Meter-Sicherheit

Die DKE und das BSI haben eine gesetzlich verankerte Standardisierungspartnerschaft gestartet, um Sicherheit und Interoperabilität bei Smart-Meter-Systemen zu fördern und die Digitalisierung der Energiewende zu beschleunigen. Bereits Ende 2024 wurde die erste gemeinsame Norm für die Smart-Meter-Schnittstelle veröffentlicht, wobei Änderungen in Echtzeit zwischen Norm und Richtlinie abgestimmt wurden. Weitere Projekte, etwa zur Kommunikation mit Wasser-, Gas- und Wärmezählern, stehen bereits auf der Agenda.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Frankfurt a. M., 16.06.2025: DKE und BSI intensivieren Standardisierungspartnerschaft zur Energiewende-Digitalisierung
– Erste Norm (DIN VDE V 0418-63-8) und Technische Richtlinie TR-03109-1 Ende 2024 überarbeitet veröffentlicht
– Partnerschaft sichert sichere, interoperable Integration intelligenter Messsysteme für flexibles Energiesystem

Standardisierungspartnerschaft treibt Digitalisierung der Energiewende voran

Sicherheit und Interoperabilität sind entscheidende Voraussetzungen für die Digitalisierung der Energiewende, insbesondere bei Intelligenten Messsystemen. Um die notwendigen Technischen Richtlinien und Normen auf dem Markt schneller umzusetzen, arbeiten die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und weitere Branchenpartner eng zusammen. Diese Kooperation mündet in eine gesetzlich verankerte Standardisierungspartnerschaft, die eine neue Qualität und Effizienz erreicht hat.

„Mit der gesetzlich verankerten Standardisierungspartnerschaft haben wir aber eine völlig neue Qualität und Effizienz erreicht“, erklärt Bernd Stäblein von der DKE. Die Partnerschaft ermöglicht es Institutionen wie der DKE, viel einfacher direkten Einblick in die Entwicklung neuer Technischer Richtlinien und Schutzprofile zu erhalten. Experten des BSI sowie dessen Partner sind in die Arbeitskreise der DKE eingebunden, um aktuelle Normvorgaben gemeinsam zu diskutieren. Gleichzeitig beteiligt das BSI die technischen Fachexperten der DKE an den eigenen Dialogplattformen. „Während die Branche vom fachlichen Feedback des BSI profitiert, erhält das BSI wiederum wertvolle Impulse aus der Praxis, um Technische Richtlinien für die Kommentierung am Markt vorzubereiten“, so Stäblein weiter.

Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit liegt bereits vor: Ende 2024 wurde die DIN VDE V 0418-63-8 überarbeitet und damit ein neuer Stand der Technik für die WAN-Schnittstelle am Smart-Meter-Gateway veröffentlicht. Parallel wurde die Technische Richtlinie TR-03109-1 angepasst, um die Verzahnung mit der Norm sicherzustellen. Diese Aktualisierungen erlauben es, Erfahrungen aus dem Rollout einzuarbeiten und unnötige Regularien zu entfernen, um die Anwendung zu erleichtern. „Änderungen in der TR flossen in Echtzeit in die Überarbeitung der Norm ein, und Erkenntnisse aus der Normerarbeitung wurden in die Richtlinie übernommen“, berichtet Janosch Wagner vom DKE/K 461. „Durch das agile und transparente Vorgehen konnten wir fristgerecht abliefern.“

Nach diesem erfolgreichen Projekt plant die Partnerschaft weitere Vorhaben, darunter die Überarbeitung der Norm zum Local Metrological Network (LMN). Dieses regelt die Kommunikation des Smart-Meter-Gateways mit angeschlossenen Zählern und ermöglicht die Erfassung von Wasser-, Gas- und Wärmeverbrauch über dasselbe System. Die enge Zusammenarbeit von DKE und BSI sorgt so für eine beschleunigte und praxisnahe Standardentwicklung, die den komplexen Anforderungen der Energiewende entspricht.

