Deutsches Wirtschaftswachstum 2026: Hoffnung auf deutliches Plus dank Investitionen, Fiskalpaket und Reformen | Prognose, Vergleich & Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen

Der Bankenverband prognostiziert, dass Deutschland 2026 nach einer langjährigen Schwächephase mit einem Wachstum von 1,4 Prozent wieder auf Kurs kommt, vor allem durch Investitionen und stabilisierten Konsum. Für dieses positive Szenario ist jedoch eine entschlossene Reformpolitik notwendig, um die Wachstums- und Investitionsbedingungen sowie das Potenzialwachstum zu stärken. Die Herbstprognose wird am 8. Oktober 2025 um 12 Uhr im Livestream vorgestellt.
Modernes blau beleuchtetes News-Studio mit runden LED-Podesten und großem Bildschirm mit Schriftzug ‚Verbands‑Monitor eins zu eins‘.
Inhaltsübersicht

– Deutsche Wirtschaft wächst 2025 nur um 0,2 Prozent, Haupttreiber Konsumausgaben.
– Für 2026 prognostizieren private Banken 1,4 Prozent Wachstum, Investitionen im Fokus.
– Reformen sind notwendig, um das Potenzialwachstum langfristig zu sichern.

Deutsche Wirtschaft erwartet 2026 neues Wachstum nach langer Schwächephase

Nach jahrelanger wirtschaftlicher Stagnation meldet sich die deutsche Wirtschaft für 2026 mit einem klaren Wachstumssignal zurück. Die privaten Banken prognostizieren ein Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Wachstum von 1,4 Prozent, nachdem für 2025 die Erholung mit nur 0,2 Prozent sehr verhalten ausfiel (Stand: 08.10.2025).

Die verbesserte Perspektive stützt sich maßgeblich auf stärkere Investitionen und einen stabilisierten privaten Konsum, die zusammen die Binnennachfrage tragen. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, betont die spürbare Trendwende: „Nach mehr als einer halben Dekade wirtschaftlichen Stillstands sehen wir endlich eine belastbare Basis für ein nennenswertes Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr.“

Ein besonderes Gewicht kommt dem staatlichen Fiskalpaket zu, das für 2026 mit einem Beitrag von bis zu 0,8 Prozentpunkten am Wirtschaftswachstum ins Gewicht fällt. Damit verbindet der Bankenverband auch eine klare politische Botschaft: „Reformen müssen jetzt entschlossen angegangen werden und so umfassend sein, dass sie wirksam die Wachstums- und Investitionsbedingungen in Deutschland verbessern.“ Nur so könne das Potenzialwachstum angehoben werden, das laut Sachverständigenrat derzeit bei erschreckend mageren 0,4 Prozent pro Jahr liegt, und langfristig die Staatsverschuldung tragfähig bleiben.

Der Hauptgeschäftsführer warnt zugleich vor zu kurzen Erwartungen: „Wirtschaftspolitisch ist das keine Frage von zwei oder drei Sprints, die eingelegt werden müssen, um aufzuholen. Es ist eher ein Marathonlauf. Der ‚Herbst der Reformen‘ ist dabei eine erste wichtige Etappe.“

Was jetzt wichtig ist

  • Prognose für 2026: BIP-Wachstum von 1,4 Prozent nach schwachen 0,2 Prozent in 2025
  • Fiskalpaket: Staatliche Impulse tragen bis zu 0,8 Prozentpunkte zum Wachstum bei
  • Reformbedarf: Entschlossenes und umfassendes Vorgehen zur Verbesserung der Investitionsbedingungen

Die offizielle Vorstellung der Herbstprognose findet heute, am 8. Oktober 2025, um 12:00 Uhr statt. Der Livestream wird vom Ausschussvorsitzenden Felix Hüfner und Heiner Herkenhoff präsentiert und bietet weitere Einblicke in die wirtschaftliche Lage und Perspektiven.

Deutsche Wirtschaft 2026: Überblick über die Wachstumserwartungen

Für das Jahr 2026 liegen unterschiedliche Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung in Deutschland vor. Sie zeigen eine Spannbreite von moderat bis verhalten, in der sich die Erwartungen verschiedener Institute, der Bundesregierung sowie internationaler Organisationen bewegen. Die Einschätzung der privaten Banken ordnet sich mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Wachstum von 1,4 Prozent im mittleren Bereich dieser Bandbreite ein.

