– Das Projekt „Zukunftsgärtnerei“ erhielt den Deutschen Waldpädagogikpreis 2024.
– Es fördert Draußenlernen für nachhaltige Bildung und vernetztes Denken.
– Der Preis wird alle zwei Jahre für innovative Waldbildungsprojekte vergeben.
Deutscher Waldpädagogikpreis 2024 geht an innovative "Zukunftsgärtnerei"
Im Großen Sitzungssaal des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung erhielt Sven Neißer am 22. Oktober 2025 die Auszeichnung für sein Bildungsprojekt "Die Zukunftsgärtnerei: Draußenlernen als Schlüssel zu den 17 Zielen".* Der Bundesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verlieh den Deutschen Waldpädagogikpreis.
Bildungsminister Sven Teuber MdL betonte die Bedeutung solcher Initiativen: "Nachhaltige Bildung gehört in Rheinland-Pfalz ganz selbstverständlich dazu". Er führte weiter aus: "Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche verstehen, wie ihr Handeln wirkt und dass sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Dafür schaffen wir Lernorte, die neugierig machen und zum Mitgestalten einladen. Die Zukunftsgärtnerei ist genau so ein Ort – hier wird Nachhaltigkeit erlebbar, Wissen wächst praktisch und Ideen werden zu echtem Handeln."
Die Auszeichnung würdigt besonders innovative Bildungsvorhaben und unterstützt sie finanziell mit einem Preisgeld von 3.000 Euro (Stand: 23.10.2025, Pressemitteilung). Gleichzeitig setzt der Preis neue Impulse für eine vielseitige Bildungslandschaft.
Für den nächsten Deutschen Waldpädagogikpreis 2026 können sich Schulklassen, Vereine, Gemeinden oder Einzelpersonen bis zum 31. Oktober 2026 mit ihrem waldbezogenen BNE-Projekt bewerben (Stand: 23.10.2025, Pressemitteilung).
Waldpädagogik: Vom Nischenkonzept zum Bildungsansatz der Zukunft
Während die Diskussion über nachhaltige Bildung zunimmt, bleibt regelmäßiges Lernen in der Natur an Regelschulen weiterhin die Ausnahme. Dabei eröffnet das Draußenlernen vielfältige Möglichkeiten: Es verwandelt die Schultür in eine Drehtür, die Kinder und Erwachsene sowohl aus der Schule hinaus als auch Menschen von außen hinein in die Umwelt lässt. Von diesem Ansatz profitieren nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern ebenso Lehrkräfte. Genau an dieser Stelle setzt Sven Neißer mit seiner "Zukunftsgärtnerei" an und entwickelt ein umfassendes Bildungskonzept. Statt reiner Wissensvermittlung in festen Fächergrenzen stehen bei ihm vernetztes und kreatives Denken, Eigenständigkeit und Verantwortung im Zentrum.
Waldpädagogik als Bildungsraum
Der Wald bietet für das Draußenlernen einen altersgerechten Zugang und eine hervorragende Grundlage. "Die Waldpädagogik nutzt den Wald als lebendigen und ganzheitlichen Lernraum", bestätigt Isabel Mackensen-Geis MdB, Vorsitzende der SDW Rheinland-Pfalz.* Diese ganzheitliche Wirkung zeigt sich in praktischen Projekten, die theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung verbinden.
Ansatz: vernetztes Lernen statt Fachgrenzen
Die Zukunftsgärtnerei verkörpert einen Paradigmenwechsel in der Bildungslandschaft. Statt isolierter Fächer wie Biologie, Geografie oder Sozialkunde entsteht hier ein integriertes Lernmodell, das ökologische, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge gemeinsam betrachtet. Dieser vernetzte Ansatz entspricht der Komplexität realer Herausforderungen und bereitet Lernende besser auf aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen vor.
Die wachsende Bedeutung solcher Bildungsansätze spiegelt sich auch in der Entwicklung des Deutschen Waldpädagogikpreises wider: Seit 2010 zeichnet die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald waldpädagogische Initiativen und Projekte aus.* Die Auszeichnung hat sich von einer ursprünglichen Initiative zu einem anerkannten Instrument der Qualitätssicherung und Förderung innovativer Bildungsarbeit entwickelt.* Diese Entwicklung unterstreicht den Wandel der Waldpädagogik vom Nischenthema zum relevanten Bildungsfaktor.
