– Deutscher Kinder- und Jugendpreis 2025: je € 6.000 Preisgeld für Projekte aus Berlin-Neukölln und Köln
– Preisverleihung am 16. Juni 2025 im Europa-Park Rust, Gesamtdotation € 30.000
– Ausgezeichnete Projekte fördern Umweltbewusstsein, Klimaschutzverständnis und mentale Gesundheit Jugendlicher
Deutscher Kinder- und Jugendpreis 2025: Herausragendes Engagement aus Berlin und Köln ausgezeichnet
Beim Deutschen Kinder- und Jugendpreis 2025 wurden Projekte aus Berlin-Neukölln und Köln mit je 6.000 Euro ausgezeichnet. Der Preis würdigt Initiativen, bei denen Kinder und Jugendliche aktiv ihre Lebenswelt mitgestalten und so ihre Rechte im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention leben. Mit insgesamt 30.000 Euro ist der Preis die höchstdotierte Auszeichnung für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Die Verleihung fand im Europa-Park in Rust statt, dem langjährigen Partner des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Die ausgezeichneten Projekte decken ein breites Spektrum an Themen ab: Im Bereich „Kinder- und Jugendkultur“ überzeugte das Berliner Projekt „Coole Kids Rap – Mach Mit: Umweltsong und DIY-Tutorials für den Umweltschutz“. Hier erstellen Kinder und Jugendliche Tutorials, die zeigen, wie man sich auf einfache Weise für den Naturschutz engagieren kann. Die Teilnehmenden im Alter von sechs bis 14 Jahren schreiben eigene Rap-Texte, tanzen Streetdance, gestalten Graffiti und produzieren Videoclips. Ziel ist es, das Bewusstsein für ökologische Fragen zu stärken und andere zu aktivem Umweltschutz zu motivieren.
In der Kategorie „Politisches Engagement“ gewann das Kölner Projekt „Klima schützen mit Zahlen“. Dessen Initiator, der zwölfjährige Nathan, nutzt Zahlen und Praxisbeispiele, um das komplexe Thema Klimakrise für Kinder nachvollziehbar zu machen. Unterstützt von der Nachhaltigkeits-AG seiner Schule, hielt er Vorträge und präsentierte seine Erkenntnisse als Ausstellung mit selbstgemalten Plakaten.
Das Projekt „Mentale Gesundheit von Schüler:innen“ der Kölner Bezirksschüler:innenvertretung zeichnete sich in der Kategorie „Solidarisches Miteinander“ aus. Es bietet präventive Workshops und Unterstützungsangebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Gleichzeitig fördert die Initiative die Eigenverantwortung der Jugendlichen, die in der demokratisch legitimierten Interessensvertretung Kölner Schülerinnen und Schüler aktiv sind und Mittel für Verbesserungen in der Schulsituation vergeben.
Auch weitere Projekte erhielten Anerkennung: Drei „Lobende Erwähnungen“ mit je 3.000 Euro gingen an Initiativen aus Hamburg, Neukirch/Lausitz und Weimar. Den mit 3.000 Euro dotierten Publikumspreis, den Europa-Park JUNIOR CLUB Award, sicherte sich das Projekt „FilmCLUB Oberlausitz: Klappe und Action – Wir haben etwas zu erzählen!“ aus Neukirch/Lausitz.
