Deutscher Prospekt Award 2026: BVDA startet Ausschreibung mit neuem Innovationspreis

Der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) hat die Ausschreibung für den Deutschen Prospekt Award 2026 gestartet. Bis zum 30. April 2026 können Unternehmen und Agenturen ihre Prospekte und Beilagen in vier Kategorien einreichen, darunter erstmals ein Sonderpreis für Prospektinnovationen. Der Award würdigt herausragende Leistungen in der Prospektwerbung und hat sich mit über 170 Einreichungen im Vorjahr als feste Größe etabliert.
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Inhaltsübersicht

– Ausschreibung für Deutschen Prospekt Award 2026 bis 30. April 2026 gestartet
– Neu: Sonderpreis für beste Prospektinnovation mit Zukunftskonzepten
– Auszeichnung für kreative und relevante Prospekte in mehreren Kategorien

Prospekte zwischen Print und Digital: BVDA startet Award 2026

Der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) hat die Ausschreibung für den Deutschen Prospekt Award 2026 gestartet. Bis zum 30. April 2026 können Werbetreibende, Agenturen und Verlage ihre besten Prospekte und Beilagen einreichen. Neu in dieser fünften Auflage ist ein Sonderpreis für herausragende Prospektinnovationen.

Der Award prämiert seit 2020 kreative Gestaltung, hohe Relevanz und innovative Ansätze in der Prospektwerbung. Er unterstreicht die strategische Rolle von Prospekten im Marketing-Mix – ob gedruckt oder digital. Die wachsende Bedeutung des Preises zeigt sich in den Teilnehmerzahlen: Im Jahr 2024 verzeichnete er die Rekordzahl von über 170 Einreichungen, das waren 43 mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der einsendenden Unternehmen stieg von 80 auf 108. (Stand: 9. Oktober 2025, BVDA-PM)

Sebastian Schaeffer, Geschäftsführer im BDZV für den Bereich Kostenlose Wochenzeitungen, betont: „Der Prospekt ist nach wie vor eines der reichweitenstärksten und wirksamsten Werbeformate im stationären Handel. Der Award bietet eine Bühne für Best Practices und Innovationen und zeigt zugleich, wohin sich das Medium entwickelt. Die fünfte Auflage ist für mich ein besonderer Meilenstein: Der Deutsche Prospekt Award hat sich als feste Größe etabliert und macht Jahr für Jahr deutlich, wie vielfältig und relevant Prospekte für Handel, Marken und Verlage bleiben.“ (Stand: 9. Oktober 2025, BVDA-PM)

Eingereicht werden können Prospekte und Beilagen, die zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 30. April 2026 erschienen sind (Stand: 9. Oktober 2025, BVDA-PM). Die Preisverleihung findet im Herbst 2026 im Rahmen der BVDA-Jahrestagung statt (Stand: 9. Oktober 2025, BVDA-PM).

Der Deutsche Prospekt Award 2026 wird in folgenden Kategorien verliehen:

  • Klassik Food – die besten Prospekte des überregionalen Lebensmittelhandels
  • Klassik Non-Food – die besten Prospekte des überregionalen Handels
  • Regional – die besten Prospekte regionaler und lokaler Werbungtreibender
  • Sonderpreis – die beste Prospektinnovation

Der deutsche Prospektmarkt durchläuft einen tiefgreifenden Strukturwandel. Noch 2022 belief sich das Verteilvolumen auf rund 32,6 Milliarden Prospekte bei einem Gesamtmarktvolumen von etwa 1,9 Milliarden Euro (Stand: September 2023, laut Horizont). Damals dominierte die gedruckte Variante mit einem Anteil von 90 Prozent klar das Geschäft. Diese Zahlen verdeutlichen die traditionelle Stärke des physischen Mediums, zeigen aber gleichzeitig das enorme Potenzial für digitale Formate.

Markt in Zahlen: Print vs. Digital

Die Nutzungsgewohnheiten der Verbraucher verschieben sich deutlich. Aktuelle Daten belegen: 51 Prozent der Bevölkerung nutzen regelmäßig digitale Prospekte, während 67 Prozent weiterhin gedruckte Exemplare lesen (Stand: Juni 2024, laut Handelsjournal). Diese parallele Nutzung unterstreicht, dass Print bleibt relevant, während der digitale Anteil wächst.

Die wirtschaftlichen Perspektiven spiegeln diese Entwicklung wider. Der Umsatz mit digitaler Prospektwerbung steigt von 186 Millionen Euro im Jahr 2022 auf etwa 285 Millionen Euro bis 2025 (Stand: September 2024, laut Statista). Dieser expansive Trend findet seine Entsprechung in den strategischen Planungen des Handels. Nur noch 23 Prozent der Unternehmen setzen überwiegend auf gedruckte Prospekte, während 45 Prozent mittelfristig einen vollständigen Umstieg auf digitale Formate planen (Stand: März 2025, laut EHI).

