DIW-Berlin hebt Konjunkturprognose – Deutscher Wirtschaft steht Aufschwung 2026 bevor
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat seine Wachstumserwartungen für die deutsche Wirtschaft spürbar nach oben korrigiert. Nach einem voraussichtlichen Plus von 0,3 Prozent im Jahr 2025 soll das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Folgejahr um 1,7 Prozent zulegen – das sind 0,2 Prozentpunkte beziehungsweise 0,6 Prozentpunkte mehr als noch im Frühjahr prognostiziert. Diese Aufwärtskorrektur stützt sich vor allem auf angekündigte Investitionspakete und verbesserte Finanzierungsbedingungen.
DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik betont: „Der überraschend schwungvolle Jahresauftakt dürfte uns vor einem weiteren Jahr der Stagnation bewahren. Das ändert aber nichts an den strukturellen Problemen der deutschen Wirtschaft, wie der abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit und dem Fachkräftemangel.“ Ein starker Lichtblick sei das Investitionspaket für die Infrastruktur, „das im kommenden Jahr spürbar wirken dürfte.“
Für 2026 rechnet das DIW mit einem finanzpolitischen Impuls von rund 25 Milliarden Euro, der das BIP zusätzlich um 0,8 Prozentpunkte steigern kann. Diese fiskalischen Anreize werden bei den privaten Konsumausgaben und der Investitionstätigkeit spürbar Schwung erzeugen.
Die Inflationsrate wird im kommenden Jahr auf etwa 2,2 Prozent geschätzt, leicht höher als die erwarteten 2,1 Prozent für 2025. Die Erhöhung hängt mit der verstärkten Nachfrage und den Finanzimpulsen zusammen. Dabei bleibt die deutsche Wirtschaft angesichts der fortbestehenden externen Unsicherheiten – insbesondere der US-Handelspolitik – erheblichen Risiken ausgesetzt.
Wie das DIW warnt: „Mithilfe einer expansiven Finanzpolitik kann sich die deutsche Wirtschaft gegen die negativen Effekte der erratischen US-Handelspolitik stemmen. Sie wird aber dennoch die deutsche Außenwirtschaft längerfristig belasten.“ Diese Unsicherheiten wirken vor allem auf die Außenwirtschaft dämpfend und führen dazu, dass der deutsche Außenhandel auch 2026 kaum wachsen wird.
Im ersten Quartal des Jahres 2025 spiegelte sich die Aufwärtstendenz neben dem Investitionspaket auch in anziehendem privaten Konsum und starken Exporten wider. Insbesondere der private Konsum zeigt sich als positiver Konjunkturmotor, unterstützt durch eine deutlich gesunkene Sparquote und eine spürbar verbesserte Konsumstimmung. Allerdings bleibt die Kauflaune getrübt durch die Sorgen um den Fachkräftemangel und Arbeitsplatzunsicherheit. Die Arbeitslosenquote wird im Prognosezeitraum voraussichtlich leicht steigen.
Trotz dieser Herausforderungen verbessern die Finanzpolitik und die weiterhin niedrigen Zinsen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen allmählich. Die Konsequenz ist die erwartete Erholung, die nach einer Anfangsphase der Stagnation das Wirtschaftswachstum wieder beleben wird.
DIW-Präsident Marcel Fratzscher weist auf die politische Dimension hinzu: „Neben der Gefahr eines eskalierenden Handelskonflikts mit den USA und Risiken für die Finanzstabilität sieht DIW-Präsident Marcel Fratzscher auch ein drittes Risiko im Inland: eine erneute politische Blockade in Deutschland und Europa. … Die neue Regierung muss sich nun zusammenraufen und einen konsistenten, überzeugenden politischen Zukunftskurs definieren.“
Läuft alles wie erhofft, so könnte Deutschland 2026 und 2027 eine „beachtliche wirtschaftliche Erholung erfahren – auch wenn viele strukturelle und langfristige Herausforderungen weiterhin bestehen bleiben.“
Diese Zahlendreher und Zitatworte verdeutlichen die Wichtigkeit der Meldung: Das DIW Berlin signalisiert mit seiner Prognose erstmals seit längerer Zeit wieder einen wirtschaftlichen Aufschwung für Deutschland, der von politischen, finanziellen und strukturellen Faktoren zugleich beeinflusst wird.
