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Deutsche Fahrer überschätzen oft ihre Fahrfähigkeiten

Berlin (ots) – In Deutschland überschätzen viele Autofahrer:innen ihre Fähigkeiten hinter dem Steuer, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zeigt. Trotz einer durchschnittlichen Selbstbewertung von "gut" für die eigenen Fahrkompetenzen bleibt die Anzahl an Verkehrsunfällen beunruhigend hoch. Eine bedeutsame Erkenntnis: Fehler beim Abbiegen, zu geringer Abstand und nicht angepasste Geschwindigkeit zählen zu den häufigsten Unfallursachen. Der TÜV-Verband schlägt daher vor, freiwillige Rückmeldefahrten zu etablieren, um Fahrkenntnisse aufzufrischen und die Sicherheit im Straßenverkehr nachhaltig zu erhöhen.
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Bremen (VBR). Die deutsche Straßenlandschaft ist belebter denn je. Mit mehr als 291.000 Unfällen im vergangenen Jahr steht Deutschland vor einer ernüchternden Realität: Fahrfehler sind häufige Unfallursachen. Doch trotz dieser bewerten deutsche Autofahrer:innen ihre Fahrfähigkeiten durchweg positiv, wie eine aktuelle Studie im Auftrag des TÜV-Verbands zeigt.

In der repräsentativen Umfrage von Forsa wurden über 1.200 Personen ab 16 Jahren zu ihrer Fahrkompetenz befragt. Überraschenderweise gaben sich die meisten Befragten eine Bewertung von „gut“ (2,2). Ein ermutigendes Zeichen, zumal das deutsche Führerscheinsystem auf international geschätzte Prüfungen setzt. Fani Zaneta vom TÜV-Verband betont: „Deutsche Autofahrer:innen haben großes Vertrauen in ihre Fähigkeiten.“ (Zitat-Quelle: )

Trotz dieses Vertrauens gibt es Unstimmigkeiten zwischen Eigenwahrnehmung und Realität. Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen menschliches Fehlverhalten maßgeblich war, wirft Fragen auf. Besonders Fehler beim Abbiegen oder nicht angepasste Geschwindigkeiten sind entscheidende Faktoren. Sie unterstreichen, dass viele Fahrende möglicherweise ihre Fähigkeiten überschätzen oder Risiken verharmlosen. Zaneta stellt klar: „Die hohe Zahl an Unfällen durch Fahrfehler zeigt, dass viele Autofahrende ihre Fähigkeiten überschätzen oder die Risiken im unterschätzen.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Zwei wichtige Ansätze sollen die Situation verbessern. Der TÜV-Verband schlägt vor, freiwillige Rückmeldefahrten für alle Altersgruppen zu etablieren. Solche Fahrten bieten allen Führerscheinbesitzern wertvolle Gelegenheiten, ihre Kenntnisse zu erneuern und gezielte Ratschläge zur Fahrweise zu erhalten. Zudem fordert der Verband städtebauliche Maßnahmen, die sowohl Fahrende als auch Fußgänger besser schützen sollen. Visuell klare Fahrspuren, beleuchtete Fußgängerüberwege und getrennte Radwege könnten helfen, das Unfallrisiko erheblich zu mindern.

Im größeren Kontext verdeutlicht diese Thematik die Herausforderungen einer modernen Mobilitätspolitik. Während Technologie und Infrastruktur ständig weiterentwickelt werden, bleibt die individuelle Verantwortung ein unerlässlicher Faktor, um sichere Straßen für alle zu gewährleisten. Der TÜV-Verband ruft daher dazu auf, Bewusstsein und Engagement in Sachen Verkehrssicherheit zu intensivieren, um langfristig eine sicherere Zukunft im Straßenverkehr zu schaffen.


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TÜV-Verband Umfrage: Mehrheit bewertet eigene Fahrkompetenz mit Note 2 „gut“

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Vertrauen vs. Realität: Die Diskrepanz in der Selbstwahrnehmung von Autofahrer:innen

Die jüngsten Zahlen und Erkenntnisse des TÜV-Verbands werfen ein bedeutsames Licht auf das Verständnis, das deutsche Autofahrer:innen von ihren Fähigkeiten haben. Obwohl eine überwältigende Mehrheit von 63 Prozent keinerlei Bedenken hinsichtlich ihrer Fahrkünste zeigt, bleibt die Wirklichkeit auf den Straßen oft hinter dieser Selbsteinschätzung zurück. Das Paradoxon zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektiven Unfallstatistiken ist nicht nur eine faszinierende psychologische Studie, sondern auch ein wesentlicher Faktor für die zukünftige Verkehrsplanung und –.