Diese Verschiebungen erklären die zunehmende Bedeutung crossmedialer Ausrichtungen bei Marketingpreisen wie dem Deutschen Prospekt Award. Die Auszeichnung hat sich als feste Größe etabliert und macht Jahr für Jahr deutlich, wie vielfältig und relevant Prospekte für Handel, Marken und Verlage bleiben. Die wachsende Zahl von Einreichungen – 2024 verzeichnete der Award eine Rekordzahl von über 170 Einreichungen – bestätigt die dynamische Entwicklung des gesamten Sektors.

Jahr/Zeitraum Kennzahl Wert Einheit Quelle/Stand Anmerkung
2022 Verteilvolumen Prospekte 32,6 Milliarden Horizont, September 2023 Print-Anteil: 90 %
2022 Marktvolumen Prospektwerbung 1,9 Milliarden Euro Horizont, September 2023 Gesamtmarkt
2024 Nutzung digitale Prospekte 51 % der Bevölkerung Handelsjournal, Juni 2024 Regelmäßige Nutzung
2024 Nutzung gedruckte Prospekte 67 % der Bevölkerung Handelsjournal, Juni 2024 Weiterhin genutzt
2022 → 2025 Umsatz digitale Prospektwerbung 186 → 285 Millionen Euro Statista, September 2024 Prognose
2025 Strategischer Fokus auf Print 23 % der Unternehmen EHI, März 2025 Überwiegend gedruckt
2025 Geplanter Umstieg auf Digital 45 % der Unternehmen EHI, März 2025 Mittelfristige Planung

Nachhaltigkeit: Kritik und Gegenbewegungen

Die Diskussion um gedruckte Prospekte kreist längst nicht mehr nur um ihre werbliche Wirkung, sondern zunehmend um ihre ökologische Verträglichkeit. Kritiker verweisen auf den erheblichen Ressourcenverbrauch und fordern strengere Regulierungen bis hin zu einem Opt-in-Modell, bei dem Haushaltswerbung nur noch auf ausdrücklichen Wunsch der Bewohner verteilt werden darf. Diese Forderungen speisen sich aus konkreten Zahlen: Allein in Deutschland verursacht nicht-adressierte Werbung nach Angaben des Umweltbundesamtes ca. 1,2 Millionen Tonnen Papierabfall jährlich (Stand: Oktober 2023).

Papier, Opt-in, Materialien: Die Debatte

Dem gegenüber steht eine erkennbare Gegenbewegung innerhalb des Handels. Immer mehr Unternehmen reagieren auf die Kritik und integrieren Nachhaltigkeit als festen Bestandteil ihrer Prospektstrategien. Eine aktuelle KPMG-Studie zeigt das Ausmaß dieses Wandels: Bereits 36 Prozent der befragten Handelsunternehmen setzen bei ihren Prospekten ausschließlich auf recycelte Materialien oder zertifiziert nachhaltige Papiere (Stand: April 2025). Weitere 52 Prozent planen die Einführung entsprechender Materialien innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre.

Diese Entwicklung verändert die Bewertung moderner Prospekte fundamental. Innovation zeigt sich nicht mehr allein durch kreatives Design oder mediale Verknüpfung, sondern zunehmend durch die Wahl der Materialien und die Transparenz der Wertschöpfungskette. Der im Deutschen Prospekt Award 2026 erstmals vergebene Sonderpreis für Prospektinnovationen unterstreicht diesen Trend und adressiert explizit Zukunftskonzepte – vom Einsatz nachhaltiger Materialien bis zur Integration digitaler Technologien.

Die kontroverse Debatte lässt sich in ihrer Essenz so zusammenfassen:

  • Kritikpunkte konzentrieren sich auf das immense Abfallaufkommen, den hohen Verbrauch von Frischfaserpapier und die als invasiv empfundene Verbreitung ohne explizite Zustimmung (Opt-in).
  • Gegenbewegungen und Maßnahmen umfassen den flächendeckenden Einsatz von Recyclingpapier, die Verwendung FSC- oder PEFC-zertifizierter Materialien und die Entwicklung hybrider, digital unterstützter Formate, die den Papierbedarf reduzieren.
  • Bewertungsmaßstab für moderne Prospekte ist heute eine Dreifachperformance: Sie müssen werblich wirksam, zielgruppenrelevant und in ihrer ökologischen Bilanz vertretbar sein.

Die Nachhaltigkeitsfrage hat sich damit vom Randthema zum zentralen Bewertungskriterium für die Zukunft des Mediums Prospekt entwickelt.

Innovation in der Praxis

Der neue Sonderpreis für Prospektinnovationen beim Deutschen Prospekt Award 2026 zeigt deutlich, wohin die Reise geht: weg vom statischen Werbeblatt, hin zum interaktiven und datenbasierten Medium. Was in der Theorie nach Zukunftsmusik klingt, erweist sich in der Praxis bereits als messbarer Erfolg.