Digitalisierung der Energiewende: Standardisierung als Schlüssel für Fortschritt und Transformation

Die Energiewende verändert grundlegend, wie Energie erzeugt, verteilt und konsumiert wird. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur der Ausbau regenerativer Energiequellen, sondern auch die Digitalisierung des gesamten Energiesystems. Standardisierung spielt in diesem Kontext eine herausragende Rolle, denn sie sorgt dafür, dass verschiedene Technologien und Systeme miteinander kompatibel und sicher zusammenarbeiten. Damit ermöglicht sie eine effiziente und flexible Steuerung von Energieflüssen, was vor allem für eine ressourcenschonende und verlässliche Versorgung essenziell ist.

In der Praxis bedeutet das etwa, dass intelligente Messsysteme, sogenannte Smart Meter, nach einheitlichen technischen Vorschriften entwickelt und eingesetzt werden. Diese Normen garantieren die Sicherheit der Daten und die reibungslose Integration in bestehende Netze. Die beschlossene Standardisierungspartnerschaft zwischen dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) legt dafür einen entscheidenden Grundstein. Durch diese enge Zusammenarbeit entstehen Technische Richtlinien, die branchenspezifisches Know-how und Sicherheitsanforderungen bündeln.

Welche Auswirkungen hat dieser Schritt auf Gesellschaft, Verbraucher und Wirtschaft? Für Verbraucher wird die Nutzung intelligenter Systeme einfacher und sicherer, was den Zugang zu neuen Energieangeboten wie flexiblem Stromtarifen oder Eigenverbrauchsmodellen erleichtert. Die Wirtschaft profitiert von klaren Standards, da sie Planungssicherheit und eine schnellere Markteinführung innovativer Produkte erhält. Zugleich unterstützt die Standardisierung das Ziel, die Netze zu entlasten und den Anteil erneuerbarer Energien im System zu erhöhen. Gesellschaftlich führt das zu mehr Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten bei der Energieversorgung.

Internationale Vergleiche: Wie geht Europa mit der Digitalisierung des Energiesektors um?

Die Digitalisierung der Energiewende ist ein internationales Thema. In Europa setzen viele Länder auf vergleichbare Maßnahmen, um die Integration digitaler Technologien zu fördern. Dabei ist die Harmonisierung von Standards auf europäischer Ebene ein wichtiger Motor. Organisationen wie CENELEC und ETSI treiben gemeinsam mit nationalen Gremien ähnliche Projekte voran, um grenzüberschreitende Interoperabilität zu gewährleisten.

Während beispielsweise Deutschland besonderen Wert auf den Datenschutz und die Sicherheit der Smart Meter legt, verfolgen andere Länder wie Dänemark oder die Niederlande ebenfalls ambitionierte Digitalisierungsstrategien, die neben der Netzintegration auch die Verbraucher stärker in das Energiesystem einbinden. Diese länderübergreifenden Entwicklungen zeigen, wie wichtig ein abgestimmter Rahmen ist, um technologische Fortschritte effektiv und verlässlich umzusetzen.

Chancen für Verbraucher und Wirtschaft

Für Verbraucher und Unternehmen eröffnen sich durch die Digitalisierung der Energiewende vielfältige Chancen:

  • Mehr Transparenz und Kontrolle: Dank digitaler Messsysteme können Haushalte ihren Energieverbrauch genauer beobachten und gezielt steuern, was Kosten spart.
  • Flexiblere Tarife und neue Geschäftsmodelle: Intelligente Netze ermöglichen zeitvariable Strompreise und Integration von Eigenverbrauchslösungen.
  • Innovation und Wettbewerb: Klare Standards schaffen Raum für neue Technologien, die nachhaltige Energieversorgung effizienter und nutzerfreundlicher machen.
  • Netzstabilität und Versorgungssicherheit: Standardisierte Schnittstellen helfen bei der Integration unterschiedlicher Energiequellen und -verbraucher, was die Belastung der Netze reduziert.

