Bremen (VBR).
Deutschland sieht sich erneut mit einem massiven Rückgang seiner Exporte konfrontiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die deutschen Exporte im Juni 2024 kalender- und saisonbereinigt um 3,4 Prozent gegenüber dem Vormonat Mai. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2023 zeigt sich ein düsteres Bild: Die Exporte gingen um 4,4 Prozent zurück, während die Importe um 6,4 Prozent schrumpften.
Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), verschärft den Ton in der Debatte um Deutschlands wirtschaftliche Zukunft: “Erneut erleben wir einen massiven Einbruch beim Export. Die schwache Weltnachfrage und die mangelhafte eigene Wettbewerbsfähigkeit haben den deutschen Außenhandel weiter fest im Griff. Es muss Schluss sein mit dem Prinzip Hoffnung. Das Geschäftsmodell Deutschland muss auf breiter Front gestärkt werden: von mutigerer Handelspolitik über die Entwicklung digitaler Handelslösungen bis hin zu einer stärkeren Diversifizierung der Exportstrategie. Deutschlands Position im globalen Handel gerät zunehmend ins Hintertreffen. Wann wacht Berlin endlich auf?”
Janduras Forderung an die Regierung ist unmissverständlich: Ein wirtschaftsfreundliches Umfeld muss wiederhergestellt werden. Er betont, dass die derzeitige Politik den Mittelstand, das Rückgrat von Wohlstand und Wachstum, stark belastet. “Angesichts der Herausforderungen durch die digitale und grüne Transformation ist es essenziell, dass Deutschland ein attraktives Innovations- und Investitionsumfeld schafft. Dazu gehört eine konsequente Politik, die nachhaltige Technologien und digitale Infrastruktur fördert, die international Maßstäbe setzen. Zudem müssen bürokratische Hürden abgebaut und der Zugang zu internationalem Kapital erleichtert werden, um Unternehmen in ihrer Transformation zu unterstützen. So bekommt ‘Made in Germany’ wieder den Stellenwert, dem es gebührt. Nur so können sich sowohl der Export als auch der Import langfristig erholen”, so Jandura weiter.
Die Politikmaßnahmen der letzten Zeit, wie das Bürokratieentlastungsgesetz IV und die Wachstumsinitiative, werden von Jandura als unzureichend kritisiert. “Das Bürokratieentlastungsgesetz IV und die Wachstumsinitiative waren zu kleinteilig und angesichts der historischen Herausforderungen, vor denen dieses Land steht, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir brauchen jetzt grundlegende strukturelle Veränderungen, um nicht gänzlich den Anschluss zu verpassen,” fordert der Außenhandelspräsident abschließend.
Deutschland steht aktuell vor der Herausforderung, seine wirtschaftliche Stärke in einem global zunehmend komplexen und wettbewerbsintensiven Umfeld zu behaupten. Der BGA appelliert an die Verantwortlichen in Berlin, entschlossene und weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes wiederherzustellen und langfristig zu sichern
Deutsche Exporte einbrechen: Was steckt dahinter?
Deutschland sieht sich erneut mit einem massiven Rückgang seiner Exporte konfrontiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die deutschen Exporte im Juni 2024 kalender- und saisonbereinigt um 3,4 Prozent gegenüber dem Vormonat Mai. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2023 zeigt sich ein düsteres Bild: Die Exporte gingen um 4,4 Prozent zurück, während die Importe um 6,4 Prozent schrumpften. Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), verschärft den Ton in der Debatte um Deutschlands wirtschaftliche Zukunft:
“Erneut erleben wir einen massiven Einbruch beim Export. Die schwache Weltnachfrage und die mangelhafte eigene Wettbewerbsfähigkeit haben den deutschen Außenhandel weiter fest im Griff. Es muss Schluss sein mit dem Prinzip Hoffnung. Das Geschäftsmodell Deutschland muss auf breiter Front gestärkt werden: von mutigerer Handelspolitik über die Entwicklung digitaler Handelslösungen bis hin zu einer stärkeren Diversifizierung der Exportstrategie. Deutschlands Position im globalen Handel gerät zunehmend ins Hintertreffen. Wann wacht Berlin endlich auf?” Janduras Forderung an die Regierung ist unmissverständlich: Ein wirtschaftsfreundliches Umfeld muss wiederhergestellt werden.
Geschichtliche Parallelen und Lehren aus der Vergangenheit
Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt, dass Deutschland bereits mehrmals vor ähnlichen Herausforderungen stand. Anfang der 2000er Jahre sorgte eine globale Wirtschaftskrise ebenfalls für massive Exporteinbrüche. Damals führten Reformen der sogenannten Agenda 2010, die durch den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder initiiert wurden, zu einer Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Die Einführung flexibler Arbeitsmarktmodelle und die Senkung der Lohnnebenkosten trugen maßgeblich zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft bei.
