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Demokratie lebt vom Mitmachen – Beteiligung und Patenschaften stärken

Demokratie lebt vom Mitmachen – Beteiligung und Patenschaften stärken
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Demokratie ist mehr als eine Wahl alle vier Jahre. Sie lebt davon, dass Menschen sich einbringen, ihre Stimme erheben – und gehört werden. Doch in der Realität bleibt politische Teilhabe oft ungleich verteilt: Wer jung ist, arm, neu im Land oder im Ruhestand, findet selten Gehör. Engagement gibt es reichlich – aber die Strukturen, es zu fördern und zu stärken, hinken hinterher.

Der Koalitionsvertrag 2025 will das ändern: Mit Bürgerräten, einer neuen Beteiligungsstrategie für Jugendliche, der Fortführung erfolgreicher Patenschaftsprogramme und besseren Bedingungen für ältere Ehrenamtliche. Ein echter Mitmach-Schub für eine inklusivere und dialogorientierte Demokratie.

Das Wichtigste zusammengefasst: Beteiligung stärken – von Bürgerräten bis Patenschaften

InstrumentNeuerungen
Nationaler AktionsplanBeteiligung junger Menschen verbindlich weiterentwickelt
Institutionalisierte RäteBundestag muss sich mit Ergebnissen von Bürgerräten befassen
Patenschaftsprogramme„Menschen stärken Menschen“ wird fortgeführt
Renten-FreibetragEhrenamtliche Aufwandsentschädigungen bei Grundsicherung bleiben anrechnungsfrei

Beteiligung beginnt mit Zuhören – und braucht Struktur

Die Beteiligungskultur in Deutschland hat Nachholbedarf. Zwar gibt es vielerorts Jugendparlamente, Bürgerforen oder Online-Diskussionen – doch allzu oft bleiben sie folgenlos. Beteiligung, die nicht wirkt, enttäuscht. Und Enttäuschung gefährdet Vertrauen.

Jugendliche mit Ideen – aber ohne Einfluss

Kinder und Jugendliche bringen Ideen, Energie und klare Werte mit. Doch ihre Beteiligung endet häufig bei unverbindlichen Projekten:

  • Jugendparlamente mit symbolischer Rolle,
  • Beteiligungsverfahren ohne echte Entscheidungsmacht,
  • Projekte, die an der nächsten Haushaltsrunde scheitern.
  • Die Folge: Junge Menschen fühlen sich gehört, aber nicht ernst genommen – und ziehen sich zurück.


    Bürgerräte – große Chance, bisher zu wenig genutzt

    Auch Bürgerräte wurden bislang nur punktuell eingesetzt. Oft fehlten:

    • klare Zuständigkeiten,
  • verbindliche Umsetzungsregeln,
  • ein echter politischer Wille, Empfehlungen aufzunehmen.
  • Dabei haben Bürgerräte das Potenzial, gesellschaftliche Gräben zu überbrücken, Perspektiven zu verbinden – und demokratische Entscheidungen transparenter und nachvollziehbarer zu machen.

    Doch das geht nur, wenn klar ist: Was dort entschieden wird, zählt.

    Bürgerräte & Jugendstrategie: Neue Wege zur Mitbestimmung

    Mit dem Koalitionsvertrag 2025 sendet die Bundesregierung ein klares Signal: Beteiligung soll verbindlicher, vielfältiger und strukturierter werden. Dabei stehen zwei zentrale Vorhaben im Mittelpunkt: die Weiterentwicklung der Jugendstrategie zu einem Nationalen Aktionsplan – und die Institutionalisierung von Bürgerräten.

    Ein Nationaler Aktionsplan für echte Jugendbeteiligung

    Die bestehende Jugendstrategie der Bundesregierung wird ausgebaut zu einem Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung (NAP). Ziel ist:

    • verbindliche Standards für Beteiligung auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene,
  • direkte Einbindung junger Menschen in politische Entscheidungen,
  • neue Formate im Dialog mit Jugendverbänden, NGOs und Verwaltung.
  • Was das bedeutet? Nicht nur mitreden, sondern mitentscheiden – in Fragen, die junge Menschen betreffen: Klima, Bildung, Digitalisierung, sozialer Zusammenhalt.