Die komplexe Gemengelage aus Investitionsschüben, Verbraucherlaune und handels- sowie außenwirtschaftlichen Risiken wird die deutsche Wirtschaft auch im kommenden Jahr prägen.
Das korrekte Zusammenspiel dieser Elemente entscheidet maßgeblich über die Dynamik und Stabilität der deutschen Konjunkturentwicklung.
Zwischen Optimismus und Unsicherheit: Die Bedeutung der neuen Wirtschaftsprognosen für Deutschland im globalen Kontext
Die jüngste Anhebung der Wirtschaftsprognosen für Deutschland und Europa ist mehr als nur eine statistische Anpassung: Sie spiegelt eine vorsichtige Erholung in einem von Unsicherheiten geprägten Umfeld. Für Deutschland als wirtschaftlich stärkste Volkswirtschaft Europas hat diese Entwicklung weitreichende gesellschaftliche und politische Bedeutung. Das moderate Wachstum von 0,3 Prozent in diesem Jahr und die deutliche Beschleunigung auf 1,7 Prozent im nächsten Jahr zeigen, dass die umfangreichen Investitionsprogramme und verbesserte Finanzierungsbedingungen ankommen. Diese positiven Signale sind ein wichtiger Anker für Verbrauchervertrauen, Unternehmensinvestitionen und die Stabilisierung des sozialen Wohlstands.
Welche Chancen und Unsicherheiten ergeben sich für Deutschland?
Die verbesserte Prognose ist ein Lichtblick angesichts mehrerer struktureller Herausforderungen, mit denen die deutsche Wirtschaft konfrontiert ist. Kernthemen wie der Fachkräftemangel und die schwindende Wettbewerbsfähigkeit insbesondere gegenüber internationalen Konkurrenten – allen voran China – bleiben bestehen. Zwar unterstützen derzeit finanzpolitische Impulse, etwa das Investitionspaket für die Infrastruktur, den Konsum und die Investitionstätigkeit, doch wird die Wirkung dieser Maßnahmen erst mittelfristig spürbar sein.
Für Verbraucher bedeutet die Prognose, dass sich ein zögerliches Konsumverhalten wahrscheinlich allmählich lockert, unterstützt durch eine bessere Arbeitsmarktlage, wenngleich steigende Arbeitsplatzunsicherheiten die Kauflaune dämpfen können. Unternehmen profitieren von leichter steigender Investitionsbereitschaft und günstigen Finanzierungskonditionen, sehen sich aber auch mit Handelshemmnissen konfrontiert, die ihre Exportchancen schmälern.
Die weiterhin unsichere Handelslage, insbesondere die Entwicklung der US-amerikanischen Handelspolitik, bleibt ein wesentlicher Risikofaktor. Sie beeinflusst die deutsche Exportwirtschaft und wirkt sich dämpfend auf Wachstum und Arbeitsmarkt aus.
Wie wirkt die globale Handelspolitik auf die Prognosen?
Die internationale Wirtschaftslage spielt eine entscheidende Rolle für die deutsche Konjunkturentwicklung. Die USA, Deutschlands bedeutendster Handelspartner, sehen sich mit einer verlangsamten Wachstumsdynamik konfrontiert, was den deutschen Außenhandel belastet. Die Ankündigungen zu höheren Zöllen und protektionistischen Maßnahmen der US-Regierung schaffen weiterhin große Unsicherheiten. Sie beeinträchtigen nicht nur den Warenverkehr, sondern auch die Finanzmärkte und damit die globalen Investitionsströme.
Der Euroraum insgesamt wird von der erwarteten Annäherung an ein moderates Wachstum profitieren. Dennoch wird das gesamtwirtschaftliche Umfeld von volatilen Entwicklungen überschattet. Für Deutschland bedeutet dieses Umfeld, dass sich trotz positiver Impulse und eines kräftigen Investitionspakets die Exportdynamik nur langsam erholen wird.
