– Digitaltag 2025 am 27. Juni fördert digitale Demokratie mit dezentralen Online-Aktionen
– Cybersecurity-Webinar am 27. Juni: Praxis-Tipps zum Schutz landwirtschaftlicher Betriebe
– Agritechnica 2025 feiert Digital Farm Center-Premiere mit Robotik- und KI-Innovationen
Digitaltag 2025: Fokus auf Cybersecurity in der Landwirtschaft
Der jährliche Digitaltag des Bitkom e.V. rückt 2025 das Thema Digitale Demokratie in den Mittelpunkt. Ziel des bundesweiten Aktionstages ist es, digitale Teilhabe für alle sichtbar zu machen, indem zahlreiche dezentrale Aktionen Digitalisierung erlebbar und verständlich machen. Am Freitag, 27. Juni, finden verschiedene Veranstaltungen statt, darunter ein besonderer Online-Vortrag mit praxisrelevantem Schwerpunkt für die Agrarbranche.
Gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), dem Verband der Landwirtschaftskammern e.V. (VLK) und dem Deutschen Bauernverband e.V. (DBV) organisiert der Bitkom AK Landwirtschaft eine einstündige digitale Veranstaltungsreihe. Dabei steht der Vortrag „Cybersecurity Check auf dem Hof – So schützen Sie Ihren Betrieb vor digitalen Bedrohungen“ im Zentrum, der von den Rechtsanwälten Friederike Wilde-Detmering und Johannes Berchthold aus der Kanzlei Reed Smith gehalten wird, die Mitveranstalter ist. Die Onlineveranstaltung beginnt um 12:30 Uhr und endet um 13:30 Uhr. Interessierte können sich online anmelden: https://rdir.inxmail.com/dlg/d?p00dysnq0cri6600d0000kr0000000000jmnce6s70jt0t4rk550g540000cmm000000ipynsum.
In dem Vortrag wird erklärt, was die Cybersecurity-Richtlinie NIS2 ist und warum sie auch die Agrarbranche betrifft. Es wird vermittelt, wie Schwachstellen auf landwirtschaftlichen Betrieben erkannt werden können und wie im Falle eines digitalen Angriffs richtig reagiert wird. Landwirtinnen und Landwirte bekommen praxisnahe Tipps, wo Risiken lauern und wie sie ihre IT-Systeme, Maschinen und sensiblen Daten besser vor Cyberangriffen schützen können. Damit reagiert die Veranstaltung auf die wachsenden Herausforderungen moderner, vernetzter landwirtschaftlicher Betriebe, deren Sicherheit immer stärker durch Cyberbedrohungen gefährdet ist.
Digitale Sicherheit als Schlüsselthema für landwirtschaftliche Betriebe
Landwirtschaftliche Betriebe verwandeln sich zunehmend in Hightech-Standorte. Moderne Maschinen sind vernetzt, smarte Sensoren messen Bodenqualität und Wetterdaten, und cloudbasierte Anwendungen steuern den gesamten Produktionsprozess. Diese fortschreitende Digitalisierung bringt viele Vorteile: sie erhöht die Effizienz, ermöglicht präzise Ressourcennutzung und unterstützt nachhaltige Bewirtschaftung. Doch sie schafft auch neue Angriffsflächen. Cybersecurity wird deshalb im Agrarsektor zu einer zentralen Herausforderung, weil sensible Daten, deren Verfügbarkeit und die Steuerung komplexer Maschinen absichert werden müssen. Es geht längst nicht mehr nur um wirtschaftliche Verluste einzelner Betriebe, sondern um die Stabilität der Ernährungssicherheit und die gesellschaftliche Bedeutung landwirtschaftlicher Infrastruktur.
Warum sind Höfe immer häufiger Ziel von Cyberangriffen? Die wachsende Vernetzung macht landwirtschaftliche Betriebe für Cyberkriminelle attraktiver. Viele Betriebe nutzen vernetzte Steuerungen und IT-Systeme, die oft nicht ausreichend geschützt oder veraltet sind. Angreifer setzen auf Erpressungssoftware (Ransomware), Datenklau oder Manipulation von Maschinenfunktionen. Für Landwirte bedeutet das nicht nur unmittelbare Produktionsausfälle, sondern bisweilen auch die Gefährdung von Tierwohl und Umwelt, wenn automatisierte Systeme sabotiert werden. Die häufig unterschätzte IT-Sicherheit in ländlichen Betrieben rückt dadurch immer mehr in den Fokus – auch auf politischer Ebene, wo zum Beispiel die Cybersecurity-Richtlinie NIS2 die Landwirtschaft explizit mit einbezieht.
