– Deutsche Exporte stagnieren oder sinken 2023 aufgrund zunehmenden Protektionismus, der Erosion der WTO-Handelsordnung und US-China-Spannungen (Dezember 2023: Exporte –4,6 % m/m, Importe –6,7 %; Jahresbilanz: Exporte –1,4 %, Importe –9,7 %).
– Der BGA kritisiert die bestehenden Berichtspflichten aus Lieferkettengesetz und CO₂-Grenzausgleich (CBAM) als überlastend und warnt vor zusätzlichen Belastungen durch die geplante EU-Lieferkettenrichtlinie, die der deutschen Wirtschaft langfristig schaden könnten.
– Das auf EU-Ebene verabschiedete Samoa-Abkommen mit 80 Staaten und rund 2 Mrd. Menschen soll nachhaltiges Wachstum fördern, neue Absatz- und Beschaffungsmärkte erschließen und die Resilienz globaler Lieferketten gegen Fragmentierung stärken.
Zentrale Aussagen zur aktuellen Lage im deutschen Außenhandel
Die neuesten Außenhandelszahlen Deutschlands zeichnen ein besorgniserregendes Bild. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) gibt an, dass die fortgesetzte Schwäche des deutschen Außenhandels auf weltweite Entwicklungen wie einen zunehmenden Protektionismus in vielen ausländischen Märkten, die Erosion der regelbasierten Handelsordnung der Welt Handelsorganisation (WTO) sowie die konfrontativen Beziehungen zwischen den USA und China zurückzuführen ist. Diese Herausforderungen wirken sich unmittelbar auf die Absatz- und Beschaffungsmärkte Deutschlands aus. Besonders deutlich spürt die deutsche Wirtschaft die Unruhe auf den Weltmärkten, die die Exporte entweder stagnieren lässt oder gar zurückgehen lässt.
Eine kritische Entwicklung zeigt sich vor allem bei den Exporten nach China, dem viertwichtigsten Abnehmer deutscher Waren. In diesem Kontext fordert der BGA die Bundesregierung eindringlich dazu auf, die Ursachen dieser Entwicklung genau zu untersuchen und Maßnahmen zu vermeiden, die den Absatz deutscher Waren nach China weiter erschweren könnten.
Vor dem Hintergrund zunehmender weltpolitischer Spannungen wird vom Verband der Abschluss des Samoa-Abkommens auf europäischer Ebene begrüßt. Dieses umfasst 80 Länder mit rund 2 Milliarden Menschen und setzt sich unter anderem für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Entwicklung ein. Ziel des Abkommens ist es, die Fragmentierung der Weltwirtschaft zu stoppen, indem es neue Absatz- und Beschaffungsmärkte schafft und Lieferketten weniger störanfällig macht.
Der BGA hebt hervor, dass es nicht immer neuer Regularien und Bürokratie bedarf, um diese Ziele zu erreichen. Im Gegenteil: Die aktuellen Berichtspflichten im Rahmen des Lieferkettengesetzes und des CO2-Grenzausgleichs (CBAM) zeigen nach Ansicht des Verbands, dass deutsche Behörden ihre eigenen Ziele nicht erreichen können. Mit Blick auf die geplante europäische Lieferkettenrichtlinie warnt der BGA vor weiteren Belastungen, die die deutsche Wirtschaft nachhaltig schädigen könnten. Die Bundesregierung wird deshalb dringend aufgefordert, diese zu verhindern.
Zahlen des Statistischen Bundesamts untermauern die schwierige Lage: Im Dezember 2023 sind die deutschen Exporte im Vergleich zum Vormonat um 4,6 Prozent gesunken, während die Importe sogar um 6,7 Prozent zurückgingen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat Dezember 2022 nahmen die Exporte um 4,6 Prozent ab, die Importe sanken sogar um 12,4 Prozent. Für das gesamte Jahr 2023 zeigt sich ein kalender- und saisonbereinigter Rückgang der Exporte um 1,4 Prozent, während die Importe mit 9,7 Prozent deutlich stärker schrumpften. Vor diesem Hintergrund appelliert der BGA an die Bundesregierung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die deutschen Exporte zu stärken und negative Auswirkungen auf die Wirtschaft abzuwenden.
Warum die Entwicklung des Außenhandels uns alle betrifft
Die Entwicklung des Außenhandels hat weitreichende Auswirkungen, die über die Wirtschafts- und Geschäftswelt hinausgehen. Sie prägt Arbeitsplätze, Preise und die Verfügbarkeit von Waren im Alltag jeder und jedes Einzelnen. Angesichts zunehmender globaler Spannungen stehen Lieferketten auf dem Prüfstand, während politische Entscheidungen den Markt durch Protektionismus stärker regulieren. Gleichzeitig eröffnen sich durch neue Märkte Chancen für Wachstum und Innovation. Die zentrale Frage lautet: Wie reagieren Politik und Wirtschaft auf diese Herausforderungen, um Stabilität und Wohlstand zu sichern?
Globale Konflikte als Belastungsprobe
Konflikte in verschiedenen Weltregionen erschweren den internationalen Handel und führen zu Unsicherheiten bei der Versorgung. Nationale Interessen und protektionistische Maßnahmen gewinnen an Bedeutung, was den freien Handel einschränken kann. Für Unternehmen heißt das, ihre Lieferketten flexibler und widerstandsfähiger zu gestalten, um den Anforderungen der aktuellen Krisen gerecht zu werden.
Wie könnte die Zukunft des deutschen Handels aussehen?
Die Zukunft des deutschen Außenhandels hängt davon ab, wie erfolgreich neue Märkte erschlossen und bestehende Partnerschaften gepflegt werden. Innovation und Digitalisierung bieten dabei wichtige Unterstützung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Gleichzeitig fordert die Gesellschaft ein stärkeres Augenmerk auf Nachhaltigkeit und faire Handelsbedingungen, was die Wirtschaft vor neue Aufgaben stellt.
Zentrale Herausforderungen im Außenhandel:
- Sicherung stabiler und flexibler Lieferketten trotz globaler Unsicherheiten
- Umgang mit wachsendem Protektionismus und Handelsbarrieren
- Erschließung und Entwicklung von neuen Märkten zur Förderung wirtschaftlichen Wachstums
- Integration gesellschaftlicher Erwartungen wie Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung in Handelsstrategien
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