    Bürgerräte: Mitreden, aber nicht im Leeren

    Auch Bürgerräte sollen künftig regelmäßig und strukturell verankert eingesetzt werden. Der Unterschied zu bisherigen Experimenten:

    Der Bundestag ist verpflichtet, sich mit den Ergebnissen zu befassen.

    Das schafft:

    • mehr politische Verbindlichkeit,
  • mehr Vertrauen in Beteiligungsverfahren,
  • und die Chance, demokratische Teilhabe neu zu denken – jenseits klassischer Parteistrukturen.
  • Damit das gelingt, müssen Bürgerräte repräsentativ, transparent und gut moderiert sein. Ihre Empfehlungen sollten als Teil einer modernen Gesetzgebungskultur betrachtet werden – nicht als nettes Beiwerk.

    Patenschaften, die Leben verändern – „Menschen stärken Menschen“ wird fortgeführt

    Nicht jede Form der Beteiligung muss politisch sein. Manchmal beginnt Teilhabe im Kleinen – in der Begegnung zwischen zwei Menschen. Genau hier setzen Patenschafts- und Mentoringprogramme an: Sie schaffen persönliche Beziehungen, die Halt geben, Türen öffnen und Integration möglich machen.

    Eines der erfolgreichsten Programme ist „Menschen stärken Menschen“, das seit 2016 vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Der Koalitionsvertrag 2025 sichert nun zu: Das Programm wird fortgeführt und weiterentwickelt.

    Patenschaften, die verbinden

    Ziel des Programms ist es, Menschen in herausfordernden Lebenssituationen mit engagierten Ehrenamtlichen zusammenzubringen – etwa:

    • Geflüchtete mit Mentor:innen beim Ankommen in Deutschland
  • Kinder aus benachteiligten Familien mit Lesepat:innen
  • Jugendliche auf dem Weg in Ausbildung mit erfahrenen Begleitpersonen
  • Das Besondere: Diese Verbindungen sind persönlich, freiwillig, individuell – sie wirken dort, wo große Programme oft nicht hinkommen.


    Herausforderungen ernst nehmen

    Trotz vieler Erfolge bleibt auch hier viel zu tun:

    • Die Finanzierung ist oft projektbezogen – Langfristigkeit fehlt.
  • Die Qualität hängt stark vom Träger ab – es braucht verbindliche Standards.
  • Die Reichweite ist regional ungleich verteilt – mehr Koordination wäre nötig.
  • Wenn diese Herausforderungen angegangen werden, kann aus einem bewährten Programm ein noch wirkungsvolleres Instrument werden – für Teilhabe, Integration und bürgerschaftlichen Zusammenhalt.

    Ehrenamt im Alter – Mit Erfahrung gestalten

    Viele Menschen im Ruhestand engagieren sich – als Vereinsvorstand, Vorlesepatin, Fahrer für den Mittagstisch oder Mentor im Handwerk. Sie bringen Zeit, Lebenserfahrung und Verlässlichkeit mit. Doch bislang galt: Wer Grundsicherung erhält, dem kann jede kleine Aufwandsentschädigung wieder abgezogen werden.

    Ehrenamt im Alter – Mit Erfahrung gestalten
    Demokratie lebt vom Mitmachen – Beteiligung und Patenschaften stärken

    Ein Signal, das falscher kaum sein könnte.

    Freibetrag für Rentner:innen – endlich mehr Fairness

    Der Koalitionsvertrag 2025 korrigiert diese Schieflage:

    Für Rentner:innen und erwerbsgeminderte Personen wird ein jährlicher Freibetrag eingeführt, der sicherstellt:

    • dass Aufwandsentschädigungen nicht auf Sozialleistungen angerechnet werden,
  • dass ehrenamtliches Engagement finanziell nicht bestraft, sondern unterstützt wird,
  • dass sich mehr ältere Menschen wieder trauen, aktiv zu werden.
  • Der Freibetrag orientiert sich an bestehenden steuerlichen Regelungen – und ist ein wichtiges Signal: Ehrenamt kennt kein Verfallsdatum.


