Frankfurt am Main, 21.09.2023 – Ein neuer Bericht des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) zeigt, dass der Geldanlage-Optimismus in den ostdeutschen Bundesländern geringer ist als im Westen. Trotzdem zeigte sich eine Tendenz zu einer höheren Risikobereitschaft im Osten. Fehlende finanzielle Mittel werden jedoch als Hürde für die Geldanlage genannt.
Stimmung generell positiv, im Osten aber weniger stark ausgeprägt
Der halbjährlich ermittelte deutsche Geldanlage-Index DIVAX-GA befragte rund 2.000 Bürgerinnen und Bürger nach ihren Einschätzungen zur aktuellen Situation und den zukünftigen Erwartungen in Bezug auf aktienbasierte Geldanlagen. Die Ergebnisse ergaben, dass der Index (Werte zwischen -100 bis +100) im Sommer 2023 bundesweit bei 29,5 lag. In den westdeutschen Bundesländern betrug er 31,1 und in den ostdeutschen 22,4. Diese Zahlen zeigen, dass das Interesse an Aktien in der breiten Bevölkerung vorhanden ist, jedoch das Stimmungsbild im Osten etwas weniger positiv ausfällt. Der Wissenschaftliche Direktor des DIVA, Prof. Dr. Michael Heuser, erklärt dies mit den unterschiedlichen Lebensumständen und dem geringeren Vermögen in Ostdeutschland.
Weniger Risikoaversion im Osten
Interessanterweise zeigte die Bewertung der Attraktivität und Risiken von Aktienanlagen eine ausgeprägte Aktienkultur im Osten. 27,7% der Menschen in den neuen Bundesländern bevorzugen aktuell Aktien und Aktienfonds vor Gold, Immobilien und Zinsprodukten als attraktivste Geldanlage, während es in den alten Bundesländern nur 26,4% sind. Zudem trauen sich 32,3% der Menschen im Osten zu, ihre eigenen Aktien auszuwählen, im Vergleich zu 29,7% im Westen. Die Gründe, die gegen eine Anlage in Aktien sprechen, werden in den neuen Bundesländern eher mit Risiken und möglichen Kursschwankungen begründet (26,4%), während es in den alten Bundesländern 29,3% sind.
Verfügbare Einkommen sind entscheidend
Der Hauptgrund, der die Menschen von Aktieninvestments abhält, ist das verfügbare Einkommen. In den ostdeutschen Bundesländern gaben 47,4% der Befragten an, dass sie dafür zu wenig Geld hätten, während es im Westen 6,1% weniger sind. Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, einer der Trägerverbände des DIVA, erklärt dies aufgrund der niedrigeren Einkommen und der geringeren Vermögensbildungsmöglichkeiten. Die Inflation wirkt sich zudem auf Menschen mit niedrigeren Einkommen und ohne nennenswertes Vermögen stärker aus.
Vorschläge der Fokusgruppe private Altersvorsorge sind weiterführend
Um die Vermögensbildung und den Wohlstand in Ostdeutschland zu fördern, werden Maßnahmen der Politik diskutiert. Eine Bekämpfung der Inflation durch die EZB, verbunden mit Verschuldungsdisziplin und dem Abbau von Subventionen, wird als positive Unterstützung angesehen. Die Ergebnisse der Fokusgruppe private Altersvorsorge der Bundesregierung, die eine stärkere staatliche Förderung der aktienbasierten Altersvorsorge mit zusätzlichen Fördermitteln für Menschen mit niedrigen Einkommen vorschlägt, könnten laut Norman Wirth helfen. Denn die Menschen in Ostdeutschland sind interessiert an aktienbasiertem Sparen, ihnen fehlen jedoch häufig die finanziellen Mittel.
Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) ist ein Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen und wird von namhaften Vermittlerverbänden getragen. Es veröffentlicht zweimal jährlich den Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und den Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV), um das Meinungsklima der Menschen in Deutschland zu diesen Finanzfragen zu messen.
Die Umfrageergebnisse können auf der DIVA-Website eingesehen werden. Das DIVA ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und wird wissenschaftlich von Prof. Dr. Michael Heuser geleitet.
Für weitere Informationen steht Prof. Dr. Michael Heuser vom Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung zur Verfügung.
Pressekontakt:
Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor
Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung
Kleiner Hirschgraben 10-12
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 2562 6998-0
michael.heuser@diva.de
www.diva.de
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4 Antworten
Also ich finde, dass der Osten echt mal die Chance verdient hat, optimistisch zu sein!
Also ich muss sagen, ich finde es total übertrieben, dass der Geldanlage-Optimismus im Osten abgeschwächt sein soll. Glaubt denn hier wirklich jemand, dass das an irgendeiner geheimen Verschwörung liegt? Einfach lächerlich!
Ach komm, hör auf mit deinem Verschwörungskram! Es gibt doch sicherlich andere Gründe für den abgeschwächten Geldanlage-Optimismus im Osten. Also spar dir deine lächerlichen Theorien und schau dir stattdessen die Fakten an.
Was für ein Quatsch! Der Osten hat immer noch viel Potenzial für Geldanlagen!