Diese Reformen führten letztlich zu einer Erholung und Positionierung Deutschlands als Exportnation. Ein weiteres Beispiel ist die Finanzkrise von 2008, die ebenfalls signifikante Auswirkungen auf die deutsche Exportwirtschaft hatte. Durch gezielte Konjunkturprogramme und eine strategische Ausrichtung auf Wachstumsbranchen konnte das Land relativ schnell die Talsohle überwinden.
Die Rolle der Digitalisierung und grüner Technologien
Heutzutage steht Deutschland vor neuen Herausforderungen. Die digitale und grüne Transformation sind unumgänglich und bieten gleichzeitig ein großes Potenzial für Wachstum. Dabei spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Experten fordern eine verstärkte Investition in digitale Infrastrukturen, da diese als Grundlage für zukünftige Innovations- und Wachstumsimpulse betrachtet werden.
Dr. Jandura betont dazu: “Angesichts der Herausforderungen durch die digitale und grüne Transformation ist es essenziell, dass Deutschland ein attraktives Innovations- und Investitionsumfeld schafft. Dazu gehört eine konsequente Politik, die nachhaltige Technologien und digitale Infrastruktur fördert, die international Maßstäbe setzen.”
Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung nachhaltiger Technologien bieten nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, das Vertrauen internationaler Investoren zurückzugewinnen und das Label “Made in Germany” neu zu stärken.
Vorwärtsblickend: Prognosen und mögliche Entwicklungen
Prognosen internationaler Wirtschaftsinstitute zeichnen ein gemischtes Bild der nächsten Jahre. Während einige Experten eine moderate Erholung der Exporte erwarten, gehen andere davon aus, dass Deutschland vor tiefgreifenden strukturellen Reformen steht, um seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. In verschiedenen Wirtschaftsbereichen gibt es bereits positive Signale. So zeigt die Elektro- und Automobilindustrie Ansätze zur Anpassung an die neuen Marktbedingungen durch Innovationen und Nachhaltigkeit.
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es notwendig, dass die Politik an einem Strang zieht und mutige, umfassende Maßnahmen ergreift. Dies beinhaltet die Förderung internationaler Handelsbeziehungen, den Abbau bürokratischer Hürden und den gezielten Einsatz von Fördermitteln für innovative Projekte.
Die Politikmaßnahmen der letzten Zeit, wie das Bürokratieentlastungsgesetz IV und die Wachstumsinitiative, werden von Jandura als unzureichend kritisiert: “Das Bürokratieentlastungsgesetz IV und die Wachstumsinitiative waren zu kleinteilig und angesichts der historischen Herausforderungen, vor denen dieses Land steht, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir brauchen jetzt grundlegende strukturelle Veränderungen, um nicht gänzlich den Anschluss zu verpassen,” fordert der Außenhandelspräsident abschließend.
Deutschland steht aktuell vor der Herausforderung, seine wirtschaftliche Stärke in einem global zunehmend komplexen und wettbewerbsintensiven Umfeld zu behaupten. Der BGA appelliert an die Verantwortlichen in Berlin, entschlossene und weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes wiederherzustellen und langfristig zu sichern.
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Deutschland verliert den Anschluss | Presseportal
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9 Antworten
Es ist wichtig, dass wir unsere Handelsbeziehungen verbessern. Deutschland braucht stärkere Partnerschaften im Ausland.
Ja, das denke ich auch. Mehr internationale Zusammenarbeit könnte die Exporte wieder ankurbeln.
Und weniger Bürokratie wäre auch wichtig. So können die Unternehmen flexibler reagieren.
Die Zahlen sind wirklich schlecht. Das zeigt, dass die Regierung handeln muss. Mehr Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen wäre gut.
Es klingt kompliziert, aber ich denke, Deutschland sollte innovativer sein und sich an neue Technologien anpassen.
Genau, besonders die Digitalisierung sollte mehr gefördert werden. Ohne das geht gar nichts mehr.
Ich finde es schlimm, dass die Exporte so stark gesunken sind. Was kann man da machen, damit es wieder besser wird?
Die Politik muss einfach mehr auf die Bedürfnisse der Unternehmen eingehen. Weniger Bürokratie würde schon viel helfen.
Die Exporte gehen zurück, weil die Konkurrenz aus anderen Ländern stärker wird. Deutschland muss mehr auf Qualität setzen, um wieder konkurrenzfähig zu sein. Die Regierung sollte mehr tun!