Diese Vorteile tragen dazu bei, die Energiewende nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich erfolgreich zu gestalten. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung, die Digitalisierung so zu gestalten, dass Sicherheit, Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit im Fokus stehen und die Akzeptanz in der Bevölkerung hoch bleibt.

Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe: Partnerschaft für eine digitale Zukunft

Die Digitalisierung der Energiewende erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedenster Akteure. Mit der gesetzlich verankerten Standardisierungspartnerschaft zwischen der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist ein wesentlicher Schritt erfolgt, der Effizienz und Sicherheit bei der Entwicklung technischer Normen maßgeblich steigert. Die enge Verzahnung von Experten aus Verwaltung, Industrie und Wissenschaft sorgt für praxisnahe und marktgerechte Standards, wie die fristgerechte Überarbeitung der Norm für die WAN-Schnittstelle am Smart-Meter-Gateway zeigt.

Diese Kooperation ist kein einmaliges Projekt, sondern der Auftakt für eine nachhaltige, kontinuierliche Entwicklung. Zukünftige Herausforderungen werden vor allem die Integration weiterer Verbrauchsdaten aus verschiedenen Bereichen – etwa Wasser, Gas oder Wärme – in ein flexibles und sicheres Energiesystem sein. Die digitale Transformation der Energiewende verlangt darüber hinaus ständige Anpassung der technischen Vorgaben und Schutzmechanismen, um den technologischen Fortschritt und die Interessen der Verbraucher auszubalancieren.

Die Partnerschaft zwischen DKE und BSI steht für eine konsequente Bündelung von Fachwissen und Verantwortung, die wesentlich zur Beschleunigung der Energiewende beiträgt. Ihre Zusammenarbeit etabliert eine neue Qualität der Ressourcenvernetzung und eine besondere Transparenz im Prozess der Normung.

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von DKE/VDE vom 16.06.2025.

9 Antworten

  1. ‚Transparenz und Sicherheit‘ sind wichtige Themen im Artikel! Wie wird sichergestellt, dass alle Beteiligten ihre Daten schützen können? Gibt es spezielle Initiativen dafür?

  2. ‚Intelligente Messsysteme‘ klingen futuristisch! Ich frage mich, ob sie auch einfach zu bedienen sind? Können ältere Menschen damit umgehen?

    1. ‚Kompatibilität‘ ist ein Schlüsselwort hier! Ich bin gespannt auf weitere Entwicklungen und hoffe, dass alles benutzerfreundlich bleibt.

    2. ‚Energieeffizienz‘ ist wichtig, aber was passiert mit den bestehenden Netzen? Müssen wir sie grundlegend verändern oder nur anpassen?

  3. Die Digitalisierung kann definitiv viele Vorteile bringen, vor allem in Bezug auf die Effizienz. Aber wie steht es um den Datenschutz? Wird er genug beachtet?

    1. Das sind berechtigte Bedenken! Ich hoffe, dass die Entwicklung nicht nur technisch, sondern auch ethisch durchgeführt wird.

  4. Ich finde die Zusammenarbeit zwischen DKE und BSI bemerkenswert. Es ist wichtig, dass wir Sicherheit in der Digitalisierung haben. Was denken Sie über die Transparenz dieser Prozesse? Werden Verbraucher gut informiert?

    1. Die Idee von flexiblen Stromtarifen klingt gut, aber wie werden diese für alle zugänglich gemacht? Sind sie auch für sozial schwächere Haushalte realisierbar?

  5. Der Artikel beschreibt die Wichtigkeit der Standardisierung in der Energiewende, was ich sehr unterstütze. Wie genau werden diese Standards umgesetzt? Gibt es bereits konkrete Beispiele aus der Praxis?

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