Wie verändert sich der Alltag durch digitale Technologien? Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), Robotik und Automatisierungstechnik prägt den Arbeitsalltag auf Höfen stark. Intelligente Algorithmen helfen bei der präzisen Düngung, beim Pflanzenschutz und bei der Ernteplanung. Gleichzeitig sammeln diese Systeme umfangreiche Daten über Böden, Ernteerträge und Wetterbedingungen – Informationen, die wirtschaftlich wertvoll und schützenswert sind. Mit wachsender Integration digitaler Tools steigt der Bedarf an wirksamen Schutzmaßnahmen für IT-Systeme und Maschinensteuerungen. Für Landwirte heißt das: digitale Kompetenzen müssen zunehmend mit technischen und agrarwirtschaftlichen Fähigkeiten kombiniert werden, um Risiken zu erkennen und zu minimieren.
Eine Übersicht der wichtigsten Risiken und Entwicklungen:
- Erpressung durch Ransomware: Blockade von Softwaresystemen mit Forderungen zur Lösezahlung
- Datenverlust und -manipulation: Gefährdung der betrieblichen Planung und Dokumentation
- Sabotage vernetzter Maschinen: Beeinträchtigung von Ernte- oder Fütterungsprozessen
- Unzureichender Schutz sensibler Daten: Verlust persönlicher und betriebsrelevanter Informationen
- Mangelnde IT-Kompetenz: Fehlende Vorbereitung auf Cyberangriffe und Präventionsmaßnahmen
- Regulatorischer Druck: Erfüllung von Vorgaben wie der NIS2-Richtlinie und branchenspezifischer Standards
- Zunehmende Komplexität der Technik: Integration von KI, Robotik und cloudbasierten Systemen erfordert stetige Anpassung der Sicherheitskonzepte
Das öffentliche Interesse an digitaler Sicherheit in der Landwirtschaft wächst, da Ausfälle oder Angriffe nicht nur einzelne Betriebe treffen, sondern ganze Regionen und damit letztlich die Versorgungssicherheit in Deutschland beeinträchtigen können. Vor diesem Hintergrund etabliert sich Cybersecurity als fester Bestandteil der modernen Landwirtschaft, der über technische Lösungen hinaus auch Schulung, Beratung und politische Unterstützung verlangt.
Blickt man in die Zukunft, steht der Agrarsektor vor der Herausforderung, digitale Systeme flexibel und sicher zugleich zu gestalten. Der Einsatz intelligenter Technologien wird weiter zunehmen. Gleichzeitig wächst die Abhängigkeit von stabilen, geschützten IT-Infrastrukturen. Um die digitale Souveränität der Betriebe zu gewährleisten und gesellschaftliche Folgen abzufedern, müssen praxistaugliche Sicherheitslösungen sowie verlässliche Informations- und Schulungsangebote bereitstehen. So wird digitale Sicherheit im ländlichen Raum zu einem Schlüsselthema, das weit über die einzelnen Höfe hinauswirkt – es betrifft die gesamte Gesellschaft und ihre Infrastruktur.
Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.
8 Antworten
„Cyberangriffe auf Höfe sind ein großes Problem! Wie sollten wir als Gesellschaft darauf reagieren? Müssten wir mehr in Bildung investieren? Das Thema scheint mir zu wichtig zu sein.“
Die Digitalisierung bietet viele Chancen, aber sie bringt auch Risiken mit sich! Was denkt ihr über den Einfluss von KI auf die Landwirtschaft? Ist das eine Gefahr oder eine Chance?
Das ist eine interessante Frage! Ich denke, KI kann helfen, aber wir müssen sicherstellen, dass wir immer noch die Kontrolle haben.
@Heinzgunter28 Gute Punkte! Ich frage mich auch, ob es genug Ausbildungsmöglichkeiten gibt für Landwirte in diesem Bereich.
Das Thema Cybersecurity ist sehr relevant für die Landwirtschaft. Ich frage mich, wie sich kleine Betriebe schützen können? Gibt es spezielle Förderungen für sie? Die Info über das Webinar finde ich hilfreich.
Ja, das ist wirklich wichtig. Oftmals haben kleinere Betriebe nicht die Mittel für umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Könnte der Staat hier unterstützen?
Ich denke auch, dass es wichtig ist, mehr Schulungen anzubieten. Vielleicht könnten lokale Landwirtschaftskammern Workshops organisieren?
Ich finde die Idee des Digitaltags super! Die Digitalisierung ist wichtig, aber wie können wir sicherstellen, dass alle Landwirte die nötigen Kenntnisse haben? Ich hoffe, das Webinar bietet viele praktische Tipps!