Internationale Partner betrachten die deutsche Wirtschaft daher als einen wichtigen, aber auch sensiblen Pfeiler der europäischen und globalen Konjunktur. Die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen in Deutschland werden deshalb auch auf EU-Ebene und im Welthandel genau beobachtet.
Die neue Bundesregierung steht damit vor der Herausforderung, die finanz- und wirtschaftspolitischen Weichen so zu stellen, dass sie die Chancen der Erholung nutzen und die Risiken aus dem globalen Umfeld abfedern kann – dies ist ein entscheidender Faktor für die Stabilität und das künftige Wachstum Deutschlands. Die Rolle der Politik ist es nun, eine verlässliche und zukunftsgerichtete Strategie zu entwickeln, die den Vertrauensaufbau in Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt.
Zentrale Fragen und ihre Antworten im Überblick
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Was heißt die Prognose für den Wohlstand?
Sie signalisiert einen frühzeitigen Ausstieg aus der Stagnation, birgt aber keine Garantie, dass alle langjährigen Herausforderungen beseitigt sind. Der individuelle Wohlstand kann sich durch erhöhte Investitionen und Konsum tendenziell verbessern, wenn die Arbeitsmarktlage stabil bleibt. -
Welche Risiken bestehen?
Neben der volatilen US-Handelspolitik drohen politische Blockaden in Deutschland und Europa sowie strukturelle Defizite in der Wettbewerbsfähigkeit. Zusätzlich besteht das Risiko von Inflationsdruck, der Kaufkraft und Investitionsbereitschaft beeinträchtigen könnte. -
Was bedeutet die Prognose für Verbraucher, Unternehmen und internationale Partner?
Für Verbraucher könnte sich eine bessere Konsumstimmung einstellen, begleitet von einer gewissen Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen sollten verstärkt auf die Chancen durch Investitionsprogramme setzen, während sie zugleich ihre Handelsaktivitäten im globalen Wettbewerb vorsichtig steuern. Internationale Partner orientieren sich an Deutschlands wirtschaftlicher Stabilität als Schlüssel für den europäischen Erfolg. -
Welche strukturellen Herausforderungen bleiben?
Neben Fachkräftemangel und Wettbewerbsfähigkeit sind auch die Auswirkungen der globalen Handelskonflikte und die Anpassung an digitale und ökologische Transformationen zentrale Themen.
Die jüngste Anpassung der Prognosen für Deutschland und Europa ist somit ein wichtiger Indikator für eine sich langsam verbessernde Wirtschaftslage, muss aber vor dem Hintergrund durchaus vorhandener Unsicherheiten und Risiken betrachtet werden. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob die deutsche Wirtschaft diesen Optimismus in nachhaltiges Wachstum und gesellschaftlichen Mehrwert umsetzen kann.
Auf dem Prüfstand: Politik und Gesellschaft vor entscheidenden Weichenstellungen für die wirtschaftliche Zukunft
Die aktuellen Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigen erste positive Signale für die deutsche Wirtschaft nach einem schwierigen Umfeld geprägt von Unsicherheiten und Belastungen durch die globale Handelspolitik. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Entwicklung von zahlreichen Risiken begleitet, die Politik und Gesellschaft vor anspruchsvolle Herausforderungen stellen.
Das Jahr 2025 wird voraussichtlich ein moderates Wachstum von 0,3 Prozent verzeichnen, dem im Jahr 2026 ein deutliches Plus von 1,7 Prozent folgen könnte. Diese Fortschritte sind zum großen Teil der expansiven Finanzpolitik zu verdanken, die mit einem umfangreichen Investitionspaket für Infrastruktur und der Aussetzung der Schuldenbremse überzeugende Impulse setzen will. Doch die Wirkung dieser Maßnahmen wird sich ab 2026 verstärkt entfalten und ist ein Ergebnis von anhaltendem politischen Gestaltungswillen.
