“Deutschland im digitalen Handel gespalten: So nutzen Unternehmen die Chancen des E-Commerce ungleich” – Ergebnisse des E-Commerce-Atlas Deutschland
Die Digitalisierung des Einzelhandels schreitet in Deutschland voran, aber nicht überall im gleichen Tempo. Insbesondere in Ostdeutschland nutzen Unternehmen die Chancen des E-Commerce nicht vollständig aus. Das zeigt der “E-Commerce-Atlas Deutschland”, die erste Analyse ihrer Art, die vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh), Amazon Deutschland und ibi research an der Universität Regensburg durchgeführt wurde. Der Atlas kartografiert die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und die E-Commerce-Aktivitäten von Online-Händlern und analysiert die regionalen Rahmenbedingungen. Die Untersuchung zeigt erhebliche regionale Struktur- und Wachstumsunterschiede im Online-Handel auf.
Die meisten Online-Händler haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen (22 %) und Bayern (17 %). Unternehmen in Ostdeutschland erzielen jedoch im Durchschnitt nur einen Jahresumsatz von 6,37 Millionen Euro bei einem Mitarbeiterbestand von 13, während Westdeutsche durchschnittlich 29,39 Millionen Euro Umsatz machen und 29 Mitarbeiter beschäftigen. Die Unterschiede sind groß und zeigen, dass die Digitalisierung in Deutschland sehr unterschiedlich genutzt wird.
Die Auswertung der Strukturdaten legt auch nahe, dass Marktplätze, wie Amazon, eBay, Otto und Kaufland wichtige Beschleuniger der Digitalisierung im Handel sind. Die Umsätze der Marktplatz-Händler sind höher als die der deutschen Online-Händler. Unternehmen, die über mindestens einen Marktplatz verkaufen, beschäftigen durchschnittlich 31,1 Mitarbeiter. Nur 17,8 Prozent aller Marktplatzhändler weisen eine negative Eigenkapitalquote aus. Die meisten Marktplatz-Händler bestätigen, dass die hohen Kundenfrequenz, die Möglichkeit, in ausländische Märkte zu verkaufen, sowie die Nutzung weiterer Leistungen wie Logistik-, Marketing- oder Payment-Services als Gründe für die Teilnahme an Marktplätzen die hohe Nachfrage bestimmen.
Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh, betonte: “Digitalisierung zu fördern, ist die wichtigste Maßnahme, die wir politisch ergreifen können, um den Handel aktiv zu stärken.” Der bevh fordert daher die Stärkung von E-Commerce-Ökosystemen in Deutschland durch die Verbesserung von Verkehrsverbindungen, die Linderung des Fachkräftemangels, den Abbau von Bürokratie und eine Anpassung rechtlicher Anforderungen an das Geschäftsmodell des Online-Handels.
Der bevh ist die Branchenvereinigung der Interaktiven Händler, die Online- und Versandhändler umfasst. Der Bundesverband vertritt die Brancheninteressen, informiert die Mitglieder über aktuelle Entwicklungen und Trends, organisieren gegenseitigen Erfahrungsaustausch und bietet fachliche Beratung an. Amazon Deutschland ist ein Unternehmen, das sich der Kundenzufriedenheit und der Pionierarbeit in Sachen Technologie und Innovation verpflichtet hat. ibi research an der Universität Regensburg GmbH ist auf anwendungsorientierte Forschung und Beratung spezialisiert.
Die Ergebnisse des E-Commerce-Atlas Deutschland sollten die Grundlage für eine politisch zielgerichtete Förderung des E-Commerce in Deutschland bilden, damit das digitale Potenzial im ganzen Land genutzt werden kann.
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Erster E-Commerce-Atlas für Deutschland veröffentlicht – Wo steht der Onlinehandel …
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