Preisgelder im Wandel der Zeit
Die Entwicklung der Preisgelder für waldpädagogische Auszeichnungen zeigt interessante Unterschiede, die sich über einen Zeitraum von 15 Jahren nachverfolgen lassen. Die verfügbaren Daten dokumentieren eine bemerkenswerte Spannweite von 1.000 bis 5.000 Euro, wobei die jeweiligen Beträge stark vom Auslober und dem Zeitpunkt der Verleihung abhängen.
Vergleich der Preisgelder
Die historische Betrachtung beginnt mit dem Deutschen Waldpädagogikpreis, der im Jahr 2010 ein Preisgeld von 5.000 Euro ausschüttete* (Quelle: Deutscher Jagdverband, Stand: 2010). Dieser Betrag markiert den bisherigen Höchstwert in der dokumentierten Entwicklung.
Im Jahr 2024 zeigt sich ein anderes Bild beim regionalen Waldpädagogikpreis ECKI, der mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert ist* (Quelle: SDW Thüringen, Stand: 2024). Dieser deutlich niedrigere Betrag könnte auf unterschiedliche finanzielle Ausstattungen regionaler Auszeichnungen hinweisen.
Die aktuellste Angabe stammt aus der Pressemitteilung vom 23. Oktober 2025, die für den Deutschen Waldpädagogikpreis ein Preisgeld von 3.000 Euro nennt* (Stand: 23.10.2025, Pressemitteilung SDW). Dieser Wert liegt zwischen den beiden vorherigen Beträgen und repräsentiert die aktuelle Dotierung des bundesweiten Preises.
| Jahr | Preisgeld | Quelle / Stand |
|---|---|---|
| 2010 | 5.000 Euro | Deutscher Jagdverband — Stand: 2010* |
| 2024 | 1.000 Euro | SDW Thüringen — Stand: 2024* |
| 2025 | 3.000 Euro | Pressemitteilung SDW — Stand: 23.10.2025* |
Regionale versus bundesweite Auszeichnungen
Die Gegenüberstellung macht deutlich, dass regionale und bundesweite Waldpädagogikpreise unterschiedlich dotiert sind. Während der regionale ECKI-Preis in Thüringen mit 1.000 Euro ausgestattet ist, bewegt sich der bundesweite Deutsche Waldpädagogikpreis in einer anderen Größenordnung. Die Unterschiede lassen sich durch verschiedene Faktoren erklären: Die finanziellen Möglichkeiten der auslobenden Organisationen variieren ebenso wie der Umfang und die Reichweite der prämierten Projekte. Zudem unterliegen Preisgelder natürlichen Anpassungen über die Jahre, die sich aus veränderten Budgets, Sponsoring-Modellen oder inhaltlichen Schwerpunktsetzungen ergeben können.
Waldpädagogik als Bildungsimpuls: Was der Preis bewirkt
Die Auszeichnung waldpädagogischer Projekte reicht weit über die Ehrung einzelner Initiativen hinaus. Sie setzt ein deutliches Signal für die gesellschaftliche Bedeutung naturnaher Bildungskonzepte. Schulen erhalten durch solche Preise praktische Beispiele, wie sich Unterricht lebendig gestalten lässt – nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Bereicherung des Schulalltags. Kommunen erkennen das Potenzial außerschulischer Lernorte und können ihre Bildungslandschaft vielfältiger gestalten. Für die gesamte Bildungslandschaft bedeutet die Würdigung solcher Projekte eine Aufwertung erfahrungsbasierter Lernformen gegenüber rein kognitiven Wissensvermittlungsmodellen.
Gesellschaftliche Relevanz
Waldpädagogische Projekte entfalten ihre Wirkung auf mehreren Ebenen. Sie schaffen nicht nur unmittelbare Lernerlebnisse, sondern prägen langfristig das Verhältnis junger Menschen zu ihrer Umwelt. Die typischen Effekte solcher Initiativen lassen sich in drei Kernbereichen zusammenfassen:
- Vertieftes Naturverständnis: Durch unmittelbare Erfahrungen entwickeln Kinder und Jugendliche ein fundiertes ökologisches Bewusstsein
- Praktische Nachhaltigkeitskompetenzen: Handlungsorientiertes Lernen ermöglicht es, komplexe Zusammenhänge konkret zu begreifen und umzusetzen
- Stärkung lokaler Bildungsnetzwerke: Gemeinden, Vereine und Schulen arbeiten enger zusammen und schaffen nachhaltige Strukturen
Diese Wirkungen zeigen, dass waldpädagogische Ansätze weit mehr sind als ein methodischer Zusatz – sie stellen eine grundlegende Erweiterung unseres Bildungsverständnisses dar.
