Bremen (VBR). Am 1. März 2024 wurde ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der deutschen Mobilitäts- und Klimapolitik geschrieben. Über 100 Städte quer durch die Nation waren Schauplatz eines einzigartigen Zusammengehens von Klimaaktivisten, Gewerkschaften, Fahrgästen und Beschäftigten. Ihr Anliegen: Eine sozial gerechte und klimafreundliche Mobilitätswende. Im Herzen Berlins, vor dem Bundesverkehrsministerium, verdichtete sich dieses gesellschaftliche Anliegen in einem bewegenden Moment, als eine Petition für einen sozial verträglichen Ausbau des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) mit mehr als 150.000 Unterschriften an prominente Politiker übergeben wurde. Anschließend setzte sich ein Protestzug durch das Regierungsviertel in Bewegung, der nicht nur Zeugnis der hohen organisatorischen Leistung seiner Initiatoren, sondern auch des breiten Bündnisses von Unterstützern war.
Innerhalb des ÖPNV tragen die Beschäftigten erheblich zu einer nachhaltigen Gesellschaft bei. Täglich befördern sie 28 Millionen Fahrgäste und verhindern dadurch den Ausstoß von 9,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Doch dieses Rückgrat der urbanen Mobilität steht unter Druck: Steigenden Fahrgastzahlen stehen eine abnehmende Zahl von Nahverkehrsmitarbeitern und prekäre Arbeitsbedingungen gegenüber. Diese Herausforderungen werden durch Aussagen von Beschäftigten wie Tina Nowak, einer Straßenbahnfahrerin aus Berlin, greifbar gemacht, die von langen Arbeitstagen ohne ausreichende Pausen berichtet und betont, dass einfache Appelle nicht mehr ausreichen, um eine spürbare Veränderung herbeizuführen.
Die Forderungen nach einer zukunftsfähigen Mobilität, die sowohl den Klimaschutz als auch die Bedürfnisse der Beschäftigten und Fahrgäste berücksichtigt, genießen breite Unterstützung. Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von ver.di, hebt hervor, dass nun die Politik gefordert sei, die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Mobilität zu stellen. Auch die Stimmen anderer Organisationen wie Fridays for Future, des Paritätischen Gesamtverbands, der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und Greenpeace e.V. verstärken den Ruf nach einer Mobilitätspolitik, die eine sozial-ökologische Verkehrswende nicht nur ermöglicht, sondern prioritär behandelt.
Die Dringlichkeit einer Reform der Mobilitätspolitik wird durch die Kritik an bestehenden politischen Maßnahmen unterstrichen. Hier werden etwa direkte Vorwürfe gegen die Politik von Verkehrsminister Andreas Scheuer und Finanzminister Christian Lindner laut, denen eine Kürzungspolitik zu Lasten des ÖPNV vorgeworfen wird.
Der bundesweite Klimastreik vom 1. März 2024 steht somit nicht nur für ein weitreichendes Bündnis zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Er zeichnet auch ein Bild der dringenden Notwendigkeit, eine nachhaltige, inklusive und sozial gerechte Mobilitätspolitik zu realisieren. Es ist ein Aufruf, den ÖPNV als unverzichtbaren Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge neu zu bewerten und entsprechend zu fördern. Ein Aufruf, der, geleitet von Erfahrungen, Fachwissen und dem unermüdlichen Einsatz der Beteiligten, einen Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft weisen könnte.
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Medien-Info: Bundesweiter Klimastreik für die sozial gerechte Mobilitätswende
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