    Eine Frage der Gerechtigkeit – und der Aktivierung

    Ältere Menschen bilden vielerorts das Rückgrat der Vereinsarbeit. Doch viele mit kleinem Einkommen verzichteten bislang auf Entschädigungen – aus Angst vor Kürzungen. Andere engagierten sich gar nicht erst, obwohl sie eigentlich wollten.

    Der neue Freibetrag schafft:

    • Transparenz,
  • Sicherheit,
  • und eine neue Wertschätzung für das Engagement im Alter.
  • Gleichzeitig kann das Ehrenamt so neue Kräfte gewinnen, die gerade im demografischen Wandel dringend gebraucht werden.

    Fazit – Beteiligung ist kein Extra, sondern Grundlage von Demokratie

    Ob als Stimme im Bürgerrat, als Mentorin im Patenschaftsprojekt oder als Rentner mit Erfahrungsschatz: Demokratie lebt vom Mitmachen. Der Koalitionsvertrag 2025 erkennt das – und leitet konkrete Schritte ein, um Beteiligung verbindlicher, gerechter und inklusiver zu machen.

    • Der Nationale Aktionsplan für Jugendbeteiligung gibt jungen Menschen endlich mehr als ein Mikrophon: nämlich Einfluss.
  • Die Institutionalisierung von Bürgerräten schafft neue Formen der Mitentscheidung – jenseits von Wahlkabinen und Parteistrukturen.
  • Die Fortführung von „Menschen stärken Menschen“ zeigt: Nähe verändert Leben – nicht durch Gesetze, sondern durch Begegnung.
  • Und der neue Freibetrag für ältere Engagierte sendet ein klares Signal: Ehrenamt kennt keine Altersgrenze.
  • Was es jetzt braucht?

    Verlässliche Strukturen, faire Ressourcen und eine Kultur, in der Beteiligung nicht als lästige Pflicht, sondern als gelebte Stärke verstanden wird.

    Denn: Eine starke Demokratie entsteht nicht durch Dekrete – sondern durch Menschen, die sich eingeladen fühlen, mitzugestalten.

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    Wenn du tiefer einsteigen möchtest – hier findest du zentrale Quellen und weiterführende Analysen zum Koalitionsvertrag 2025:

  • 📰 FAQ & Analyse bei tagesschau.de
  • 🏛️ Stellungnahme der deutschen Wirtschaft (BDI)
  • 👥 Verbraucherschutz im Fokus (vzbv)
  • 💬 Einordnung der Volksbanken & Raiffeisenbanken (BVR)
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    10 Antworten

    1. Der Freibetrag für Rentner:innen ist ein wichtiger Schritt! So fühlen sich vielleicht mehr ältere Menschen ermutigt zu helfen und aktiv zu bleiben. Wie seht ihr das? Was könnte noch verbessert werden?

    2. Ich finde es gut, dass ältere Menschen jetzt besser unterstützt werden sollen. Es ist wichtig für unsere Gesellschaft, dass sie aktiv bleiben können.

    3. Die Patenschaftsprogramme sind eine großartige Idee! Sie verbinden Menschen und helfen den Schwächeren in unserer Gesellschaft. Ich hoffe nur, dass diese Programme genug finanzielle Unterstützung bekommen.

    4. Die Idee mit den Bürgerräten klingt spannend, aber ich hoffe, sie werden auch wirklich umgesetzt. Was passiert, wenn die Ergebnisse ignoriert werden? Das wäre echt schade! Gibt es Beispiele von anderen Ländern, wo sowas gut funktioniert hat?

      1. Ich habe gehört, dass in anderen Ländern Bürgerräte oft erfolgreich sind. Vielleicht könnten wir da einige Ideen klauen! Was meint ihr?

      2. Ja, ich finde auch, dass das wichtig ist! Wir brauchen mehr Transparenz in der Politik und nicht nur leere Versprechen.

    5. Ich finde es super, dass die Regierung jetzt mehr auf die Stimmen der jüngeren Generation eingehen will! Es ist echt wichtig, dass wir alle gehört werden. Was denkt ihr über die Pläne zur Jugendbeteiligung?

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