Wie es weitergehen kann
Die wachsende Bedeutung solcher Initiativen spiegelt einen gesellschaftlichen Wandel wider: Bildung wird zunehmend als ganzheitlicher Prozess verstanden, der Kopf, Herz und Hand gleichermaßen anspricht. Die Waldpädagogik zeigt dabei beispielhaft, wie sich theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung verbinden lässt – und wie daraus Kompetenzen entstehen, die junge Menschen befähigen, verantwortungsvoll mit ihrer Umwelt umzugehen.
Die nachfolgenden Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V.
Weiterführende Quellen:
- „Der Deutsche Waldpädagogikpreis fördert seit 2010 bundesweit Projekte, die innovative Konzepte der waldbezogenen Umweltbildung und deren Verbindung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung umsetzen und lobt ein Preisgeld von 5.000 Euro aus (Stand: 2010).“ – Quelle: https://www.jagdverband.de/sites/default/files/waldpaedagogikpreis_allg2010_0.pdf
- „Die Auszeichnung Deutscher Waldpädagogikpreis würdigt ausdrücklich Initiativen, Einrichtungen und waldpädagogische Fachkräfte, die sich für innovative und nachhaltige Bildungskonzepte im Wald einsetzen (Stand: 2024).“ – Quelle: https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/eb/f5/605383/Sachbericht-2024.pdf
- „Das waldpädagogische Praxisprojekt ‚Vom Baum zum Möbel‘ bringt Grundschulkindern handwerkliche wie ökologische Zusammenhänge durch die komplette Verarbeitungskette von Holz praktisch näher. Das Projekt wurde für den Deutschen Waldpädagogikpreis nominiert (Stand: 2023/2024).“ – Quelle: https://www.stadtwaldholz.de/auszeichnungen/waldpädagogikpreis/
- „Der Waldpädagogikpreis ECKI, regional in Thüringen ausgelobt, zeichnet innovative waldpädagogische Projekte aus; 2024 ist der Bewerbungsschluss am 30. August, das Preisgeld beträgt 1.000 Euro (Stand: 2024).“ – Quelle: https://www.sdw-thueringen.de/ueber-die-sdw-thueringen/unsere-auszeichnungen/ehrungen-verdienter-mitglieder


9 Antworten
Das Preisgeld von 3.000 Euro ist super für solche Initiativen! Ich denke, dass mehr Unterstützung nötig ist, damit noch mehr spannende Projekte entstehen können.
Ja, das stimmt! Geld alleine reicht aber nicht; es braucht auch gute Ideen und engagierte Menschen dahinter.
Ich liebe die Idee hinter der Zukunftsgärtnerei! Bildung sollte immer erlebbar sein. Welche anderen Möglichkeiten gibt es noch für solches Lernen in der Natur?
Genau! Außerdem könnte man auch mehr über den Nutzen von Bäumen und Wäldern im Unterricht sprechen. Hat jemand Vorschläge?
Die Idee, den Wald als Lernraum zu nutzen, ist wirklich gut. Es wäre interessant zu wissen, welche anderen ähnlichen Projekte es gibt und wie sie umgesetzt werden.
Nachhaltige Bildung ist so wichtig für die Zukunft unserer Kinder. Ich hoffe, dass viele Schulen diesem Beispiel folgen und mehr Projekte wie die Zukunftsgärtnerei umsetzen! Was denkt ihr darüber?
Absolut! Ich finde es auch wichtig, dass die Schüler ein tiefes Verständnis für die Natur entwickeln. Wie könnte man das besser fördern?
Ich finde das Projekt ‚Zukunftsgärtnerei‘ echt spannend! Es ist wichtig, dass Kinder lernen, wie sie nachhaltig leben können. Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit waldbezogener Bildung gemacht?
Ich stimme zu! Draußen lernen macht den Unterricht viel lebendiger. Ich frage mich, wie solche Projekte langfristig in Schulen integriert werden können.