Digitaler Euro: Stufenweiser Ansatz reduziert Komplexität – Zeitplan, Kritik und Auswirkungen

Die Deutsche Kreditwirtschaft begrüßt den stufenweisen Ansatz zur Einführung des digitalen Euro. Dieser soll die Komplexität reduzieren, ohne wichtige Ziele wie Resilienz und Souveränität auszublenden. Die Europäische Zentralbank startete bereits die nächste Projektphase, eine Einführung ist frühestens ab 2029 geplant.
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Inhaltsübersicht

– Deutsche Kreditwirtschaft befürwortet schrittweise Einführung des digitalen Euro
– Ansatz reduziert Komplexität und bewahrt Ziele wie Resilienz und Souveränität

Digitale Währung mit Augenmaß

Die Deutsche Kreditwirtschaft diskutiert den stufenweisen Ansatz für den digitalen Euro im Kontext politischer Kernziele und Umsetzbarkeit.*

Digitaler Euro: Navarrete setzt auf stufenweisen Ansatz – Besinnung auf politische Ziele und geringere Komplexität
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) erörtert diesen Ansatz im Hinblick auf die Herausforderungen bei der Einführung eines digitalen Euro.*

Zeitplan und technische Schritte: So soll der digitale Euro kommen

Die Einführung des digitalen Euro folgt einem stufenweisen Ansatz, der technische Machbarkeit, Marktintegration und gesetzliche Rahmenbedingungen miteinander verzahnt. Dieser schrittweise Prozess soll die Komplexität reduzieren und gleichzeitig wichtige Ziele wie Resilienz und Souveränität sicherstellen.

Die Europäische Zentralbank startete im Juli 2025 die nächste Phase des Digital-Euro-Projekts, wobei die Einführung modular geplant ist und frühestens ab 2029 erfolgen soll (Stand: Juli 2025)*.

Laut Bundesbank (Oktober 2025) könnten die ersten Transaktionen ab Mitte 2027 möglich sein, wenn die EU-Verordnung bis 2026 verabschiedet wird; drei zentrale Arbeitsbereiche umfassen Technik, Markteinbindung und Gesetzgebung (Stand: Oktober 2025)*.

EZB- und Bundesbank-Status

Das Rulebook für den digitalen Euro sieht eine schrittweise Einführung mit vereinfachtem Funktionsumfang und integrierten Offline-Funktionen vor (Stand: Oktober 2025)*. Diese gestaffelte Herangehensweise ermöglicht es, Erfahrungen aus frühen Implementierungen in die weitere Entwicklung einfließen zu lassen.

Rulebook: Zielrichtung und technische Schwerpunkte

Die technische Umsetzung konzentriert sich auf robuste Infrastrukturen, die sowohl Online- als auch Offline-Transaktionen unterstützen. Parallel dazu arbeiten die beteiligten Institutionen an der nahtlosen Integration in bestehende Zahlungssysteme und der Klärung rechtlicher Fragen, um einen reibungslosen Start des digitalen Euro zu gewährleisten.

Wirtschaft und Verbände sehen Digital-Euro-Pläne kritisch

Die geplanten Funktionen des digitalen Euro stoßen bei Wirtschaftsvertretern auf deutliche Vorbehalte. Im März 2025 kritisieren Marktteilnehmer aus dem Mittelstand die hohe Komplexität des Vorhabens und fordern einen stärkeren Fokus auf Kerndienstleistungen mit Offline-Funktionen.*

Im Frühjahr 2025 positionierte sich der Bankenverband mit der Kritik, die geplanten Funktionen seien zu umfangreich. Die Organisation monierte zudem, dass eine Bewertung der Kosten-Nutzen-Aspekte bislang fehle.*

Die jüngste Kritik aus dem Juni 2025 kommt von Unternehmensseite. Hier wird betont, dass der Entwurf die Komplexität und Kosten für die Privatwirtschaft zu wenig reduziert.*

Dieser anhaltenden Kritik steht der von der Deutschen Kreditwirtschaft begrüßte stufenweise Ansatz gegenüber, der bewusst auf Komplexitätsreduktion setzt, ohne politische Kernziele aus den Augen zu verlieren. Die Einführung ist modular geplant, frühestens ab 2029.*

Digitaler Euro: Was bedeuten die Pläne für Bürger, Unternehmen und Banken?

Die stufenweise Einführung des digitalen Euro soll Komplexität reduzieren und wichtige Ziele wie Resilienz und Souveränität bewahren. Dieser Ansatz betrifft verschiedene gesellschaftliche Gruppen unterschiedlich – mit konkreten Vor- und Nachteilen im Alltag.