Spannbreite der Wachstumsprognosen

Die Schätzungen der führenden Institute für das Wirtschaftswachstum variieren deutlich. Frühere Prognosen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) veranschlagen 1,7 Prozent Wachstum für 2026 (Stand: 27. März 2025). Eine ähnliche optimistische Einschätzung bietet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit ebenfalls 1,7 Prozent (Stand: September 2025).

Im Gegensatz dazu geben die Bundesbank und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zurückhaltendere Prognosen ab. Die Bundesbank erwartet lediglich 0,7 Prozent Wachstum (Stand: September 2025), während die OECD auf 1,1 Prozent für 2026 verweist (Stand: 8. Oktober 2025).

Die Bundesregierung, das ifo Institut sowie das Herbstgutachten der führenden Konjunkturinstitute kalkulieren ein Wachstum von jeweils 1,3 Prozent (Stand: September bzw. Oktober 2025). KfW Research prognostiziert etwas höher mit 1,5 Prozent (Stand: Oktober 2025).

Diese Bandbreite von 0,7 bis 1,7 Prozent spiegelt abweichende Bewertungen der konjunkturellen Ausgangslage und der Wachstumstreiber wider – von eher vorsichtigen Einschätzungen bis zu moderatem Optimismus.

Kontext: Annahmen und Vorsichtssignale

Die unterschiedlichen Prognosen basieren auf verschiedenen Annahmen bezüglich Investitionsentwicklung, Konsum und Exportdynamik. Dem Bankenverband zufolge wird das Wirtschaftswachstum 2026 vor allem durch steigende Investitionen getragen, während der private Konsum stabil bleibt. Das Fiskalpaket könnte dabei bis zu 0,8 Prozentpunkte zum Wachstum beitragen. Diese staatliche Unterstützung bildet laut Bankenverband eine wichtige Grundlage, birgt jedoch auch die Herausforderung, die langfristige Tragfähigkeit der Staatsverschuldung sicherzustellen.

Zudem verweist der Sachverständigenrat auf ein niedriges Potenzialwachstum von 0,4 Prozent pro Jahr, was die Bedeutung struktureller Reformen unterstreicht. Der Bankenverband betont, „dass das keine Frage von zwei oder drei Sprints“ sei, sondern eher einem Marathonlauf gleicht. Reformen müssten umfassend und wirksam die Wachstums- und Investitionsbedingungen verbessern.

In der Gesamtschau stellen die Prognosen eine vorsichtige Erholung dar, wobei Unsicherheiten aus globalen Entwicklungen, Inflationsverlauf und geopolitischen Einflüssen weiterhin Gewichte setzen. Die Spannbreite der Erwartungen verdeutlicht die Fragilität der Konjunkturentwicklung und die Notwendigkeit flexibler wirtschaftspolitischer Reaktionen.


BIP-Prognosen Deutschland 2026 im Vergleich (in Prozent)

Institution Prognose BIP 2026 Stand Quelle (ohne URL)
Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) 1,7 % 27. März 2025 Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) 1,7 % September 2025 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
KfW Research 1,5 % Oktober 2025 KfW Research
Bankenverband 1,4 % 8. Oktober 2025 Bundesverband deutscher Banken
Bundesregierung 1,3 % September 2025 Bundesregierung
ifo Institut 1,3 % September 2025 ifo Institut
Herbstgutachten führender Institute 1,3 % Oktober 2025 Herbstgutachten der führenden Institute
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 1,1 % 8. Oktober 2025 OECD
Bundesbank 0,7 % September 2025 Deutsche Bundesbank

Bedeutung des moderaten Aufschwungs für Verbraucher und Unternehmen

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem besonnenen Aufschwung, der sich 2026 abzeichnen soll. Während das Wachstum im laufenden Jahr noch verhalten ausfällt, entsteht für Unternehmen und Verbraucher zunehmend eine planbare Basis. Treiber dieses Aufschwungs sind vor allem Investitionen, die neue Impulse setzen, sowie ein stabiler Konsum, der die Nachfrage im Inland trägt. Für Verbraucher bedeutet das vor allem eine verbesserte Perspektive auf ihre Kaufkraft und finanzielle Sicherheit.

Ein zentrales Element dabei ist die Perspektive auf die Inflation. Nach aktuellen Einschätzungen von KfW Research dürfte die Inflation in Deutschland im Jahr 2026 auf rund 2,0 Prozent sinken (Stand: Oktober 2025). Eine solche Inflationsrate liegt nahe dem offiziell angestrebten Zielwert und verspricht, die reale Kaufkraft zu entlasten. Das heißt: Die Verbraucher können sich wieder besser auf den Wert ihres Geldes verlassen, was das Einkaufen und die Planung großer Ausgaben erleichtert.