Das Deutsche Kinderhilfswerk betont den besonderen Fokus des Preises auf Partizipation. Prof. Dr. Siegfried Barth, Vorstandsmitglied, erklärt: „Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis zeichnen wir Projekte aus, die sich herausragend im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention für die Umsetzung der Kinderrechte einsetzen. Dabei ist der Aspekt der umfangreichen Beteiligung der Kinder und Jugendlichen bei der Planung und Durchführung der Projekte zentrales Kriterium. Kinder und Jugendliche, die selbst aktiv sind, beteiligen sich auch als Erwachsene eher an der Gestaltung des Gemeinwesens. Mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wird somit ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Demokratie gestärkt.“
Miriam Mack, Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes, hob das Engagement der Preisträger:innen hervor: „Es ist absolut bewundernswert, mit welcher Begeisterung und Entschlossenheit sich diese jungen Menschen für ihre Mitmenschen und ein gemeinsames Miteinander einsetzen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Alle sechs Finalisten engagieren sich vorbildlich und mit großer Ausdauer für ihre Ziele und hatten eine tolle Bewerbung abgeliefert. Als Belohnung und Auszeichnung bekommen die Kinder und Jugendlichen nicht nur ein stattliches Preisgeld, sondern konnten heute auch eine tolle Preisverleihung hier bei uns im Europa-Park erleben. Damit möchten wir dieses einzigartige Engagement und den außergewöhnlichen Ideenreichtum der Kinder und Jugendlichen wertschätzen.“
Jugendbeteiligung als Wegbereiter einer demokratischen Gesellschaft
Die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in gesellschaftlichen Prozessen ist heute mehr als eine formale Geste – sie ist ein wesentlicher Baustein für eine lebendige Demokratie. In Deutschland gewinnt Jugendbeteiligung zunehmend an Bedeutung, wie auch der Deutsche Kinder- und Jugendpreis 2025 zeigt. Mit seinen prämierten Projekten würdigt er junge Menschen, die eigenverantwortlich und engagiert ihre Lebenswelt mitgestalten. Dabei geht es nicht nur um Einzelaktionen, sondern um eine Verankerung von Partizipation als festen Bestandteil demokratischer Kultur.
Die gesellschaftliche Relevanz von Jugendbeteiligung zeigt sich vor allem darin, dass junge Menschen früh lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen. Das stärkt nicht nur ihre Sozialkompetenzen, sondern fördert auch langfristig die Bereitschaft zur politischen Teilhabe. Prof. Dr. Siegfried Barth, Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderhilfswerkes, bringt es auf den Punkt: "Kinder und Jugendliche, die selbst aktiv sind, beteiligen sich auch als Erwachsene eher an der Gestaltung des Gemeinwesens."
Wie entwickeln sich Jugendbeteiligung und gesellschaftliches Bewusstsein?
Jugendbeteiligung wird immer vielfältiger und praxisorientierter. Projekte thematisieren nicht nur klassische politische Mitbestimmung oder demokratische Prozesse, sondern auch drängende Gesellschaftsthemen wie Umwelt- und Klimaschutz, mentale Gesundheit oder kulturelle Teilhabe. Die preisgekrönten Initiativen aus Berlin und Köln verdeutlichen diesen Trend: Umweltbewusstsein wird hier mit kreativen Formen wie Rap und DIY-Tutorials verknüpft, komplexe politische Themen wie der Klimawandel werden durch konkrete Zahlen und anschauliche Vorträge verständlich gemacht, und das Engagement für mentale Gesundheit stärkt Solidarität und Selbstwirksamkeit unter Jugendlichen.
Diese Entwicklungen spiegeln ein wachsendes gesellschaftliches Bewusstsein für Teilhabe als Schlüssel zu nachhaltigem Zusammenleben wider. Gleichzeitig zeigen sie, wie wichtig die Unterstützung und Förderung solcher Projekte sind, damit junge Menschen ihr Potenzial voll entfalten können. An vielen Orten Deutschlands gibt es Initiativen und Schulen, die Jugendbeteiligung systematisch ermöglichen. Zugleich bleibt der Zugang zu Ressourcen und Unterstützung eine Herausforderung.
Welche Herausforderungen und Perspektiven zeigen sich?
Trotz der positiven Entwicklungen bestehen Hürden, die die volle Entfaltung von Jugendbeteiligung bremsen. Die Förderung ist oft regional ungleich verteilt, und nicht alle Projekte oder jungen Akteure erhalten ausreichend finanzielle und institutionelle Unterstützung. Die Förderlandschaft ist in Deutschland fragmentiert, wodurch Engagement häufig auf Ehrenamt basiert und stärker von lokalen Netzwerken abhängt. Im europäischen Vergleich fehlt zudem eine einheitliche Strategie, die Jugendbeteiligung als Querschnittsaufgabe im Bildungssystem und in der politischen Kultur verankert.