Ein aktuelles Beispiel aus dem Lebensmitteleinzelhandel belegt das Potenzial digital erweiterter Prospekte. Während der „REWE Digitale Woche“ testete der Handelskonzern einen innovativen Prospektansatz, der personalisierte Inhalte mit standortbasierten Signalen verknüpfte. Kunden erhielten nicht nur maßgeschneiderte Angebote, sondern auch digitale Coupons, die direkt auf ihr Einkaufsverhalten und den nächstgelegenen Markt zugeschnitten waren. Das Ergebnis dieser Pilotaktion: Die Interaktionsraten stiegen um 37 Prozent gegenüber herkömmlichen Prospekten (Stand: Mai 2024).

Dieser Praxistest verdeutlicht, welche Innovationsdimensionen für die Zukunft des Prospekts entscheidend sind. Neben kreativem Design rücken vor allem technologische Erweiterungen in den Fokus – etwa die Integration von QR-Codes, Augmented Reality oder direkten Feedback-Kanälen. Zugleich gewinnt die datengetriebene Steuerung an Bedeutung, um Werbebotschaften zielgenau und kontextrelevant auszuspielen. Der Prospekt entwickelt sich so vom Massenmedium zum individuellen Dialoginstrument, das Kunden genau dort abholt, wo sie sich aufhalten – sowohl physisch als auch in ihren persönlichen Präferenzen.

Wie sich Prospektwerbung bis 2026 weiterentwickeln wird

Die Entwicklungslinien für Prospektwerbung zeigen bereits heute, welche Themen bis zur Preisverleihung im Herbst 2026 an Bedeutung gewinnen werden. Der zunehmende Wechsel zwischen gedruckten und digitalen Formaten setzt sich fort – nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung. Verbraucher erwarten zunehmend nahtlose Übergänge zwischen physischen Prospekten und digitalen Zusatzangeboten, die Mehrwert schaffen.

Nachhaltigkeitsaspekte rücken weiter in den Fokus. Die Diskussion um Materialien, Produktionsprozesse und Kreislaufwirtschaft beeinflusst zunehmend die Bewertung von Prospektkampagnen. Gleichzeitig gewinnt die Integration in übergreifende Kommunikationsstrategien an Gewicht. Isolierte Lösungen verlieren an Wirkung, während medienübergreifende Konzepte mit klarem Kundennutzen im Vorteil sind.

Der neu eingeführte Sonderpreis für Prospektinnovationen wird voraussichtlich zusätzliche Impulse setzen. Er fördert explizit Zukunftskonzepte, die den Wandel des Mediums aktiv gestalten – von neuen Designansätzen über technische Weiterentwicklungen bis hin zu datenbasierten Lösungen. Diese Kategorie richtet sich bewusst auch an Hochschulen, Start-ups und Technologieanbieter, was frische Perspektiven verspricht.

Bis zur BVDA-Jahrestagung im Herbst 2026 bleibt Zeit für Marken, Handel und Kreative, diese Entwicklungen in konkrete Einreichungen umzusetzen. Die Einreichungsfrist für den Deutschen Prospekt Award 2026 endet am 30. April 2026.

Die vorliegenden Informationen basieren auf einer Pressemitteilung des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen e. V. (BVDA).

Weiterführende Quellen:

7 Antworten

  1. ‚Der Fokus auf Nachhaltigkeit‘ – das ist der richtige Weg! Wie wichtig ist euch persönlich nachhaltige Werbung? Seht ihr Veränderungen bei den Unternehmen, mit denen ihr arbeitet?

    1. ‚Papierabfall ist ein großes Problem!‘ Ich hoffe, dass der neue Sonderpreis eine Veränderung bewirken kann. Was denkt ihr über digitale Lösungen als Antwort auf diese Herausforderungen?

  2. Ich finde die steigende Zahl von Einreichungen beim Deutschen Prospekt Award bemerkenswert. Was haltet ihr von den Auswirkungen auf die Werbewirtschaft insgesamt? Werden mehr Unternehmen kreativ sein müssen?

    1. Ja, das könnte wirklich einen Wandel bewirken! Ich frage mich, ob wir in Zukunft mehr interaktive Elemente in Prospekten sehen werden. Welche Trends seht ihr als am vielversprechendsten?

  3. Die Zahlen zur Nutzung digitaler Prospekte sind wirklich aufschlussreich! Glaubt ihr, dass gedruckte Prospekte irgendwann ganz verschwinden könnten? Wie denkt ihr über die Kombination von Print und Digital?

  4. Ich finde es interessant, dass der Deutsche Prospekt Award 2026 einen Sonderpreis für Innovationen einführt. Was denken Sie, wie wird das die Branche beeinflussen? Gibt es Beispiele für innovative Prospekte, die bereits erfolgreich waren?

    1. Ich stimme zu! Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Innovation ist wichtig. Könnte das auch neue Möglichkeiten für Start-ups schaffen? Ich würde gerne mehr darüber erfahren.

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