Für Unternehmen bieten die Investitionen, die als Hauptmotor des Wachstums gelten, Chancen auf bessere Produktionsbedingungen und Innovationen. Stabiler Konsum wiederum sorgt für eine verlässliche Nachfrage, die strategische Geschäftsentscheidungen unterstützt. Finanzierungen werden bei einem moderaten Preisniveau und stabilen Rahmenbedingungen besser kalkulierbar, was mittel- und langfristige Investitionsprojekte attraktiver macht.

Insgesamt stehen Verbraucher und Unternehmen mit dem bevorstehenden Aufschwung vor einer Phase, in der sich allmählich mehr Planungssicherheit einstellt, nachdem eine längere Phase wirtschaftlicher Zurückhaltung zu spüren war.

  • Inflation nahe 2 % sorgt für Entlastung der Kaufkraft und weniger Unsicherheit bei Geldwert und Preisen
  • Investitionen bleiben entscheidender Wachstumstreiber, stärken langfristige Renditechancen
  • Stabiler Konsum trägt zur verlässlichen Nachfrage und zur wirtschaftlichen Stabilität bei

    Ausblick: Der Reformkurs wird zum Richtungsweiser

Die deutschen Wirtschaftsaussichten für 2026 eröffnen mit einem erwarteten Wachstum von 1,4 Prozent erstmals seit langem wieder eine positive Perspektive. Dieser Aufschwung fußt vor allem auf steigenden Investitionen und einem stabilisierenden privaten Konsum. Doch dahinter verbirgt sich auch eine Herausforderung, die weit über kurzfristige Kennzahlen hinausweist: Der angekündigte Reformkurs muss konsequent eingeläutet und gehalten werden, um die Gelegenheit für nachhaltige Verbesserungen nicht verstreichen zu lassen.

Die jüngsten Prognosen der privaten Banken spiegeln eine breite Palette von Erwartungen wider. Während einzelne Größen auf einen spürbaren Wachstumsschub setzen, zeigen sich andere zurückhaltender – ein Signal für die verbleibende Unsicherheit in der Wirtschaftspolitik und den strukturellen Rahmenbedingungen. Dieses Spannungsfeld unterstreicht, wie wichtig Planungssicherheit für Unternehmen und Investoren bleibt. Ohne verlässliche Rahmenbedingungen könnten Impulse verpuffen oder sich sogar nachteilig auswirken.

Besondere Bedeutung kommt dabei der Frage der Standortfaktoren zu, die nicht allein durch Konjunkturpakete verbessert werden. Die Wachstumsbedingungen in Deutschland müssen durch tiefgehende Reformen gestärkt werden, die das Potenzial für langfristiges Wachstum heben. Erst so lässt sich die Erholung in eine nachhaltige Entwicklung verwandeln und die Last steigender Staatsverschuldung langfristig schultern.

Angesichts der schwierigen Ausgangslage zeigt sich: Der Erfolg der Reformen entscheidet darüber, ob der positive Impuls nur ein kurzfristiger Effekt bleibt oder den Boden für eine neue, robustere Phase der wirtschaftlichen Dynamik bereitet. Der bevorstehende Reformkurs ist keine Episode kurzfristiger Anpassungen, sondern der Beginn eines langfristigen Prozesses, der weitreichende Konsequenzen für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hat.

Die nachfolgenden Informationen und Zitate basieren auf einer Pressemitteilung des Bundesverbands deutscher Banken.

Weiterführende Quellen:

2 Antworten

  1. Ich finde die Prognosen für 2026 sehr spannend, besonders die Idee, dass Investitionen eine zentrale Rolle spielen werden. Hat jemand schon Ideen, wo diese Investitionen konkret fließen könnten? Das könnte ja auch neue Arbeitsplätze schaffen.

    1. Ich glaube, dass die Digitalisierung ein wichtiger Bereich sein wird. Viele Unternehmen müssen da noch nachholen. Was denkt ihr über den Stand der digitalen Infrastruktur in Deutschland?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Über den Autor

Die Redaktion von Verbandsbüro besteht aus vielen unterschiedlichen Experten aus der Verbands- und Vereinswelt. Alle Beiträge beruhen auf eigene Erfahrungen. Damit wollen wir Ihnen unsere professionellen Leistungen für Ihre Organisation präsentieren. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Nehmen Sie doch einfach mit uns Kontakt auf.​

Teilen

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, teile ihn gerne weiter.