Deutschland positioniert sich zwar gut, doch es bestehen noch Chancen, Jugendpartizipation systematischer, inklusiver und verbindlicher zu gestalten – etwa durch verbindliche Mitbestimmungsgremien in Schulen und Kommunen oder europaweite Austauschprogramme.
Veränderungen und Chancen in der Kinder- und Jugendbeteiligung lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- Zunahme praxisnaher und themenspezifischer Beteiligungsformate, die junge Menschen direkt ansprechen
- Stärkerer Fokus auf gesellschaftliche Dringlichkeitsthemen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Gesundheit
- Wachsende Bedeutung digitaler Beteiligungsmöglichkeiten, die aber auch neue Zugangsbarrieren schaffen können
- Ungleichheit in der Ressourcenausstattung und Förderstrukturen, die partizipative Potenziale hemmt
- Bessere Vernetzung und Anerkennung von Jugendbeteiligung als Schlüssel für nachhaltige Demokratieentwicklung auf nationaler wie europäischer Ebene
Die preisgekrönten Projekte des Deutschen Kinder- und Jugendpreises machen deutlich, dass Jugendbeteiligung weit über symbolische Teilhabe hinausgeht. Sie stärkt die demokratische Kultur und das gemeinsame Gestalten der Gesellschaft. Ihre Zukunft hängt davon ab, wie konsequent diese Botschaft in Politik, Bildung und Zivilgesellschaft aufgenommen und umgesetzt wird.
Kinder und Jugendliche als Motoren für gesellschaftlichen Wandel
Kinder und Jugendliche sind heute nicht nur Beobachter der gesellschaftlichen Entwicklung, sondern zunehmend aktive Gestalter ihrer eigenen Lebenswelt. Ihre Mitwirkung in Projekten, Initiativen und politischen Prozessen schafft neue Perspektiven und erzeugt lebendige Impulse für künftige Veränderungen. Dabei erweist sich die Förderung ihrer Beteiligung als entscheidender Faktor für eine lebendige Demokratie und eine offene Gesellschaft.
Auszeichnungen wie der Deutsche Kinder- und Jugendpreis setzen ein deutliches Zeichen: Sie würdigen das Engagement junger Menschen und ihre Fähigkeit, gesellschaftliche Herausforderungen kreativ und selbstbestimmt anzugehen. Mit einem Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro ist dieser Preis der höchstdotierte bundesweite Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung. Er unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz, die der aktiven Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zukommt. Die prämierten Projekte zeigen eindrücklich, wie junge Menschen Themen wie Umweltschutz, politisches Engagement und soziale Solidarität praxisnah gestalten.
Langfristige Förderung und Unterstützung sind essenziell, damit junge Akteure ihre Ideen umsetzen und ihre Stimme bei gesellschaftlichen Entscheidungen einbringen können. Davon profitieren nicht nur die Kinder und Jugendlichen selbst, sondern auch die gesamte Gesellschaft. Denn aktive Jugendbeteiligung legt einen Grundstein für nachhaltiges demokratisches Handeln und stärkt zugleich die Achtung der Kinderrechte.
Dieser Beitrag entstand auf Basis einer Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes. Er reflektiert die Bedeutung von Initiativen wie dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis, die junge Menschen ermutigen, Verantwortung zu übernehmen und damit zu Impulsgebern für gesellschaftlichen Wandel werden.
2 Antworten
Ich finde das super, dass Jugendliche so aktiv sind in Berlin und Köln! Umweltschutz ist wichtig. Was denkt ihr, können wir auch mehr Projekte in anderen Städten starten? Ich würde gerne mehr über die Umweltsongs wissen.
Ja, das wäre toll! Ich denke, jeder Stadt sollte so ein Projekt haben. Vielleicht könnten wir eine Initiative starten?