Deutsche Umwelthilfe kämpft gegen Pestizide aus Hubschraubern

Deutsche Umwelthilfe ruft im Kampf gegen Pestizidspritzungen aus dem Hubschrauber und ...
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) setzt sich vehement für den Schutz des vom Aussterben bedrohten Mosel-Apollofalters ein und kündigt rechtliche Schritte gegen die Landesregierung Rheinland-Pfalz an. Nachdem ein Eilantrag gegen die umstrittene Sondergenehmigung für Pestizideinsätze aus Hubschraubern abgewiesen wurde, will die DUH nun vor das Oberverwaltungsgericht Koblenz ziehen. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, warnt, dass ein weiteres Ignorieren der geltenden Naturschutzgesetze die letzten Lebensräume dieser seltenen Schmetterlingsart gefährdet. In einer Zeit, in der der Erhalt der Biodiversität mehr denn je auf der Tagesordnung steht, wird der Konflikt zwischen Landwirtschaft und Artenschutz erneut auf die Probe gestellt.

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Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) plant, das Oberverwaltungsgericht in Koblenz anzurufen, nachdem ihr Eilantrag gegen die Sondergenehmigungen für den Pestizid-Einsatz aus der Luft am 26. Mai 2025 abgelehnt wurde. Im Fokus des Rechtsstreits steht der Mosel-Apollofalter, eine vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart, die durch den Einsatz von Pestiziden aus Hubschraubern gefährdet ist.

Der Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch, betont die Dringlichkeit der Situation. „Der Mosel-Apollofalter ist nicht nur einer der größten und schönsten Tagfalter Europas – er ist auch der zwischenzeitlich seltenste und steht unmittelbar vor dem Aussterben. Bereits seit 2011 ist das Spritzen von Pestiziden aus Hubschraubern grundsätzlich verboten“, erklärt Resch. Doch trotz dieses Verbots erteilt die Landesregierung von Rheinland-Pfalz jährlich Ausnahmegenehmigungen für den Einsatz dieser Schadstoffe. Dazu Resch: „Wir werden nun über unsere Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Koblenz versuchen, dies zu stoppen.“

Die DUH fordert zudem eine höchstrichterliche Klärung durch das Bundesverwaltungsgericht und den Europäischen Gerichtshof. Der Einsatz von Luftfahrzeugen zur Pestizidausbringung im Weinbau wird als eine der Hauptursachen für den dramatischen Rückgang des Mosel-Apollofalters angesehen. Resch macht deutlich: „Das Besprühen der Steillagenweinberge mit Luftfahrzeugen stellt aus unserer Sicht eine der Hauptursachen für den dramatischen Rückgang des Mosel-Apollofalters und einen Verstoß gegen geltendes Naturschutzrecht dar. Die Ausbringung von Pestiziden mit Hubschraubern ist ein unannehmbares Risiko für den Erhalt des seltenen Schmetterlings und mit ihm hunderter weiterer zum Teil streng geschützter Tierarten.“

Der Hintergrund dieser Thematik ist vielschichtig. Seit 2011 ist die Anwendung von Pestiziden aus der Luft aufgrund der damit verbundenen Gefahren für Umwelt und Gesundheit grundsätzlich verboten, und Ausnahmegenehmigungen dürfen nur in sehr begrenzten Fällen von den Landesbehörden erteilt werden. Zudem müssen die verwendeten Pestizide spezifisch für die Anwendung mit Luftfahrzeugen vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel-sicherheit (BVL) genehmigt werden. Trotz dieser strengen Vorgaben erteilt Rheinland-Pfalz regelmäßig Genehmigungen zum Pestizideinsatz aus der Luft im Weinbau.

Die DUH kooperiert dabei eng mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. (ArGeLep), um den Erhalt des gefährdeten Mosel-Apollofalters zu sichern. Diese besondere Unterart lebt ausschließlich im unteren Moseltal in offenen Felsformationen. Die besorgniserregende Bestandsentwicklung macht eine zügige Intervention notwendig, um ein baldiges Aussterben zu verhindern.

Die Auseinandersetzung über den Pestizid-Einsatz aus der Luft ist nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern wirft auch grundlegende Fragen zum Umgang mit unserer Umwelt und den damit verbundenen Interessen auf.

Der anhaltende Konflikt zwischen Weinbau und Artenschutz verdeutlicht, wie wichtig es ist, beim Schutz bedrohter Arten entschlossene Maßnahmen zu ergreifen und diesen Konflikt nachhaltig zu lösen.