Die internationalen Handelskonflikte, insbesondere die erratische US-Handelspolitik mit drohenden Zollerhöhungen, belasten bereits heute den deutschen Außenhandel und die globale Konjunktur. Laut DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik ist damit zu rechnen, dass der deutsche Außenhandel auch im Jahr 2026 auf der Stelle tritt. Wachsende Handelshemmnisse und strukturelle Wettbewerbsprobleme, etwa durch den zunehmenden Konkurrenzdruck insbesondere aus China, stellen dabei eine zusätzliche Belastung dar.
Für die deutsche Gesellschaft bedeutet dies, dass die wirtschaftliche Erholung nicht automatisch erfolgt, sondern offensteht und aktiv gestaltet werden muss. Dabei sind vor allem Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefordert, eine neue Atmosphäre von Vertrauen und Zuversicht zu schaffen. Die Konsumstimmung hat sich bereits verbessert, die Sparquote ist gefallen, doch Sorgen um Arbeitsplatzsicherheit und eine leicht steigende Arbeitslosenquote dämpfen weiterhin die Kauflaune.
Mit Blick auf die politische Landschaft betont DIW-Präsident Marcel Fratzscher, dass die neue Bundesregierung nach den richtigen Signalen, die bereits gesendet wurden, nun dringend die Haushalte für 2025 und 2026 verabschieden sowie stabile und klare Zukunftsperspektiven setzen muss. Die interne Kohärenz und der Umgang mit kontroversen Themen wie Steuern und Sozialausgaben sind dabei Schlüsselfaktoren, um ein konsistentes politisches Konzept zu entwickeln und damit den Weg für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung zu ebnen.
Die kommende Zeit wird von anhaltenden Unsicherheiten geprägt sein. Die volatil bleibende US-Handelspolitik stellt ein unberechenbares Risiko dar – für die exportorientierte deutsche Wirtschaft ebenso wie für die Finanzmärkte. Zudem könnten die geplanten Steuererleichterungen in den USA die Staatsverschuldung erhöhen und internationale Kapitalmarktturbulenzen auslösen. Dies unterstreicht, wie wichtig eine sorgfältige und mutige wirtschaftspolitische Steuerung auf nationaler und internationaler Ebene ist.
Dieser Ausblick beruht auf der Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) vom 13.06.2025.
Quelle: DIW Berlin
11 Antworten
Ich finde es wichtig, dass das DIW auch auf politische Blockaden hinweist – wie können wir verhindern, dass diese unsere Wirtschaft gefährden?
Politische Stabilität ist entscheidend! Vielleicht sollte mehr Dialog zwischen den Parteien gefördert werden.
Ich denke auch! Eine klare Kommunikation zwischen Regierung und Bevölkerung könnte helfen.
‚Lichtblick‘ klingt positiv, aber ich mache mir Sorgen über die Inflation und den Kaufkraftverlust. Wie können wir sicherstellen, dass die Menschen nicht leiden müssen?
‚Inflation‘ ist ein wichtiges Thema! Vielleicht sollten wir uns mit Lösungen für bessere Löhne beschäftigen? Gibt es dazu Ideen von euch?
Die Tatsache, dass das BIP steigen könnte, ist erfreulich! Dennoch müssen wir auf die Risiken achten, wie die US-Handelspolitik. Wie wird sich das auf unsere Exporte auswirken?
Das ist eine gute Frage! Die Handelspolitik kann viel beeinflussen. Vielleicht sollten wir auch alternative Märkte erkunden, um weniger abhängig zu sein.
Das Investitionspaket klingt vielversprechend! Ich hoffe, dass es wirklich wirkt. Aber was ist mit dem Fachkräftemangel? Können wir das wirklich lösen? Es gibt viele offene Fragen.
Ja, der Fachkräftemangel ist ein großes Thema! Ich denke, wir brauchen mehr Ausbildungsplätze und Unterstützung für junge Leute. Was meint ihr dazu?
Ich stimme zu! Ohne gute Ausbildung wird das nichts. Vielleicht könnten auch Unternehmen mehr in die Ausbildung investieren? Was haltet ihr davon?
Ich finde die Prognosen vom DIW sehr interessant. Es ist schön zu sehen, dass es ein positives Wachstum geben könnte. Aber was denkt ihr über die Herausforderungen, die noch da sind?