Bremen (VBR). In Deutschland steht das Pflegesystem vor einer zentralen Herausforderung: Die Versorgung von Pflegebedürftigen droht in vielen Bereichen zu kollabieren. In dieser kritischen Situation fordern Wilfried Wesemann, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), und Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), sofortige und wirksame Maßnahmen, um die Pflegeversorgung in Deutschland kurzfristig zu sichern. Ihre Forderungen basieren auf der Überzeugung, dass die politischen Diskussionen um langfristige Reformen des Pflegesystems – etwa eine grundlegende Neuausrichtung der Pflegeversicherung – die dringend notwendigen Sofortmaßnahmen nicht weiter verzögern dürfen.
Die warnenden Stimmen von Wesemann und Meurer, die aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und Positionen im Pflegesektor ein bedeutendes Gewicht haben, unterstreichen die prekäre Lage in der Pflege. Wesemann betont: „Pflegebedürftige finden immer weniger die Versorgung, die sie brauchen, und Angehörige werden mit der Pflege zuhause allein gelassen.“ Diese alarmierende Situation wird auch durch die Ergebnisse einer DEVAP-Umfrage zur Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege bestätigt, die deutlich macht, dass Sofortmaßnahmen benötigt werden und nicht bloß Grundsatzdiskussionen oder politische Nebelkerzen.
Meurer weist auf die existenzgefährdende Situation hin, in der sich viele Pflegeeinrichtungen befinden, und betont, dass die Versorgung der Pflegebedürftigen in vielen Orten zusammenbricht. Er fordert: „Mit einer korrekten, sachbezogenen Verteilung der finanziellen Lasten könnte die Bundesregierung Milliardenentlastungen für die Pflegeversicherung ermöglichen.“ Konkrete Schritte, wie ein einmaliger Kostenausgleich und eine jährliche sachgemäße Dynamisierung der Sachleistungsbeträge, werden als notwendig erachtet, um die finanzielle Last adäquat den gestiegenen Kosten anzupassen und somit die Situation schnell zu verbessern.
Eine wichtige Rolle spielt zudem die Neuaufteilung der Kosten zwischen den verschiedenen Trägern. Wesentlich ist hier die Forderung, dass die Kosten für die medizinische Behandlungspflege in vollstationären Einrichtungen sowie für die soziale Absicherung der Pflegepersonen und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf neu verteilt werden. Hierdurch könnten die Krankenkassen und der Staat einen erheblichen Anteil der finanziellen Lasten tragen, was eine spürbare Entlastung der Pflegeversicherung und somit der Pflegebedürftigen selbst bedeuten würde.
Die Forderungen von DEVAP und bpa unterstreichen die Dringlichkeit einer umfassenden und schnellen Intervention im deutschen Pflegesystem. Es geht nicht nur um eine Frage der finanziellen Entlastung, sondern um die Qualität und Zugänglichkeit der Pflege für diejenigen, die diese am dringendsten benötigen. Durch eine rasche und gezielte Maßnahmenumsetzung könnten entscheidende Verbesserungen in der Pflegeversorgung erzielt werden, die sowohl für Pflegebedürftige als auch für Pflegeanbieter eine Erleichterung darstellen würden.
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Sicherung der Pflege in Deutschland: Verbände fordern Sofortmaßnahmen/ DEVAP und bpa …
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