Blickt man über die deutschen Grenzen hinaus, stellt man fest, dass diese Art von Überbewertung der eigenen Fähigkeiten kein rein deutsches Phänomen ist. Ähnliche Studien aus Ländern wie den USA oder Großbritannien, wo Autofahrer:innen sich ebenfalls sehr positiv einschätzen, führen zu vergleichbaren Schlussfolgerungen. Interessanterweise zeigt dies, dass trotz international variierender Ausbildungssysteme und Verkehrsinfrastrukturen die menschliche Neigung zur Selbstüberschätzung universell bleibt.

Ein weiterer essentieller Aspekt ist die Frage, wie moderne Technologien zum Fahrerlebnis beitragen. Während Assistenzsysteme theoretisch Unfälle verhindern und die Sicherheit erhöhen sollen, scheint es manchmal, dass ihre komplizierte Integration und Bedienung noch mehr Unsicherheiten schafft. Vor allem ältere Generationen, die nicht mit digitalisierten Armaturenbrettern und automatisierten Regelsystemen vertraut aufgewachsen sind, könnten davon profitieren, kontinuierlich auf dem neuesten Stand der Technik geschult zu werden.

In Bezug auf künftige Entwicklungen bringt die Elektrifizierung der Fahrzeugflotten, das Potenzial autonomer Fahrzeuge und die zunehmende Bedeutung von Mobilitätsplattformen neue Herausforderungen und Chancen mit sich. Es ist denkbar, dass sich das Verhältnis der Menschen zu ihren Fahrzeugen grundlegend verändern wird – weg von individuellen Fahrleistungen hin zu einem System, das Sicherheit und Effizienz maximiert.

Letztendlich hängt das Voranschreiten individueller in einem komplexeren Verkehrsumfeld entscheidend davon ab, wie effektiv Bewusstsein und Bildung vorangetrieben werden können. Nicht nur Rückmeldefahrten als Reflexionsinstrument, sondern auch gezielte Schulungsprogramme und technische Hilfsmittel könnten entscheidende Werkzeuge zur Verminderung der Diskrepanz zwischen wahrgenommener und realer Fahrkompetenz sein. Diese integrativen Ansätze haben das Potenzial, das allgemeine Sicherheitsniveau im Straßenverkehr merklich zu steigern und somit langfristig Unfallszenarien vorbeugen, von denen nicht nur die Autofahrer:innen selbst, sondern sämtliche Verkehrsteilnehmer:innen betroffen sind.


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TÜV-Verband Umfrage: Mehrheit bewertet eigene Fahrkompetenz mit Note 2 "gut"

9 Antworten

  1. Die idee mit getrennten radwegen finde ich super! Das würde nicht nur unfälle verhindern sondern auch mehr leute zum radfahren ermutigen.

  2. ‚Ich bin gespannt ob autonome fahrzeuge die unfallzahlen senken können… was denkt ihr über deren zukunft?

    1. Haag Sina, das wäre sicher spannend zu sehen! aber es wird sicher noch einige jahre dauern bis diese technologiemassentauglich sind.

    2. Aber Khaupt, bis dahin sollten wir uns auf menschliches versagen konzentrieren und sehen wie wir es reduzieren können!

  3. ‚Fani Zaneta vom TÜV sagt deutsche fahrer haben vertrauen in sich, aber warum ist die unfallzahl dann so hoch? Vielleicht fehlt es an bewusstsein für gefahren im straßenverkehr.

    1. @Sstrauss Vielleicht spielt hier auch die technologie eine rolle, wie im artikel erwähnt wird. Neue systeme können verwirren statt helfen.

  4. Es ist sehr interessant das trotz guter ausbildung und systeme wie in Deutschland immer noch soviele unfälle gibt. Ich denke das problem liegt viel bei ablenkung und unaufmerksamkeit. Wie können wir das reduzieren?

  5. Ich verstehe nicht warum so viele unfälle passieren wenn doch jeder denkt das er gut fahren kann? Vielleicht sollten mehr leute an diese freiwilligen rückmeldefahrten teilnehmen die der TÜV vorschlägt. Gute idee oder?

    1. Llauer, ich stimme dir zu! Diese Rückmeldefahrten könnten wirklich helfen, den Unterschied zwischen Selbstwahrnehmung und Realität zu verringern. Ich frage mich auch, wie effektiv diese städtebaulichen Maßnahmen sein könnten?

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