Praktische Folgen für Nutzer

Für Verbraucher verspricht das Rulebook für den digitalen Euro eine schrittweise Einführung mit vereinfachtem Funktionsumfang und integrierten Offline-Funktionen.*

Die konkreten Auswirkungen lassen sich in drei Bereichen zusammenfassen:

  • Für Verbraucher: Das Rulebook sieht verbesserte Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit vor.*

  • Für Unternehmen und Mittelstand: Kritik kommt von Wirtschaftsverbänden. Mittelständische Betriebe fürchten zusätzliche Belastungen in der Umstellungsphase.*

  • Für Banken und Finanzinstitute: Der Bankenverband betont die Notwendigkeit einer nahtlosen Marktintegration. Finanzdienstleister müssen technische Machbarkeit mit wirtschaftlicher Tragfähigkeit verbinden.*

Erwartungen an Umsetzung und Kosten

Die schrittweise Einführung soll Risiken minimieren und Anpassungen ermöglichen. Während Verbraucher von widerstandsfähigeren Zahlungssystemen profitieren könnten, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, neue Prozesse kosteneffizient zu integrieren. Banken wiederum müssen Infrastrukturanpassungen vornehmen, die sowohl technologischen als auch regulatorischen Anforderungen genügen.*

Fahrplan für den digitalen Euro: Von der Kritik zur schrittweisen Einführung

Der Weg zum digitalen Euro folgt einem klar strukturierten Zeitplan, der bereits konkrete Meilensteine bis zur möglichen Einführung umfasst.

Kurzfristiger Zeitplan (2025–2027)

Im Juli 2025 startete die Europäische Zentralbank offiziell die nächste Projektphase und bestätigte einen modularen Einführungsansatz. Die EZB plant demnach eine schrittweise Einführung, die frühestens ab 2029 beginnen soll. Der Oktober 2025 brachte wichtige Klarstellungen: Die Bundesbank bestätigte die Fortführung der Vorbereitungen und nannte erstmals konkrete Zeitfenster. Demnach könnten Pilotprojekte und erste Transaktionen ab Mitte 2027 starten – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die notwendige EU-Verordnung bis 2026 verabschiedet wird. Parallel veröffentlichte die EZB ihren Fortschrittsbericht und ein Rulebook, die einen vereinfachten Funktionsumfang in der Anfangsphase vorsehen.*

Mittelfristige Perspektive (ab 2029)

Ab 2029 könnte der digitale Euro schrittweise in den Zahlungsverkehr integriert werden. Die modulare Einführung soll zunächst mit reduzierten Funktionen starten, um technische und akzeptanzbezogene Hürden zu minimieren. Dieser stufenweise Ansatz findet breite Unterstützung, da er die Komplexität einer vollständigen Einführung reduziert, ohne dabei wichtige Ziele wie Resilienz und Souveränität auszublenden.*

Mögliche Tabelle: Zeitstrahl zum digitalen Euro

Datum/Stand Ereignis Quelle
Juli 2025 EZB startet nächste Projektphase; modulare Einführung frühestens ab 2029 VDTEV*
Oktober 2025 Bundesbank bestätigt Fortführung der Vorbereitungen; Pilotprojekte ab Mitte 2027 möglich Bundesbank*
Oktober 2025 EZB-Fortschrittsbericht und Rulebook mit schrittweiser Einführung EZB, KPMG*

Trotz des klaren Fahrplans bleiben entscheidende Fragen offen: Die Verabschiedung der EU-Verordnung bis 2026 stellt eine kritische Voraussetzung dar, deren zeitliche Einhaltung unsicher ist. Zudem müssen die konkrete Kostenverteilung zwischen den beteiligten Akteuren und die technische Machbarkeit des modularen Ansatzes noch abschließend geklärt werden.*

Die vorliegenden Informationen und Zitate beruhen auf einer Pressemitteilung der Deutschen Kreditwirtschaft.

Weiterführende Quellen:

8 Antworten

  1. „Resilienz und Souveränität“ sind wichtige Punkte! Aber wie wird das technisch umgesetzt? Gibt es schon Beispiele oder Pilotprojekte? Ich finde solche Informationen sehr wichtig für eine informierte Diskussion.

    1. „Es gibt wohl einige Pilotprojekte ab 2027, aber mehr Details wären hilfreich! Vielleicht sollten wir uns auch mit der EZB in Verbindung setzen und nachfragen?“

  2. Der schrittweise Ansatz klingt vielversprechend, aber ich mache mir Sorgen um die Kosten für Unternehmen. Wird es Unterstützung für kleine Betriebe geben? Ich denke, das ist wichtig!

    1. Ja, das sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden! Kleine Unternehmen sind oft nicht so flexibel in der Umstellung.

    2. Absolut richtig! Vielleicht könnten auch Förderprogramme ins Leben gerufen werden, um die Umstellung zu erleichtern.

  3. Ich finde den Ansatz zur Einführung des digitalen Euro echt spannend, aber wo bleibt die Transparenz? Wie können wir sicherstellen, dass die Bürger nicht im Dunkeln gelassen werden? Ich hoffe, dass die Verantwortlichen klare Informationen bereitstellen.

    1. Das ist ein guter Punkt! Die Bürger müssen in den Prozess eingebunden werden. Gibt es bereits Pläne für Informationsveranstaltungen oder Umfragen?

    2. Ich stimme zu, Mbruns. Es wäre hilfreich, wenn wir mehr über die konkreten Schritte erfahren könnten, um Vertrauen aufzubauen.

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