Bremen (VBR).
Köln – Inmitten der Vorbereitungen zur kommenden Bundestagswahl hat DFB-Präsident Bernd Neuendorf einen dringlichen Apell an die Politik gerichtet: Ein massiver Bürokratieabbau und die Schaffung eines eigenständigen Sportministeriums stehen dabei im Vordergrund. Laut Neuendorf beeinträchtigt die aufgeblähte Bürokratie den Breitensport, der hauptsächlich auf ehrenamtlichem Engagement basiert: „Die Bürokratie ist inzwischen so überbordend, dass sie meines Erachtens den Breitensport, der ganz überwiegend vom Ehrenamt getragen wird, gefährdet“, erklärte er im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe) (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Mit eindringlichen Worten hob Neuendorf hervor, wie sehr langwierige Genehmigungsverfahren beispielsweise bei der Installation einer neuen Flutlichtanlage die Motivation vieler Ehrenamtlicher schwächen können. Diese Missstände, so Neuendorf, schaffen Hürden für das Engagement und gefährden den Breitensport nachhaltig. Zudem unterstützt Neuendorf eine Initiative der Union zur Etablierung eines Staatsministeriums für Sport und Ehrenamt. Dies würde dem Sport eine bedeutendere Plattform verschaffen: „Es ist überfällig, dass der Sport eine Stimme am Kabinettstisch erhält,“ so Neuendorf. Eine konzentrierte sportpolitische Anlaufstelle könne mehr Sichtbarkeit und Kohärenz schaffen – ein echter „Riesenvorteil“.
Der DFB-Präsident fokussiert sich jedoch nicht nur auf Verwaltungsaspekte. Ebenso zentral sei die Notwendigkeit umfassender Investitionen in die Sport-Infrastruktur. Viele Anlagen wie Turnhallen und Schwimmbäder seien seit Jahrzehnten kaum saniert worden. Hierdurch entstehe ein weiteres gravierendes Problem: „Wir brauchen in Deutschland wieder eine Infrastruktur, die bei den Menschen Lust erweckt, Sport zu treiben.“ Insbesondere in Ballungszentren wie Köln, Hamburg oder Berlin mangele es häufig an verfügbaren Kapazitäten für Jugendliche, so Neuendorf weiter. Es sei „beschämend“, jungen Menschen mit Bewegungsdrang keine ausreichenden Sportmöglichkeiten zu bieten.
Durch seine klaren Forderungen lenkt Neuendorf den Blick auf eine Gesellschaft, die den Sport als integralen Bestandteil ihrer Bildung und Gesundheitsförderung stärker unterstützen sollte. Das Ehrenamt, Rückenmark des Breitensports, könnte durch weniger bürokratische Barrieren und bessere infrastrukturelle Bedingungen beflügelt werden, um seiner tragenden Rolle gerecht zu werden.
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DFB-Präsident Bernd Neuendorf: Bürokratie gefährdet den Breitensport – Ruf nach …
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Sportpolitik im Wandel: Die Zukunft des Breitensports in Deutschland
Die Forderung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf nach einem Bürokratieabbau und der Schaffung eines eigenen Sportministeriums wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Herausforderungen im deutschen Breitensport. Diese Diskussion ist nicht neu; seit Jahren kämpfen Vereine und Verbände mit der sich immer weiter auftürmenden administrativen Last, die durch komplizierte Antragsverfahren und langwierige Genehmigungsprozesse entsteht. Der Ruf nach Entlastung ist deshalb mehr als verständlich und findet immer wieder Gehör bei verschiedenen Interessengruppen.
Eine parallele Debatte, die vor allem in anderen Ländern wie Australien oder Großbritannien bereits Früchte trägt, betrifft die gezielte Förderung der Sportinfrastruktur. Dort wurden in den vergangenen Jahrzehnten bedeutende Mittel bereitgestellt, um Sportstätten zu modernisieren und damit den Breitensport nachhaltig zu stärken. Auch in Deutschland ist diese Thematik hochaktuell, angesichts veralteter Anlagen, die oft nicht mehr den modernen Anforderungen entsprechen. Die Investition in eine attraktive Infrastruktur könnte hierzulande ebenfalls dazu beitragen, mehr Menschen für sportliche Aktivitäten zu begeistern und gleichzeitig soziale Brennpunkte zu entschärfen, indem sie Jugendlichen sinnvolle Freizeitangebote bieten.
Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden sollte, ist die demografische Entwicklung. Gemeinden in ländlichen Regionen stehen vor der Herausforderung, schrumpfende Mitgliedszahlen in traditionellen Sportvereinen zu kompensieren, während städtische Ballungsräume oft unter Überkapazität leiden. Hier könnte ein strategischer Ansatz, der beide Aspekte im Blick hat, helfen, regional spezifische Lösungen zu entwickeln. Digitale Plattformen und moderne Technologien könnten dabei zunehmend eine Rolle spielen, um Vereinsarbeit effizienter zu gestalten und kostenintensive Prozesse zu beschleunigen.
Die Schaffung eines Staatsministeriums für Sport könnte einen entscheidenden Schritt darstellen, um solchen dissonanten Entwicklungen entgegenzuwirken und die unterschiedlichen Interessen auf Bundesebene zu bündeln. Ein solches Ministerium könnte nicht nur für eine bessere Sichtbarkeit der sportpolitischen Themen in der Politik sorgen, sondern auch als Vermittler zwischen Bund, Ländern und Gemeinden fungieren, um Fördermittel zielgerichtet einzusetzen. Die kommende Bundestagswahl könnte somit richtungsweisend sein – je nachdem, welche politischen Kräfte die Diskussion dominieren und welche Prioritäten in der Regierungsbildung gesetzt werden.
Besonders spannend wird sein, ob die Forderungen des DFB und ähnlicher Organisationen innerhalb der nächsten Legislaturperiode auf fruchtbaren Boden fallen und ob die Vorschläge tatsächlich umgesetzt werden können. Klar ist: Der Breitensport, als Fundament des Profi- und Spitzensports, benötigt dringend gezielte Maßnahmen, um seine existentiellen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
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6 Antworten
Die Diskussion um ein Staatsministerium für Sport ist meiner Meinung nach überfällig. Warum haben wir nicht schon längst einen klaren Ansprechpartner? Ich hoffe, dass das in der nächsten Wahl berücksichtigt wird.
Ich finde Neuendorfs Ansichten spannend. Wenn wir eine bessere Infrastruktur hätten, würden mehr Menschen Sport treiben wollen, oder? Was haltet ihr von den Vorschlägen zur Sanierung von Sportstätten?
Ja genau! Es ist traurig zu sehen, wie veraltet viele Anlagen sind. Vielleicht könnte man auch mehr Geld für Schulen und Vereine bereitstellen.
Ich finde es wichtig, dass wir über die Bürokratie im Sport reden. Es ist doch so, dass viele Ehrenamtliche frustriert sind. Wer hat schon Zeit für all die Anträge? Vielleicht könnte man das vereinfachen. Was denkt ihr?
Das stimmt! Die ganze Bürokratie macht es den Leuten schwer, sich zu engagieren. Gibt es denn Vorschläge, wie das konkret verbessert werden kann?
Eine Sportministerium klingt nach einer guten Idee! Aber wird das wirklich helfen oder gibt es noch mehr Hindernisse?