Motorräder und Sportwagen können ein tolles Erlebnis sein, doch leider produzieren sie oft viel zu viel Lärm. Deshalb startet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zum Tag gegen Lärm am 26. April eine große Aktion gegen gesundheitsschädlichen Lärm von Motorrädern und Sportwagen. Laut Studien verursacht jedes zweite Motorrad mehr als 87 Dezibel (A) Lärm und jedes dritte sogar mehr als 90 Dezibel (A). Bereits ab Lärmpegeln von über 80 Dezibel (A) sind Gehörschädigungen möglich. Besonders gesundheitsschädlich sind sogenannte Lärmspitzen, wie sie bei unnötigem Beschleunigen oder provoziertem Auspuffknallen entstehen. Genau deshalb fordert die DUH wirksame Kontrollen gegen zu laute und teils manipulierte Motorräder sowie die Einführung von Lärmblitzern.
Die DUH hat sogar zehn Lärmmessgeräte verlost, um Anwohner von Motorradstrecken zu unterstützen. Diese Messgeräte können zum Beispiel an Balkonen oder im Vorgarten befestigt werden und nehmen die vor Ort auftretenden Schallpegel dauerhaft auf und visualisieren sie auf einer Online-Karte.
Die DUH fordert von Bundesregierung und Behörden wirksame Maßnahmen gegen zu laute Fahrzeuge im realen Fahrbetrieb. Zudem bietet die DUH von Lärm betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe, damit sie sich gegen rechtswidrig laut konstruierte Fahrzeuge wehren können. Sie gibt Hinweise, wie alle Menschen offensichtlich zu lauten Motorlärm beim jeweiligen Ordnungsamt oder der Polizeistelle melden und so den Druck auf die Politik erhöhen können.
Die DUH fordert unter anderem von der Bundesregierung, Lärmerzeuger wie Auspuffanlagen und besonders laute Nachrüstschalldämpfer zu verbieten. Darüber hinaus müsse endlich sichergestellt werden, dass im realen Fahrbetrieb auffällige Fahrzeuge von Polizei und Ordnungsbehörden einfacher identifiziert und beschlagnahmt werden können. Dazu braucht es aus Sicht der DUH insbesondere die Einführung von Lärmblitzern nach französischem Vorbild. Innerorts fordert die DUH – so wie mittlerweile bereits über 630 Städte – die konsequente Anordnung und Kontrolle von Tempo 30 als wirksamste Maßnahme gegen Fahrzeuglärm.
Dorothee Saar, DUH-Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung erklärt, dass “seit dem Start der Motorradsaison Anfang April viele Menschen wieder unter Motorradlärm leiden. Dies wirkt sich negativ auf die Lebensqualität aus und macht nachweislich krank. Für Anwohnerinnen und Anwohner von Motorradstrecken ist es oft nicht möglich, sich auf dem Balkon oder der Terrasse zu entspannen oder sich ungestört in den eigenen vier Wänden aufzuhalten. Die Politik muss auf allen Ebenen endlich aktiv werden und den Lärmexzessen einen Riegel vorschieben.”
Nach Luftverschmutzung ist Lärm die zweitgrößte umweltbedingte Ursache für Gesundheitsprobleme. Unter den Lärmquellen ist nach Angaben des Umweltbundesamts der Straßenverkehr die mit Abstand dominanteste: Drei Viertel der Menschen in Deutschland werden durch Straßenverkehrslärm gestört oder gar belästigt. Das kommt auch die Staatskasse teuer zu stehen. Allein die Gesundheitskosten in Folge der Lärmbelastung betrugen im Jahr 2016 1,77 Milliarden Euro (Umweltbundesamt, Dezember 2020).
Die Messaktion ist nur eine von vielen kreativen Aktionen, die der Umwelt- und Verbraucherschutzverband in diesem Jahr gegen gesundheitsschädlichen Motorradlärm plant und durchführt. Unter motorradlaerm.de/#hotspot-melden und zusammen mit dem Vereinigten Arbeitskreis gegen Motorradlärm (VAGM) hat die DUH bereits eine Plattform ins Leben gerufen, auf der Betroffene Lärm-Hotspots melden und sich vernetzen können. Eine Sammlung von fachlichen Stellungnahmen, Gerichtsurteilen und Gutachten hilft Betroffenen außerdem, ihr Recht auf Lärmschutz durchzusetzen.
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Deutsche Umwelthilfe startet Aktion gegen gesundheitsschädlichen Motorradlärm und …
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