Deutsche Umwelthilfe kritisiert Carbon Capture and Storage: Risiken der CO2-Verpressung in der Nordsee und Folgen für den Klimaschutz

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die aktuelle EU-Carbon-Management-Strategie als gefährliche Scheinlösung, mit der die fossile Industrie ihr Geschäftsmodell auf Kosten stark belasteter Ökosysteme, etwa in der Nordsee, fortführen könne. Sie weist darauf hin, dass CO₂-Verpressung weder in ihrer Wirksamkeit bewiesen noch in ihren Kosten abschätzbar ist und erhebliche Umweltgefahren birgt. Stattdessen fordert die DUH eine deutliche Verringerung der Emissionen und den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien als wirksame Klimaschutzmaßnahmen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

Deutsche Umwelthilfe warnt vor gravierenden Risiken bei CO2-Verpressung in der Nordsee

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) richtet eine deutliche Warnung gegen die derzeitige Carbon Management-Strategie der Europäischen Union, die nach ihrer Auffassung eine gefährliche Scheinlösung zugunsten der fossilen Industrie darstellt. Zentrale Kritikpunkte sind die geplante Verpressung von Kohlendioxid (CO2) im Meeresboden, vor allem in der Nordsee, die mit erheblichen Risiken für gefährdete Ökosysteme verbunden ist. Eine aktuelle Studie des Center for International Environmental Law (CIEL) belegt, dass die Verpressung von CO2 in der Nordsee in einem bislang unerreichten Ausmaß vorangetrieben wird, obwohl die Wirksamkeit dieser Technologie nicht bewiesen und die damit verbundenen Kosten nicht abschätzbar sind.

Die DUH betont klar, dass "Carbon Capture and Storage" (CCS) keine Lösung für die Klimakrise ist. Stattdessen fordert sie eine konsequente Reduktion der CO2-Emissionen sowie den massiv beschleunigten Umstieg auf erneuerbare Energien. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, bringt die Kritik auf den Punkt: „CCS ist lediglich eine Ausrede für die fossile Industrie, um ihr klimaschädliches Geschäftsmodell fortzuführen und die Klimakrise weiter anzufeuern“. Dabei weist er auch darauf hin, dass die Nordsee heute schon stark übernutzt ist und zusätzlichen Belastungen nicht standhalten kann.

Die DUH rät der Politik dringend, statt auf CCS auf wirksame Maßnahmen zur Einsparung von CO2, den Ausbau erneuerbarer Energien und eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft zu setzen. Lili Fuhr, Leiterin Fossile Wirtschaft am CIEL, unterstreicht: „CCS hat in der Vergangenheit nur zu Fehlschlägen und gebrochenen Versprechen geführt.“ Für sie sind echte Klimaschutzmaßnahmen gefragt, die nicht nur den Schutz der Ozeane gewährleisten, sondern auch den schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas unterstützen.

Die Warnungen und Forderungen der DUH basieren auf dem Report „Deep Trouble: The Risks of Offshore Carbon Capture and Storage“ des CIEL. Dieser Bericht beschreibt die historische Entwicklung von CCS, zeigt potenzielle Auswirkungen und Risiken auf und beleuchtet relevante rechtliche sowie politische Rahmenbedingungen. Die DUH hat eine deutsche Kurzfassung dieses Berichts veröffentlicht, um die Situation und die daraus resultierenden Forderungen für eine breite Öffentlichkeit verständlich zu machen.

Risiken, Alternativen und gesellschaftliche Bedeutung der CCS-Debatte

Die CO2-Verpressung im Meeresboden, auch als Carbon Capture and Storage (CCS) bekannt, gilt als eine technische Möglichkeit, um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Dennoch wirft diese Methode viele Fragen auf: Wie sicher ist die Speicherung im Untergrund? Welche Risiken birgt sie für Umwelt und Gesellschaft? Und wie steht CCS im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen da? Die Debatte um CCS ist von großer gesellschaftlicher Relevanz, da sie potenzielle ökologische und wirtschaftliche Folgen hat und die politische Ausrichtung insbesondere in der europäischen Klimapolitik beeinflusst.

Neben den technischen Unsicherheiten geht es auch um die gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen. CCS könnte etwa als Ausweg aus der Verantwortung für eine konsequente Reduktion von Emissionen missverstanden werden. Umgekehrt sehen manche Befürworter in dieser Technologie eine wichtige Brücke auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft, wenn herkömmliche Maßnahmen nicht ausreichen.

Wie sinnvoll ist CO2-Verpressung im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen?

CCS stellt keine alleinige Lösung dar, sondern muss im Kontext alternativer Maßnahmen betrachtet werden. Die Technologie bietet die Möglichkeit, bereits entstandenes CO2 abzuscheiden und langfristig zu speichern, was für bestimmte Industrien schwer zu vermeidende Emissionen bedeutsam sein könnte. Andererseits bestehen Unsicherheiten bezüglich der dauerhaften Sicherheit der Lagerstätten und der möglichen Umweltauswirkungen, wie etwa Leckagen in den Meeresboden.

Gegenüber anderen Klimaschutzansätzen wie Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien und Emissionsvermeidung zeigt CCS klare Unterschiede: Während letztere direkt auf eine Verringerung des Ausstoßes setzen, greift CCS erst im Nachgang ein und bringt eigene technische und ökologische Herausforderungen mit sich.

Welche gesellschaftlichen und politischen Folgen hat die Strategie der EU?

Die EU verfolgt mit CCS eine Strategie, die das Ziel hat, ambitionierten Klimaschutz mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen. Dabei spielt die Förderung dieser Technologie eine Rolle bei der Minderung von Emissionen in Bereichen, in denen eine vollständige Dekarbonisierung aktuell schwierig ist. Die politische Debatte zu CCS entscheidet damit über mögliche Weichenstellungen in Energie- und Umweltpolitik, aber auch über Akzeptanzfragen innerhalb der Gesellschaft.

Diese Entwicklungen haben nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen. Es sind Investitionen und Infrastrukturprojekte erforderlich, deren Erfolg von gesellschaftlicher Zustimmung und transparenten Risikobewertungen abhängt. Die Zukunft der CCS-Technologie wird daher wesentlich von der Bereitschaft geprägt sein, technische Risiken zu tragen und zugleich nebenher konsequent in nachhaltige Alternativen zu investieren.


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