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Wachsende Besorgnis um den Mosel-Apollofalter: Ein kritischer Wendepunkt

Die Debatte um die Anwendung von Pestiziden im Weinbau hat in den letzten Jahren zunehmend an Brisanz gewonnen, insbesondere im Hinblick auf gefährdete Arten wie den Mosel-Apollofalter. Die aktuelle Lage zeigt, wie fragile Ökosysteme auf menschliche Eingriffe reagieren können. Das Verwaltungsgericht in Koblenz hat erst kürzlich entschieden, dass die Ausnahmen für den Einsatz von Pestiziden aus der Luft rechtens seien, was die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun mit ihrer Anfechtung vor dem Oberverwaltungsgericht zu kippen versucht.

Der Mosel-Apollofalter, der seit 2011 unter strengem Naturschutz steht, ist ein markantes Beispiel für die Auswirkungen von Landwirtschaft auf Biodiversität. Seine Population hat sich dramatisch verringert, sodass Experten befürchten, dass er in naher Zukunft aussterben könnte. Inkonsistenzen in der Genehmigungspraxis der Landesregierung Rheinland-Pfalz werfen Fragen auf, insbesondere wenn Ausnahmeregelungen die Stelle des generellen Verbots einnehmen. Während andere Bundesländer strikte Maßnahmen ergreifen, hat die rheinland-pfälzische Verwaltung regelmäßig Ausnahmen gewährt, was als bedenkliche Politik hinsichtlich des Naturschutzes angesehen wird.

International betrachtet, gibt es einen Trend hin zu nachhaltigeren Anbaumethoden und einem bewussteren Umgang mit Pestiziden. Länder wie Frankreich und Schweiz zeigen, dass mit umweltfreundlicheren Methoden erfolgreich gegen Schädlinge vorgegangen werden kann, ohne die Biodiversität zu gefährden. Die fortschreitende rechtliche Auseinandersetzung in Deutschland könnte, sollte sie zu einer positiven Entscheidung für den Naturschutz führen, eine Welle weiterer Klagen nach sich ziehen, die sich gegen ähnliche Praktiken im Agrarsektor richten.

Die Prognosen bezüglich des Fortbestehens gefährdeter Arten wie des Mosel-Apollofalters sind alarmierend. Experten warnen, dass eine Fortsetzung der aktuellen Genehmigungspraxis nicht nur die Schmetterlingspopulation gefährdet, sondern auch Ecosystem-Dienste, die viele andere Arten umfasst. Ein Abwägen zwischen wirtschaftlichen Interessen des Weinbaus und dem Erhalt von Biodiversität wird zunehmend als notwendige, aber komplizierte Herausforderung angesehen.

In der kommenden Zeit könnte die Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht nicht nur über das Schicksal des Mosel-Apollofalters entscheiden, sondern auch als richtungsweisendes Beispiel dienen, wie sich Naturschutz und Landwirtschaft in Zukunft arrangieren können. Die DUH und andere Organisationen stehen an der Frontlinie, um auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen und einen Wandel hin zu umweltfreundlicheren Praktiken zu fördern.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Oberverwaltungsgericht
  2. Pestizid
  3. Naturschutzrecht
  4. Apollofalter
  5. Rheinland-Pfalz

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8 Antworten

  1. ‚Wir müssen dringend handeln!‘ Das sagt ja auch Resch von der DUH und ich bin ganz bei ihm! Wenn nichts passiert, wird der Mosel-Apollofalter wohl verschwinden. Wer weiß schon, was das für das gesamte Ökosystem bedeutet.

    1. ‚Das ist ein großes Problem! Vielleicht sollten wir mehr über nachhaltige Anbaumethoden diskutieren? Ich denke an Lösungen statt nur an Kritik.‘

    2. ‚Es wäre schön zu sehen, wenn die Politik endlich ernsthaft handelt und nicht nur redet! Was können wir als Bürger tun?‘

  2. Die Entscheidung des Gerichts ist echt schade. Ich verstehe nicht, warum die Ausnahmegenehmigungen weiterhin erteilt werden. Warum gibt es keine strengeren Regeln? Es betrifft schließlich alle Lebewesen.

    1. Ich stimme dir zu, Dorothee! Es sollte klare Gesetze geben, um solche Tiere wie den Mosel-Apollofalter zu schützen. Ist es nicht auch unsere Verantwortung als Menschen?

    2. Ja, ein strengerer Umgang mit Pestiziden wäre wirklich sinnvoll! Ich frage mich, wie viele Arten noch bedroht sind durch solche Praktiken.

  3. Ich finde es wichtig, dass wir die Umwelt schützen. Der Mosel-Apollofalter ist wirklich hübsch und ich hoffe, dass die DUH Erfolg hat. Was denkt ihr über die Pestizide im Weinbau? Gibt es bessere Methoden?

    1. Ja, ich denke auch, dass wir mehr auf umweltfreundliche Methoden setzen sollten. Vielleicht könnten wir mehr von Frankreich lernen? Die machen das doch gut.

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