Bremen (VBR). Mit der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes am 1. November 2024 wird die Inklusion von trans-, intergeschlechtlichen und nichtbinären Personen zu einer staatlichen Verantwortung. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) nimmt sich dieses dringenden Themas an und setzt sich intensiv dafür ein, dass Feuerwehren zu diskriminierungsfreien Zonen werden. Das Engagement des Arbeitskreises „Fairness im Fokus“ unterstreicht diese Bestrebungen. Der Fokus liegt dabei auf der Bekämpfung jeder Form von sexualisierter Diskriminierung innerhalb der Feuerwehren.
Eine bemerkenswerte Initiative stellt die Fachempfehlung zum Thema „Transgeschlechtlichkeit und Transition im Feuerwehrdienst“ dar. Diese wurde von Conrad Wilitzki, unter Mitwirkung des Bundesverbandes Trans* e.V. und dem DFV-Arbeitskreis, erarbeitet. „Auch aufgrund von Anfragen aus den Ländern haben wir uns eines Themas angenommen, das für viele Feuerwehren noch Neuland ist. Unsere Fachempfehlung soll ein erster Einstieg sein, um darüber nachzudenken, wie die eigene Wehr auch für Transpersonen ein Ort des unbeschwerten Engagements sein kann“, so Arbeitskreissprecher und DFV-Vizepräsident Karl-Heinz Frank (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Dieses achtseitige Dokument liefert Kompakthinweise über den Umgang mit Transitionen im Dienstalltag und weist zugleich den Weg zu unterstützenden Stellen. Zudem bereichern Erfahrungsberichte von Feuerwehrangehörigen und Führungskräften solche praxisnahen Empfehlungen. So soll es gelingen, eine offene, toleranzfördernde Umwelt zu schaffen.
„In den Feuerwehren darf kein Platz für Diskriminierung sein“, erklärt Karl-Heinz Frank weiter. „Wir müssen deshalb verstärkt den Zugang für alle gesellschaftlichen Gruppen ermöglichen und erleichtern, nicht zuletzt auch aus demografischen Gründen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Die verschiedenen Perspektiven zu kennen und einschätzen zu lernen, sei essenziell, so Frank.
Diese Bemühungen sind auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung relevant, denn die Einbeziehung aller Teile der Gesellschaft trägt zur zukünftigen Einsatzfähigkeit bei. Menschen sollen hier ohne Angst agieren können und erkennen, dass ihre Identität geachtet wird.
Die Orientierungshilfe steht online bereit und trägt dazu bei, das Verständnis und die Akzeptanz in den Wehren bundesweit weiterzuentwickeln. Für Interessierte stehen weitere Informationen über die Arbeit des Arbeitskreises „Fairness im Fokus“ auf der Webseite des Deutschen Feuerwehrverbandes zur Verfügung.
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Fachempfehlung: Transgeschlechtlichkeit und Transition im Feuerwehrdienst / …
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Fortschritte und Herausforderungen bei der Integration von LGBTIQ+ in den Rettungsdiensten
Die Anstrengungen des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV), Feuerwehren zu diskriminierungsfreien Zonen zu machen, sind Teil einer breiteren sozialen Bewegung, die sich zunehmend für die Rechte von LGBTIQ+-Menschen in verschiedenen beruflichen Sektoren einsetzt. Während rechtliche Fortschritte wie das neue Selbstbestimmungsgesetz wichtige Schritte nach vorne darstellen, bleibt die praktische Umsetzung solcher Änderungen oft eine Herausforderung. Erfahrungen aus anderen Ländern, wie beispielsweise Großbritannien und Kanada, zeigen, dass umfassende Schulungsprogramme und inklusive Richtlinien wesentliche Bestandteile effektiver Integration sind.
Der DFV folgt diesem internationalen Trend, indem er gezielte Maßnahmen plant und durchführt. Dies geschieht nicht nur im Zeichen des Fortschritts, sondern auch angesichts eines demografischen Wandels, der Diversität in Teams als zentralen Faktor für nachhaltige Personalentwicklung erfordert. Studien deuten darauf hin, dass vielfältigere Arbeitsplätze tendenziell innovativer und anpassungsfähiger sind — Qualitäten, die gerade in Krisensituationen, wie sie sowohl im Feuerwehr- als auch im Rettungswesen zu bewältigen sind, unerlässlich sind.
Zukunftsprognosen basierend auf bisherigen Entwicklungen scheinen positiv: So könnte die Akzeptanz von Transpersonen in traditionell konservativen Berufen steigen, wenn mehr Organisationen aktive Schritte zur Inklusion unternehmen. Allerdings warnen Experten davor, die Reise als zu einfach anzusehen. Langfristiger Erfolg wird maßgeblich davon abhängen, ob es gelingt, Vorurteile abzubauen und die alltägliche Praxiserfahrung tatsächlich gleichberechtigt zu gestalten.
Während diese Thematik in Deutschland frischen Aufwind erhält, dürfte die Balance zwischen gesetzlicher Umsetzung und gesellschaftlichem Wandel weiterhin einen kontinuierlichen Dialog erfordern. Der Wille zur Veränderung ist ein Anfang; das wirkliche Ziel besteht darin, einen integrativen kulturverändernden Wandel herbeizuführen, der von Respekt und Verständnis geprägt ist.
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8 Antworten
Es ist ein guter Schritt nach vorn aber ich glaube es wird zeit brauchen bis alle feuerwehren wirklich inklusiv sind. Wichtig ist, dass wir dran bleiben und immer wieder fordern. Habt ihr ideen wie man das schneller machen kann?
Ich find gut dass der DFV endlich was macht aber acht seiten dokumente sind ziemlich wenig, oder? Ist da genug infos fur die feuerwehren drin? Und was ist mit den kleinen orten wo weniger ressourcen sind?
Da stimme ich dir zu Bohme, hab auch gedacht dass man mehr material braucht. Die kleinen wehren haben vielleicht nicht genug hilfe.
Das sehe ich auch so Bohme und Oswald! Vielleicht konnte der DFV mehr Workshops anbieten um die teams zu schulen.
Super wichtiges thema! Die diskriminierung muss aufhoren, sonst verliert die feuerwehr talentierte leute. Vielleicht konnt man auch mehr uber erfolgreiche beispiele aus anderen landern lernen.
Ja Marietta, genau richtig! In Kanada machen sie viel mit inklusiven richtlinien, vielleicht konnen wir da was abschauen.
Also das selbstbestimmungsgesetz ist doch gut aber was denkt ihr uber die umsetzung? Ich finde es wichtig das auch Feuerwehrleute sicher sind und ihre identitat respektiert wird. Wie seht ihr das mit den Schulungsprogrammen, helfen die wirklich?
Ich mein das is scho intressant wie die Feuerwehr das alles angeht. Aber Conrad Wilitzki hatt ein guten Punkt wenn er sagt wir mussen die eigenen wehren offen machen fur alle. Ich frag mich nur wie leicht das alles in der Praxis sein wird? Hat jemand erfahrungen in dem bereich gemacht?