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Deutschlands Führungsrolle gegen Plastikflut gefordert

Kein UN-Abkommen gegen Plastikmüll: Verpasste Chance, die entschlossenes Handeln ...
In einem Klima der globalen Dringlichkeit hat sich die internationale Gemeinschaft erneut nicht auf ein UN-Abkommen zur Bekämpfung des Plastikmülls einigen können. Bei den Verhandlungen im südkoreanischen Busan kam es zu keinem Konsens, sodass eine weitere Runde erst 2025 geplant ist. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zeigt sich enttäuscht über das fehlende Ergebnis und mahnt Deutschland, schon jetzt Führungsstärke zu demonstrieren. Angesichts einer jährlichen Müllflut von bis zu 23 Millionen Tonnen weltweit fordert die DUH konkrete Schritte zur Reduzierung der Plastikproduktion, darunter eine Abgabe auf Einwegverpackungen.

Bremen (VBR). In der südkoreanischen Stadt Busan gelang es den internationalen Verhandlungsführern nicht, eine dringend benötigte Einigung über ein UN-Abkommen zur Bekämpfung von zu erzielen. Die Fortführung der Gespräche wurde auf das Jahr 2025 verschoben, was bei Umweltorganisationen wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Besorgnis auslöst. Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont die Dringlichkeit dieses Problems. Sie erklärt: „Die weltweite Vermüllung der Natur mit Plastik ist neben dem Klimawandel eines der größten Umweltprobleme. Jährlich landen bis zu 23 Millionen Tonnen als Müll in unseren Meeren, Flüssen sowie Seen und Mikroplastik findet sich mittlerweile im menschlichen Körper, in Tieren und Pflanzen.“ (Zitat-Quelle: )

Dieses gescheiterte Treffen lässt Fragen hinsichtlich der zukünftigen globalen Bemühungen gegen Plastik aufkommen. Insbesondere Deutschland, als einer der Hauptverursacher von Verpackungsmüll in Europa, steht vor der Herausforderung, seinen Beitrag zur Lösung des Problems zu leisten. Metz zufolge müsse Deutschland bei der nächsten Verhandlungsrunde entschlossen für ein starkes Abkommen eintreten. Ihre Forderung: „Deutschland muss sich bei der nächsten Verhandlungsrunde im Jahr 2025 für ein starkes Abkommen mit einem verbindlichen Ziel für eine geringere Plastikproduktion einsetzen.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Die hemmungslose Erzeugung von Plastik belaste die Natur enorm. In Deutschland fallen im Durchschnitt jährlich 227 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf an – ein alarmierender Wert, der nur von wenigen Ländern übertroffen wird. Metz sieht einen möglichen Ausweg in abfallarmen Mehrwegverpackungen. Diese könnten effektiv dazu beitragen, den immensen Müllberg zu reduzieren.

Aber es gibt noch weitere Akzente, die gesetzt werden könnten. Eine pragmatische Maßnahme wäre die Einführung einer Abgabe auf Einwegverpackungen. Metz plädiert dafür: „Die künftige Bundesregierung sollte deshalb eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Getränkeverpackungen wie Plastikflaschen sowie 50 Cent auf Einweg-Takeaway-Verpackungen erheben.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Das Scheitern der Verhandlungen in Busan verdeutlicht nicht nur die bestehenden Herausforderungen, sondern auch die Chance für Deutschland, eine Pionierrolle zu übernehmen. Es liegt in der Verantwortung der Politik und Gesellschaft, aktiv Lösungen zu fördern, um eine umweltverträglichere Zukunft zu gestalten. Die Dringlichkeit, mit der gehandelt werden muss, ist unbestreitbar – die Zeit des Zögerns ist vorbei.


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Der Weg zu einem globalen Plastikabkommen: Herausforderungen und Perspektiven

Die enttäuschende Nachricht aus Busan reiht sich in eine lange Liste gescheiterter Versuche ein, auf internationaler Ebene konkrete Maßnahmen gegen die zunehmende Plastikverschmutzung der Weltmeere zu ergreifen. Seit Jahrzehnten wird auf höchster politischer Ebene über Lösungen diskutiert, doch Stillstand ist oftmals das Ergebnis dieser Verhandlungen. Ähnliche Gespräche wie die Klimakonferenzen oder das CITES-Abkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten zeigen, dass multilaterale Einigungen oftmals jahrelange diplomatische Anstrengungen erfordern. Die Komplexität der Problemstellung liegt sowohl an den wirtschaftlichen Interessen der vorwiegend aus rohölproduzierenden Ländern stammenden Kunststoffherstellung als auch an den Divergenzen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern bezüglich Technologiezugang und Finanzierung von Entsorgungsmaßnahmen.

Ein nachhaltiges UN-Abkommen gegen Plastikmüll wäre jedoch nicht nur ein entscheidender Schritt zur Rettung der marinen Ökosysteme, sondern könnte auch bedeutende wirtschaftliche Vorteile bringen, indem es neue Märkte für umweltfreundliche Technologien und Produkte eröffnet. Die europäische Erfahrung zeigt, dass ambitionierte Umweltpolitik Innovation hervorbringen kann; Deutschland und andere europäische Staaten haben bereits bewiesen, dass verpflichtende Recyclingquoten und das Verbot bestimmter Einwegkunststoffe effektive Schritte sein können, um die Plastikflut einzudämmen.

Die kommenden Jahre bis zur nächsten Verhandlungsrunde bieten die Möglichkeit, Allianzen zu schmieden und innovative Ansätze zu testen. Es gilt, Pilotprojekte in Form von plastikfreien Städten oder Regionen zu unterstützen und führende Unternehmen bei der Entwicklung alternativer Materialien zu involvieren. Renommierte Studien prognostizieren, dass ohne drastische Einschnitte die Plastikkonzentration in den Ozeanen höher sein könnte als die Menge an Fischen. Die ungelöste Herausforderung birgt erhebliche Risiken, sowohl für die Nahrungskette als auch für den Tourismus und die lokale Wirtschaft in betroffenen Küstenregionen.

Angesichts dessen müssen Politiker weltweit den Dialog intensivieren, um bis 2025 rechtlich verbindliche Standards zu vereinbaren und umzusetzen. Die Rolle Deutschlands besteht nun darin, sowohl durch kluge Gesetzgebung im eigenen Land als auch durch diplomatischen Einsatz auf internationaler Bühne den Weg zu einem wirksamen globalen Plastikabkommen zu ebnen. Nur so können nachhaltige Produktions- und Konsummuster etabliert werden, die letztlich den Planeten schonen und die künftigen Generationen schützen.


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